unterbrochen and sofort verhaftet. Am selbigen Tage ist Partei  -| genoffe Moje, Borsigender der Holzarbeiter- Gewerkschaft, wegen Majestäts- Beleidigung zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt Jorden. Das Geschäft blüht!

* Seit dem 15. November d. J. wird in Milwaukee  , der Hauptstadt von Wisconsin  , einem der Vereinigten Staaten  on Nordamerika  , ein neues socialistisches Blatt ,,, Der Socialist", herausgegeben, welches erfreulicherweise sofort solchen Anklang fand, daß es schon nach achttägigem Erscheinen sein für Nord­ Amerika   ungewöhnlich kleines Format verdoppeln konnte.

Ueber die neuesten Verfolgungen der Social- Demokratie in Altona  theilen wir Nachstehendes mit:

Ueber den Prozeß gegen den Vorstand des socialdemokratischen Arbeiter- Vereins in Altona   vor dem Altonaer   Amtsgericht, Abtheilung Polizeigericht, am 15. Dezember 1875, berichtet das Hamb. Altonaer Volksblatt" wie folgt:

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Der Gerichtshof ist zusammengesetzt: Richter: Dumreicher, Schöffen: Winter Bruder des vormaligen Vicepräsidenten Georg Winter in Ottensen   und eine unbekannte Persönlichkeit, Polizeianwalt: Brütt. Es erscheinen die Angeklagten Forschner, Gundelach, Hecht und Schwarz, angeklagt, Vorsteher eines Vereins zu sein, welcher bezweckt, politische Gegenstände in Versammlungen zu erörtern und mit anderen Vereinen gleicher Art zu gemeinsamen Zweden in Verbindung getreten zu sein. Forschner ergreift das Wort, er habe sich als Vorstand des social­demokratischen Arbeiter- Vereins in Altona   nicht mit dem Vorstand der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands Sit: Hamburg   in Ver­bindung gesett. Er sei zwar Mitglied der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands  , sei aber noch niemals in einer Hamburger Versammlung gewesen und habe noch niemals dort gesprochen. Er zahle selbstver­ständlich als Mitglied der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands  dorthin seinen Beitrag. Gundelach sagt aus: Er habe mit der sociali stischen Arbeiterpartei Deutschlands   als Vorstand des social- demokrati schen Arbeiter Vereins in Altona   durchaus nichts gemein. Auch er sei Mitglied der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands   und erhalte als solches für den gezahlten Beitrag eine Marke. Hier unterbricht ihn Dumreicher und frägt, welches der Werth dieser Marke sei, worauf Gundelach erwiderte, für ihn habe sie einen Werth von 12 Groschen. Auf weitere Frage des Dumreicher, ob er sie, falls sie in einem Laden hinge, auch kaufen würde, bemerkte Gundelach: dann allerdings nicht, denn er wisse, das Geld, welches er für die Marke der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands   zahle, werde für gute Zwecke verwandt und er wisse, daß dieser Berein die Interessen des arbeitenden Volkes ver­trete. Hecht und Schwarz schließen sich den Ausführungen ihrer Vor­redner an. Brütt führt an, daß der Vorstand in Hamburg   den Altonaer  Verein nicht gegründet, aber doch sein Bestehen genehmigt habe. Seine Aussage sucht er zu begründen durch Mittheilungen aus den Versamm­lungen der Opposition. Weiter führt er an, daß der Altonaer   Verein erst nach dem Gothaer Kongreß 1875 gegründet sei. Forschner trat jedoch den Beweis an, daß der Verein schon 7 Monate also 1874

