I

1,

141

Q

er

it

er

ent

ie

er

15

a=

on

e=

en

Retter mit den Geretteten über dem Schachte zu Tage kamen; Weiber und Kinder der Letzteren, die Tag und Nacht in größter Angst in der Nähe des Schachtes zugebracht hatten, wurden von der Freude förmlich übermannt. Die Geretteten wurden in die warme Maschinenstube gebracht, wo man sie in Decken hüllte und mit Speise und Trank stärkte, so daß sie auch nach einigen Stun­den sich sämmtlich wieder erholten. Bolle 62 Stunden hatten diese zwischen Leben und Tod geschwebt.

Innere Parteiangelegenheiten.

Für nachbenannte Fonds sind in der zweiten Hälften des Oktober folgende Gelder bei dem Unterzeichneten eingegangen:

a. Unterstüßungsfonds:

Güstrow d. Walther 9,60. Langendiebach durch J. Fucker 3,00. Altenburg d. Kamprad 4,80. Leipzig , Expedition d. ,, Voltsstaat" 29,70. Bremerhafen v. 2. Wolfersdorf d. Säly 3,00. Derselbe 3,00. Straß­ burg d. G. Danger 6,56. Altona v. Cig. - Arb. d. früheren Fabrik Laf­ferens d. Körner 6,98. Desgl. d. Achilles 3,00 à conto ber 12,00 ( restant sind außerdem noch Baus mit 18,87 u. Dhrt mit 0,67). Greif­ fenberg d. E. Krause 0,70. Gößnit d. L. Ezold 1,75. Wald d. G. Luchtenberg 2,00. Köpenick b. W. Schmidt 4,70. Mülheim a. Rh. d. A. Werner 13,75. Bausa d. G. Schenk, gef. bei Zusammenkunft in Treuen 5,00. Altona v. Meiborg's Cig.- Fab. d. Draner 3,00. Ham burg von einem Russen 10,00. do. von Praaft 2,40. do. v. Lütekens 2,20. do. Tischlerwerkstelle Steinhagen 2,70. Hamburg v. Gypſer- u. Stuckateur- Arb.- Verein d. Hermann 21,70. Durch Exped. d. N. Soc. Dem." aus Hamburg d. Möller, Ueberschuß des Festes der Lassalea" 381,00. do. Berlin v. einem Parteig. 1,35. do. Dortmund v. Mösch do. Berlin d. Mary v. Affordträgern, Ecke der Dorothen- und Neuen Wilhelmsstr. 3,00. Berichtigend bemerke ich, daß bei den in voriger Duittung unter Baden- Baden verzeichneten 5,00 nicht Frommann, sondern G. Neffel­bosch stehen soll.

1,50.

11

b. Agitations fonds( freiwillige Beiträge): Zwickau d. J. Auer 7,30. Frankenberg do. 3,00. Mittweida do. 12,00. Hainichen do. 3,00. Schmölln do. 3,00. Gößnitz d. Etold 2,00. Barmstedt d. Matthaei 6,30. Jsehoe d. Walther 9,60. Lauen­ burg do. 4,50. Güstrow do. 21,00. Elmshorn d. Reimer 6,00. Kel­ linghusen do. 9,00. Stelle bei Heide do. 5,40. Husum do. 9,00.

Den Agenten zur Notiz, daß alle Gelder für Oktober laut Drga­nisation spätestens bis zum 15. November an den Unterzeichneten ein­gefandt sein müssen. Rüdstände für Rongreß- Protokolle müssen gleich­falls bis dahin bezahlt sein, wenn keine öffentliche Mahnung erfol gen soll.

Die Abrechnung über die Parteikasse, sowie die Abrechnungen der beiden offiziellen Parteiorgane werden jegt gedruckt und am 15. d. M. an alle Agenten verschickt.

Hamburg , 1. November 1875.

Mit Gruß!

Namens des Vorstandes: August Geib, Rödingsmarkt 12.

Sonntag,

Barmstedt , 21. Oftober.( Boltsversammlung.) den 24. Oktober, hielten wir eine von 150 Personen besuchte Volks­versammlung ab mit der Tagesordnung: Die Vorlagen zum neuen Strafgeseh". In's Bureau wurden Unterzeichneter als Vorsitzender, F. Fohrmann als Beisitzer und Teege als Schriftführer gewählt. Herr Matthaei aus Hamburg war als Referent anwesend.

