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Nr. 77. 15. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenhaus.

60. Sigung vom 31. März 1898, 12 Uhr.

Am Ministertische: Dr. Bosse.

Die erste Berathung der Gefeßentwürfe betr. das Dienst eintommen der Geistlichen wird fortgesetzt.

der

Lokales.

Freitag, 1. April 1898.

Nationalitäten gab mehrfach Veranlaffung zu erbitterten Wortgefechten, die sich nach Beendigung des Sportkampfes in den Garderoben ab:

Ueber eine delikate Angelegenheit wurde in der Monats­versammlung des Vereins der Schankwirthe Nord- Ost Berlin ver­handelt. Es wurde nämlich von mehreren Vereinsmitgliedern der Antrag gestellt, Schritte gegen diejenigen Schantwirthe zu unter­nehmen, die ihren Bedarf an gefochtem Fleisch aus der bekannten Küche des städtischen Viehhofes beziehen. Das betreffende Fleisch, welches von perlfüchtigen und finnigen Thieren herstammt, wird bedeutend billiger abgegeben, als vollwerthiges gesundes Fleisch. Die Angelegenheit wurde dem Vereinsvorstande zu eingehender, Prüfung überwiesen und soll in der nächsten Monatsversammlung erledigt werden.

Die Parteigenoffen des zweiten Berliner Wahlkreises spielten. An einigen Abenden der vorigen Woche nun soll Frau Soldato werden darauf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag, den 3. April, aus Wuth darüber, daß die Engländerinnen von den deutschen Mädchen abends 61/2 Uhr, im Lokale von Friz 3ubeil, Lindenstr. 106, eine besiegt wurden, die als Zeichen des Sieges gehißte deutsche National Parteiversammlung stattfindet, in der Genosse Waldeck Manasse flagge zerrissen haben. Die Direktion entließ die Dame sofort und Abg. Dr. Dittrich( 3.): Dem Dr. Sattler wird es schwer wer- über:" Glauben und Denken" sprechen wird. Nach der Versamm Frau Soldato am geftrigen Morgen in ihrer Wohnung in der: auf die Denunciation einer der beleidigten Deutschen hin wurde den, aus der Vorlage eine Bevorzugung der katholischen Pfarrer lung geselliges Beisammensein. Albrechtstraße verhaftet. Der Gatte der Festgenommenen hat sich nachzuweisen. Seinen Bemühungen, diese Vorzüge wieder 311 beseitigen, sehen wir mit Ruhe entgegen. Mit dem Das Asphaltpflafter hat in den letzten zehn Jahren in Berlin noch im Laufe des Tages an den englischen Botschaffer gewandt, um die Freilassung zu erwirten. Das Polizeipräsidium hat jedoch Jukrafttreten der Vorlage wird der Paritätsstreit wenig eine beträchtliche Ausdehnung erlangt. Am 31. März 1897 waren das Tauziehen auf der Bühne des Olympia- Theaters foeben ver stens auf dem Gebiete der Gehaltsfrage verschwinden. hier 5 488 060 Quadratmeter gepflasterte Straßendammfläche vor: boten. Die Direktion des neuen Olympia- Riefentheaters beabsichtigt Bu überlegen wäre noch, ob es sich empfiehlt, der Regierung so all- handen, davon waren 1 338 460 Quadratmeter(= 24 pt.) mit gemein, wie es die Vorlage plant, die erforderlichen Mittel zur Ver: Asphalt befestigt. Dagegen waren z. B. im Jahre 1892 von nun, im Verwaltungsstreitverfahren gegen die Verfügung der Behörde vorstellig zu werden. fügung zu stellen, oder ob sich nicht eine Bindung dieser Ver- 5 070 341 Quadratmeter nur