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die zahlreichen und leicht erreichbaren Aphiden oder Blatts| von Gourmanderie. Auch Fliegen, Wespen, Bienen u. s. w. läuse ausgesucht, welche aus ihrem Hinterleibe einen, von den lieben jenen Sast und suchen sich desselben zu bemächtigen. Ameisen offenbar sehr geliebten süßen Saft tropfenweise aus- Namentlich hat man im Herbst Gelegenheit, Weidenbäume ganz schwißen. Zwar huldigen die Ameisen nicht allein dieser Art bedeckt mit Blattläufen und mit den sie aufsuchenden Ameisen und sonstigen Infekten zu sehen. Jedoch weiß feines dieser Thiere die Blattlaus besser zu be= handeln, wie die Ameise, welche mit ihren An­tennen oder Fühlern den Hinterleib der Laus so lange bestreicht, bis sie einen Tropfen ihres süßen Saftes von sich gibt. Dieses muß wohl auf eine besonders zarte und schmeichlerische Weise geschehen; denn Darwin   versuchte ver­geblich, es den Ameisen hierin nachzuthun und den Blattläufen durch Bestreichen ihres Leibes mit seinen Haaren ihren Saft zu entlocken. Die Ameisen bringen die Blattläuse sogar in ihre Wohnungen und ernäh­ren sie daselbst, um sie als ständiges Melkvieh gebrauchen zu können. Sie sollen dieselben so­gar im Innern der Wohnungen aus im Herbste gesammelten Eiern erziehen. Ihre Liebe zu diesen Haus­Thieren hält sie übri gens nicht davon ab, dieselben im Winter, wenn Nahrungsmangel eintritt, mit Haut und Haar zu verspeisen.

Die Blattläufe sind übrigens nicht die ein­zigen Melk   Kühe der Ameisen. Lespès fand in ihren Nestern mehrere blinde Insekten, welche demselben Zwecke die­nen. So unter andern eine Art blinden Ma­rienkäfers, den Clavi­ger oder Keulen träger, der einen den Ameisen offenbar äußerst wohlschmeckenden Saft aus seinem Hinterleibe von sich gibt. Einige dieser Insekten bleiben stets im Neste, andere fliegen aus, kommen aber, so oft sie Nah­rung bedürfen, zurück. So beobachtete Lespès 3. B. eine sehende Sta­phyline oder große Käfer­art, welche sich in der Ne­gel draußen herumtreibt,

itszug.