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vor dem Gothaer Rongreß 1875 gegründet und von der Polizei genehmigt sei. Auf die Frage Dumreichers, ob irgend einer der An­geflagten zum Rongreß gefandt oder dagewesen sei, antwortete Forschner, er sei nicht dagewesen und überhaupt seien solche dagewesen, die dem social- demokratischen Arbeiter- Verein in Altona   nicht angehörten. Der Ober Polizeisergeant Arel sagt als Belastungszeuge Folgendes aus: Er habe die Versammlungen der sogenannten Opposition stets überwacht, aus Reden, die dort gehalten, könne er mit Bestimmtheit Folgendes anführen: Die Opposition sehe ein, daß weder der Vorstand in Hamburg  noch der Ortsverein in Altona   die Agitation ordentlich betreibe, sie hätten deshalb den Beschluß gefaßt, 1 Groschen mehr zu zahlen als der Drtsverein. Ferner berief fich Arel auf Aussagen Richter's  , Stanzen Kamigann's, Leinhos', Drogand's und Löffler's, welche sich dahin ge­äußert hätten, der Ortsverein stehe fortwährend in Verbindung mit der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands   und sie als Opposition würden vom Vorftande zurückgesezt, der Ortsverein werde stets protegirt. Ueber­haupt würden die Mitglieder des Ortsvereins in diesen Versammlun gen der Opposition auf die gemeinste Weise heruntergemacht. Ob der Ortsverein schriftlich mit dem Hamburger Verein in Verbin­dung gestanden, tönne er nicht behaupten. Dumreicher meint, da Arel ferner aussagte, daß der Ortsverein gleich nach der Verschmelzung der beiden Barteien in diesem Jahre entstanden, er könne ja schon vorher vegetirt haben und sei dann in eine andere Bahn gegangen. Brütt hebt nochmals hervor, daß obige Aussagen Arel's nach Aeußerungen Richter's  , Kamigann's, Leinhos', Drogand's und Löffler's gemacht seien. Nach Arel erhielt der Oberpolizeisergeant Weisse das Wort. Er habe die Versammlungen des Ortsvereins überwacht, aus den dort gehalte­nen Reden sei ihm klar geworden, daß die Redner von Hamburg   aus förmlich fommandirt würden. Die Redner hätten sich sogar geftritten, wer von ihnen aus Hamburg   geschickt sei. Der Altonaer   Verein habe sein Konto in Hamburg   und der Ueberschuß fließe nach Abzug der Kosten für Agitatoren 2c. nach Hamburg   in die Hauptkasse. In Betreff der Gründung des social- demokratischen Arbeiter- Vereins bemerkt Weisse Folgendes: Als der Allgemeine deutsche   Arbeiter- Verein aufgelöst war, hätten die Mitglieder einen Wahlverein gründen wollen, da dieser aber von der Polizei nicht genehmigt wurde, hätte man den social- demokra­tischen Arbeiter- Berein- Bebel- Liebknecht'scher Richtung wieder hervor geholt. In diesen seien dann Sämmtliche als Mitglieder eingetreten und dieses sei vor dem Gothaer Kongreß geschehen. Hier unterbrach ihn Brütt mit der Bemerkung, der Zeuge irre sich und sei damals noch nicht hier gewesen. Die Belastungszeugen sagen ferner aus, daß ein Zusammenhang des Altonaer Ortsvereins mit der socialistischen Arbei­terpartei deutlich aus einer Rede über die Unterstützung Walter's her­vorgehe, denn von den Hamburgern sollten 5 Thaler und der Rest von den Altonaern pro Woche bezahlt werden. Gundelach fragt durch den Vorsitzenden den Weisse zweimal, woher er wisse, daß Gelder nach Ham­ burg   fämen. Dumreicher unterbricht ihn und sagt, er habe viele Worte gemacht und ihm keine bestimmte Frage vorgelegt, er ertheile deshalb Brütt das Wort zur Begründung der Klage, der den Zusammenhang des Altonaer Vereins mit der socialistischen Arbeiterpartei Deutschlands  nachzuweisen sucht und dann einen Antrag auf Verurtheilung der vier Angeklagten zu je 60 Mark event. 14 Tagen Gefängniß und Schließung des Bereins stellt. Forschner bemerkt noch der Aussage Weisse's ge= genüber, daß Weisse nur von Hörensagen über die Tellersammlung 2c. berichte, er sage hier mit Bestimmtheit aus, die Tellersammlungen wür­den hier verwandt und die Redner würden von ihm selbst und nicht vom Hamburger Vorstand hierher beordert. Gundelach tritt dem in Allem bei und bemerkt außerdem, daß der Altonaer   Verein selbst einen Kassirer habe, sein Einkommen selbst buche und kein Konto in Hamburg  habe. Hecht und Schwarz schließen sich den Ausführungen Forschner's und Gundelach's in allen Theilen an und sagen aus, sie seien niemals mit einem Borstandsmitgliede der socialistischen Arbeiterpartei in irgend eine Berbindung getreten. Sämmtliche Angeklagte beantragten deshalb eine kostenlose Freisprechung. Erkannt ward dem Antrage Brütt's ge­mäß auf je 60 Mart event. 14 Tage Haft und Schließung des Vereins.