gepflasterter Straßendammfläche wendung empfiehlt. Der Vorschlag des Abg. v. Köller, die Bewilligung 866 368 Quadratmeter(= 17 pet.) und im Jahre 1887 von Kinderausbeutung in Berlin . Die Zählung der erwerbs­einfach durch eine Etatsposition auszudrücken, erscheint uns nicht 4 529 535 Quadratmeter nur 412 471(= 9 pet.) asphaltirt. Die thätigen Rinder, die auf Beranlassung der städtischen Schuldeputation endgiltige Einführung des Asphalts als Pflasterungsmaterial für in höherem Auftrage an allen hiesigen Gemeindeschulen am empfehlenswerth. Abg. Haacke( frt.): Die Bedenken, welche dem Gesetz entgegen- Straßendämme erfolgte 1877. Damals wurde als erste Straßen. 28. Februar d. I. stattfand, hat folgendes Resultat ergeben: Es stehen und welche Herr v. Köller vorgetragen hat, theilen die strecke der zwischen Leipzigerstraße und Wilhelmsplay liegende Theil wurden überhaupt 25 394 Kinder und zwar 17 636 Knaben und Freunde des Redners, halten sie aber nicht so ichtig, daß sie die der Wilhelmstraße asphaltirt. Die ersten Versuche mit diesem 7758 Mädchen beschäftigt, davon mehr als drei Stunden täglich waren Ablehnung rechtfertigten. bereits 1869 ohne Es müssen drei Forderungen gestellt Pflasterungsmaterial Erfolg in 11 091 Kinder und zwar 8766 Knaben und 2325 Mädchen. In den und 1873 mit werden: Keine Mehrbelastung der Gemeinden, Befferstellung der der Oberwallstraße günftigem Erfolge in Angaben über die spezielle Art der Beschäftigung ist u. a. erwähnt, Geistlichen und Inkrafttreten schon vor dem 1. April t. J. Besonders Markgrafenstraße( zwischen der und Jägers der daß beim Regeln 415 Kinder und zwar 414 Ruaben und ein Mädchen Der gefährlich erscheint die Einrichtung, daß die im Aufsichtswege feft- Französischenstraße) gemacht worden. anfänglich vom erwerbsthätig sind. gefeßten Beiträge einfach durch Exekution beigetrieben werden( Sehr Publikum und auch von der Polizei der neuen Pflasterart entgegen­richtig!) Wir haben bei den Lehrergehältern erfahren, was das heißt. gebrachte Widerstand hat sich allmälig in das Gegentheil verwandelt. und wir möchten sogar glauben, daß einsichtige Geistliche lieber die Heute darf sich die städtische Bauverwaltung, indem sie bei der Neu­heutigen traurigen Berhältnisse weiter ertragen, als ihre Gemeinden pflasterung der Straßen Asphalt bevorzugt, darauf berufen, daß aus. den Folgen dieser Bestimmung aussetzen.( Sehr richtig!) Die Vor allen Stadtgegenden zahlreiche Petitionen um Asphaltirung einlaufen­lage macht neue Einnahmequellen offen, so daß dem Staate mehr Nur die Interessenten des Lastfuhrwesens, Arbeitgeber und Arbeit als 750-800 000 W. Ausgaben aus der Erhöhung der Mindest nehmer, stehen dem Asphalt auch heute noch wenig freundlich gegens gehälter nach der Vorlage erwachsen würden. Brauchen wir uns da über. Daß in der That das häufigere Stürzen der Pferde aut einen Augenblick befinnen angesichts der Finanzlage? Asphalt nicht, wie oft behauptet worden ist, auf bloße Nachlässigkei Minister v. Miquel: Die Bewilligung von Mitteln zu gleich der Kutscher zurückzuführen ist, das zeigen die bei der Feuerwehr mäßig wiederkehrenden Ausgaben, die den Staat und den Landtag