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während anderes Bier nur 0,950 hat. Sein Geschmack ist angenehm,| geübte künstliche Zuchtwahl auch bei den Menschen gleiche Erfolge nicht so bitter wie andere Malzpräparate. Es enthält 5,5 Prozent Alkohol, 9 Prozent Extrakt und ergibt 7,7 Prozent seines Gewichts Asche. Dr. B.-R.
Um Erdwürmer zu vertreiben oder zu tödten bedienen sich die griechischen Gärtner. und Landbauer einer Abkochung der bitteren Lupine, zusammen mit Oleanderblättern und Tabak. Diese Flüssigkeit wird zum Begießen gebraucht, und die Würmer sterben entweder davon oder ziehen sich tiefer in die Erde zurück, während die Nußpflanzen, wie Artischoken, Salat, Radieschen u. s. w., nicht beschädigt werden und auch den bittern Geschmack nicht annehmen. Dr. B.-R.
Man kann Getränke im Sommer auch ohne Eis auf folgende Weise unter die Temperatur des Wassers bringen. Man gieße die betreffende Flüssigkeit in eine Flasche, umwickle diese mit einem durchnäßten Tuch und setze sie der Zugluft, womöglich nach Norden, aus; auch begieße man das Tuch von Zeit zu Zeit.
Aerztlicher Briefkasten.
A. G.
Berlin . Fabrikarbeiter P. Wie oft sollen wir es denn nur an dieser Stelle wiederholen, daß sich der Geschlechtssphäre angehörige Krankheitsformen nicht zur öffentlichen Besprechung eignen, sondern eventuell der privaten Korrespondenz, falls die Adresse und nicht, wie von Ihnen, blos ein Buchstabe angegeben ist, überlassen bleiben müssen! Daß Leute wie Sie in der Regel an auffälligen Ernährungsstörungen leiden und von ihren Bekannten für schwindsüchtig gehalten werden, ohne daß sie es wirklich sind, steht fest; ebenso die Thatsache, daß sie durch die mannichfachsten Nervenzufälle, durch Ueberempfindlichkeit oder Abgestumpftheit des Gehörs und Gesichts, konvulsivisches Muskelzucken, Herzklopfen, Händezittern, Schwere und Abgeschlagenheit in den Untergliedern, Kreuzschmerz u. s. w. in hohem Grade hypochondrisch werden und vom Arzte zum Charlatan und Quacksalber und von diesem wieder zum Arzte laufen, allerlei Schwindelmittel brauchen und sich nicht blos den Magen verderben, sondern sich auch pekuniär von diesen kurirwüthigen Vampyren aussaugen lassen. Die wenigsten solcher Kranken bedürfen arzneilicher Behandlung, die meisten werden durch angemessene Diät geheilt. Keuscher Lebenswandel, vollständige Enthaltung von jener üblen Gewohnheit, nahrhafte, aber reizlose Kost, Waschungen, und Abreibungen mit fühlem Wasser, frische Luft, anhaltende und ernste Thätigkeit, das sind die Kardinalmittel für solche Kranke. Der Arzt, der Ihnen dies alles anrieth, war ein sehr vernünftiger Mann; Sie haben gar keine Ursache, noch bei uns anzufragen, ob denn die Sache nicht etwas energischer angefaßt werden müsse, vielleicht durch die Tiedemannschen Präparate?" Gute Kost, frische Luft und kühles Wasser sind eben sehr energische Heilmittel, trotz gegentheiliger Meinung der mit dem Doktor, Medizinalrath und Professortitel geschmückten ,, Männer der Wissenschaft". Die alten Raubritter lauerten dem harmlosen Wanderer im Busche auf; heute sitzen sie in den Inseratenspalten unserer Zeitungen. Jene hat vielleicht etwas ,, Ritterlichkeit" häufig davon abgehalten, einen wehrlosen Kranken zu plündern; dem modernen Raubritter ist dies gleich, er fällt jeden an, selbst den Sterbenden, ebenso wie die Hyäne des Schlachtfeldes den verwundeten Soldaten.
