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Berlin, 27. Sept.( Allg. Böttcher:[ Küper-] Verein.) Da das dritte Quartal seinem Ende naht, so machen Unterzeichnete die Bevollmächtigten aufmerksam, sich zeitig auf die vierteljährliche Abrech­nung vorzubereiten. Um etwas Geregeltes im Kassenwesen zu erzielen, ist es nothwendig, daß die Gelder, resp. Abrechnungen bis zum 25. Oft. eingesandt werden. Letzteres ist nicht nur Wunsch des Vorstandes, sondern die Centralkommission zu Hamburg   macht darauf aufmerksam. In Betreff der Arbeitseinstellung in der Faßfabrik können wir melden, daß nach Verlauf von mehreren Tagen die Arbeit wieder an­genommen wurde. Es soll, wie uns gemeldet ist, die Direktion 5 pŒt. gleich und 5 pCt., wenn die jetzige Lieferung fertig ist, bewilligt haben. Von Posen wurde gemeldet, daß folgende Summen für die Striken­den in der dortigen Spritfabrit zur Unterstüßung verausgabt sind: Bon Gragert Berlin  , freie Sammlung, Rm. 37,50; Kroll, Hamburg  , 48,00; Klemke, Birnbaum, 13,00; Kollegen in Posen 64,75; Ortskaffe Posen 153,00. Da von Posen für das 2. Quartal die Abrechnung gesandt wurde, das Geld aber verausgabt ist, so muß der letzte Posten heißen, wie folgt: Rm. 73,00 von der Hauptkasse und Rm. 80,00 von der Ortskasse der Mitgliedschaft Posen  .

Otto Fischer, Vorsitzender, Amalienftr. 12. F. Gragert, Kassirer, Aderstraße 159.

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Berlin  , 27. Sept.( Böttcher- Bersammlung.) Sonntag, den 26. d. M., fand im Lokale des Herrn Heise eine Generalversammlung der Böttchergesellen Berlins   statt, in welcher Herr Otto Rapell über die Gewerkschaftsbewegung, ihre Entstehung und den Nutzen derselben einen gediegenen, mit Beifall aufgenommenen Vortrag hielt. Vortragende führte besonders in seinem Vortrage die heutige Pro­duktionsweise an und wies die Schäden derselben treffend nach. An der Diskussion betheiligten sich mehrere Kollegen, welche sich im Sinne des Referenten aussprachen. Es wurde besonders von den Control­und Entlassungsscheinen, welche 1872 von Seiten der Meister den Ge­sellen zur Knebelung aufgebürdet wurden, gesprochen. Zum Schluß wurde folgende, von Herrn Fischer eingebrachte Resolution einstimmig angenommen:, Wir erklären in der heutigen Versammlung, daß wir die Ausführungen des Herrn Kapell nicht nur anerkennen, sondern auch dahin arbeiten wollen, sie weiter zu verbreiten.

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F. Gragert.

Bockenheim  , 27. Sept.( Den Parteigenossen), so wie allen Arbeitern von Bockenheim   und Umgegend hiermit zur Nachricht, daß unser seitheriges Versammlungslokal( Walhalla  ) wieder in die Hände des Herrn Maier übergeht. Bei diesem Wechsel hat Herr Maier uns erklärt, daß er die Partei nicht mehr in seinem Lokale dulde aus Grün­den, die er nicht angeben könne. Arbeiter, wir kennen diese Gründe, und an uns liegt es, dafür zu sorgen, daß kein Arbeiter von jetzt an dieses Lokal, die, Walhalla  " in Bockenheim  , mehr betritt. Wir bekom­men wieder ein Lokal und werden wir dann berichten.

Mehrere Parteigenossen.

