entnehmen wir der Staatsbürger- Zeitung" einen Vorfall, wel cher am Mittwoch Abend vergangener Woche einem jungen Mäd­chen passirt ist, die in einem großen Wäschegeschäft als Plätterin fungirt, daß, als die betreffende Dame gegen 11 Uhr die Loth­ringerstraße entlang ging, sie von drei Sittenpolizisten verhaftet und erst am nächsten Morgen wieder entlassen wurde. Ebenso sollen sich Beamte der Sittenpolizei auf eine infame anonyme Denunziation hin in eine ehrbare Familie eingeschlichen haben, um deren Privatverhältnisse auszuforschen.

Was dieses Vorgehen der Polizei anbelangt, so wundert uns dasselbe eigentlich nicht, da die Polizei sich bekanntlich nur gar zu gern überall einmischt.

Was aber eine solche Hebung" der Sittlichkeit betrifft, so müssen wir eingestehen, daß wir dann doch auf einem wesentlich anderen Standpunkt uns befinden, als Herr v. Madai.

Mit Gewalt läßt sich die Prostitution durchaus nicht aus­roten, und werden deshalb auch noch so strenge Maßregeln nicht den geringsten Erfolg gegen dieses Uebel haben; denn nicht sind es einzelne versumpfte Individuen, welche die Ausbreitung der Prostitution fördern, sondern es sind die heutigen socialen Ver­hältnisse, welche einen Theil der weiblichen Bevölkerung zwingen, ihren Leib zu verkaufen.

So lange noch Achtung und Ehre nach klingender Münze berechnet und die Tugend im dürftigen Gewande verspottet wird, so lange wird es eine Unmöglichkeit sein, die sittlichen Verhält nisse zu heben, und ist jede polizeiliche Maßregel deshalb voll­ständig nußlos.

Wenn aber Arbeiterinnen, welche durch die Noth ge­zwungen sind, bis spät in die Nacht in ihrem Geschäft thätig zu sein, den angeführten Unannehmlichkeiten ausgesetzt sind und durch die Schuld eines Sittenpolizisten einer Dirne gleich behandelt werden kann, dann ist es besser, wenn die Sittenpolizei hre Verfolgungen ganz einstellt.

Nun glauben wir zwar nicht, daß auf unsere Ausführungen seitens der Polizei viel gegeben werden wird, wohl aber glauben wir, unseren Lesern in furzen Worten gezeigt zu haben, wie die Sicherheit der einzelnen Person seitens einzelner Polizisten gefährdet werden kann. Und das Alles in einem Rechtsstaat.

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Unter den Ursachen des in Bosnien   und der Herzegowina gegenwärtigen Aufstandes nimmt die türkische Steuerwirth­schaft, wie wir bereits in den vorigen Nummern erwähnten, in jenen Provinzen zweifellos die erste Stelle ein. Das Steuer­wesen ist in Bosnien   und der Herzegowina, wo weder die Volks­zählung, noch die Katasteraufnahme durchgeführt wurde, in einem total ungeregelten Zustande, daher auch die Steuerbemessung voll­kommen willkürlich erfolgt. Diejenigen Steuern, welche nicht in Pacht gegeben sind, werden durch die Regierungs- Drgane und durch die Medschlisse in großen Summen auf die Distrikte repar­tirt. Die Medschlisse der kleineren Distrikte oder Gemeinden geben die einzuhebende Steuerquote dem Malmudir( d. i. dem von der Regierung angestellten Steuereinnehmer), dieser dem Hodzziabeschi( Viertelmeister) der verschiedenen Konfessionen be= fannt, welcher dieselbe sodann von seinen Glaubensgenossen sam­melt und die eingegangenen Steuern dem erwähnten Malmudir einsendet, der nun seinerseits die gesammten Geldbeträge in der administrativen Stufenleiter der Landesregierung( d. h. dem General- Steuereinnehmer) zuführt. Die Steuerquoten werden nach den approximativ geschäßten Vermögens- Verhältnissen der Steuerpflichtigen eingehoben, wodurch ungerechtigkeiten und Zwiftig­keiten entstehen, da nicht selten ein unbemittelter Bewohner, je nachdem dessen Wohlhabenheit beurtheilt wird und nach Maßgabe manch anderer hinzutretender Umstände oft über das Maß einer Steuerfähigkeit belastet wird, während der Bemittelte mit einer mäßigen Summe seiner Steuerpflicht genügt. Die Steuern werden unter folgenden Namen erhoben: Die Landessteuer oder Pores zerfällt in drei Klassen und zwar zu 50 Piastern jährlich für die ärmste Klasse, zu 150 Piastern für den Mittelstand und zu 350 Piastern für die reiche Klasse der Bewohner. Anfangs nur von den Christen bezahlt, wurde dieselbe 1850 auch der mohamedanischen Bevölkerung auferlegt. Die Militärsteuer ( Bedelié) hieß ehemals Charadsch( Kopfsteuer) und bezeichnete den Tribut, mittels dessen sich der Rajah von dem Schwerte   des Siegers lostaufte, im Gegensaße zu dem nur zehntpflichtigen Muselmann, der für seinen Kopf nichts zu zahlen hatte. Gegen wärtig ist diese eine Militär- Enthebungs- Tare, welche von allen christlichen Bewohnern, überhaupt von der nicht muselmännischen Bevölkerung Bosniens   und der Herzegowina als eine Jahres­steuer und zwar mit 90 Piastern per Kopf erhoben wird. Der Tabak ist seit Achmed I. 1603 in Anwendung und gegenwärtig besteuert. Im Jahre 1862 wurde für den in Bosnien   und der Herzegowina gezogenen Rauchtabak die Steuerabgabe auf 6 Piaster per Ofa erhöht. Das Erträgniß dieser Steuer läßt sich nicht mit Sicherheit angeben und kann daher, wie bei den meisten Posten, nur annähernd bestimmt werden. Bei den meisten der noch zu erwähnenden Steuern läßt sich die einfließende Summe