Leipzig . H. Ihr auf eine Notiz in der Redaktionskorrespondenz der Nr. 30 bezüglicher Wunsch, es möge der Rath zu Bremen veranlaßt werden, dem steinernen Roland auf dem dortigen Marktplatze die großen Füße zu beschneiden, damit sich die bremenser Frauen nicht mehr an denselben ,, versehen" und Kinder zur Welt bringen, welche übermäßig große Füße haben, würde diese wie Sie behaupten, in Bremen allgemeine Landplage wohl kaum ausrotten. Das Versehen" der Frauen in interessanten Umständen wird von der modernen Medizin gänzlich geleugnet und in das Bereich der Fabel verwiesen. Wäre etwas an diesem Aberglauben, so würde wohl jeder Mensch ein solches Andenken an die nervöse Ueberempfindlichkeit seiner Mutter an sich herumtragen und wir würden manches Monstrum zu sehen bekommen. Unser Leben und Dasein ist ehernen Geseßen unterworfen. Wenn wir behaupten wollen, daß das Abbild einer Maus oder Ratte, über welche die Mutter erschreckt ist, auf dem Körper des Fötus sozusagen photographirt erscheinen könne, so würde dies immer oder wenigstens häufiger geschehen. Solche Mängel werden vielmehr meist auf dem Wege der natürlichen Zuchtwahl vererbt, wie sich dies in einzelnen Familien aus den sog. Erbfehlern( frumme Fingerglieder, monströse Nasen, herabhängende Unterlippen, abnorme Stellung der Zähne 2c.) fonstatiren läßt. Ob aber die bei der Thierzucht mit so gutem Erfolge
ergeben wird, das ist noch die Frage. Versuche in dieser Beziehung führten vielmehr zu negativen Resultaten, wie z. B. der des preußischen Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm, der seinen längsten Gardesoldaten mit einer Riesenjungfrau zusammenkuppelte und beide auf der Pfauen insel internirte, nm ein Riesengeschlecht zu erzielen. Es kamen aber ganz gewöhnliche Kinder zur Welt. Den Bremensern würde es mit ihren Rolandsfüßen, wenn sie die künstliche Zuchtwahl und Kreuzung mit einer kleinfüßigen Rasse, versuchten, kaum anders ergehen. Vom ästhetischen Standpunkte aus aber haben Sie recht.
Königsberg . J. S. Im allgemeinen wird ein täglich einmaliger, zu bestimmter Stunde erfolgender, weder zu harter, noch zu weicher Stuhl als regelmäßig bezeichnet. Eine dauernde Zurückhaltung der Kothmassen von je über zwei Tage, nennt man habituelle Stuhlverstopfung. Doch kommen von obiger Regel mannichfache Abweichungen vor, täglich zwei bis dreimaliger Stuhl, oder nur alle 3-4 Tage Stuhl, bei vollkommenem Wohlsein. Wegen Ihres katarrhalischen Leidens konsultiren Sie einen dortigen Arzt.
Fr. R. V. in Lichtenstein findet eine Antwort auf seine Frage im Briefkasten von Nr. 26; Sandabreibungen können ihm nichts uüßen; F. in Hamburg , K. L. in Magdeburg , H. C. B- nn, H. R. und V. L. in Berlin wollen sich die im Eingange des heutigen Brieffastens befindliche Epistel ad notam nehmen. G. W. und F. H- 1 in in Berlin wollen die Adresse angeben; Karl W- de in Berlin sich an Herrn Prof. Frerichs wenden, da wir ohne persönliche Unterſuchung nicht entscheiden können, wer von beiden Aerzten recht hat. Ebenso wolle der ,, Abonnent in Plauen " einen dortigen Arzt konsultiren. Die übrigen, bis zum 9. Mai eingegangenen Briefe, welche eine genaue Adreßangabe und wenigstens das Porto zur Rückantwort enthielten, sind direkt beantwortet worden. Dr. Resau.
Redaktions- Korrespondenz.