damit gemachten Erfahrungen. Die Feuerwehr, die doch gewiß über gleichmäßig für längere Zeit binden, hat man ja oft genug an- gutes Pferdematerial und tüchtige Fahrer verfügt, hatte in den letzten Die Verbrennung der Kränze im Märzgefallenen- Friedhof gefochten. Aber solche Gesetze sind nicht zu vermeid. Der Vorschlag Jahren auf Asphaltstrecken ungefähr fünfmal so viel Unfälle als auf ist, wie ein hiesiges Blatt mittheilt, nicht von der städtischen Bart­des Herrn v. Köller, der einfach 100 pt. auf die Etatsposition der gleichen Strecke anderen Pflasters. deputation angeordnet, sondern von demjenigen städtischen Ober­auffchlagen will, macht die heutigen vielbeklagten Zustände nur um Ueber die Nachfolgerschaft des Oberbürgermeifters Belle gärtner, dem der Friedrichshain unterftellt ist, aus eigener Macht 100 pt. beklagenswerther. Dadurch, daß wir die nicht leistungsfähigen zerbricht fich bie bürgerliche Preffe seit einigen Tagen den Kopf. vollkommenheit und ohne vorgängige Anfrage bei seiner vorgefeßten Gemeinden unterstützen bewirken wir, daß die Geistlichen nicht Man giebt sich Rombinationen hin, die vor der Hand recht müssig Behörde vorgenommen worden. Nach dem 18. März wird von dem Staatsbeamte werden. Vor dem 1. April 1899 wird das Gefeß find, und besonders ordnungsfreundliche Blätter treiben den Sport Obergärtner alljährlich der Märzgefallenen- Friedhof einen oder zwei nicht in traft treten tönnen. Bu gering ist das Gehalt von 1800. fogar so weit, daß sie damit drohen, die Regierung werde sofort Tage gefchloffen, um die Wege und Pflanzungen, welche regelmäßig nicht. Gymnasiallehrer und auch Affefforen stehen noch ungünstiger scharf machen, wenn etwa ein Mann in Vorschlag gebracht unter dem Besuche der Voltsmaffen leiden, wieder inftand zu fegen. bei ihren Anfangsbesoldungen und haben feize freie Dienst werden follte, der auch der Sozialdemokratie genehm sein Bei dieser Gelegenheit werden auch die verwellten Kränze fort­wohnung. Will man die Gemeinden absolut nicht höher fönnte. Wie wir erfahren haben, ist die rechtsstehende Presse in genommen. Nach dieser herkömmlichen Schablone scheint der be belasten, so ist das ein gefährliches Prizzip, bas die diesem Falle allerdings nicht ganz auf falscher Fährte. Man soll treffende Beamte wieder verfahren zu sein. Hoffentlich wird dem Gemeinden und auch die Geistlichen später sehr bereuen im Ministerium des Innern in der That der Meinung sein, daß Manne bedeutet, daß er hinfort etwas gewissenhafter mit den Zeichen würden; denn dann würden diese wirklich Staatsbeamte ein Mann der schärferen Tonart am Blake ist in einer Kommunal der Pietät umzugehen hat. werden. Ohne Rongeffionen von den widerstrebenden Parteien fann vertretung, die, weit entfernt davon, dem Umfturz das Leben sauer In der Untersuchungsfache Grünenthal find jeht mehr als ein solches Gesetz nicht zu stande kommen. Behandeln Sie die Vor- zu machen, fogar verschämt mit der Revolution liebäugelt. Auch 200 000 M. in Werthpapieren, Kassenscheinen, Kupons und anderen lage mit Wohlwollen und bedenken Sie, daß Ihnen die Geistlichen macht sich von bestimmter Stelle aus ein Streben dahin