Breslau  , 18. Sept.( An die Parteifreunde Schlesiens.) Der Vereinigungskongreß hat lange stattgefunden und hat etwos ge schaffen, was die Arbeiter Deutschlands   anerkennen, denn überall dehnt sich die Bewegung aus und immer werden neue Ortschaften für die Bartei gewonnen, nur Schlesien   scheint im Schlummer zu liegen, ob­gleich doch die traurigsten Zustände hier vorherrschend sind, und keine Provinz vorhanden ist, wo so erbärmliche Löhne gezahlt werden wie in Schlesien  . Das erklärt es freilich, warum die Arbeiter so weit zurück sind: sie haben keinen Groschen übrig, um denselben für die Bewegung geben zu können, und unsere Gegner beuten dies aus, indem sie den Arbeitern zurufen: Die Agitatoren leben von Euren sauer verdienten Pfennigen". Viele Arbeiter scheinen dies auch zu glauben, bedenken aber nicht, daß gerade Diejenigen, welche so sprechen, es sind, die den Ertrag der Arbeit ihrer Arbeiter einheimsen, und daß jene Herren ein icht Interesse daran haben, die Arbeiter möglichst von der Bewegung fern zu halten. Auch die Behörden bieten Alles auf, damit wir nicht vor­wärts kommen sollen, indem die Polizei hauptsächlich darauf drängt, daß die Lokalbesitzer uns ihre Lokale nicht zur Verfügung stellen, und es können aus diesem Grunde in verschiedenen Orten keine Versamm­lungen abgehalten werden. Trotzdem bin ich der Ueberzeugung, daß die Bewegung nicht in's Stocken gerathen kann, wenn die Parteige­nossen allerorts fest zusammenhalten. Die beste Agitation ist, den Parteiblättern ,, Neuer Social- Demokrat" und Volksstaat" eine weite Verbreitung zu schaffen. Dies lege ich besonders den Parteifreunden zu Breslau   an's Herz, denn die Zahl der Abonnenten ist hier in letter Zeit bedeutend gesunken. In Breslau   besteht jetzt eine Filiale für beide Blätter und kann wöchentlich abonnirt werden; in allen Ver­jammlungen werden Abonnements entgegengenommen; auch fordere ich die Breslauer Parteigenossen auf, sich etwas entschiedener an der Be­wegung zu betheiligen, damit wir nicht rückwärts, sondern vorwärts Bald ist die Wahl und wir werden kampfunfähig bleiben, wenn es so fortgeht. Also jetzt nicht länger gezögert, wir müssen doch wenigstens zeigen, daß die Vereinigung stattgefunden hat. Die Partei­freunde in der Provinz ersuche ich, mir, so viel wie möglich, Adressen zukommen zu lassen, damit an jenen Orten, wo bis jetzt die Bewegung noch nicht an die Deffentlichkeit getreten ist, dies geschehen kann, z. B. in Neumarkt  , Jauer, Schweidnik, Brieg   u. s. w. Diejenigen Orte, wo bereits Versammlungen stattgefunden haben und ein Redner von Breslau  gewünscht wird, mögen sich an mich wenden. Zum Schluß rufe ich den Parteigenossen zu: Thue ein Jeder seine Schuldigkeit, dann werden wir bald vorwärts kommen! Mit social- demokratischem Gruß K. P. Reinders, Stockgasse 15.

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einfacheren Geschmacke und haushälterischen Leben des Volkes ge­mich nügte. So waren denn die Kleinhandwerke noch sehr stark ver­be- treten, die Großindustrie noch vielfach in den Hintergrund ge­ute, drängt. Die wahrhaft kosmopolitische Entwickelung der späteren der Ausstellungen zeigt das immer vollständiger gelingende Einbe­Beit ziehen der ferne stehenden Völker in den Kulturkreis der mittel­Be- europäischen Nationen.

