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Boziale Ueberlidit.

Au die Mitglieder der Freien Bereinigung der Maurer Berlins und Umgegend. Kollegen! Angesichts der traurigen othlage, in welche wir durch die für das Baugewerbe un­günstigen Witterungsverhältnisse gerathen sind, machen wir be­kannt, daß die zum 22. d. M. in Aussicht genommene Mitglieder­Bersammlung ausfällt. Leider ist der Einzelne hier nicht im Stande, zu überschauen, wie weit die wirthschaftlichen Verhält nisse zercüttet sind. Aber die Klagen über die herrschenden Zu­

Schauspiel für Götter! Jnnung und Freie Vereinigung Arm wollten, in das Hotel National zu San Remo eingekehrt ist und sei. In der gestrigen Verhandlung wurde der Angeklagte zu. in Arm als Verbündete im Kampfe zur Unterdrückung der dort übernachtet hat. Außerdem ist bekannt, daß am Neujahrs 6 Wochen Gefängniß verurtheilt wegen einfachen Diebstahls unter Arbeiter und ihrer berechtigten Bestrebungen! Besser kann die tage die angeblichen Hacker und Pfropf wiederum das genannte mildernden Umständen, von der Strafe wegen Urfundenfälschung F. V. d. H. B. kaum charakterisirt werden denn als Bundes- Hotel aufgesucht haben, wo damals über den Word noch nichts aber freigesprochen. genossin der erzreaktionären Tischler- Innung! Gleiche Brüder, bekannt geworden war. Bei dieser Gelegenheit haben dieselben wenn auch verschiedene Kappen! Freilich, den Arbeitern gegen- mitgetheilt, daß ihr Genosse in Nizza plöglich vom Jrrsinn be­über ist alles eine reaktionäre Masse; wenn es gilt, den gemein- fallen worden sei und deswegen in eine Heilanstalt habe gebracht famen Feind, die Arbeiter zu bekämpfen, zu unterdrücken, dann werden müssen. Sie verlangten alsdann die Herausgabe der von Liegen sich Hinz und Kunz sein brüderlich in den Armen und ihrem Begleiter in dem Hotel zurückgelassenen Gepäckstücke, deren wahren mit vereinten Kräften die bedrohten Interessen des Geld- Verabfolgung der Gasthofbesizer auch ohne Bedenken zuließ. Der facs. Den Arbeitgebern ist ja Alles erlaubt! Wenn Herr Ferd. eine der muthmaßlichen Mörder ist groß und hager, hat eine Voigts von Erfolgen spricht, so hat er nicht ganz unrecht damit, braune Gesichtsfarbe, schwarzes Haar und einenebensolchen Schmurr, nur darin, daß er sie in der gedachten Weise verzeichnen zu Backen- und Kinnbart. Der zweite ist von kleiner Gestalt, hat tönnen glaubt. Seine Erfolge sind auf einer ganz anderen Seite schwarzes, furz gehaltenes Haar, schwarzen Schnurrbart und ein zu suchen, denn seine Ausführungen werden hoffentlich dazu bei- rundes Gesicht. tragen, den Harmoniedusel zwischen Kapital und Arbeit, wie er noch immer in manchen Köpfen sputt, zu zerstören, und der Polizeibericht. Am 20. d. Mts. Morgens wurde vor dem Wahrheit zum Siege verhelfen, daß es zwischen Kapital und Hause Benghofstraße Nr. 3 ein Mann fast völlig erstarrt aufgestände sind so laut vernehmlich, daß man taub sein müßte, wollte Arbeit feine Intereffengemeinschaft giebt; feine Aus- funden und nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht. führungen werden hoffentlich dazu beitragen, auch den be- Abends gerieth ein Mann vor dem Hause Brunnenstraße man sie nicht hören. fangenſten Arbeitern es augenscheinlich zu machen, daß das Nr. 54 A. unter die Räder eines Bierwagens und erlitt einen wieder beginnt, tren zur Fahne zu stehen und der Organisation Unternehmerthum in jeder Gestalt der ärgste Feind der Arbeiter Bruch des Oberschenkels, so daß er nach dem St. Hedwigs­schaft ist, von dem er nun und nimmer etwas zu erwarten, zu Krankenhause gebracht werden mußte. erhoffen hat. Sind erst alle Arbeiter zu diesem Bewußtsein, zu ein Mädchen im Thiergarten, in der Nähe des Kroll'schen Lokales, in derselben repräsentiren, um durch dieselbe beſſere Zustände Dieser Grfenntniß gelangt, so wird sich auch die Erkenntniß ein- mit einer Schußwunde im Kopf, welche es ſich anscheinend mittelst herbeizuführen. Verfaßt Guch nicht auf Andere, Ihr habt stellen, daß die Arbeiter allein ihre Interessen zu vertreten, zu Revolvers selbst beigebracht hat, aufgefunden noch lebend versechten berufen und daß die Mittel zum Zwecke die Arbeiter nach der Charitee gebracht. Am 20. d. M. Abends fanden sechs die Macht in Händen, wenn Ihr nur einig seid. organisationen sind, denen sie sich anzuschließen haben. Ein kleine Brände statt. folchen Erfolg" wird sich Herr Ferd. Voigts wohl allerdings nicht haben träumen lassen.

