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zur Arbeit, mit der Maschine, so dürfen wir ihm auch das Hemde weigern und das Unmögliche verlangen: daß er unbekleidet arbeitet; so handeln wir, wie die Natur gehandelt hätte, wenn sie den Menschen ohne Hände, ohne Glieder in's Leben gestellt und doch verlangt hätte, daß er sich selbst ernähre! Und freilich wird dem Arbeiter auch die Ausstattung mit der Maschine geliefert ja, der Kapitalist, oder sagen
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wir: das Kapital, liefert sie ihm. Aber ach, er merkt bald, daß es nicht mehr die Mutter Natur, nicht die Riebe, nicht Gottes Gerechtigkeit ist, die ihm die Ausstattung giebt! Denn für diese Borbedingung zur Arbeit zieht ihm das Kapital von seinem Erwerb die eigentliche Frucht ab und läßt ihm nur jedesmal so viel Erwerb, daß er nicht bei seiner Arbeit verhungert - oder doch langsam verhungert! Darum ist das Lohnsystem eine schreiende ungerechtigkeit. Darum muß das Kapital, das allein diese Ausstattung liefern kann, den Arbeitern selbst gehören, der Gesellschaft, die ihre Glieder ausstattet ohne Raub- und Schwindelprozente, die wie die Mutter Natur die Glieder ihres Leibes ausstattet, daß sie frisch und gesund, kräftig zur Arbeit seien, daß sie den ganzen Leib wachsam machen! Darum will die Social- Demokratie die Association aller Arbeiter, die Bildung von Produktiv= Genossenschaften, die sich selbst ausstatten können, die ihren Kopf wie ihre Glieder in sich selbst haben und den vollen Arbeitsertrag an Aue, Kopf wie Handarbeiter, ungeschmälert vertheilen.
Und nicht minder will und verlangt sie die andere Vorbedingung, die andere um nichts minder dringende, unentbehrliche Ausstattung zur Arbeit: die Bildung, d. i. die Ausbildung aller geistigen Fähigkeiten: Sie ist dem Menschen des Kulturstaates nothwendig wie das Kleid; entstellt, unwürdig seiner Menschheit erscheint heute, wer ohne Kleid oder ohne Bildung, mißachtet, unangesehen, wer in dürftiger Kleidung oder in dürftiger Bildung einhergeht. Die Bildung bedeutet keinen Lurus, sondern das Unentbehrliche: sie ist Kraft, Arbeitskraft, das Leben selber und es ist eine Schande für den„ Kulturstaat", daß er das edelste Theil des Menschen verkümmern, in Tausenden verkümmern, in Taufenden verkommen, wie eine schlechte Saat im Reime zertreten läßt! Aber noch größer ist die Schande für das Christenthum, das sich selbst eine Religion des Geistes und der Liebe nennt, und doch so sehr des Geistes und der Liebe vergißt, daß es„ das Pfund des Geistes" treulos vergräbt, statt damit zu wuchern; daß es aus seinen Schulen die Naturerkenntniß hinausjagt und die Finsterniß hinein; daß es den Aberglauben predigt und die Verdummung der Geiſter anstrebt! Gehört denn zur christlichen Moral nicht Erkenntniß? Das Boll jagt:„ wer böse ist, ist dumm" und wer soll denn auch das
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Auge, den rechten Weg zu gehen, dem Menschen geben, wenn nicht der Geist, der Geist der Erkenntniß?! Kann aber in einem Staate Friede werden, kann Glück und Wohlsein gedeihen, wo solche Klüfte in der Lebensausstattung die Gesellschaft zerspalten, zerrissen halten?
Wollt ihr den Frieden, lehrt das Bolt erkennen Sich selbst und was zu seinem Heile frommt! Erst muß des Wissens hohe Fackel brennen Im Boltesherzen, eh' der Friede kommt.
Nicht Geistesnacht kann Glückes Saaten reifen, Nein, Bildung nur! Erkenntnißsonnenschein! Ihr müßt die Fesseln von den Geistern streifen, Soll feffelfrei die Hand des Volkes fein!