Karl Drews.

Stuttgart , 29. Oktober. ( Agitationsbericht.) Im Auftrage des Vorstandes der Socialistischen Arbeiterpartei unternahm ich am 15. Oftober eine fliegende Agitation und sprach zuerst vor einer gut besuchten Volksversammlung in Mannheim über die Ursachen der Geschäftskrise und die französische nnd englische Konkurrenz". Von der heutigen Produktionsweise ausgehend, erklärte ich die Konsequenzen derselben in dem Gründer- und Börsenschwindel, welch letterer im Berein mit einer unpraktischen ökonomischen Verwaltung und einer fehlerhaften Finanzspekulation das deutsche Geld dem Auslande in die Hände spiele. Haben ja doch liberale Blätter in der legten Zeit kon­statirt, daß in den letzten Jahren 4-5000 Millionen Mark für zum Theil sehr zweifelhafte Werthe von Deutschland an das Ausland über­gegangen sind und daß es leicht möglich sein könnte, wenn einem folchen Zustande kein Ende gemacht werden kann, daß das Ausland in einigen Jahren mit deutschem Gelde Krieg gegen Deutschland führe. Auf politischem Gebiet fennzeichnen sich ebenfalls bedeutende Fehler, welche das Ihrige dazu beitragen, den sogenannten Nationalwohlstand zu untergraben und die Krise zu verlängern. Die Versammlung nahm den besten Verlauf. In ihr befanden sich mehrere aus dem Bürger­stande, welche sonst nicht gewohnt sind, den Vorträgen socialistischer Redner zuzuhören. Am 18. sprach ich in einer gut besuchten Ver­sammlung in Darmstadt über das Programm der Partei in ein­gehender Weise, namentlich den ersten Punkt desselben beleuchtend, Auch diese Versammlung nahm einen guten Verlauf und zeigte sich bei den jüngeren Parteigenossen ein reges Interesse für unsere Bestrebun­

rf

ei

te

n.

in

m

er

er

Le=

e=

Er

d=

n.

r

cen

fe

im

as

m=

üh

im

ere

ger

rch

in

en­

et

ge=

Die

en

t.

che

pir,

ige

in

her

ind

nm

id=

rei­

oh­

nm

ben

für

tens

eine

bei

aber

fge

tgs

den

nöthigen Aschebestandtheilen und Eiweiß bestehenden Nahrungs­mittel, z. B. mit fettarmem Muskelfleisch, ernähren, also seinen Bestand an Eiweiß, Fett, Wasser und Aschebestandtheilen erhal­test, wie es bei Jagdvölkern zeitweise vorkommen mag, aber nur für kurze Dauer und mit großer Ueberbürdung des Darmes und des übrigen Körpers, da dazu erstens enorme Mengen von Fleisch nöthig sind, und da zweitens zur Deckung des Eiweißbedarfs nach der Tabelle nur 538 Gr. Fleisch, zu der des Kohlenstoffs aber 2620 Gr. gehören, durch welche lettere man eine völlig überflüffige Menge von Euveiß einführen würde. Fettarmes Fleiſch für sich allein giebt deshalb für den Menschen eine ganz ungünstige Nahrung, und man fügt daher, wenn irgend möglich, zu den nur Wasser, Aschebestandtheile und Eiweiß enthaltenden Nahrungsmitteln Fette oder Kohlehydrate hinzu. Die von der Jagd lebenden Stämme find gierig nach Fett, sie schlagen die Knochen auf, um das fettreiche Mark zu erhalten, und die fetten Tagen des Bären sind ihnen ein Leckerbissen; die Eskimos ver­zehren nicht nur Muskelfleisch, sondern sie nehmen auch bedeu­tende Mengen von Fett auf.

Selbst die Milch ist troß ihres Gehaltes an Fett und einem Kohlehydrat für den Arbeiter keine richtig zusammengesette Nah­rung; bietet sie den Bedarf an Kohlenstoff, so führt sie zu viel Eiweiß ein.