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Zu derselben Zeit wurde

Gerichts- Beitung.

Deshalb bitten und ermahnen wir Euch, sobald die Arbeit beizutreten.

Wir müssen durch die Vereinigung zeigen, welche Macht wir

Die auswärtigen Kollegen bitten wir dringend, hiervon Notiz zu nehmen. Ueberstürmt uns nicht zu sehr, wenn die Witterungs­verhältnisse es uns wieder gestatten, die Arbeit aufzunehmen. Wohl wissen wir, daß da draußen die Verhältniffe feineswegs besser find, als hier, aber so schnell wirft man Euch nicht aufs Pflaster, wenn Ihr mal die Miethe nicht bezahlen könnt. Der Parasit in den Großstädten ist noch weit scheußlicher als der in den Provinzen.

Kollegen, beachtet diese Mahnung! Der Vorstand der Freien Vereinigung der Maurer Berlins und Umgegend.

Versammlungen.

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Ein Kuriosum wollen wir nicht unerwähnt lassen, nämlich das Resultat der Verhändlungen über die Altersversicherung, die in weiterer Folge in der außerordentlichen Generalversammlung der Fr. V. d. H. B. gepflogen wurden. Es ist dies der gefaßte Die vierte Straffammer hiesigen Landgerichts I verhandelte Beschluß, die Hälfte des Werthes der Marken bei den Lohn gegen die 14jährige Marie Netter. Die Angeklagte treibt sich in zahlungen in Abzug zu bringen. Ja, haben denn die Herren geben Straßen umber und geht mit großem Raffinement ihren glaubt, daß die Arbeiter von ihnen etwas geschenkt haben wollen? diebischen Neigungen nach. Bier Mal hat sie ihre eigene Mutter Noch komischer aber, wie der Beschluß selbst, ist bie Motivirung bereits bestohlen bezw. zu bestehlen versucht und ist von der Polizei Deffelben. Es wurde nämlich betont, daß der Arbeitnehmer auch schon wiederholt auf Bahnhöfen in Gesellschaft solcher Per­wissen müsse, daß, wo er Rechte zu empfangen habe, er auch sonen betroffen worden, welche darauf ausgehen, Reifende auszu­Pflichten zu erfüllen habe!" Wer lacht da? plündern. Jetzt stand sie wegen eines schweren Diebstahlsversuchs unter Anklage. Das Mädchen war von einer Lehrerin Namens Die Lösung der leidigen Lohnfrage will Herr Fabrik- Völker dazu angenommen, des Sonntags Nachmittags Sonntags- Der Militärschneider Verein hielt am Dienstag, den besitzer Freese, der deutsch freisinnige" Vorsitzende des Vereins blätter auszutragen. Gines Sonntags nahm fie wahr, daß Frau 13. b. W., eine gut besuchte Versammlung ab. Der Borsigende, für Bodenbesitz- Reformt, gefunden haben, und mit ihm bläst in 2. unmittelbar nach ihrer Abfertigung ausging. Nachdem dieselbe Robert Kroll, gab den Bericht über die Thätigkeit des Vereins dasselbe Horn die ehemals demokratische Berliner Bolts- 3tg." das Saus verlaffen hatte, begab sich die Angeklagte fofort zu im verflossenen Jahre und forderte dann alle Mitglieder auf. welche in ein großes Jubelgeschrei ausbricht über den vermeint einem Schloffer und erbat sich die Mitgabe eines Gesellen, unter immer recht treu und fest zu dem Verein zu halten. Alsdann lichen oder vielmehr angeblichen sozialreformerischen Schritt. Herr der Angabe, daß derselbe die