Entwicklung der modernen materiellen Kultur.

( Aus der Kulturgeschichte*) von Friedrich v. Hellwald  .) Nur in den allgemeinſten Umrissen läßt sich die großartige Entwicklung der materiellen Kultur in der Neuzeit andeuten. Die wissenschaftlichen Forschungen im 18. Jahrhundert hatten, wie wir gesehen, das Zeitalter der Maschine vorbereitet und ermög­licht. Auf der Maschine aber beruht der Aufschwung und die Ausbreitung der modernen Industrie, die ihrerseits wieder die Erweiterung des Welthandels zur Folge hatte, der ihr in stetem Wechselverkehre aus den entlegensten Theilen des Erdballes die Stoffe zur Verarbeitung zuführt. Die letzten drei bis vier Decen­nien des verflossenen Jahrhunderts legten den Grund zu der Handelsgröße Englands, dessen Seemacht die Meere beherrschte; die Industrie lag noch in der Wiege, der Handel beschränkte sich noch vorwiegend auf den Sclavenhandel, die Verkehrswege im Königreiche selbst waren noch unvollkommen. Der Umschwung trat naturgemäß ein mit der Einführung der Maschine. Indem sich ihr Gebrauch über die Kulturländer Europa's allmählig aus­dehnte, rief sie überall die Entwicklung der Industrie in's Leben und zog dadurch immer mehr Nationen in die Kreise des Welt­handels hinein.

Der Zeitpunkt dieser großen Wandlung in der materiellen Kultur kam, als er der europäischen   Menschheit gerade am noth­wendigsten war. Trotz aller Kriege und Epidemien stand die Ziffer der enropäischen Bevölkerung gegen Ende des 18. Jahr hunderts hoch über jener des Mittelalters und war in augen­

Innere Parteiangelegenheiten.

nach den wenigen bekannten Daten nicht einmal annäherungsweise| Nun, zum wievielten Male haben wir dies nicht schon in der | bestimmen, indem die Beamten selbst entweder keine Auskunft zu Elberfelderin lesen müssen; ja, vielleicht auch noch dann, wenn ertheilen im Stande sind, oder aus wohl begreiflichen Gründen von dem ganzen Nationalismus nur noch Herr Scheerenberg mit nicht ertheilen wollen, überdies die Höhe der Steuerquoten fast seiner Elberfelder Zeitung" übriggeblieben sein wird. Jm alljährlich wechselt. Das in Ober- und Unter- Tusla aus den Das in Ober- und Unter- Tusla aus den Uebrigen illustirt die Elberfelderin den ,, Rückgang" wieder trefflich. dortigen Quellen durch Absud gewonnene Salz, an 400,000 Dfa jährlich, der Regierung gehörend, wird im Verhältniß zu dem aus Desterreich importirten Salze um 20 Prozent des Werthes höher verkauft( 1 Oka zu 1 Piaster), erscheint somit, da die Bewohner zum größten Theile dieses Salz zu kaufen gezwungen sind, mit ber oben angesetzten Prozentzahl besteuert, und deckt kaum die Betriebskosten. Zu den Regierungs- oder allgemeinen Steuern sind noch die Erwerb-, die Heiraths-, Braut, die Fenster, die Thürsteuer( Badsch), die Flußbarken, die Mühlsteuer, ferner die Steuer für die Benutzung der der Regierung gehörigen Weide­pläge( Dtlakje) 2c. zu zählen.