Werthen herbeigeschafft. Sollte das Geständniß des Grünenthal , wenig dankbar sein würden, wenn die Vorlage scheiterte. geltend, daß die Stadt Berlin in den nächsten Jahren noch 250 000 m. in Kaffenfcheinen in der Reichsdruckerei entwendet zu Minister Dr. Boffe wendet sich gegen die gestrigen Aus- bei weitem mehr als jetzt zu Kirchenbauten herangezogen werden haben, der Wahrheit entsprechen, dann würde, wie die Boff. 3tg." führungen des Abg. v. Köller. Von einer Bermögenstonfistation müsse. Alle diese Erwägungen haben dahin geführt, daß unter der schreibt, unter Hinzurechnung der Zinsen und Kursgewinne an den der Pfarrgemeinden tönne teine Rede sein. Diese Gemeinden Hand in solchen tommunalen Kreisen, die man noch nicht völlig den gefundenen Werthpapieren der Verlust nur auf einen geringen Be haben oft genug dringend gebeten, von ihrer Berwaltungslaft frei deftruttiven Tendenzen verfallen glaubt, für eine Person Stimmung trag hinauslaufen. Aus diesem Grunde hat die Reichsbank amtlich zu sein, da sie das nicht zu verwirthschaften vermögen, was man von gemacht werde, welche schon bei früherer Gelegenheit gezeigt hat, noch nicht Stellung zu dem Diebstahl genommen. Die Mittheilung, ihnen fordert. Im Pfründenwesen ist nichts geändert, sie sollten er- wie sehr sie im stande ist, der Obstruktion in der Kommune fozusagen daß Grünenthal auch eingestanden haben sollte, eine Münzfälschung vor­balten werden und darum find auch die leistungsfähigen im Lapidarstil entgegenzutreten. Es ist dies der Baurath Schwechten genommen zu haben, entbehrt noch der Bestätigung. Auch hat bisher keiner Pfründen nicht herangezogen zu gunsten der weniger leistungsfähigen hierselbst. der Zeugen nach dieser Richtung hin etwas Belastendes für Grünen­Gemeinden. Gegen die Beschlüsse der Verwaltungsbehörden Der Ministerialerlak, der eine strengere Kontrolle der thal aussagen fönnen. Eine gestern vorgenommene Haussuchung an über die Leistungsfähigkeit der Gemeinden steht der Rechtsweg offen, Gesinde Vermiethungs- Bureaus anordnet, war wohl zwei verschiedenen Stellen hat neue belastende Umstände nicht er­so daß über dies Verfahren wohl kein Mißvergnügen entstehen kann. besonders für die Bureaus nothwendig, die ländliche Arbeitskräfte geben. Seit einigen Tagen melden sich fortwährend Personen, die Abg. Hornig( t.) wünscht zwar auch das Zustandekommen der vermitteln und hier in der Nähe des Stettiners und Schlesischen über den Verkehr und die Verhältnisse Grünenthal's die ver Vorlage; wiederholt aber alle Bedenken des Herrn b. Köller. Bahnhofes wie Pilze aus der Erde geschossen find. Die Vermittler, fchiebenfien Angaben machen. Aus all' den Angaben geht hervor, Abg. v. Plettenberg ( t.) erklärt sich namens der rheinisch- evangeli- die selbst und durch ihre Agenten die Leute vom Lande heranziehen, daß Grünenthal in seinen Kreisen sehr beliebt war, wozu ſeine Schuhmacher, Schneider, um fie dann weiter zu vermiethen, behalten sie, wenn es an Nach Freigebigkeit viel beigetragen habe. Abg. Dr. Wartenberg( Pole) theilt den Standpunkt der frage fehlt, nicht selten acht und vierzehn Tage hier und gewähren Friseur und die Kellner, die