Wir bedienen uns deshalb einer aus Wasser, Aschebestand theilen, Eiweiß und Fetten oder Kohlehydraten gemischten Nah­

rung.

Es ist höchst interessant, daß das Mehl der Getreidearten, unser hauptsächlichstes Nahrungsmittel, von allen Nahrungsmit­teln am nächsten der richtigen relativen Zusammensetzung fommt; denn man braucht für den Arbeiter nahezu gleiche Mengen da­bon, um den Bedarf an Eiweis und Kohlenstoff zu befriedigen. Trotzdem ist das aus dem Mehle bereitete Brod, aus einem Grunde, den wir noch erörtern werden, keine gute, ausschließliche Nahrung für den Menschen, wenn auch mit anderen ein vorzüg­liches Nahrungsmittel.

Umgekehrt wie das fettarme Fleisch verhalten sich die stick­stoffarmen Nahrungsmittel: der Reis, die Kartoffeln, die Rüben *:. w. Sie enthalten wenig Eiweiß; wenn man wirklich so viel verzehrt, daß die Menge des letteren genügt, so führt man, abgesehen von der großen kaum bewältigbaren Maffe, welche weitere Beschwerden nach sich zieht, viel zu viel stickstofffreie Sub­ftanzen zu, und begeht demnach eine Verschwendung. Darum werden diese Nahrungsmittel stets mit einem eiweißreicheren ver­

gen. Am 20. sprach ich sodann in Hanau vor einer gut besuchten Bolksversammlung über die Strafgeset- Novelle und die Erhöhung der

Biersteuer, sowie über die Einführung der Petroleumsteuer. 3nm Schluß wurde die in der Volksversammlung zu Berlin gefaßte Reso­lution angenommen. Am 23. sprach ich in Groß- Auheim über

-

den Mordspatriotismus und seine Folgen, sowie über die Bier- und Petroleumsteuer. Auch da wurde von der äußerst zahlreich besuchten. Bersammlung die Resolution einstimmig angenommen. Am 24. dfs. referirte ich in Rickingen über das Thema: Wer genießt den Vor­theil der Arbeit?" Die Versammlung nahm ebenfalls einen guten Verlauf, die dortigen Arbeiter zeigten ein reges Intereffe für die Sache und sprachen den Wunsch aus, daß ihnen bald wieder ein Vortrag ge­halten werden möge. Am 25. referirte ich in Offenbach über das Parteiorgan. Leider war diese Versammlung nicht so stark, als die vorhergehenden besucht, jedoch ließen sich am Schluß mehrere Personen in die Partei aufnehmen. Den 26. fand in Heidelberg eine Ver­sammlung ftatt, in welcher ebenfalls nach Erledigung der Tagesordnung ( die Bier und Petroleumsteuer) die Berliner Resolution zur Annahme gelangte. An der Diskussion betheiligten sich mehrere Socialisten, jedoch keine Gegner, obgleich solche ebenfalls anwesend waren. dortige liberale Presse überschüttet jedoch unsere Partei mit allen mög­lichen Verläumdungen und zählt gegenwärtig noch zu denjenigen, welche ihren Lesern das Märchen vom Rückgang der Social Demokratie auf­tischen. Dieser Rückgang illustrirt sich herrlich durch die gut besuchten Bersammlungen, die Wahlresultate und trok Geschäftskrise, Strafgesetz­Novelle und anderen schönen Reichsgeschenken, durch den fortwährenden Zuwachs in der Partei. Die Erhöhung der Biersteuer, der schlechte Geschäftsgang, die theuren Lebensbedürfnisse und der gewissenlose Schwindel, welcher sich überall in gewohnter Frechheit fortpflanzt, haben schon Manchem die Augen geöffnet, und da man das Ende solcher Zu­stände noch gar nicht ermessen kann, so wird noch Mancher, welcher früher, in besseren Verhältnissen lebend, uns fern stand, ein Kämpfer für die Sache des Proletariats werden. J. Scheil.