* Wir werden das höchst interessante Werk von Fr. v. Hellwald  ,, Culturgeschichte in ihrer natürlichen Entwickelung bis zur Gegenwart" ( erschienen 1875 Augsburg   bei Lampart u. Co. Preis 12 Mt.) einer eingehenden Kritik unterwerfen. Um die Anschauungen des Verfassers unsern Lesern leichter verständlich zu machen, geben wir zunächst aus jenem Werk eine Stelle wieder, welche die socialen Zustände der mo­dernen Gesellschaft betrifft. D. Red. d. N. S.-D."

Als Kirchensteuer muß eine Erbsteuer beim Ableben eines jeden türkischen Unterthanen für die sogleich erfolgende Sperre von den Verwandten oder Erben 2%,% vom Nachlaß der Mek­beruch( dem geistlichen Gerichte) entrichtet werden, welche in den Seckel des alle zwei Jahre wechselnden und von Constantinopel delegirten Mollah fließen. Ebenso müssen die Griechen ihrer Geistlichkeit, speziell aber dem von der Pforte ernannten Metro­politen, unter verschiedenen Namen ziemlich bedeutende Abgaben entrichten, die den Ersatz für die verausgabten Summen der er­kauften Stellen in der ganzen Stufenleiter dieser Geistlichkeit bieten müssen. Der Zehent( türk. Aschr, slav. Desetina), wel­cher von allen Boden- Erzeugnissen, d. h. Früchten, zu entrichten ist, wird gewöhnlich in jedem Sendschak( in jedem Kreise) ver­pachtet. Jeder Besizer eines Kaffeeschanks ist gehalten, seine Kaffeevorräthe aus bestehenden Depots( Tachmis, Tachmis- Chane bedeutet Regierungs- Kaffeemühle oder Verkleinerungshaus) zu be­ziehen. Der Kaffee wird bereits gebrannt und gestoßen verkauft. Der Pachtschilling für das Verkaufsrecht des Schnupftabaks wirft in Bosnien   allein die Summe von 250,000 Piastern ab. Die Verpachtung des Blutegelfangs ergiebt die Summe von 60,000 Piastern, in der Herzegowina 12,000 Piaster. In den größeren Handelsstädten ist die Gewichtssteuer eingeführt und beispielsweise für Serajewo um den Preis von 18,000 Piastern verpachtet. Für jedes Collo, das mehr als 40 Dfa( 90 Pfund) wiegt, müffen dem Pächter 6 Para entrichtet werden. Endlich muß der Besitzer eines jeden von Lerajews abgesendeten, mit Waaren beladenen Pferdes 4 Piaster Mauthgeld( Mururié) ent­richten.

Zu allen den oben angeführten Abgaben kommt noch die so­genannte Tretina( das Drittel) hinzu, welche der ackerbautreibende Bauer dem Gutsherrn, der in der Regel Mohamedaner ist, zu entrichten hat. Der besizlose Landmann nimmt nämlich Haus, Hof und Grund in Pacht, bestellt die Felder und giebt das Drittel oder die Hälfte der gewonnenen Naturprodukte als Pacht­zins ab.

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Auch die Elberfelder Zeitung" kommt nachträglich mit einem Trauerartikel über die Stuttgarter   Wahl. Dabei passirt ihr aber mehrmals der absichtliche Druckfehler, daß sie von anstatt nahe 4000 socialistischen Wählern, stets nur von fast 400 spricht. Die Elberfelderin schreibt unter Anderem:

Das Auftreten einer nahezu 400 Stimmen zählenden social­demokratischen Partei in der Hauptstadt des Königreichs Würt­temberg konnte, wie die BAC" richtig bemerkt, nach den Vor­gängen bei der letzten Reichstagswahl heute freilich nicht mehr Auffallen erregen. Seit dem Ausgleiche, welcher zu Pfingsten dieses Jahres in Gotha   zwischen den verschiedenen Richtungen der deutschen   Social- Demokratie stattgefunden hat, muß man in allen denjenigen Wahlkreisen, wo die Arbeiter einen erheblichen Bruchtheil der Bevölkerung bilden, darauf gefaßt sein, daß die­selben die Vortheile, welche ihnen ihre geschlossene Organisation auf Grundlage des allgemeinen gleichen Wahlrechts gerade bei dem gegenwärtigen Modus der direkten Wahl und der geheimen Abstimmung gewährt, nach Kräften auszunußen versuchen werden. An die übrigen Parteien, welche ihre Mitglieder wegen der Selbstständigkeit ihrer Ansichten nicht nach Art dieser Arbeiter­Bataillone" zu organisiren vermögen, die stets marschbereit nur auf das Zeichen zur Aktion harren, um vollzählig auf der Wahl­statt zu erscheinen, tritt dringender als je die Aufgabe heran, die Zeit bis zu den nächsten allgemeinen Wahlen mit Eifer und Ernst zur Sammlung ihrer Genossen zu benutzen. Die Stutt garter Wahl ist ganz dazu geeignet, die Erfahrungen, welche bei der neulichen Ersagwahl im Herzogthum Lauenburg gemacht wor­den sind, zu bestätigen. Zwar ist es der Social- Demokratie in Stuttgart   nicht gelungen, die Nothwendigkeit einer engeren Wahl herbeizuführen, wie im Lauenburgischen; indessen sind die Stim­menverhältnisse bei der Stuttgarter   Wahl immerhin derartige, daß bei der Aufstellung eines vierten, partikularistisch- konservativen Kandidaten leicht die Nothwendigkeit einer engeren Wahl hätte herbeigeführt werden können."

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,, Dringender als je tritt an alle Reichsfreunde" u. s. w.

scheinlichem, unberechenbarem, stetigem Wachsen begriffen. Immer mehr erschöpften sich aber die Bodenfräfte des seit Jahrtausenden bebauten Europa's, immer weniger mußte voraussichtlich die Be­wirthschaftung des Bodens den Bedürfnissen der wachsenden Volksmenge genügen. Wir wissen, daß die allgemeine Kultur in strenger Abhängigkeit von der Verdichtung der Bevölkerung steht, und erkennen schon in dem Umstande, daß in früheren Zeiten die Kopfzahl nicht so beträchtlich sein konnte wie heute, ein ausschlag­gebendes natürliches Moment für die geringere Kultur entschwun­dener Epochen und die Hinfälligkeit aller diesbezüglichen Ver­dammungsurtheile. Mit der steigenden Bevölkerungsziffer stieg auch die Civilisation, die dann wieder die Mittel brachte zu weiterem numerischen Wachsthume, indem sie der Menschheit neue Nährquellen erschloß. Die Maschine kam rechtzeitig auf, um den Uebergang vom Ackerbaustaate zum Industriestaate zu ermöglichen, ein Uebergang, der eine neue gewaltige Phase der europäischen  Kulturentwicklung bezeichnet.

Unter Maschine" verstehe ich natürlich nicht eine einzelne, bestimmte Maschine, sondern überhaupt jedes Instrument, welches mechanische Kräfte an Stelle der Menschenhände setzt. Die allge­meinen Wirkungen der Maschine gehen dahin, daß sie Erzeug­niffe, Waaren liefern, deren Preise um so billiger werden, je mehr sie unter sonst gleichen Umständen Naturprodukte sind. Mit anderen Worten, die Naturprodukte vertheuern sich, während die Kunstprodukte sich verbilligen. Die Geschichte aller Volkswirth­schaften, von den ältesten Zeiten bis auf unsere Tage, bewahr­heitet die Richtigkeit dieses Sates; die Maschine hatte aber zur Folge, diese gefeßmäßige Wirkung zu beschleunigen, indem sie ein zweites großes Entwickelungsgeseh, die Theilung der Arbeit, nach allen Richtungen hin vertiefte.