Solche Forderungen, meine Freunde, muß begreifen, wer heute die Jbeen leiten, dem Zeitgeist vorangehen, die Weltgeschicke beeinflussen will; und darum ist dem Socialismus dies, die Zukunft der Welt vorbehalten! Die bloße Demokratie, die einst freisinnige Opposition des Bürgerstandes, vermag es nicht mehr; denn ohne Socialismus ift fie wie taubes Gestein, dem die Goldader fehlt. Um solchen Werth, solche Würde zu erlangen, müßten sie erst Proletarier werden! ja bloße Nachtommenschaft ohne Besitz Arbeiterthum ohne jegliches Anhängsel
der reine Mensch!
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Arbeiterrang, das ist der rechte Adel
Und der die allerhöchsten Ehren hat.
Wer emsig Arbeit schafft, die ohne Tadel
Dem Ganzen nützt, hat bei uns offen Halt!
Daß der Besitlosen, der Armen das Himmelreich ist, weiß eigentlich schon jeder Christ aus der Bibel. Aber da wir den Himmel den Nicht, daß
Spazen lassen, so ist unser das Himmelreich auf Erden! wir gerade besser geborez wären der Geist springt eben auf, wo
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er will; obwohl man in den untersten Schichten des Glendes häufig nicht wohl" geboren ist und es in den höchsten Schichten des Glanzes auch häufig heißt, je höher, so weher" Himmelreichs macht, das ist: daß wir ohne Vorrechte geboren werden, aber was uns fähiger des daß an die Selbstsucht sich nicht das Gewicht des Geldes, der Ausnahmestellung hängt, denn, wie gut auch das Herz sein mag: Geld macht Gier; das ist: daß wir zur Ausstattung die Noth haben die Noth, die nachdenken lehrt, die die Kraft des Gewissens weckt, die das Auge für die Gerechtigkeit, das Herz für die Liebe öffnet! Und davon zeugt unsere Lehre vor aller Welt; die. Lehre von der Solidarität, d. i. von der Gegenseitigkeit, von der Gemeinsamkeit für alle Menschen! Das Gemeinsame über das Persönliche stellen gut sein. Ein Zweck und Interesse, die das Gesez des Ganzen sind, das heißt, über den Vortheil der Selbstsucht gestellt; eine Arbeit zum Nußen des Ganzen, und ein gemeinsam vertheilter Ertrag aus dem Ganzen, eine Gerechtigkeit, eine Menschenliebe- das ist Gottes Gesetz und Wille! Und darum sage ich: so lange die Produktionsweise der neuen weltindustriellen internationalen Zeitepoche, die nur mit großen Mitteln noch und mit Naturkräften arbeiten kann, die kapitalistische Produktionsweise, nicht Gerechtigkeit für den ausgebeuteten mißhandelten Produzenten findet, und mit gleichem Maß alle Produzenten, Kapitalist und Arbeiter, mißt aus dem gemeinsamen Vortheil; so lange die Arbeit nicht alle Proletarier ehrlich und ehrenvoll zu ernähren, nicht allen Familien eine menschenwürdige Existenz zu sichern vermag so lange die Interessen der Völker, welche Freundschaft und Arbeit sind, durch eine ehrgeizige Diplomatie geschädigt und geschändet, durch
gen
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Gewaltherrscher, welche allein stimmen, allein! über Krieg und Frieden beverwüstet werden können in Ruhmeskriegen und Machtfrieso lange die Liebe ein Handel und die Ehe eine Verkuppelung von Interessen, Vorrechten und Kapitalien ist; so lange nicht eine Gerechtigkeit herrscht für Alle; so lange der Unterricht, die freie Schule, die vollkommene Ausbildung der Geistesgaben nicht für den Leht: wie für den Höchstgeborenen gleich zugänglich, nicht dasselbe gleiche unveräußerliche Menschengut Aller ist; so lange ist die Social
Darum wohlauf,
ihr Freunde, Arbeiter! zu frischem, unermüdlichem Schaffen und Wirfen für den Socialismus, für unser Programm! Noch nie, zu keiner Zeit und in keiner Zeit und in keinem Bolke ist eine gleiche Anzahl von Vertretern des arbeitenden Volkes, wie in diesem Jahre zu Gotha geschah, versammelt gewesen, die sich band in eine feste Organisation und unter ein, von der Wissenschaft diktirtes Programm. geschaffen! oder daß ich mich des Ausdruckes eines Mannes bediene, deffen Klagformularen und Verfolgungen die Social- Demokratie keinen unwesentlichen Theil ihrer Entwickelung zu danken hat: die Social
ift
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Demokratie ist im Sattel
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wir haben zu reiten!
