-

Wenn man schon dadurch ein Sonderling wird, daß man nicht tanzt, acceptire ich die Bezeichnung es fragt sich über­haupt noch, ob sie nicht eher ein Lob, als einen Tadel enthält; denn die meisten Menschen sind vielleicht nur darum unfähig, sich abzusondern, weil sie, allein mit ihrem eigenen trübseligen Ich, vor Langeweile umkommen würden."

" Wird keinen Augenblick bestritten, mein Herr- es reizt mich nur, Sie zum Widerspruch herauszufordern, weil ich sicher sein fann, eine originelle Antwort zu erhalten, wie sie die meisten nicht zu geben wissen. Sie übertreiben ein wenig, aber ich bin ja nicht gezwungen, alles, was Sie sagen, für baare Münze zu nehmen und dafür, daß Sie garnicht so absonderungslüstern sind, bürgt mir schon der Umstand, daß Sie Martha ein so treuer Ritter gewesen sind. Wissen Sie, daß ich bedaure, nicht auch haben zuhören zu können? Aber das läßt sich ja noch einigermaßen nachholen, indem ich mich hier eindränge, entschlossen, Sie fort und fort zum Widerspruch zu reizen."

268

Und sie nahm Platz und verwickelte Wolfgang mit Laune und Geist in ein übermüthiges Wort- und Wiggeplänkel. Plöglich vermißte sie ihr Taschentuch und besann sich sogleich darauf, es in der Veranda liegen gelassen zu haben; Wolfgang stand auf, um es zu holen. Die nur matt erleuchtete Veranda war voll­ständig öde; nur an einem der Tische, die außerhalb derselben im Freien standen, mußten einige Herren, des Tanzens müde, plaggenommen haben, denn von dorther kam der Klang männ­licher Stimmen. Er war gezwungen, zu hören, was da gesprochen ward, während er nach dem Tuche suchte, aber er achtete nicht weiter darauf. löglich( er war eben im Begriff, das Tuch, welches sich endlich gefunden, an sich zu nehmen) hielt er unwill­kürlich den Athem an. War das nicht Martha, von der die Herren sprachen? Wie unwürdig ihm auch die Lauscherrolle erschien sein Fuß wurzelte förmlich im Boden, und nun interessirte ihn auch die Einleitung des Gesprächs. ( Fortsetzung folgt.)

Die niederen Pilze als Vermittler ansteckender Krankheiten.

B.K.

BK

500 1

700

1

B.k.

8

0000

88

000

08

Q08

00

1000

83800O

80

1

00

M

00

0

88

B.K.

000

00%

M"

مرة

0

Fig.1

лал

500 1

Z.S.

7.00

MP

2000 1

Fig.2

TORE OULD

500

home

Co

www

Fig. 3.

Fig. 4.

Fig.5.

Fig. 6

Tafel I. Fig. 1-4 Spaltpilze auf und in faulenden Substanzen, Fig. 5 aus dem Zungenbelag, Fig. 6 aus dem Zahnschleim. Nach Photogr. von Dr. Koch( v: Cohn's Beitr. z. Biologie d. Pfl. 2. Bd.) für die ,, Neue Welt" gezeichnet und geschnitten.

Als in den vierziger Jahren die Kartoffelkrankheit sich über ganz Europa ausbreitete, da sahen unsere frommen Eltern und Großeltern darin eine wohlverdiente Strafe der züchtigenden Hand Gottes, welche an der wachsenden Bosheit des Menschengeschlechts ihren erzieherischen Einfluß geltend machen sollte. Und da der Väter Missethaten seit alten Zeiten gewohnheitsgemäß an den Kindern heimgesucht zu werden pflegen, so ward manchem von uns, die wir das Glück hatten, während der vierziger Jahre vom Storch auf's Trockene gesezt zu werden, der Brotforb ziemlich hoch gehängt. Mancherorts war die Hungersnoth infolge der Kartoffelfrankheit so groß, daß die Menschen dahinstarben, wie die Fliegen im Herbst. Die Welt ward aber keineswegs verbessert im Sinne der frommen Mütter und Väter; denn in allen Landen regte sich die erwachsene Jugend zu begeisterten Freiheitsthaten, und dort, wo die Freiheit schon seit einem halben Jahrtausend ihr Panier auf die Granitfelsen der Alpen aufgepflanzt hatte in der Schweiz zogen die feindlichen Brüder zu blutigem Waffen­

tanz einander entgegen. Aber die Signatur der vierziger Jahre blieb doch die Kartoffelkrankheit und ein vorher kaum gesehenes soziales Elend.

Die jungen Leute zögerten wegen der allgemeinen Nothlage, zu heirathen. Die Zahl der neugeschlossenen Ehen verminderte sich, und während die Sterblichkeitsziffern sich steigerten, sanken die Kurven der Geburtstabellen unter das normale Niveau.

-

Das ganze civilisirte Europa jammerte über Hunger und alles das hat ein mikroskopisch fleiner Pilz verursacht, dessen Lebensweise heute so allgemein bekannt sein dürfte, daß uns jeder Schuljunge davon erzählen könnte. Wir wissen heute ganz genau, warum die Kartoffeltraukheit sich so ungeheuer schnell verbreitet, daß eine einzige franke Staude im Stande ist, während weniger Wochen die Kartoffelkultur einer ganzen Gegend anzustecken und zugrunde zu richten.

Wir haben nicht die Absicht, an dieser Stelle zu zeigen, wie eine ganze Menge von Krankheiten der Kulturgewächse allein durch