Als Maschinen sind auch die drei Erfindungen zu fassen, welche am meisten dazu beitrugen, das moderne Kulturleben um­zugestalten: die Dampfschiffe, die Eisenbahnen und der elektrische Telegraph. Die ungeahnten Wirkungen dieser Maschinen sind

Seit dem 15. d. M. bis heute gingen bei dem Unterzeichneten fol­gende Gelder ein für:

a. Unterstütungsfonds: Hamburg   v. Praaft Mark 2,40; do. v. Strikecomité der Kisten­macher 4,25; do. d. Nagel v. Verbrüderungsfest 98,64. Hanau   von Lassalle's Todesfeier d. Daßbach 14,05; do. v. d. Turngemeinde 2,80; do. d. Daßbach bei einem Ausfluge 10,90. Apenrade   d. A. Drews 0,85. Stoppenberg   auf 2 Listen d. Morsch 3,75. Pforzheim   d. F. Petri 6,27. Obertshausen   d. R. Döbert 1,00. Fürth   d. F. Zid 8,25. Nendsburg d. Reese beim Arbeiterfest 12,03. 3schopau d. K. F. Höpp­ner 1,50. Röln v. Socialisten d. Küpper 9,00. Mannheim   d. Buttle 7,00. Offenbach   v. Gesangv. Lassallia" 4,40. Achim d. G. Müller 5,80; do. Proletarierhochzeit 1,40. Tondern   b. Pläs 3,00. Cassel d. Meise v. Todesfeier Laffalle's 6,00; do. auf Lifte 2 3,85 und Liste 4 9,55. Schwerin  , Ueberschuß v. Verbrüderungsfest 18,00. Mühlhausen  d. Pölit 4,38. Hannover   v. Schneider Reichenbach 3,45. Augsburg d. Endres v. lustiger Gesellschaft 1,72. Altona   v. Dehncke's Cig.- Fabrik 5,00; do. v. Schuhmachern d. Friedr. Moritz 106,75. Kirchberg Liste 976 d. Schubert 3,00. Hürben   D. S. Fischer 1,00. Kalf d. W. Eckert 7,00. Lübeck   d. F. Steffen, freiwillige Sammlung Arbeiterfeſt 25,00. Stollberg d. Frenzel v. Arbeiterliederkranz" 2,40. Calbe   a. d. S., Lassalle's Todesfeier, d. Schönian 9,50.

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b. Agitationsfonds( freiwillige Beiträge): Bergen a. d. D. d. Praast 7,50. Lüneburg   d. Praast 7,50. Berlin  , Ueberschuß vom Agitator"( Saldo) d. H. Ecks 7,50( nämlich 5,00 v. Getleb, Berlin  , und 2,50 v. Röhler b. Melle  ). Gaarden d. Walther 4,50. Kiel   d. Walther 15,00. Stein b. Zwickau   von E. Schmugler 3,60. Tondern   d. Plätz 2,40. Neustadt i. H. d. Rother­mundt 10,00. Augsburg d. J. Endres 8,30. Gelsenkirchen   d. A. Dreesbach 8,40. Osnabrück   d. Dreesbach 6,00. Minden   d. Dreesbach 9,00. Wilster   d. Henke 1,24. Jyehoe d. Henke 10,00. Riesa   d. A. Obenaus 6,00.

c. Wahlfonds:

Zschopau d. Höppner 1,50. Altona d. Müller v. Hucke's Werk­stelle 3,30. Mühlhausen   d. Pölik 0,55. Hamburg   v. Justus Cig.­Fabrik( Zollvereins- Niederlage) 30,00.

Für die Agenten zur gefälligen Notiz, daß die Beiträge für September laut Organisation bis zum 15. Oktober eingeschickt sein müssen.

Hamburg  , 29. September 1875. Mit Gruß!

Namens des Vorstandes: August Geib, Rödingsmarkt 12.

Am 18. November haben die Redakteure unseres Blattes, A. Küster und H. Lange sowie Herr N. Tennhardt in Naum­ burg   vor dem Naumburger   Kreisgericht wegen eines Ar­tikels, der die Verhältnisse des Naumburger   Domnagymsiums be­leuchtete, Termin. Der betreffende Artikel soll nach der Anklage eine schwere Beleidigung" des Lehrerkollegiums genannten Gym­nasiums enthalten. Vedremo!

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Den 15. Oftober findet vor dem Berliner   Kammergericht Int gegen den Redakteur unseres Blattes, A. Küster, Termin statt. Parteifreund Küster ist bekanntlich in erster Instanz zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt.