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Zu den ersten Weltausstellungen liefert nämlich die Nation, von welcher sie abgehalten werden, den größten Theil des Mate­aut, rials, bei den späteren tritt das Ausland und zwar auch das die außereuropäische immer mehr in seine Rechte. Die erste Aus­nit stellung griff fast nirgends über den Rahmen der wirthschaftlichen gen Arbeit hinaus; auf der nächstfolgenden Exposition zu Paris  erschienen schon Kunstwerke und das französische   Empire nimmt llen ausdrücklich für sich das Vorrecht in Anspruch, der übrigen Welt en, ein Erempel zu statuiren von der innigen Allianz zwischen Kunst art, und Induſtrie, ein Erempel, welches wahrhaft bahnbrechend für gen, England, Deutschland   und Desterreich wurde, indem diese in der in Organisation des kunstgewerblichen Unterrichts, in der Gründung von Kunst- und Gewerbemuseen und in der Wiederbelebung un­Berzähliger alter Kunsttechniken mit Frankreich   zu rivalisiren be= gannen. Die nächste Londoner   Weltausstellung 1862 nahm das der Unterrichts- und Bildungswesen in ihren Rahmen auf, während jene von Paris   1867 der Ströhmung der Zeit den ungeschmink­hen testen Ausdruck verlieh und sich als social- ökonomisch präsentirte, ein Zug, den die jüngste Exposition in Wien   1873 in quantitativ ng, noch vollendeterer Weise versinnlichte, und nach deren Ergebnissen upt wir einen letzten Blick auf die materielle Kulturentwicklung werfen

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Als Grundlage jeder späteren und höheren Thätigkeit des wie Menschengeschlechtes seien denn vor Allem die Zweige der Urpro­duftion in's Auge gefaßt. Mit der Zunahme der Bevölkerung in und mit der civilisatorisch nothwendigen Steigerung ihres relativen ten Bedürfnisses müssen auch die Anforderungen wachsen, welche an

Dem

Laien Evangelium.

( Bon Friedrich Sallet.)

( Fortsetzung.)

Jesus   und Nathanael.

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,, Komm, Freund! Jesus von Nazareth   ist da, Von dem durch die Propheten wir vernommen." Da spricht Nathanael, topfschüttelnd: Pah! Was kann aus Nazareth   denn Gutes kommen? Warum aus Nazareth   denn grade nicht? Sprich, Ehrenmann! laß deine Gründe gelten! Gelt? weil gar fluge Männer von Gewicht In Red' und Büchern also es bestellten. Du denkst: Gott   hat ein Einseh'n doch gewiß, Wird nimmer so gescheidte Leute necken, Und wo auf ihrer Karte: Finsterniß" Geschrieben steht, wird er kein Licht erwecken." Reich' mir aus deiner fernen Zeit die Hand! Dich sollt' ich kennen, Freund, und deines Gleichen. Wie rührend ist uns jetzt dein unverstand, Wo( hör' ich) alle Vorurtheile weichen. Wie Jesus   kommen sieht Nathanael, Spricht er: Seht da! ein rechter Israeliter, In dem kein Falsch zu finden ist." Denn hell Bis in das Innerste des Menschen sieht er. Der Mann, wie ganz natürlich, wundert sich, Denn solche Weisheit kommt ihm nicht im Traume. Verlegen fragt er: Woher kennst du mich?" ,, Ich sah vorhin dich unter'm Feigenbaume  ." Das geht dem Männlein über den Verstand, Kein Mensch kann seh'n durch Berge, Bretter, Mauern, Noch um die Ecke; wohl ist's ihm bekannt, Und also ruft er mit Verehrungsschauern:

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" Ja! König Israels   und Gottes Sohn,

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Du bist's! denn Niemand sah mich an dem Orte.". Jesus  , du lächeltest. Allein wie Hohn Verlegen mich die treugemeinten Worte.

Du mußtest deinen Geist, durchsichtig schön, Durch's Spiel so thierisch niedrer Kräfte trüben, Wie sie auf Schottlands   öden Nebelhö'hn Verwilderte, blödsinn'ge Bauern üben.