Kein Himmel kann das Heil uns senden,
Es fällt aus feines Gottes Schooß, Die Arbeit muß mit eignen Händen Erkämpfen sich ihr irdisch Loos. Es kommt in rußigen Gewanden Der Retter, der die Hölle zwingt Noch immer ist der Noth entstanden Der Heiland, der die Freiheit bringt! Erkenntniß heißt die Bundeslabe, Die Wahrheit giebt und Tugend schafft, Und Arbeit ist die Wirkungsgnade, Die uns erlöst durch unsere Kraft. Wenn wir den Erbfluch überwanden, Der Hand und Hirn der Noth verdingt: Dann ist der Heiland auferstanden, Der in die Welt die Freiheit bringt!
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Die Bahn
we und Fachgenossen.) Vorort Berlin: Von der hiesigen Mitgliedschaft
chaffe erwählt:
Ned.
genau nach den Bestimmungen des Statuts folgender Ausschuß
Fr. Staudinger aus Berlin , Vors.( Stellvertreter), Fr. Lohöfener aus Bragwede, Schriftführer,
R. Sander aus Görlig, Schriftf.( Stellvertreter), H. Nicolas aus Berlin , Kassirer,
H. los aus Bierstadt , sassirer( Stellvertreter), D. Dittmer aus Königsberg in Pr., Beisitzer, A. Rey aus Magdeburg , Beisiger,
F. J. Kaufmann II. aus Weimar , Beisigender. Zur Kontrolfommission sind erwählt:
A. Schievelkamp aus Berlin , Vorsitzender, D. Marburg aus Erfurt ,
Indem ich hierdurch den Ausschuß sowohl als auch die KontrolKommission den Mitgliedschaften bekannt gebe, ersuche ich im Auftrage derselben, etwaige Bedenken oder Beschwerden gegen Einzelne der Gewählten binnen 14 Tagen an den Unterzeichneten zu senden. Sämmt liche Briefe an den Ausschuß sind an Fr. Kaufmann, Berlin C., Stra lauerstraße 44, 2. Hof, links 2 Tr., zu richten. Briefe für die Kontrol Kommission sind an A. Schievelkamp, Berlin SO., Staligerstr. 29a., zu richten. Sämmtliche Gelder für den Verband sind an H. Nicolas, Berlin SO., Brizerstraße 31, 3. Tr., zu senden. Die Vereinsvorsitzen den oder Vertrauensmänner sind verpflichtet, sämmtliche Bekanntmachungen des Ausschusses den Mitgliedern bekannt zu geben, sowie unser Verbandsorgan in allen Versammlungen auszulegen. Mit kollegialischem Gruß Der Ausschuß:
J. A.: Fr. Kaufmann I., Borsigender. Gießen, 9. Oktober. ( Allgem. deutscher Schneiderverein.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die Kongreß- Protokolle zum Verfandt fertig sind, und ersuchen wir, Bestellungen bald möglichst folgen zu lassen. Ein jedes Mitglied muß so viel Interesse an unserer Sache haben, um ein Exemplar zu kaufen. Die Protokolle werden, um die Beschaffung leicht zu machen, zum Selbstkostenpreis, pro Gremplar 0,15, abgegeben, weil die Portoausgaben für's Einzeleremplar zu groß sind. Die Bevollmächtigten wollen in ihren Mitgliedschaften für regen Bertrieb sorgen und die Bestellungen entgegennehmen, wobei wir bemerken, daß der Besteller uns für den Betrag der Sendung verantwortlich sein muß. An uns nicht genau bekannte Genossen können nur gegen Einsendung des Betrages Exemplare verabfolgt werden. Durch unliebſame Störung in der Druckerei sind wir noch nicht im Besitze der Statuten 2c., werden dieselben aber in den ersten Tagen bekommen. Mit brüderlichem Gruß Der Ausschuß: Im Auftr.: B. Klerg.
an.