Thür zur Wohnung ihrer Mutter legte der Rendant, Wilhelm Schulze , den Jahres Kassenbericht Freese hat nämlich in seiner Fabrit, der Berlin - Hamburger öffnen solle. Dem Lehrling, welcher ihr darauf mitgegeben wurde, dar. Die Einnahmen betrugen 880,95 Mart, die Ausgaben derself, g, die auf wurde Jalousiefabrik, das System der Gewinnbetheiligung eingeführt. Bisher erstreckte sich diese nur auf die Beamten des Gtablisse- erzählte sie, daß bei ihrer Mutter ein Fräulein wohne, welches 344,10 m., der ganze Staffenbestand 46,85 m. Hierauf wurde ments, seit Beginn des laufenden Jahres ist sämmtlichen Arbeitern laffen und nun in Verlegenheit gerathen fei, weil die Mutter aus- und folgende Kollegen wurden gewählt: 1. Borsigender Roloff, irrthümlich den Schlüssel in der Wohnung habe liegen ihm Decharge ertheilt. Alsdann schritt man zur Vorstandswahl, die Vergünstigung zugewandt worden. Im Interesse des Unter­gegangen sei und die Wohnung verschlossen habe. Der Lehrling 2. Vorsitzender Angerstein, 1. Schriftführer Blankenfeldt, 2. Schrift­nehmerthums ist eine derartige Einrichtung wohl von großem machte sich denn auch mittelst Dietrichs an die Deffnung des führer Diez, 1. Kassirer Frige, 2. Raffirer Reupte, Rendant Schulze. Werth, die die Interessen desselben wahrenden Blätter, zu denen Schlosses, die Bemühungen waren jedoch vergeblich, denn ein an Revisoren : Gilert, Nooß, Drews; Beisitzende: Subjuhn, Müller. wir uns auch die ehemals demokratische Volks- 3tg." hinzu zu der Thür angebrachtes Sicherheitsschloß wiederstand denselben Hierauf sprach Genosse Stabernack unter lebhaftem Beifall über rechnen erlauben, haben allerdings alle Ursache, in ein Freuden- und der Schlosserlehrling mußte nun mit Hammer und Stemm- das Alters- und Invalidenversorgungs- Gefeß. In der Diskussion gefchrei auszubrechen und eine weitere Verbreitung dieses Systems eisen arbeiten. Als ihm endlich das schwierige Werk der Deffnung sprach sich Kollege Schulze im Sinne des Referenten aus. Unter zu wünschen, obwohl dasselbe nicht mehr neu ist, sondern schon häufig versucht wurde und auch noch heute vielfach in Scraft ist. gelungen war und er sich nach dem Mädchen umdrehte war Verschiedenem machte der Vorsitzende die Mitglieder darauf auf­Man muß dabei nur ehrlich sein und offen gestehen, daß dies dasselbe spurlos verschwunden. Demselben schien die Situation merksam, daß am 26. Januar das erste Stiftungsfest des Vereins ein gutes Unternehmermanöver ist. doch etwas bedenklich zu werden und es zog deshalb vor, sich aus in den Arminhallen stattfindet und jedes Mitglied recht rege für Wenn man jedoch den Arbeitern damit etwas vorreden will, wie dem Staube zu machen. Als die Inhaberin der Wohnung nach den Besuch agitiren soll, damit es sich zu einem wahren Arbeiter es die ehemals demokratische Bolts- Zeitung" thut, so ist das ein Stichts gestohlen und erfuhr bald den Zusammenhang der Dinge. fachen Hoch auf die heutige Arbeiterbewegung gefchloffen. Hause kam, fand sie zu ihrem Schrecken die Thür geöffnet, aber fest gestalte. Hierauf wurde die Versammlung mit einem