G. näher kannten, bekunden, daß es Zentrumsredner. ihnen, den Vorschriften zuwider, selbst Unterkunft und Kost. Wenn ihm auf ein Zehnmartstück mehr nicht antam, wenn er gut be Abg. Schall( t.) erkennt in der Vorlage das aufrichtige Be- auch für Männer und Frauen getrennte Räume vorhanden sind, so dient wurde. ftreben der Regierung, den kirchlichen Nothstand zu beeiligen. Leider lassen doch die Quartiere an Raum u. f. w. oft genug alles zu Die Eröffnung der Dampfschifffahrt für den Personen­sei das Gefeß überhaftet und bedürfe gründlicher Prüung. Die Vor- wünschen übrig; nicht selten giebt es unter diesen Umständen verkehr wird auf der Oberspree am Balmsonntag erfolgen. 201 theile des Gesetzes überwiegen jedenfalls weit seine Machtheile, wenn zwischen den Eingepferchten auch Raufereien und Messerstechereien. diefem Tage wird nachmittags um 1/22 Uhr die Spree - Havel diese auch ernst genug sind, um nicht übersehen werden. Die Dem allen wird man nun wohl ein Ende machen. Dampfschifffahrts- Gesellschaft Stern" ihren ersten Dampfer von der Kommiffion wird diese Bestimmungen jedenfalls geau prüfen und dafür sorgen, daß ausreichende Mittel vom Staate kwilligt werden. Jubiläum. Das Blatt ist so recht ein Kind der 1848er Märztage, Die National- Zeitung" begeht am 1. April ihr 50jähriges Jannowißbrücke nach Tabbert's Waldschlößchen ablaffen. Die Nachweisung der Droschken Haltepläge für das Nach einigen weiteren Auslassungen der bgg. Stöcker, der Erhebung des Bürgerthums gegen Junkerei und Absolutismus . Sommer Halbjahr 1898, welche vom Polizet- Präsidium soeben v. Köller, Jrmer und des Ministers Boffe wird die Vorlage an Bis in den Anfang der 60er Jahre hat die National- Zeitung" ausgegeben worden ist, enthält gegen das verflossene Winter­eine 21er Kommission verwiesen. Freitag 11 Uhr Betitionen. Durch die Beröffentlichung der bedeutenden Arbeiten Lothar Halbjahr zunächst eine Bermehrung der Berliner Haltepläße für Bucher's über die erste Londoner Welt- Ausstellung u. f. w. fich Tarameter- Droschten 1. Klasse von 278 auf 295. In Charlotten als muthvolle Vertreterin ernsthaft fortschrittlicher Zeittendenzen burg und Schöneberg sind für diese Wagengattung außerdem je brei gezeigt. Dann hat das Blatt im Laufe der Jahrzehnte Bläße hinzugekommen. Auch Friedrichsberg hat endlich einen so manche Wandlung des Bürgerthums mitgemacht und aus Droschtenhalteplab befommen, und zwar in der Mainzer Straße , feiner Vertretung der bürgerlichen Freiheit ist mehr eine Ver- Ecke Frankfurter Allee . Ferner sind die bisher noch vorhandenen tretung des bürgerlichen Rapitalismus geworden. Immerhin haben 13 besonderen Haltepläge für Droschten 2. Klasse und Gepäck­die meisten Organe des Nationalliberalismus im Preisgeben der droschken mit Fahrpreisanzeiger sämmtlich aufgehoben worden. Die einstigen Ideale weit mehr geleistet als die" National- Beitung". In wenigen Weißen" zweiter Klaffe, die es noch giebt, haben vielmehr jedem Falle verkörpert sich in den 50 Jahresbänden dieser Zeitung von jetzt ab dieselben Haltepläße wie ihre schwarzfahrenden" ein wichtiges Stück Geschichte des deutschen Bürgerthums. Kollegen zu benußen.