Die

Erhöhung der Steuern und die Verschärfung des Strafgesetzbuchs", so Eimsbüttel , 27. Oktober. ( Bersammlung.) Die projektirte lautete die Tagesordnung einer Versammlung, die wir am 25. Oktober abhielten und in der Herr Brückmann unter großem Beifall referirte. Parteigenoffen, von jetzt an findet jeden Montag eine Volksver­sammlung und alle 14 Tage( Mittwochs) eine Parteiversammlung statt und ist es eines Jeden Pflicht, am Playe zu sein. Mit social- demo­kratischem Gruß J. Glißmann, Schriftführer.

Schmölln , 22. Oktober. ( Bolksversammlung.) Sonnabend, den 16. Oktober, fand im Saale des Schießhauses trotz des schlechten Wetters eine zahlreich besuchte Volksversammlung statt, in welcher Herr Auer aus Hamburg über die Tagesordnung: Die Gesegesvorlage der nächsten Reichstagssession" referirte. Redner erklärte, daß man in Be­treff der immer mehr und mehr wachsenden Militärmacht und zur Aus­bildung eines neuen Eisenbahn- Bataillons immer mehr Geld brauche. Um nun das Volk nicht direkt in Anspruch zu nehmen, so suche man dies auf indirekte Weise zu erzielen und zwar durch eine verdoppelte Besteuerung des Bieres, des Petroleums und einer Börsensteuer. Weiter sprach Redner über den Entwurf eines neuen Zusages zu dem deutschen Reichsstrafgesetzbuche und unterzog dasselbe einer strengen Kritik. Da Gegner sich nicht zum Worte meldeten, wurde von der Versammlung folgende Resolution angenommen: Schießhause von 300 Personen besuchte Volksversammlung protestirt auf das Entschiedenste gegen diese Gesegesvorlagen und erklärt es für die Pflicht aller Reichstagsabgeordneten, jedes dieser Projekte zurück­zuweisen. Sollte ein Abgeordneter troydem für eine solche Belastung des Volkes stimmen, so werden alle Wähler aufgefordert, bei den näch­sten Wahlen demselben ihre Stimme vorzuenthalten." Die Versamm lung beschloß ferner, diese Beschlüsse nicht durch den Reichstagsabge ordneten Wagener, sondern durch unsere socialistischen Abgeordneten dem Reichstage mitzutheilen. H. Beier.

Dana­

Hof, rechts 1 Tr. Harburg: Chr. Wolter, bei Herzberg, Mühlenstr. 18. Hannover : Fr. Döring, Dsterstr. 75. Jpehoe( Holft.): E. Kreuzberg , Feldschmiede. Lauenburg a. d. Elbe : J. W. Luzius, Kirchplatz 8. Leipzip: A. Zipfel, Plagwigerstr. 13, 4. Ct. Lübeck : F. D. Noobz Fleischhauerstr. 136. Landshut : J. Küstenberger, bei Kaarmann, 3 Tr., Untere Altstadt. Mainz : C. Jäger, Scharenstr. 15. Magdeburg : W. Habermann, Rothekrebsstr. 37. Mühlhausen i. Th.: E. Schäfer, Petri­steinweg 33. Nürnberg: J. Kugler, Katharinengaffe L. 623. brück: C. Behring, Gr. Hankenſtr. 8. Pforzheim : Schütthaupt, bei Weyl, Am Markt. Potsdam : C. Mehlmann, Heiligegeiststr. 6, 2. Et. Reutlingen: B. Kirchner, bei Schneider, Schneider. Rostock : W. Ahrens, Vogelfang 1. Stuttgart : A. Dörfel, Reuchlingsstr. 20, 3 Tr. Stettin : Schwerin : H. Priehe, bei Wwe. Buckentin, Gr. Moor 44. Stade: F. A. Hilker, Bungenstr. 703. Ulm : C. Koch, Sammlungs­straße 386. Wiesbaden : H. Schuster, Saalgasse 10. Würzburg: M. Kömp, Zollerlandstr. 12. Wolfenbüttel : J. Bielstein, Krummstraße 3. Die Adresse des Hauptkassirers ist: W. Lohrey, Mühlop D. 72; die der Kontrolkommission: C. Kühn, Bremen , Hantenstr. 25 bei Lahmeyer.­Neue Mitgliedschaften haben sich gebildet in Frankfurt a. M. und Dortmund . Mit brüderlichem Gruß