Gießen , 2. Oktober. ( Allgem. deutscher Shneiderverein.) Die Ronftituirung des neuen Ausschusses wurde unter dem 1. Sept. von uns bekannt gegeben und da keine Einwendungen gegen denselben erhoben worden sind, tritt derselbe mit heutigem Tage seine Funktion Mit brüderlichem Gruß Für den Ausschuß: B. Klerg, Neustadt D. 201. P. S. Alle Zusendungen, außer für die Kaffe, sind an genannte Adresse zu schicken.
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Gießen, 9. Oktober. ( Allgem. deutscher Schneiderverein.) Die Mitgliedschaften ersuche ich, die Abrechnungen bereit zu halten, damit wenn die neuen Rechnungsformulare was in den nächsten Tagen geschehen zugeschickt werden, nicht mehr viel Zeit erforderlich ist. Ferner mache darauf aufmerksam, Gelder nur an untenstehende Adresse zu senden, da die Nichtbefolgung desselben unnöthigen Zeitverluft verursacht. Mit brüderlichem Gruß
W. Lohrey, Hauptkassirer, Mühlengaffe D. 72.
Hamburg, 14. Oktober. ( 3ur Beachtung für Schlossergesellen.) Es wird gewiß bei der jetzigen Krisis und allgemeinen Geschäftsstockung für hiesige sowohl, wie für auswärtige Schloffergesellen von größter Wichtigkeit sein, zu erfahren, wie„ brillant" die Leistungen der Schlossergesellen honorirt werden. Ich mache hier auf den Fabritanten Herrn M. Wanner, Katharinenstraße Nr. 32 in Hamburg , aufmerksam. Dieser Herr zahlt seinen Gesellen pr. Woche 4 Thlr. 24 Sgr. aus. Aber da dieses so viele Geld bei der so billigen Zeit den Arbeiter zu leichtsinniger Verschwendung hinreißen könnte, findet es Herr Wanner für gut, längere Zeit hindurch pr. Woche 1 Thlr. 18 Sgr. einzubehalten, und so kann derselbe mit 3 Thlr. 6 Sgr. ein recht anständiges Leben führen. Nun, frisch auf, Kollegen! Ergreift die Ge legenheit und tretet das Glück, welches sich Euch darbietet, nicht mit Füßen, wie ich es unverantwortlicher Weise gethan habe, und ist es dann Einem von Euch gelungen, eine so lohnende Stelle zu erbeuten, nun, dann viel Vergnügen! Also, hütet Euch vor Herrn Wanner! Ferdinand Bogner, Schloffer.
Braunschweig , 18. Oftober.( Allgem. deuscher Schneider Verein.) Wir bringen den Kollegen hierdurch zur Kenntniß, daß in der am 13. Sept. stattgehabten Versammlung der hiesigen Mitgliedschaft die Wahl des Vorstandes für das nächstfolgende Jahr erfolgte. Wegen der Größe der Mitgliedschaft wurde es für zweckmäßig erachtet, die Verwaltung der beiden Kassen getheilt zu führen. Es wurden dem zufolge zunächst für die Gewerkschaft gewählt: Als Bevollmächtigter D. Peplies, Nördliche Wilhelmstr. 42; als Kassirer F. Heinreich, Kaiserstraße 17; als Revisoren Binow, Becher und Bakeberg; Unterzeichneter als Schriftführer. Zum Vorftande der Krankenkasse wurden gewählt: Als Bevollmächtigter C. Ludolph, Reichenstr. 6a; als Kassirer W. Borchers, Weberstr. 47, und als Revisoren Asmann, E. Schäfer und HorDie Vorstände beider Rassen treten nach Abrechnung des diesjährigen britten Quartals in ihre Funktion. Es wird deren Bestreben sein, an der uns gestellten Aufgabe der Verbrüderung, gegründet auf bie Bertretung gemeinsamer Interessen, mit zu arbeiten, den Verein nach innen und außen zu fräftigen, und für die Verbreitung desselben Sorge zu tragen. Und so rufen wir auch unsern Kollegen zu: Auf, an's Werk! J. A.: H. Becker.
mann.