drei füch heuchlerisch. Oder aber, es zeigt von einer ungeheuren Die Angeklagte gab unumwunden zu, die Abficht gehabt zu haben, Unwissenheit und von einer Unkenntniß unserer wirthschaftlichen in der Wohnung der Angeklagten zu stehlen, sie gestand auch Berhältnisse sondergleichen. Ein Mittel, welches, wie fein an noch einen anderen Diebstahl zu, den sie in einer hiesigen Branche beschäftigten Berufsgenossen hatte zu Sonntag, den Die Freie Vereinigung aller in der chirurgischen deres, geeignet ist, dem Arbeiter die Augen zu blenden, seine Gemeindeschule ausgeübt hat. Bei einer Bestellung, die sie an 18. Januar 1891, eine Generalversammlung einberufen. Man Arbeitsthätigkeit zu vermehren, sein Solidaritätsgefühl zu unter­graben, ohne daß es ihm bei einer allgemeinen Einführung etwas die Lehrerin Völker in der betreffenden Gemeindeschule aus verhandelte zunächst über die Vereinigung sämmtlicher Berufs­Bortheil schafft, ein solches Mittel dem Arbeiter als ein erstrebens- richtete, hatte sie einen Mädchenhut vom Korridor mitgenommen. und Fachgenossen, und es ergab sich das erfreuliche Resultat, daß werthes Ziel hinzustellen, das ist demagogisch zu nennen. Nichts der Gerichtshof verurtheilte die Angeklagte zu 1 Jahr Gedem 202 Mitglieder zählenden Stammverein eine große An­weiter als der Unternehmerprofit, der Wiehrwerth, welchen der fängniß. zahl Bandagisten und Handschuhmacher beigetreteen sind. Ueber Kapitalist aus der Arbeitskraft herauspreßt, wird vergrößert, da den Kassen- und Jahresbericht referirt der Vorsitzende. Folgenden Unter der Auflage des Betrnges in mehreren Fällen Vorfall gegen würde der Arbeiter keinen Pfennig Lohnerhöhung erhalten, standen die Kaufleute obert und Wilhelm Jaretti, halte er für bemerkenswerth. In der Fabrik das Angebot der Waare Arbeitskraft würde auch bei einer Ein- Vater und Sohn, vor dem hiesigen Landgericht. Robert Jarekki chirurgischer Instrumente von Elges( Inhaber Gold­führung der Gewinnbetheiligung den Lohn regeln einzelne lernte im Juli 1888 in einem hiesigen Vergnügungslokale ein schmidt) sei cine Fabrifordnung eingeführt, die Don tommt, kann den Arbeitern eine kleine Mehreinnahme erwachsen, bereits ein Gheversprechen gemacht haben soll. Er soll während Branche seien aber nunmehr eine geschlossene Macht und man Fälle freilich ausgenommen; solange das Syſtem vereinzelt vor Fräulein& liek fennen, welcher er nach kurzer Bekanntschaft dem Werkführer Höhne in ihren strengen Maßnahmen außer ordentlich unterstüßt würde. Die Arbeiter in der chirurgischen welche allerdings in keinem Verhältniß zu dem gestiegenen Unter des Umganges mit Fräulein F. wiederholt von den Vermögens- müsse unter allen Umständen eine Zurücknahme einer solchen nehmerprofit stehen würde. Die Nachtheile der Gewinnbetheis verhältnissen seines Vaters in sehr prahlerischer Weise gesprochen Fabrikordnung verlangen. Aus der nun folgenden Vorstands­ligung für den Arbeiter und die Vortheile derselben für den haben und dadurch seinen Schwiegervater in spe getäuscht haben. wahl, bei der zu berücksichtigen war, daß sämmtliche