J. A.: B. Klerg, Neustadt D. 201. Gießen, 31. Oktober .( Allg. deutscher Schneiderverein.) Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die Geschäftsbücher druckfertig sind. Ich ersuche nun die Bevollmächtigten derjenigen Mitgliedschaften, welche neue Bücher wünschen, mir anzugeben, für wie viel Mitglieder sie die­felben angelegt wünschen. Ferner ersuche ich, mir von jeder Mitglied­schaft die bestimmte Mitgliederzahl der Gewerksgenossenschaft und des Kranken- Unterstützungsbundes mitzutheilen. Beide Mittheilungen sind aber umgehend zu machen. Mit brüderlichem Gruß

J. A.: B. Klerr.

Altona , 31. Oktober .( Schuhmacherversammlung.) Am 21. Oktober tagte hier eine öffentliche Schuhmacher- Versammlung, die unter Hinweis auf die von der Behörde vorgenommene Nachfrage zur neuen Reichsenquete selbstständig vorzugehen beschloß, um ein genaues Re­sultat von der ganzen Korporation zu erzielen, weil blos einzelne Kol­legen über ihre Arbeitsverhältniffe gefragt wurden. Kollegen! Die in der oben erwähnten Versammlung gewählte Kommission richtet an Euch die Bitte, ihr behülflich bei der Angabe von Adressen behülflich zu sein und ihr die Arbeit zu erleichtern. Um die bedeutenden Kosten zu decken, die uns dieses hochwichtige Unternehmen verursacht, haben wir zum 22. November in Koppelmann's Salon einen Ball arrangirt, dessen Ueberschuß dazu verwandt werden soll, und erwarten wir, daß Jeder seine Schuldigkeit thut, wenn es gilt, dem Reichstage ein Bild Savon vorzulegen, wie wir wohnen und wie wir bezahlt werden. Sämmtliche Partei- und Gewerkschaftsblätter werden ersucht, Obiges in ihre Spalten aufzunehmen. Mit social- demokratischem Gruß

Friedrich Stöder. Carl Bardow.

Achim, 2. Nov.( Ein Cigarrenarbeiter- Strike) steht hier in Aussicht. Der Zuzug ist streng fern zu halten. Langenfalza, 1. Nov.( Weberstrike.) ( Weberstrike.) Unsere Gewerksge­noffen sezen wir hierdurch, im Fall es ihnen noch unbekannt wäre, davon in Kenntniß, daß die hiesigen Weber der Aktien- Tuchfabrik seit dem 9. Oktober strifen. Die heutige im Die Zahl der strifenden Mitglieder beträgt 127, darunter 96 Familienväter. Es läßt sich wohl leicht begreifen, daß die Noth, bei dem spärlichen Einkommen der Unterstüßungen, sehr groß ist. Dennoch sind wir fest entschlossen, auszuharren. Wir wenden uns deshalb auch an die Arbeiter Deutschlands mit der Bitte, auch uns in diesem Kampfe mit unterstützen und für unsere gerechte Sache mit eintreten zu wollen. In der Hoffnung, daß unsere Bitte nicht fehlschlagen wird, zeichnen wir mit Brudergruß

Gießen, 30. Oktober .( Allg. deutscher Schneiderverein.) Unterzeichneter bittet, falls an einem Drte Kongreß - Protokolle übrig sein sollten, solche demselben umgehend zuzustellen. Mit Gruß B. Klerg, Neustadt D. 201. Gießen, 30. Dktober.( Allg. deutscher Schneiderverein.) Im Nachstehenden bringe ich die Adressen sämmtlicher Bevollmächtigten zur Veröffentlichung: Augsburg : Fr. Ruß, II. Querstr. 10. Altona : G. Leinhos, Friedrichsbaderstr. 36, 1. Etage. Berlin : H. Lüdicke, Alte Jakobsstr. 12. Bremen : J. W . Schneider, Calvinsstraße 16, 1. Etage. Braunschweig : D. Peplies, Nördliche Wilhelmstr. 42. Bamberg : Fr. Büchler, Am Markt 234. Bremerhaven : G. Grahl, Bürgermeister Schmidtstr. 77, 2. Et. Barmen: C. Fenzel, Höhnestr. 9. Bayreuth : A. Schweizer, Münzgaffe 171. Constanz: J. Pönig, bei Frau Weyer, Augustinerstr. 620. Chemnit: G. Schöffel, Bernsbacherstr. 23, 3. Et. Darmstadt : N. Bek, Erbacherstr. 9. Elberfeld : N. Thomaser, Cölner­straße 76. Erfurt : G. Schäfer, Kohlgrube 3. Eisenach: E. Fenske, Georgenthor D. 180. Fürth i. B.: Fr. Duatember, Gasthaus zum Moorenkopf. Fulda : J. Stederath, Königsstr. Gotha Fr. Knopf, Am Berg 41. Gmünd( Schwäb.): B. Bieg, bei Bühlmayer, Markt­gäßle. Gießen : D. Kölle, Brandgaffe. Hamburg : J. Boß, bei Reich, KI. Raboisen 92, 1. Et. Halle a. d. S.: J. Beyer, Kl. Sandberg 21,