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Nachdem dieses Urtheil gefällt ist, haben sich in Altona   die Polizei­schwierigteiten verdoppelt. Es scheint dort bei der Polizei dieselbe irrige Ansicht über das Vereinsmesen aufgetaucht zu sein, wie sie vor andert­halb Jahren in Berlin   herrschte, dort aber nach der Freisprechung Hasselmanns und Reimers rettifizirt werden mußte. Nach Re daktionsschluß wird uns nämlich berichtet, daß am Mittwoch wiederum eine Volfsversammlung vom Ober- Polizisten Weisse aufgelöst wurde, und zwar gleich bei Wahl des Bureaus. Es lag also keiner der beiden gefeslichen Gründe vor. Nichtbeibringung der Bescheinigung" und ,, Erörterung ungesehlicher Anträge". Ganz in derselben Weise wur­den seinerzeit in Berlin   12 Versammlungen im Laufe von 14 Tagen sofort aufgelöst, sobald ein früheres Mitglied des Allg. deutschen   Ar­beitervereins ins Bureau gewählt wurde, oder als Redner auftrat. Es wird für die Altonaer   Parteifreunde jedenfalls das Beste sein, die Polizei direkt zur Denunziation aufzufordern und dann in gericht­licher Verhandlung zu beweisen, daß es sich um Bolksversammlun gen und feine Vereine handelt. Die Parteifreunde haben sich be­reits, da sie's als unnüt erachteten, sich bei der nächsten vorgesetzten Behörde zu beschweren, mit der Beschwerde über die stattgehabten Ver­

sammlungsauflösungen durch den Oberpolizisten Weisse direkt an die Regierung zu Schleswig   gewendet, bis jetzt aber ist keine Antwort erfolgt. Sofort nach der Auflösung am 15. d. wurde folgende Depesche an dieselbe gesandt:

,, R. Regierung zu Schleswig  . Heute Abend wurde eine Volksversamm fung im Unionssaal ohne jeden geseglichen Grund gleich bei Bureauwahl aufgelöst. Unterzeichneter verlangt sofortige Untersuchung gegen be treffenden überwachenden Beamten Weisse, durch dessen wiederholtes Borgehen das Versammlungsrecht für den in Altona   wohnenden Staats­bürger völlig illusorisch gemacht wird. H. Gundelach, Friedrichsbader­straße 84. Rückantwort bezahlt."

Wir kommen auf die Sache noch zurück.

Bielefeld  , 6. Dez.( Sämmtlichen Tischlern Deutschlands  ) zur Nachricht, daß am 6. dss. in Bielefeld   am Refselbrink beim Wirth R. Kahl der Tischlerverkehr resp. die Tischlergesellen- Herberge errichtet ist. Der Neue Social- Demokrat" und ,, Voltsstaat" liegen aus. Sämmt liche Kollegen werden ersucht, während ihrer Durchreise daselbst zu ver­tehren. Mit social- demokraschem Gruß W. Mahne.

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* Parteifrennd Karl Frohme   wird am 19. bss. aus seiner Töpferverein.) Den Bevollmächtigten zur Nachricht, daß das Abon­9monatlichen Haft in Coblenz   entlassen.

* Parteifreund A. Kapell wird nächsten Montag, den 20. Dezember, Vormittags, das rothe Schloß" am Plößensee nach dreimonatlicher Haft verlassen.