Branchen Kapitalisten sind mit den oben angeführten Punkten noch lange Diese Täuschung nun soll der Angeklagte dazu gemißbraucht darin vertreten sind, gehen hervor als 1. resp. 2. Vorsitzender die nicht vollständig erschöpft, jedoch haben wir darüber schon häufig haben, daß er dem Schwiegervater zur Atzeptirung mehrerer Herren Schmädicke und Boszinsky, als Kassirer die Herren genug an anderer Stelle geschrieben. Wechsel in Höhe von zweimal 300, zweimal 150 und einmal Schuster und Behnke, als Schriftführer die Herren Ballmüller und 250 m. veranlaßte. Diese Wechsel sind bereits vor der offiziellen Nöckel als Beisiger, und Bestohlener Arzt. Zu einem in der Gollnowsiraße Berlobung von dem Schwiegervater akzeptirt worden. als Revisoren die Herren wohnenben Sigarrenhändler, welcher in Schreibkämpfe verfallen Am Müller, Lehmann, Böckmann, Brennice, Hollebarsch und Bierlein. muß der Angeklagte nicht in war, wurde vorgestern Abend ein junger in der Königstadt wohnender Tage der Verlobung Die Generalversammlung beschloß ferner die Abänderung des gewesen sein, denn er Arzt, Dr. K., gerufen. In dem Zigarrenladen legte der Doktor besonders günstigen Verhältnissen § 1 der Statuten, der bisher dem Verein verboten habe, sich mit eiligst feine Garderobe, Hut und Ueberzieher, ab und begab sich gab seiner Braut einen Talmi- Trauring, trotzdem er von seinem nun in das daranstoßende Wohnzimmer, wo der Patient lag. im Werthe von 95 Mark erhalten hatte. Später gab er seiner verhältnisse, die uns umgeben," bemerkt Pallmüller, machen es nun in das daranstoßende Wohnzimmer, wo der Patient lag. Schwiegervater am Tage vor der Verlobung eine goldene Uhr politischen und religiösen Fragen zu beschäftigen. Die Zeit­Das furchtbare Schreien des Kranten hatte einen Auflauf auf der durchaus erforderlich, neben den gewerkschaftlichen Interessen auch Straße verursacht, und eine Anzahl Neugieriger drängte sich auch Braut zwar einen echten, dukatengoldenen Trauring, verfekte die politischen zu berathen", und je gebildeter und aufgeklärter in den Laden, um Details" zu erfahren, wurde jedoch bald hin- Beweisaufnahme förderte viele Widersprüche zu Tage, namentlich Kapitalisten einen Damm entgegenzusetzen. Im Anschluß hieran aber dagegen die eine Arbeiterklasse sei, desto leichter sei es, den Anmaßungen der ausgewiesen. Als" sich der Arzt nach etwa einer Viertelstunde in Bezug auf die gegen beide Jarezii's erhobene Beschuldigung, befürwortet Behnte den Beitritt zur Arbeiter-Bildungsschule; jener Neugierigen" hatte sich die allgemeine Aufregung zu Nuze Familie Fliek veranlaßt zu haben. Es wurden viele Momente ebenso fordert Schmüdicke zur Lektüre des Vorwärts" und der durch ihre Manipulationen schwere Vermögensschädigungen der gemacht und die betreffenden Gegenstände gestohlen. festgestellt, nach welchen auch Herr und Frl. Fliek gegen Faretti" Bolts- Tribüne" auf und schließt, nachdem noch einige Vereins­In dem Gefängniß zu Plögensee machte der Bureau- ich sollten falsche Angaben zu Schulden haben fommen lassen. angelegenheiten erledigt sind, die stark