Gjens in Ostfriesland , 16. Oktober. ( Schneiderstrike.) Kollegen Deutschlands ! Es ist hier der Kampf zwischen Kapital und Arbeit ausgebrochen. Die Arbeiter des hiesigen Schneidergewerkes haben ihre Arbeit niedergelegt. Wir bitten um die Unterstützung aller Genoffen, damit wir den Sieg erringen können. Besonders ersuchen wir, den Zuzug nach hier fernzuhalten. Mit Brudergruß
Johannes Theilacker.
Ein interessantes Aftenstück.
Dem Parteigenossen Gundelach in Altona ist unterm 16. Oktober folgendes gerichtliche Erkenntniß zugegangen: Königliches Landrathamt des
Wandsbeck, 16. Oftober 1875. Auf die Beschwerde vom 26. Sept. cr. wider Sie königliche Kirchspielvogtei in Bargteheide wegen Aufhebung einer in Tremsbüttel abgehaltenen Volksversammlung wird Ihnen hierdurch eröffnet, daß die desfällige Bestimmung des§ 8 der Verordnung über die Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ordnung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs- und Vereinigungsrechtes vom 11. März 1850 nur auf die Versammlungen politischer Vereine Bezug hat, so daß also bei dem hier vorliegenden Falle die Kirchspielvogtei nicht befugt war, wegen Anwesenheit von Kindern mit oder ohne vorherige Aufforderung zur Entfernung derselben die Versammlung zu schließen. Der Kirchspielvogtei ist das Erforderliche eröffnet worden. Der Königliche Landrath.
An
v. Levezom.
den Herrn Hermann Gundelach
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Laien Evangelium.
( Bon Friedrich Sallet.) ( Fortsetzung.) 24
Erdulden und Hingeben.
Gesagt ward: Aug' um Auge, Zahn um Zahn. Ihr habt's gehört. Ich aber sag' euch jetzt: Ihr sollt das unrecht williglich empfah'n! Und so dir Jemand einen Streich versezt ,, Auf deinen rechten Backen, reich' ihm hin Den linken auch. Und rechnet wer mit dir Um deinen Rock, laß ihm, mit leichtem Sinn, Den Mantel auch, zu stillen seine Gier.
Und nöthigt Jemand eine Meile dich, So gehe mit ihm zwei. Gieb dem, der fleht! Und wende dich von dem nicht ärgerlich, Der, als ein Borger, schüchtern vor dir steht"! Ernstlich gemeint ist dieses Wort, ihr Herrn! Db's euch auch flingt, so fremd und sonderbar, Daß ihr es kaum im Mund mögt führen gern, Viel minder thäflich es befolgen gar. Noch ist des Leibes Unverleglichkeit, Noch die Vertretung ird'schen Eigenthum's Das Wichtigste für euch zu jeder Zeit ,. Grundstein all eures Kampf's und Erdenruhm's. Ein Feigling ist noch jetzt im Aug' der Welt, Wer einen Backenstreich nicht rächt mit Blut, Und als ein Dummtopf wird zur Schau gestellt, Wer sich ließ bringen um Besik und Gut. So knechter euch der Menschen Lob und Spott, Macht heut euch ehrlos, morgen ehrenreich. Doch dem, der Chre sucht allein vor Gott , Ist nur die Sünde Schmach, fein Backenstreich. Die Ehre thront im Geist und im Gemüth, Ist unentreißbar, wenn nicht selbst verscherzt. Db auch von Schmerz und Scham die Wange glüht, Zuschlagend nicht, ertragend sei beherzt!
Ward Jesus nicht verhöhnt, mißhandelt schlimm, Bespie'n, durch Faust- und Geißel- Schlag versehrt? Er litt es ohne Widerstand und Grimm. Wer wagt's, ihn feig zu nennen und entehrt? Ein andres Ehrgefühl trug er in sich, Als das sich an des Leibes Fläche klebt. Das: treu und frei und unerschütterlich Gedacht, gelehrt zu haben und gelebt.