Erfurt  , 15. Oktober.  ( Gerichtsverhandlung und Frei­sprechung.) Es wird einem Theil der Leser dieser Zeitung noch im Gedächtniß sein, daß ich vor längerer Zeit auf eine Anklage gegen mich aufmerksam machte. Es wird nun der Hergang der Sache jedenfalls nicht uninteressant sein und lasse ich dieserhalb den Thatbestand folgen. Am 11. Oktober 1874 sollte in Jbbenbüren in Westphalen eine Volks­versammlung stattfinden. Nachdem mehrere vordem verweigert worden, durfte diese abgehalten werden, d. h. so lange tagen, als es die Polizei für gut befand. Dies währte aber keine 5 Minuten, denn es wurde im Namen des Gesetzes" die Versammlung aufgelöst. Die Polizei begleitete mich nachdem noch mit väterlicher Fürsorge. Im Wartesaal zu Ibbenbüren   wurde mir der Aufenthalt verweigert; auf meine Be­schwerde bei der Eisenbahn- Kommission( Abtheilung für Beschwerde sachen) zu Hannover   wurde mir der Bescheid, daß mir so wenig wie anderen Personen resp. Passagieren der Aufenthalt verweigert werden könne, wenn nämlich nicht mit meiner Anwesenheit ein besonderer Zweck verbunden gewesen. Es hätte sich bei den stattgehabten Recherchent herausgestellt, und zwar nach diensteidlicher Aussage der Polizei zu Jbbenbüren, daß im Wartesalon daselbst eine polizeilich aufgelöste Vers sammlung unter meiner Leitung hätte fortgesetzt werden sollen. Diese Behauptung brauche ich wohl nicht zu widerlegen. Auf meine Be schwerde wegen Auflösung einer Versammlung wurde mir zum Bescheid, daß Anklage gegen mich erhoben wäre, wegen Uebertretung des§ 130 des Str.-G.-B. Niemand staunte mehr wie ich und meine Parteige­nossen, welche in jener Versammlung zugegen gewesen. Am 1. Dezbr. 1874 wurde ich dieserhalb vor dem Untersuchungsrichter vernommen. Lange, sehr lange, hörte ich nichts. Da endlich, im Monat September d. J., wo ich mich im Gefängniß zu Osnabrück   befand, bekam ich eine Vorladung zum Termin, welcher aber wegen meiner Haft ausgesetzt. wurde. Endlich, nun am 2. Dezember d. J., hat das Kreisgericht zu Tecklenburg   die Sache verhandelt. Die von mir benannten Entlastungs­zeugen sollten, nach Angabe des Gerichts, geladen werden, was aber nicht geschehen. Ich selbst, meiner Unschuld bewußt, erschien auch nicht im Termin, sondern schickte ein mir zahlreich zu Gebote stehendes Ver­theidigungsmaterial ein, welches die Qualifikation der Anklage genügend tennzeichnete. Das Gericht hat, nach dem mir zugegangenen Erkennt­niß, auf kostenlose Freisprechung erkannt, was gewisse Personen jeden­falls nicht erwartet hatten. So angenehm es immerhin sein mag, freigesprochen zu werden, wenn man unschuldig ist, so bin ich doch jetzt hiervon nicht sonderlich erbaut, weil in dieser Sache sich noch in der zweiten Instanz etwas abgewickelt haben würde, welches jetzt im Dun feln bleibt, vielleicht appellirt der Staatsanwalt noch. Eventuell werde ich das interessante Erkenntniß veröffentlichen.

A. H. Klute.

Berlin  , 16. Dez.( Versammlungs- Auflösung.) Mittwoch, den 15. dss., fand eine Versammlung von Pußern und verwandten Berufsgenossen im Lokale des Herrn Vogel, Alexanderstraße 31, statt. Die Tagesordnung lautete: Bericht der gewählten Kommission. Herr Heinsch eröffnete die Versammlung und wurden die Herren Born als erster, Siebfe als zweiter Borsigender und Unterzeichneter als Schrift­führer gewählt. Hierauf verlas Herr Kandt die ausgearbeiteten Sta­tuten und es wurde zunächst über den Kopf des Statuts gesprochen. Es wurde durch Abstimmung beschlossen, daß er sich betiteln sollte: ,, Unterstüßungs- Verein der Buter Berlins  ". Dabei wurde aber die Bersammlung durch den überwachenden Polizeilieutenant aufgelöst und die Anwesenden aufgefordert, sofort das Lokal zu verlassen.