Frankfurt   a. M., 20. Sept.( Gedenkfeier der am 18. Sep­tember gefallenen Freiheitskämpfer.) Am 19. Sept. fand auf dem Frankfurter   Friedhofe die Schmückung der Gräber der im Septem ber 1848 gefallenen Freiheitskämpfer statt. Schon lange vor 10 Uhr war eine große Masse Leute anwesend und kamen immer neue Schaaren hinzu. Die Haltung der Menge war eine ernste, der Sache gemäße; allein der Mensch denkt und die Polizei lenkt. Ein Parteifreund, der teine Rede halten wollte, sondern nur die Anwesenden ersuchte, das Haupt zu entblößen, um die da Ruhenden zu ehren, wurde sofort von dem anwesenden Polizeikommissar mit den Worten unterbrochen: Sie dürfen hier keine Versammlung abhalten, Sie können keine Rede halten" u. s. w. Die Menge nahm dieses Einschreiten ruhig und würdevoll hin, und der Polizeikommissar konnte dennoch nicht verhindern, daß die Anwesenden ehrfurchtsvoll das Haupt entblößten. Als am 2. Septbr. gesedant wurde und die Kriegervereine auf den Kirchhof gingen, da wurden Reden gehalten u. j. w. Die Gräber wurden mit vielen Kränzen geschmückt und war besonders ein mit rother Schleife versehener Lorbeerkranz, worauf folgender Spruch stand, sehr schön: Ruhet in Frieden, das Volk vergißt seine Todten nicht, die muthig gefallen sind für Freiheit und Recht! Gewidmet von den Socialisten Frankfurts  am 19. September 1875." Am Schlusse besuchten wir noch das Grab eines treuen Kämpfers aus dem Jahre 1848, der auch nach dem Auf­treten Lassalle's treu und fest für das Proletariat kämpfte: das Grab von Strauß. Auf diese Weise verlief ohne jeden weiteren Zwischenfall diese Feierlichkeit. Viele Männer sind aber mit dem freudigen Be­wußtsein nach Hause gegangen, daß es Leute giebt, die zu jeder Zeit Die ehren werden, die für Freiheit und das Recht des Volkes gewirkt haben. L.....

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oft genug aufgezählt und geschildert worden, als daß ich mich hier des Längeren darüber verbreiten sollte; ich darf sie als be­fannt voraussetzen. Sie famen zunächst dem Verkehre zu Gute, drän indem sie die Entfernungen verringerten, Fernes an einander Aus rückten und klar machten, welch' unschätzbarer Werth der Zeit ziehe zukomme. Sie förderten den Austausch der Güter, wie der Ge­banken, sie ließen die Pulse des Kulturlebens der Völker heftiger aber auch rascher schlagen. Sie gestatteten der materiellen Kultur eine Intensität zu erreichen, die bisher noch kein Zeitalter geschaut, riala indem sie die Produkte der Industrie in Kreise verfrachten, die auße fernab von ihrer Erzeugungsstätte liegen und dort dem Unbemit- stell telten die Beschaffung von Dingen ermöglichen, die sonst wegen Arb der Höhe der Transportkosten unerschwinglich wären. erich

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Die Fortschritte und natürliche Entwicklung der materiellen aus Kultur, wie sie durch die Erfindungen und das Maschinenwesen, ein durch die Erweiterung des Handelsverkehres fich heute offenbart, und veranschaulicht Nichts trefflicher, als die fünf Weltausstellungen, Eng welche im Laufe des verflossenen letzten Vierteljahrhunderts in Drg London, Paris   und Wien   veranstaltet wurden. Die Eigenart von der Völker tritt dabei so zu sagen plastisch zu Tage und ein Verzähli gleich zwischen diesen fünf Expositionen lehrt, daß auch jede von ihnen eine neue Idee zur Geltung brachte, die allemal mit der Unt vorigen in sachlichem, naturgemäßen Zusammenhange stand. Schon jene zu Anfang des 19. Jahrhunderts behauptete Frankreich   in Sachen teste des Geschmackes und der Mode, besonders in Seidenwaaren, ein Bronze- und Bijouterie- Arbeiten und Taschenuhren, den Vorrang, noch selbst vor dem gewerbreichen Großbritannien  , sowie überhaupt wir was Eleganz, Niedlichkeit und Bequemlichkeit betrifft, die fran- woll zösischen Industrie- und Kunstprodukte obenan standen. Anders Men

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in Deutschland   und Desterreich noch in viel späterer Zeit, wie die Wiener   Industrie- Ausstellung vom Jahre 1845 darthat. Der vorwiegende Charakter der deutschen   Manufakturmaaren lag in ihren niederen Preisen, eine Folge des Ueberflusses und der guten Bed  Qualität der Rohstoffe, noch mehr aber der Handarbeit, die dem