schen Gemeinden mit der Vorlage einverstanden.

Schluß 44 Uhr.

Parlamentarisches.

In der heutigen Sigung des Bundesraths ahm derselbe von der Vorlage, betreffend die Denkschrift über die deutschen Niederlaffungen in Tientsin und Hantau, Kenntniß. Dem Gesez entwurf, betreffend die anderweite Festsetzung de Gesammt fontingents der Brennereien, dem Antrage des Abgordneten Dr. v. Levetzow und Genossen wegen Errichtung eines Etindbildes für Kaiser Friedrich, und dem Gesezentwurf, betreffent die deutsche Flotte, sowie schließlich dem Ausschußbericht, betreffen den Entwurf eines Gefeßes für Elsaß - Bothringen über die Breffe, burde die Zu­stimmung ertheilt. Die Vorlage, betreffend die Veleihung von Korporationsrechten an die Baugani- Gesellschaft zu erlin, wurde den zuständigen Ausschüssen überwiesen.

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Das Ausrufen von Waarenhäusern durch die Schaffner Zwei Unfälle durch Sturz vom Gerüft werden vom geftrigen der Straßenbahnen sollte nach einer wiederholt durch die Zeitungen Nachmittag gemeldet. Der 17 Jahre alte Maurer Paul Burkert aus gehenden Mittheilung von seiten der Direktionen verboten worden der Bergstr. 29 au Tempelhof fiel auf den Neubau von Hagus ein. Wie sich jedoch jedermann auf einer Fahrt durch die Leipziger - Erben, Zimmerstr. 29, beim Abrüften vom 4. Stock auf den driften straße überzeugen kann, findet das Ausrufen nach wie vor statt. herab und brach sich den linken Unterschenkel, sodaß er in ein Noch schlimmer er Die Schaffner erklären auf Anfrage, daß ihnen von einem derartigen Krankenhaus gebracht werden mußte. es dem 51 Jahre alten Schmiedegefellen Paul Berbote nichts bekannt sei. Sie handelten vielmehr nach der ihnen ging Duinger aus der Bosenerstr. 11, ber als Hilfsarbeiter gegebenen Weisung. auf dem Oftbahnhofe beschäftigt ist. Hier hatte er an einem Schlaf wagen Schilder zu wechseln und bediente sich dazu des üblichen beweglichen Leitergerüftes. Als er eben das eine Schild abgenommen fiel herab. Mit äußeren Verletzungen am Schädel und rechten Arm hatte, um das andere an seine Stelle zu hängen, rutschte er aus und und schweren inneren Verlegungen wurde der Berunglückte von zwei Arbeitsgenoffen zunächst in feine Wohnung und dann durch Bermittelung der Rettungswehr in der Insterburgerstraße mit einem zwei Arbeitsgenossen zunächst in seine Wohnung und dann durch Bermittelung der Rettungswehr in der Insterburgerstraße mit einem Lück'schen Wagen in ein Krantenhaus gebracht.