mischt und von keiner Völkerschaft ausschließlich genossen; die Hindus und die Chinesen nehmen zu dem Reis, obwohl sie ihn in unglaublicher Menge verzehren, Fische, Bohnen, Erbsen, einen aus letzteren bereiteten Räse 2c.; der Italiener ißt zu der Polenta trockenen Käse, der Irländer und der Norddeutsche zu den Kar­toffeln Heringe oder saure Milch.

Das Bier enthält ein Kohlehydrat in sehr günstiger Form; das Bier ist des Eiweißmangels halber keine Nahrung, wohl aber ein treffliches, wenn auch recht theures Nahrungsmittel, von welchem man jedoch 13 Liter aufnehmen müßte, um den Kohlen­Quantität allerdings dings

ſtoffbedarf für einen Tag zu liefern, welche Dingeat all

von manchen wackern Trinkern schon erreicht worden ist.

Fett und Kohlehydrate ersetzen sich in ihrer Wirkung in Be­ziehung der Verhütung des Fettverlustes des Körpers, aber nicht in derjenigen Menge, in welcher sie Sauerstoff zu ihrer Ueber­führung in Kohlensäure und Wasser in Anspruch nehmen( 10:24), wie man geglaubt hat, sondern, wie die Versuche am Thier er­geben haben, in dem Verhältniß von 10:17. Der Bedarf an Sauerstoff zur vollständigen Verbrennung ist so wenig das Maß für die gegenseitige Erfezung der einzelnen Stoffe im Organis­mus, wie in einem Ofen von bestimmter Konstruktion, für den man auch nicht einfach aus dem Verbrauch an Holz auf den an Steinkohlen rechnen kann, weil dafür die Konstruktion des Ofens das Bestimmende ist. Die Einen mischen ihre Nahrung aus das Bestimmende ist. Die Einen mischen ihre Nahrung aus Eiweiß und Fett, die Andern aus Eiweiß und Kohlehydraten. Die richtige Menge des Einen oder Anderen dieser stickstofffreien Nahrungsstoffe in unserer Nahrung wird aus dem Späteren klar

werden.

Der Verbrauch an den einzelnen Stoffen im Körper ist nun nicht stets der gleiche, sondern ein verschiedener, je nach der Zu­sammensetzung des Körpers und den Umständen, unter denen er lebt; dem entsprechend muß auch die Zusammensetzung der Nah­rung, welche den Körper auf seinem Bestand erhalten soll, d. i. das Verhältniß der einzelnen Nahrungsstoffe zu einander, sehr verschieden sein. Arbeitet ein Mensch, der sich mit einer be­stimmten Eiweißmenge auf seinem Gehalt an Eiweiß erhält, fo wird viel mehr Fett in ihm zerlegt, als bei der Ruhe; ein Rind braucht zum Wachsthum seiner Organe verhältnißmäßig mehr Eiweiß; um Eiweiß und Fett wie bei der Mästung zu möglichst reichlichem Ansatz zu bringen, muß die Zufuhr von Eiweiß und Fett anseßenden und schüßenden Nahrungsstoffen eine ganz be­stimmte sein, zu viel oder zu wenig von dem einen oder anderen Stoff ändert in ungünstiger Weise das Resultat.

Das Strife- Comité.