G. Schmidt.

Berlin.  ( Versammlung.) Dienstag den 14. Dezember fand in der Sophienstraße 15 eine große General- Versammlung der Schmiede­Gesellen statt. Die Tagesordnung lautete: Die Zwangskasse, die freie Kasse und die Ausführungen des Herrn Schneider in der Ver­sammlung vom 23. November". Jns Bureau wurden gewählt: Herr Jacob als erster, Herr Rietz als zweiter Vorsitzender und Unterzeich­neter als Schriftführer. Herr Jacob übernahm das Referat und legte die Grundlage der Zwangskasse in solcher Weise klar, daß es unmöglich sein kann, dasselbe als ein Musterstatut anzuerkennen. Redner führte folgende Paragraphen an: 2, 4, 6 und 27, diese gäben schon ein sicheres Verständniß dafür ab. Herrn Müller wurde darauf hierzu das Wort ertheilt( Ausschuß- Geselle der Zwangskasse) und war derselbe nicht im Stande, die Ausführungen des Herrn Jacob zu widerlegen. Derselbe deutete auch mit kurzen Worten darauf hin, daß eine Verbesserung der Lage der Schmiedegesellen in allen Stücken nothwendig sei, und führte ferner an, daß die alte Kasse mit 200 Thlr. verschuldet sei, und wenn nicht das Krankengeld erniedrigt würde ,. die Schulden sich auf ein Doppeltes vermehren könnten. Herr Fellenberg nahm hierauf noch das Wort. Derselbe sprach über die Schulden der alten Kaffe, daß dem Ver­nehmen nach noch höhere Schulden vorhanden sein könnten. Nach­dem noch mehrere Redner über das Herbergswesen gesprochen hatten, wurde die Versammlung geschloffen. H. Reichardt.

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Gießen  , 15. Dez.( Allgem. deutscher   Schneider Verein.) Nachstehend veröffentliche ich die Abrechnung der Gewerksgenossenschaft pro Monat Oktober. Bestand laut Abrechnung v. 3. Duartal 1812,46. Einnahmen: Von Bamberg   3. Duartal 12,00. Rostock   3. Quart. 13,82. Rostock   pr. Oktober 5,90. Pforzheim   3. Quartal 0,14. Harburg pro August, September und Oktober 10,45. Fulda   pro Oktober 12,50. Altona   8,00. Augsburg   50,68. Halle a. S. 15,49. Mühlhausen   i. Th. 5,23. Schwerin   9,00. Leipzig   65,14. Hamburg   38,56. Mainz   3,70. Barmen 14,52. Ulm   12,38. Braunschweig   51,26. Osnabrück   8,27. Darmstadt   3,75. Stuttgart   11,39. Nürnberg   16,70. Gießen   16,80. In Summa 2198,14. Ausgaben: Gehalt des Geschäftsführers pro September 45,00. Agitationsreise desselben nach Frankfurt   a. M. 5,90. Der Expedition des Voltsstaat" incl. der bei dem Kongreß entnom menen Volksstaat- Nummern 13,50. Der Expedition des Neuen Social­Demokrat" 12,00. 5 Stück Mitgliedschafts- Stempel a 5.25. 6 Stück Duittungs- Stempel a 1,25 gleich 7,50. Schreibmaterial und Emballage pro Oftober 6,45. Porto- und Abonnement- Auslagen pro Oktober 44,40. In Summa 159,75. Bilanz: Einnahmen 2198,14. Ausgaben 159,75. Bleibt Bestand 2038,39. In folgenden Städten haben sich neue Mitgliedschaften gebildet: Frankfurt   a. M.: Bevollm. A. Bräu­ning, Hainer Hof 2. Dortmund: Bevollm. J. Kalbfleisch, Kölnerstr. 1. Jhehoe: Bevollm. C. Kreuzberg, Feldschmiede. Minden  : Bevollm. Th. Hillermann, Brüderstr. 567. Bielefeld  : Bevollm. A. Gielsdorf, Ritter­straße 313/14. Hagen  : Bevollm. A. Schneider, bei- Gebrüder Ripper, Elberfelderstr. Schleswig  : Bevollm. E. Badenhop, bei Wwe. Rick, Langeftr. 20. Remscheid  : Ph. Krebs, Elberfelderstr. 33. In nach­stehenden Städten find die Adressen der Bevollmächtigten nach der legten Veröffentlichung zu berichtigen: Braunschweig  : D. Beplies, Nördliche Wilhelmsstr. 42. Chemniz: E. Wirth, Marktgäßchen 4, 2 Tr. Elberfeld  : J. But, bei N. Thomaser, Kölnerstr. 76. Erfurt  : G. Schäfer, Steinstr. 14. Eisenach  : E. Fenske, Neustadt D. 213a. Fulda  : J. Stederoth, Königsstr. Schwäb. Gmünd: B. Bieg, bei Musikus Vogt, Hinter dem Spital. Halle a. S.: E. Hennig, Kl. Sandberg 21, Hof rechts, 1 Tr. Hannover  : Fr. Döring, Dsterstr. 75. Leipzig  : A. Zipfel, Blagwigerstr. 13, 4. Gt. Mainz  : K. Jäger, Scharenstr. 15. Rostod: W. Markwardt, Mühlenstr. 15. Mit brüderlichem Gruß