Das überragt die kleine Schmach so weit, Daß uns kein leiser Tadel kommt in Sinn. Wie kommt's, daß ihr das kleinste nicht verzeiht? Weil ihr das Große werft den Säuen hin. Mit manchem abenteuerlichen Kniff
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Wird Kleinlichstes voll Eifersucht bewacht, Doch der Gesinnung ganzer Inbegriff, Aus Furcht, um Lohn, zum Opfer dargebracht. Ob du auch der Pistole Mund nicht scheu'st, Ein ehrlos feiger Bube bist du doch, Wenn du dich viehisch am Genuß nur freu'st, Und deinen freien Geist beugst unter's Joch. Hättest du deine höchste Ehr' in Gott, Und in des Geistes Reich dein höchstes Gut Der Advokaten lauerndes Complot Brauchtest du nicht und nicht des Gegners Blut. Dem gilt es gleich, ob man ihn: Narren heißt, Der, wenn er Alles gab und nehmen ließ, Sein ewiges Besigthum hat im Geist, Im Himmelreich, das ihm sein Gott verhieß. Wer es gewohnt, was ewig in ihm ist, Der Menschheit hinzuspenden frank und frei Was Wunder, wenn er schier es ganz vergißt, Wie um Vergängliches man sorgsam sei? D! wär't ihr Alle doch in Gott so reich, Daß ihr begrifft: nichts frommt der Erde Tand, Als euren Brüdern, euch an Geiste gleich, Ihn auszuspenden mit bereiter Hand.
Nur Eins zwäng' ab euch nicht Gewalt, noch List: Eurer Gesinnung innerlichsten Kern.
D! hingt ihr nur an dem, was heilig ist, Dann ging' auf Erden an der Tag des Herrn.
Segnet, die euch fluchen.
, Es heißt: Den liebe, der dir Liebe gibet,
Und hasse die, so dir zu schaden suchen! Ich aber sag' euch: Eure Feinde liebet, Thut wohl den Hassern, segnet, die euch fluchen! „ Für die, so euch verfolgen, kränken, flebet! Auf daß ihr Kinder seid des Vaters ächte, Des Sonne über Gut und Bös' aufgehet, Des Regen labt Gerecht' und Ungerechte. ,, So ihr nur liebtet, die euch Liebe reichen, Nur zu den Brüdern freundlich euch benommen, Was thatet ihr? Den Zöllnern thut desgleichen. Drum, wie der Vater dorten, seid vollkommen!" Das Thier, wenn du's gereizt mit Hohn und Schlägen, Knurrt, springt empor und fällt dich an mit Bissen. Du fühlst im Blut sich dir dasselbe regen, Doch weh dir! wenn der Trieb dich hingerissen.
Das ist des Menschen hohe Götterwürde, Daß ihn der Nerven Zuckung nicht darf lenken, Daß seine That abwirft der Schlacken Bürde Und, reines Gold, auftaucht aus freiem Denken. Doch hütet euch! Ein zahmes Unterlassen, Ein Zuschnitt nach der Regel Wort genügt nicht. Es muß lebendig in euch Wurzel faffen In des Bewußtseins Boden, der nur trügt nicht.
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So lang es ist, mögt ihr mit hundert Garnen Das wilde Thier in euch zu fesseln trachten. Es bricht hindurch einst, plöglich, ohne Warnen, Ihr knirscht, ihr flucht und müßt euch selbst verachten. Ihr sollt aus zitternd halbbewußtem Leben ( Das einzig ist euch Ruhm und Pflicht hienieden) Selbstschaffend, freie Geister, euch erheben Zu des Gedankens em'gem Gottesfrieden. Gott ist lebendige Vernunft und Freiheit. Er kann, bewußt und mit sich selbst im Klaren, Hoch über jeden Seelenkampfes Zweiheit, Nur werden, schaffen und sich offenbaren. Er läßt die Sonn' aufgeh'n und spendet Regen Gerechten , Ungerechten , Guten, Bösen. Nicht Mitleid siegt ob seines 3ornes Regen Nein! jeder Zwiespalt muß im Geist sich lösen. Der Geist kennt kein Bernichten und Verneinen, Der Mißklang stirbt dahin in seiner Stille.
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