Du mußtest bringen, daß du nicht verlorst

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Die bess're Saat, des Hellseh'ns Kram zu Markte, Gleich jenem kranken Weibe von Prevorst, Das zu des Wachens Freiheit nie erstarkte. So geistverlassen, dumpf und traumverwirrt War das Geschlecht, das du kamst zu bekehren, Daß da nur, wo sich die Natur verirrt, Sie Gottes Kraft vermochten zu verehren. ,, Du gläubst, weil ich dich unter'm Baum geseh'n; Doch Größ'res, wahrlich, wird sich offenbaren. Ihr werdet seh'n den Himmel offen steh'n, Und Gottes Engel auf und nieder fahren. Zum Menschensohn." Was meint ihr zu dem Wort, Ihr Gläub'gen? Hat auch Jesus   wahr gesprochen? Ist wirklich aus der blauen Wölbung dort Ein Stück, das Licht enthüllend, losgebrochen? Und stiegen Flügelknaben ab und auf, In weißem Kleid, blond, lieblich die Gesichter? Umsonst verfolgt ihr der Geschichte Lauf. So sei denn Bibeldeuter euch der Dichter. Ihr wandeltet durch der Gefilde Pracht, Sie schienen eine gottverlass'ne Wüste, Und um euch her und in euch war es Nacht; Da draußen war das Licht, das nie euch grüßte. Wenn Gottes Ruf durch Todesschweigen scholl, Fuhr er daher aus weiter, weiter Ferne, Fremd, wie des Donners schreckendes Geroll, Bernichtung dräuend, euch zum tiefsten Kerne.

Vor ihm mußt' alle Kreatur vergeh'n, Auch ihr. Da war der Himmel euch verschlossen. Jezt aber wagt's, und seht ihn offen steh'n! Fühlt Gottes Geist durch's All, durch euch ergossen!

Ihr selber nur habt Gott aus euch verbannt, Nicht barg er sich vor euch in festen Hallen. Sein Sohn hat, innen, wieder ihn erkannt, Und was er sich errang, schenkt er euch Allen. Leis senkt der Himmel sich in eure Brust: Ihr braucht nach innen innig nur zu lauschen, Und könnt' mit eurem Gott, frei und bewußt, Gedanken um Gedanken selig tauschen.

Nun ziehen seine Engel aus und ein, Lebendigen Erkennens heit're Boten, Was rein von ihm kam, sendet wieder rein, Bis ihr ihm ähnlich seid, wie er's geboten.

die Land- und Forstwirthschaft, an den Bergbau und das Hütten­wesen gestellt wesden. In Europa   allein hat die Einwohnerzahl feit 40 Jahren um ungefähr 75 Millionen Menschen zugenommen und diese Menschen wollen heute durchschnittlich mehr Brod, mehr Fleisch verzehren, sie verbrauchen viel mehr Kohle und Eisen, als ihre Vorfahren aus früheren Generationen.

In Folge dessen sind zuvörderst die Produkte des Ackerbaues und der Viehzucht in den letzten Jahrzehnten rapid theurerer ge= worden, sie sind an einzelnen Orten seit zwanzig Jahren viermal so rasch im Preise gestiegen, als durchschnittlich die Manufakte. stimmten Voraussetzungen. In den alten und dicht besiedelten Die räumliche Ausdehnung der Bodenkultur hat ihre sehr be­In den alten und dicht besiedelten Wirthschaftsgebieten ist die produktive Fläche bereits völlig im Anbau; es handelt sich also um die Einbeziehung neuer Pro­Betreff der Nahrungsmittel und Rohstoffe auf mehr Schwierig­duktionsländer in den Kreis der Absatzmärkte. Diese stößt in keiten, als anderwärts, weil alle Erzeugnisse des Bodens und Gewicht haben und viele derselben rasch dem Verderben unter­der Viehzucht bei relativ geringem Werthe großes Volumen und liegen, also einen länger dauernden Transport nicht zulassen. Diese Schwierigkeiten sind in der überraschendsten Weise bewäl­tigt worden.

Zunächst tritt für die Versorgung mit Brotfrüchten der Um­schwung, welcher im Jahre 1867 erst in seinen Anfängen zu er­fennen war, als vollendete Thatsache hervor. Der Getreide handel hat durch Verbesserung der Verkehrswege und der Han­delseinrichtungen, sowie durch den Uebergang von den relativ minderwerthigen zu den werthvolleren Produkten die ausge­dehntesten neuen Territorien für die Ernährung der Menschen erobert; alle civilifirten Theile der Erde bilden heute einen ein­zigen großen Markt, dessen Interessen solidarisch geworden sind. Selbstverständlich bemüht man sich, die Erzeugnisse der dünn­bevölkerten fruchtbaren Gebiete jenen der bereits ausgesaugten

Der arme Conrad.