J. A.: B. Klerg.

Osnabrück  , 15. Dez.( 3ur Beachtung für die deutschen  Steinmegen.) Da hierorts auf einem Plage ein Strife eingetreten ist, ersuchen wir die auswärtigen Kollegen, den Zuzug nach hier fern zu halten. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. August Friederich. Wiesbaden  , den 15. December.  ( Allgemeiner Deutscher nement der Union" bei der Redaction zu bestellen ist. An dieselbe sind auch die Gelder zu schicken und wird um rechtzeitige Bestellung gebeten. Ferner theile ich den Mitgliedern, sowie sämmtlichen Collegen mit, daß sich am 9. August dieses Jahres zu Dresden   ein Arbeitgeber­bund gegründet hat. Das Motiv desselben ist: Schadloshaltung bei ausbrechenden Strikes und behufs dessen Aufstellung eines gemeinsamen Lohntarifs für Sachsen   und Thüringen  . Collegen! die Ihr noch keiner Organisation angehört, merkt's Euch und tretet unserer Bereinigung bei. Deshalb mache ich es den Mitgliedern doppelt zur Pflicht, immer mehr für die Gemeinsamkeit einzutreten und überall, wo es gilt, sich uns als Brüder zu zeigen, damit wir in der Noth nicht allein stehen. Gedenkt der armen Langensalzer Weber! Steuert rasch Euer Scherflein bei und schickt es ab, denn schnelle Hülfe ist die beste!

Da der Töpfergehülfe Gustav Oskar Müller, aus Spremberg  , 24 Jahre alt, auf unsere Aufforderung nichts von sich hat hören laffen, derselbe aber hier noch Verschiedenes zu berichtigen hat, so warnen wir alle Collegen und Meister vor demselben. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck dieses gebeten. Mit collegialischem Gruß

Jos. Schweiß, Vorsitzender, Karlstr. 28. Reinhold Ballschweiler, Kassirer, Rheinstr. 70.

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Cöln, 16. Dez.( An die hiesigen Abonnenten des Neuen Social Demokrat".) Es ist Vorsorge getroffen, daß ich den ,, Neuen Social Demokrat" in derselben Weise wie den Volksstaat" kolportiren kann und ersuche die hiesigen Abonnenten, ihre Bestellung frühzeitig bei mir machen zu wollen. Auch werden Monats- Abonnements an genommen. Auf die Neue Welt" tann gleichfalls bei mir abonnirt werden. Der Abonnementspreis ist derselbe, wie bei der Post. Für pünktliche Bedienung wird gesorgt werden. Mit bestem Gruß Joh. Rißmann, Ehrenstr. 88.

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Barmen, 16. Dez.( Arbeiter Barmens!) Ein neues Duar tal legt Euch die Pflicht auf, Eure Abonnements auf den Neuen So­cial- Demokrat" und Volksstaat", die mit diesem Monat ablaufen wer= den, zu erneuern. Diejenigen, welche mit der Zahlung ihrer Abonne­ments für das alte Quartal noch im Rückstande, werden ersucht, dies bis zum 24. Dez. d. J. mit dem Kolporteur zu regeln. Derselbe wird von diesem Tage an die Beträge für das neue Quartal entgegenneh­men. Nachstehende Liste enthält die Namen der Gastwirthe, welche obige Blätter auslegen. Sollten einige Wirthe vergessen sein, so wollen fie uns ihre Adressen gefälligst zukommen lassen. Das Jahr 1876, in das wir hineinzutreten im Begriff sind, ist ein äußerst wichtiges, weil wir in ihm abermals in die Wahlkampagne eintreten. Der Ernst des Augenblickes muß die unter Euch, die unablässig im Kampfe gegen die Kapitalmacht und den Despotismus mitgewirkt, zu verdoppelter Energie anspannen; die aber, welche aus irgend welchen kleinlichen Gründen vom Kampfplage zurückgetreten waren, unter der Fahne des Kampfes für die Rechte der Arbeit auf's Neue vereinen. Ihr Alle aber habt die Aufklärung unserer noch indifferenten Brüder nicht einen Moment aus den Augen zu verlieren. In der Verbreitung der socialistischen Presse, unserem mächtigsten Bundesgenossen, werdet Ihr diese Aufgabe am besten erfüllen. Wem seine gedrückte Lage nicht gestattet, allein auf obige beide Blätter zu abonniren, der verbinde sich zu dem Zwecke mit zwei, drei Freunden. Arbeiter Barmens! beweiset, daß der Geist des Wupperthales der alte ist!