besuchte Versammlung. diener T. die Bekanntschaft des Architekten Bergheim , welcher Wenn auch, da Jaresti's nie im Stande waren, die Gefälligkeits­Die Feilenhauer Berlins nud Umgegend hielten am daselbst seine dritte Strafe wegen Betruges abbüßte. Anfangs afzepte zu decken, Fliek's ausgepfändet wurden, so sollen Sonntag, den 11. d. M., eine öffentliche Versammlung ab. Vor Dieses Monats nun begegneten sich beide zufällig in Berlin auf diese auch Jarekli im falschen Glauben über ihre Vermögens Eintritt in die Tagesordnung ehrte die Versammlung das An­der Straße. Bei diesem Zusammentreffen schwindelte Bergheim Verhältnisse gelassen haben, es ist für nachgewieſen erachtet denken des verstorbenen Kollegen Karl Groß durch Erheben von seinem Freunde, welcher sich darüber mißmuthig äußerte, daß er worden, daß F.'s den jungen Jarezki, dessen Verwandte Gegner den Pläßen. Hierauf legten die Delegirten Ahlers und Dogler noch immer teine Anstellung gesunden habe, vor, daß er als der Eheschließung waren, zum Eingehen der Ehe durch die an ihren Bericht vom Provinzialtage vor. An der Diskussion be­Ingenieur gegen ein Tagegeld von 7,50 m. bei der Eisenbahn gegebenen Mittel veranlaffen wollten. Berlin - Sommerfeld angestellt worden sei, und versprach auch, Für erwiesen wurde der Betrug aber in zwei Fällen erachtet Bericht aussprachen. Sodann wurden einige Werkstattangelegen­theiligten sich mehrere Redner, die ihre Zufriedenheit über den seinem Freund T. daselbst Beschäftigung auf Tagegelder zu ver- nämlich gegen den Verkäufer des Geschäftes, welches Jaretzki jun. beiten erledigt. Es gelangten mehrere Unträge zur Abstimmung; schaffen. Auf Veranlassung des B. schrieb nun I. ein Gesuch durch jene Wechsel an sich gebracht hatte, und gegen einen anderen erstens den wöchentlichen Beitrag zum Unterstützungsfonds vor­um Anstellung an das betreffende Betriebsamt, welches aber B. Geschäftsmann, dem er die F.schen Wechsel als Zahlung gegeben läufig auf 20 Pf. zu erhöhen und für den Agitationsfonds 5 M. an sich nahm unter der Zusage, dasselbe zuständigen Ortes ab- hatte, in dem Bewußtsein, daß diefelben nicht würden eingelöst zu bewilligen. Beide Anträge wurden einstimmig angenommen zugeben und zu befürworten. Zur angeblichen Beschleunigung werden, und unter der Vorspiegelung, jene Wechsel seien aus Ge- ebenso folgende Resolution: Die heute in Meißners Salon der Angelegenheit forderte B. indessen von 2. Heinere Geldbeträge schäftsverbindungen entstanden, während es nur Gefälligkeitstagende Versammlung der Feilenhauer Berlins und Umgegend ein und lockte ihm nach und nach 85 M. ab, ohne für die ver- akzepte waren. Das Urtheil lautet auf gänzliche Freisprechung erklärt sich mit den Beschlüssen der Delegirten einverstanden und sprochene Anstellung zu sorgen, bis T. Argwohn schöpfte und des Jaretki Vater und auf 6 Monate Gefängniß gegen Jaretti fucht dafür einzutreten, sie mit allen gesetzlichen Mitteln zur Sohn, sowie auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Durchführung zu bringen. Anzeige erstattete. ein Jahr gegen den letzteren.