( Fortsetzung.) 6

Inzwischen hatte auch der Herzog den Landtag einberufen, um sich wenigstens den Schein zu geben, als wolle er wirklich Abhülfe schaffen.

Der Landtag zu Tübingen   vollendete schnell seine Arbeiten, deren Resultat der Tübinger Vertrag und Abschied, beide gegeben am St. Kilianstag( 8. Juli), waren. darin bedeutende Beschränkungen gefallen lassen, welche er nie Der Herzog hatte sich einzuhalten im Sinne hatte und auch nicht einhielt. Die Städte hatten hauptsächlich nur für sich gesorgt. Und doch hatten an den 916,000 Gulden herzoglicher Schulden, welche der Landtag übernommen, Reute auf dem Lande das Meifte zu tragen. Alles, was für den Mann und Bauer herausgeschlagen wurde, war das Versprechen,

soviel möglich, machen, das Almosenn die Frohnen überall gleich, des Wildes nicht zu viel hegen, den Armen wirklich geben, schaften und die Handelschaft, namentlich den Geas Wirth­niederlegen, den Forstleuten das muthwillige Reiten" ucher die Felder zu verbieten, den Weingärtnern die Vögel aus ihren Weinbergen zu verjagen erlauben, und fünftighin, wenn der gemeine Mann in der Kanzlei Beschwerden anbringe, diese an­hören und darauf Bescheid geben wolle.

Von den wesentlichen Forderungen der Bauern, von ihren bringendsten Bedürfnissen, von ihren Rechten war nich das kleinste Wörtchen auf dem Landtage gesprochen worden. Auch sollte fünftig kein Bauer in demselben sizen, und eben so wenig ein von den Bauern gewählter Vertreter. Das Amt wurde wie bis­her als Anhängsel der Herren in den Städten betrachtet.

Das, daß er so ganz zurückgesetzt, daß er verachtet wie bis­her sein und bleiben, daß er auch nicht den kleinsten Theil einer Stimme, nicht einige der Rechte erlangen sollte, welche ihm die Natur und die bürgerliche Gesellschaft zusprachen, das mußte den Landmann erbittern, der schon darin eine Verachtung sah, daß der Herzog ,, Bauernabgeordnete für zu ring hielt", um in eigener Person ihre Wünsche zu hören und mit ihnen zu handeln.

Troßdem gelang es ihnen jedoch, einige kleine Vortheile da­vonzutragen, und sich in einigen Plätzen festzusetzen. Herzog Ulrich bekam in Folge dessen doch einige Furcht vor dem ,, Pöbel", wie er seine ,, getreuen"" Unterthanen" am liebsten bezeichnete, und ließ, um die erregten Gemüther zu besänftigen", eine große Volksversammlung vor Sporndorfs Thoren einrufen, wozu er alle Bürger und Bauern zu erscheinen aufforderte, aber Reiner sollte bewaffnet sich einfinden.

Die Bauern erschienen, an die sieben Tausend, aber Alle bewehrt und bewaffnet mit Schwertern, Speeren, Schießgewehren und Harnischen, völlig zum Kampfe gerüstet.

Die Bauern standen bei Verlesung der Bedingungen, unter die sie sich unterwerfen sollten, ohne Bewegung, ohne Laut. Erst im Fortgang des Verlesens erhob sich ein Gemurmel, das immer weiter fortwogte. Es ließen sich scharfe Reden hören wider die Räthe und Höflinge, man vernahm die Worte: ,, Verräther und Diebe, die sich vom Geld des Landes schöne Häuser bauen." Auch des Herzogs wurde nicht geschont. Sein Schwelgen, schrieen sie zusammen, sei Ursache, daß ihre Weiber und Kinder Hunger leiden; die vornehmen Müßiggänger, der Schwarm seiner Sänger und Pfeifer, der Erpressungen und Unterschleife der Beamten seien an allem Elend Schuld.