Die Zeitungskommission.

Im Auftrage: A. Schlesinger. Den ,, Neuen Social- Demokrat" halten: Berger, Rödigerstr. Berg­haus, Altmarkt. Bedford, Kuhlerstr. Brunnabel, Alleeftr. Battefeld, Heckinghauserstr. Dahl, Hochstr. Eickhoff, Canaperftr. Flecke, Alleeftr. Gähring, Alleestr. Dappen, Loh. Hüffen, Verläng. Ober- Dörnen. Korflöh, Canaperstr. Knapp, Fischerdahl. Kammann, Bartholomäusstr. Lüneburg  , Altemarkt. Quickhaus, Oberheidt. Leyendecker, Alleeftr. Mantel, Rödigerstr. Morian, Alleestr. Pieper, Kleinen Werth. Pickart, Seelhoffriedrichstr. Sprieterbach, Ober- Dörnen. Schmitz, Unter- Dör­nen. Schmidler, Alleeftr. Sonnenschein. Gasstr. Schröer, Seelhof. Trommel, Heckinghauserstr. Veller, Seckinghauserstr. Bon Scheven, Loh. Den Volksstaat" halten: Berger, Rödigerstr. Pieper, Klei­nen Werth. Sauer, Gewerbeschulstr. Veller, Hedinghauserstr.

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Die beste Welt.

Betrug gewinnt Millionen, Der Arbeit fehlt's an Brot

Es prassen und schmausen die Drohnen, Die Bienen leiden Noth.

Der Ehrenmann unterlieget, Der Frevler frech stolzirt, Die Heuchelei obfieget, Das Lafter triumphirt.

Der Mächtige fann sich erlauben, Was ihm nur immer gefällt, Und da soll das Volk noch glauben, Daß dieses die beste Welt.

Bilmi

( ,, Braunschweiger Leuchtkugeln".)

Sprechsaal.

Duisburg  , 12. December 1875. Die Presse unserer Gegner.

Es wird wohl nicht überflüssig sein, wenn man von Zeit zu Zeit im Sprechsaal der Parteipresse die national- liberalen und flerifalen Blätter illustrirt, damit die jüngeren Parteigenossen er­sehen, welcher Mittel sich diese Partei bedient, um die indiffe renten Arbeiter gegen uns aufzuheßen. Es ist allbekannt, daß sich der Mensch von dem Hergebrachten und dem vom Zufall Erlernten nur ungern lossagt. Besonders ist das bei denjenigen Arbeitern zu finden, die nicht Gelegenheit oder Mittel gehabt haben, sich in ihrer Jugend so auszubilden, daß sie später er­faffen können, was ihnen am meisten Noth thut, um ihre Lage zu verbessern und sich von denjenigen zu emancipiren, die sie förperlich wie geistig ruiniren. Am meisten finden wir dies in der religiösen Frage; deshalb hat die Priesterschaft auch noch immer einen netten Anhang. Glauben ja noch so viele Arbeiter, daß ohne die bestehende Religion die Welt nicht weitereristiren fönne!

Darum kann es nur von Nußen sein, wenn man durch un­sere Presse das Treiben dieser Gesellen bekannt macht. Db pro­testantisch gescheitelt oder katholisch geschoren, das hat die Ge­schichte gelehrt, diese Herren bleiben sich alle gleich. Immer und immer finnen sie wieder auf neuen Zwang, und jedes Mittel ist ihnen heilig, um die Menschheit wieder in denjenigen Zustand des Mittelalters zu bringen, wo noch Inquisition und Rezerverbren­nung möglich waren.

Was der Arbeiter von diesen Seelenhirten zu erwarten hat, darüber belehrt uns gestern wieder einmal die ,, NRhein- und Ruhr