Die neue Kommisfion des Reichstage, welee nach Auf­lösung der früheren Bautommiffion", die fernere Aussch müc ung des Gebäudes mit Bildern und Kunstwerken besorgen f, wird nach Die 4. städtische Fortbildungsschule für Jünglinge und Er­dem jüngst gefaßten Beschlusse aus 7 Mitgliedern d Reichstags wachsene, Heinersdorferstr. 18, in der Nähe des Friedrichshainz, ist und zwei vom Bundesrath gewählten Vertretern beschen. Vom in stetem Wachsthum begriffen. Im verflossenen Semester ist sie Reichstage sind folgende Herren in die Kommission entsadt worden: von 800 Schülern vorzüglich aus dem Kaufmanns- und Hand v. Bennigsen, v. Heeremann, Dr. Lieber, v. Kardorff, Rettz, Schmidt werkerstande besucht worden. Sie gewährt Unterricht in Deutsch , Elberfeld und Singer. Der Bundesrath hat seine Betreter noch Rundschrift, Stenographie, Algebra, Mechanit, Chemie, Modelliren, nicht gewählt. Jufolge deffen fand heute nur eine voläufige Be Französisch und Englisch in Ober- und Unterkursen, in einfacher sprechung der Reichstagsvertreter statt. Die Kommissionwill sofort und doppelter Buchführung, Ornament. und Körper, Zirkel-, Pro: nach den Ferien zu weiterer Berathung zusammentreten jektions- und Aktzeichnen, Blumenmalen, Fachzeichnen für Graveure Der Kaufmann Mag Böhme, dessen Berhaftung wir gemeldet Tem Abgeordnetenhause ist der vom Herrenhause genommene und Lithographie. Mit der Anstalt ist ein städtischer Gewerbesaal Gefeßentwurf betr. die Vertretung der Propstei-( Kreis) Synodal. für Schloffer, Maschinenbauer, Mechaniker, und die Berliner haben, ist gegen eine Raution von 10 000 m. aus der Haft entlaffen verbände und des Gesammtsynodal- Verbandes der evangelisch- luthe- Tischlerschule für Tischler und Drechsler verbunden. Der Unterricht worden. Böhme hat, wie es heißt, gegen diejenige Perfou, auf rischen Kirche der Proving Schleswig- Holstein sowie der reissynodal beginnt am Donnerstag, den 14. April. Anmeldungen nimmt täg. deren Betreiben er seine Festnahme zurückführt, Strafantrag gestellt. Um nicht zu berhungern, hat sich gestern die 50 jährige, Verbände des Konsistorialbezirks Wiesbaden in vermögisrechtlichen lich an von 12-2 und von 7 Uhr abends ab der Leiter der Anstalt, Angelegenheiten zugegangen. Wittwe Hermine Hoffmann , geb. Heiland, in der Köslinerstr. 6 Herr Rektor Lußenberger, Heinersdorferstr. 18, Wegen Beschimpfung der deutschen Flagge ift am wohnhaft, durch Gift getödtet. Seit dem vor mehreren Jahren er Donnerstag Morgen die 22jährige Tänzerin des Neuen folgten Tode ihres Mannes erwarb die Frau für sich und ihre Kommunales. Olympia- Riesentheaters Mrs. Dell'Soldato geb. Abba Collicot plöglich 75 Jahre alte Mutter durch Strick- und Häkelarbeiten auf fümmer­verhaftet worden. Bekanntlich finden in dem Ausstattungs- liche Weise ihr Brot. Eine langjährige Krankheit machte die Aermste Die Revision der Stadtgemeinde Berlin gege das ver- stück Constantinopel" und zwar im dritten Bilde Alt- Wien" große arbeitsunfähig und ließ sie an ihrem Schicksal verzweifeln. Sie urtheilende Kammergerichts- Erkenntniß in Sachen de früheren sportliche Veranstaltungen statt, während deren die Angehörigen der nahin Gift, das noch ihr Mann eines Tages aus der Werkstatt Bureau Hilfsarbeiters( Militäranwärters) Rorth jegen den verschiedenen Nationalitäten, wie Engländer, Franzosen, Spanier, mitgebracht hatte. Als Nachbarinnen hinzutamen, war es schon zu Berliner Magistrat wegen Zahlung des Gehltes von Italiener, Amerikaner, Deutsche mit einander kämpfen. Schon von An- spät. Die Kranke lag in den letzten Zügen und konnte vor ihrem 1600 M. aus dem Jahre 1891/92 wurde gestern vin Reichs- beginn der Sportkämpfe war es zwischen den einzelnen Völkerschaften, Tode nur noch mittheilen, weshalb sie sich vergiftet habe. Die alte, gericht verworfen. Korth wird nun sofort das Gehalt die Jahre ganz besonders aber unter den Damen zu Reibereien gekommen, die nach franke Mutter der Unglücklichen liegt jetzt allein und hilflos in der 1893/98 eintlagen, wodurch der Stadt in diesem einen alle eine und nach einen derartig heftigen Charakter annahmen, daß die Wohnung. Verschwunden ist seit dem verflossenen Sonntag der Schlossers Ausgabe von rund 10 000 m. erwächst. Bekannt ist, daßeine Reihe Direktion des Neuen Olympia- Theaters wiederholt vermittelnd ein­anderer Fälle ähnlich liegen, durch deren Erledigung der Stadtfäckel greifen, ja fogar einzelne heißblütige Italienerinnen und Spanerinnen gefelle Heinrich Riede aus Siebleben bei Gotha . Der vierzigjährige deshalb entlassen mußte. Ganz besonders aber trat der Raffenbaß Mann wohnt bei Frau Rauch in der Gerichtsstr. 31, 4 Treppen erheblich in Anspruch genommen werden wird. zwischen Engländern, Italiern und Deutschen hervor und das an hoch; man vermuthet, daß ihm ein Ungtück zugestoßen ist. Er trägt fänglich ganz harmlose Tauziehen zwischen Damen dieser einen schwarzen Bollbart und ist bekleidet mit einem braunen Anzug

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