Ulrich war in der Stadt zurückgehlieben und bei dem Ver= lesen nicht anwesend. Man meldete ihm die Vorgänge vor der Stadt. Mit heißem Kopf ritt er heraus, hinter ihm brein, was ihm in der Schnelle von seinen Rittern folgen konnte. Er war gewiß, der Anblick seines fürstlichen Angesichts, ja sein Federhut werde die Bauern zur Drdnung schrecken. Wie sie thn ansichtig wurden, schlossen sie sich in Reihen, als stellten sich sich in Schlachtordnung. Er ritt aber dicht vor sie hin, schalt sie wegen ihrer Widerspenstigkeit" und forderte sie auf, ruhig heim zu gehen, ein Jeder zu dem Seinigen, und ihre Güter ,, fleißig" und ,, in Frieden" zu bauen, dann wolle er ihnen Alles, was bisher freventlicher Weise mit Worten und Werken geschehen, ver­zeihen" und vergessen. Aus dem Haufen aber wurde ihm zuge­rufen, mit solchen Redensarten ledige er seine Schuldenlast nicht, er solle seine Finanzer, Sänger und Hofschmaruzer abschaffen, seine Jäger und Hunde, das thue Noth."

Da nahm der Marschall Thumb das Wort und rief, wer zum Herzog halten wolle, solle auf seine Seite treten. Auf das entstand ein groß Getümmel und Geschrei, und Alles wich rück­wärts, weit von Ulrich weg, auf die entgegengesetzte Seite. Er stand ganz allein mit seinen Hofleuten. Auf seinem Gesichte wechselte Gluthröthe und Todesblässe; sein irres Auge sprühte Vernichtung. Zum erstenmal hörte er die Flüche der Armen, des Elends und des Hungers laut und ungescheut um seine Dhren schwirren. Er hielt es für das Räthlichste, sich schleunig zurückzuziehen.

Wie er das Pferd wandte, fiel ihm ein gewisser Schlecht­lins- Claus in den Zaum. Ein Anderer, Veit Bauer von Buoch  ,

oder durch Industrie und Städteleben dichtbevölkerten Länder zu­zuführen.

So kommt es, daß der Westen Amerika's regelmäßig nicht blos den ganzen industriellen Osten der Vereinigten Staaten  , sondern auch Großbritannien   und die Länder des europäischen  Kontinents in ausgiebiger Weise mit Brotfrüchten versieht.

Gleich dem jungfräulichen Boden im Nordwesten Amerika's  muß auch jener des russischen Humusgebietes als der bedeutendste Ernährer der gewerbtreibenden Bevölkerung in Europa   und Amerika   angesehen werden. Es wäre nimmer möglich, so unge­heure Quantitäten von Brotfrüchten selbst unter Mithülfe der üppigsten Natur zu produciren, wenn die Menschenhand an das einfache Werkzeug gewiesen, wenn ihr nicht die Maschine dienst­bar gemacht wäre. Die landwirthschaftliche Maschine aber, vom einfachen Wurzelschneider bis zum vollendeten Dampfpflug, bildet eine der hervortretendsten Signaturen des seit zwei Jahrzehnten auf diesem Gebiete vollzogenen Fortschrittes. Der Dampfpflug, ein Instrument von kulturgeschichtlicher Bedeutung, ist ein wesent­licher Faktor, um unsere Ernährung mit Brotfrüchten ausgiebig und regelmäßig zu organisiren. Das Areal, welches in Europa  allein jährlich zur Erzeugung der Nahrungsstoffe nothwendig ge= worden ist, beträgt ca. 250 Millionen Hektaren. Angenommen, daß diese gesammte Fläche im Jahre nur einer zweimaligen Be­arbeitung des Bodens mit irgend einem Ackergeräth unterworfen werden muß, um ihrem Zweck zu dienen, und daß eine durch= schnittliche Bodenkultur die Kraft von zwei Paar Pferden tage­lang per Heftare in Anspruch nimmt, so müssen der Agrikultur während der 100 im Jahre durchschnittlich für derartige Arbeiten zu verwerthenden Tage nicht weniger als 20 Millionen Pferde­fräfte zur Verfügung gestellt werden." Es können aber durch die Dampfkultur erfahrungsgemäß durchschnittlich zwei Drittel der menschlichen Arbeitskraft ersetzt werden.

( Fortsetzung folgt.)