Im Auftrage: Georg Scharr, Vorsitzender. C. W. Hildebrandt, Kontroleur. NB. Etwaige Rorrespondenzen oder Unterstützungen sind zu senden an Georg Scharr, Neustadt 815.

Die Herrschaft des Kapitals.

Wenn wir einen Blick auf unsere heutigen Verhältnisse wer­fen und dann zugleich die Männer hören, welche in allen mög­lichen Tonarten behaupten, daß wir uns in der besten aller Welten befinden, so entschlüpft uns unwillkürlich ein Lächeln des Mitleids.

Die Fortschritte, welche das Menschengeschlecht durch die Jahrtausende hindurch gemacht hat, sind nach der Meinung un­serer Gegner ungeheure; und doch, wenn wir nach diesen Fort­schritten forschen, so werden wir ein gar flägliches Bild sich vor unseren Augen entrollen sehen, denn weder in politischer, noch in religiöser oder fittlicher Beziehung haben sich die Menschen auf eine bedeutend höhere Stufe geschwungen; sie haben, mit wenigen Ausnahmen, nicht einmal versucht, die Fesseln, welche ihnen in jeder Beziehung anhaften, abzuschütteln, viel weniger sich davon befreit.

Durch die Untersuchungen über den wechselnden Verbrauch und Bedarf der einzelnen Nahrungsstoffe in verschiedenen Fällen ist das Geheimniß des richtigen Verhältnisses der stickstoffhaltigen zu den stickstofffreien Stoffen in der Kost aufgeklärt. Es muß dieses ein anderes sein, je nach der Zusammensetzung des Kör­pers, dem Grade der Arbeitsleistung 2c., und es ist falsch, wenn man meint, dasselbe solle für den Menschen stets 1: 5 sein. Ein und derselbe Arbeiter zeigte z. B. nach dem Verbrauch der Sub­stanz, berechnet unter sonst ganz gleichen Bedingungen an 2 auf einander folgenden Tagen, bei Ruhe ein Verhältniß von 1: 3.5, bei Arbeit von 1: 4.7.

зи

In dieser Beziehung wird sehr viel gefehlt; die einen führen zu viel Eiweiß, die anderen zu viel Fette und Kohlehydrate zu. Es kann das gleiche Resultat, die Erhaltung des stofflichen Be­standes eines Organismus, auf mannichfache Weise, d. h. bei einer verschiedenen Mischung und Menge von Nahrungsstoffen, erreicht werden, wie die Ernährungsart der verschiedenen Völker­schaften und Individuen darthun. Aber nur ein Fall aus den mannichsachen Möglichkeiten ist für den jeweiligen Körperzustand der richtige: dies ist derjenige, bei welchem mit den geringsten Mitteln und am besten der Effekt erreicht wird.

Wir suchen in den Nahrungsmitteln zunächst die geringste Menge von Eiweiß zu geben, bei welcher eben der Eiweißgehalt des Körpers erhalten wird, und seßen dann in Fetten und Kohlehydraten so viel zu, um den Fettverlust vom Körper zu ver­hüten. Dies giebt uns dann das für den betreffenden Körper­zustand richtige Verhältniß der stickstoffhaltigen und stickstoffreichen Nahrungsstoffe. Um diesen Zweck zu erreichen, mischen wir uufere Nahrung aus allerlei Nahrungsstoffen und Nahrungsmit­teln des Thier- und Pflanzenreichs zusammen, aus Fleisch, Brod, Milch, Gemüsen, Fett 2c.

Welche Mengen der Nahrungsstoffe wir dazu nöthig haben, soll bei Betrachtung der speziellen Fälle angegeben werden.

Es ist noch nicht ausreichend, die nothwendigen Nahrungs­stoffe in allerlei Nahrungsmitteln in richtiger Menge zu verzehren, es müssen dieselben auch von dem Darm aus in die Säfte über­gehen können, wenn sie uns zu gut kommen sollen. Es ist daher eine weitere Anforderung, welche an unsere Roft gestellt wird, daß sie in dem Darm resorbirt wird, und diesem, sowie dem übrigen Körper zu ihrer Bewältigung nicht zu viel Last und Ar­beit aufbürdet oder anderweitige Schädlichkeiten bereitet. ( Fortsetzung folgt.)