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wieder entfernen wollte, vermißte er Hut und Ueberzieher. Einer

Eine Diebes- und Schlergesellschaft ist dieser Tage von der Kriminalpolizei in Charlottenburg aufgehoben wor den. Dieselbe besteht aus drei Personen und hat in legter Zeit namentlich Kollidiebstähle ausgeführt. Borgefunden wurden in dem Hehlernest eine große Anzahl von Gegenständen, bei denen zum Theil eine Anzeige seitens der Geschädigten unterlassen wor­

den ist.

Schwiegervater erhaltene Uhr. Die

Lackiver. Am Sonntag, den 11. Januar cr., tagte in Woll­Der Bäckermeister Rafbetweg hatte sein hierselbst besind schläger's Salon, Brunnenstr. 78, eine öffentliche Versammlung liches Geschäft für den Preis von 1800 M. an den Bäcker Nezloff der Lackirer und im Berufe beschäftigter Arbeiter und Arbeite verkauft. Es war ein Verzeichniß der im Verkauf einbegriffenen rinnen unter Vorsitz des Kollegen Jungermann. Kollege Schüßler Gegenstände angefertigt worden, und an der Hand desselben die sprach über: Die Frauenfrage". Er forderte die Arbeiterinnen uebergabe erfolgt. Das Verzeichniß ging bei dieser Gelegenheit auf, sich einer Organisation anzuschließen, um Schulter an Schulter bei den dabei betheiligten Personen von Hand zu Hand und mit ihren Kollegen für ihre Rechte zu kämpfen. Reicher Beifall hatte Kaldeweg, als er das Verzeichniß in die Hand bekam, einen belohnte den Redner. Die Diskussion gestaltete sich zu einer sehr Von Seiten des deutschen Vizekonfuls in San Remo Bosten desselben, eine Teigreibemaschine, vom Verzeichniß animirten, es betheiligten sich hieran die Kollegen Jungermann, ist dem hiesigen Polizeipräsidium das Bildniß eines bisher un gestrichen. Gr that dies de 3 halb, weil die Maschine von Anders, Schulz, Niederhold und Schüßler. Sie schilderten die bekannten, gut gekleideten Mannes in dem Alter von etwa ihm auf Abzahlung erworben, noch nicht ganz bezahlt, mithin traurigen Verhältnisse der Arbeiterinnen in den verschiedenen 70 Jahren, welcher am 29. Dezember v. J. auf der Landstraße nicht sein Eigenthum sei. Er hat dann ferner die gedachte Ma- Industriezweigen. Der Antrag, das Bureau zu ersuchen, in zwischen San Remo und Ospedaletti mit einem Bruch des Wirbel- schine nach vollendeter Uebergabe aus den Räumen nächster Zeit wieder eine Versammlung mit Arbeiterinnen einzu­beins ermordet aufgefunden wurde, zur Feststellung der Persön- der nunmehr dem Bäder Regloff gehörigen Bäckerei berufen, wurde einstimmig angenommen und die Versammlung lichkeit überfandt worden, da der Ermordete anscheinend ein fortgeholt. Wegen dieses Thatbestandes war K. am mit einem dreifachen Hoch auf die internationale Sozialdemokratie Deutscher ist. Visker ist nur die Thatsache ermittelt worden, 25. Juni v. J. wegen schwerer Urkundenfälschung und Diebstahls geschloffen. daß der Ermordete am Abend vor der Ausführung der That vom Landgericht zu längerer Freiheitsstrafe verurtheilt worden,

in Gesellschaft zweier Männer in dem Alter von 35 bis hatte jedoch Berufung an das Reichsgericht eingelegt, welches das In der am 14. Januar stattgefundenen, sehr gut besuchten 40 Jahren, welche Piropf und Hacker zu heißen vorgaben, deutsch Urtheil verwarf und die Sache an das hiesige Landgericht zurück- öffentlichten Bersammlung sämmtlicher in der Firmenschilder­sprachen und aus Berlin beziehungsweise Potsdam stammen wies, da der Thatbestand der Urkundenfälschung nicht erwiesen Branche beschäftigten Arbeiter erörterte Herr D. Klein bie 3-