Zürich . E. K. Das Mpt, um dessen Prüfung Sie mich im J. 1874 ersucht haben, ist, wie ich es Ihnen seinerzeit angekündigt habe, 1875 an Sie zurückgeschickt worden. Daß Sie dasselbe jest in ziemlich unmanierlicher Weise reklamiren und zwar nachdem Sie volle drei Jahre für die sozialistische Partei in Deutschland sowohl als für mich verschollen waren, nachdem Sie auch jahrelang gegen die im ,, Voltsstaat" seinerzeit wider Sie erlassene Warnung nichts einzuwenden hatten, zeigt zur genüge, weß Geistes Kind Sie find. Bei der Gelegenheit sei Ihnen übrigens nicht verschwiegen, daß mir ins besondere Ihre Handlungsweise an Ihrem Parteigenossen und Freunde in M. und dessen 6. Frau den Wunsch veranlaßt, nie wieder mit Ihnen in Verkehr zu treten.
Köln . G. W. Alle bisher erschienenen Nummern der ,, N. W. " sind noch zu haben. Drei Nummern per Kreuzband zugesandt tosten 40 Pfg.
Babylon( Nordamerika ). Henry Hoppe. Wenden Sie Sich an die Expedition des ,, Borwärts", Leipzig , Färberstr. 12; dieselbe sendet Ihnen auf Wunsch ein Schriftenverzeichniß ein.
London . Willm. Ridgway. Ihr Wunsch wird baldmögligst erfüllt werden. Laugallen. W. B. Von Jhrer ziemlich umfangreichen Einsendung verstehen wir absolut nichts weiter, als daß Sie der ,, N. W. " wohlwollen, und das ist uns angenehm. Dresden . Frau Eugenie Klemich. Wir haben, verehrte Kollegin, mit Vergnügen von Ihrer Erinnerung Notiz genommen, daß Sie bereits seit ca. fünf Jahren die Redaktion eines der sozialistischen Bartei dienenden Journals führen. Dasselbe ist allerdings wohl nicht als ein politisches Organ im engeren Sinn, wie wir sie bei Abfassung der Korrespondenz bemerkung in Nr. 31 im Auge gehabt haben, zu betrachten; zudem bestätigt die eine Ausnahme, daß die Regel so lautet, wie wir ausgesprochen.
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Gotha . E. 2. Das Nachdruck verboten" bezog sich nicht auf den Text des be treffenden Liedes.
Haynau . R. H. Herr Dr. Mülberger ist leider noch immer zu sehr mit anderen Arbeiten überladen, um für die nächste Beit eine Fortsetzung seiner astronomischen Artikel liefern zu können.
Würzburg . Fabrikarbeiter W. S. Das zulegt eingesendete Silbenräthsel ist gut und wird bald verwendet. Bon früher nicht acceptirten Sendungen können wir nachträglich keine eingehendere Beurtheilung liefern.
Berlin . Maschinenbauer M. S. Ein Staatsanwalt kann schon darum nicht wegen wissentlich falscher Denunziation belangt werden, wenn er eine offenbar unbegründete Anklage erhebt, weil er nicht denunzirt, sondern eben antlagt; außerdem möchte auch der Nachweis der wissentlich unbegründeten Anklage, besonders in politischen Dingen, taum in zwingender Weise zu führen sein. Uebrigens verzeihen wir doch den Staatsanwälten die kleine Schwäche, welche fie oft in recht unschuldigen Handlungen und Worten eines Sozialdemokraten ein fleines Verbrechen erbliden läßt! Ro. Frol. Dank für die eingesendeten Rebus. Einige davon sind wohl etwas kühn. Mehrere AquarienInteressenten. Hr. Dr. G. P. läßt soeben seinen Ventilationsapparat von einem hiesigen Mechaniker konstruiren. Sobald derselbe fertig sein wird, soll derselbe in der ,, N. W. " beschrieben, vielleicht auch abgebildet werden. M. H.( Weissensee.) Wir haben Ihre naturwissenschaftliche Arbeit unserm Freunde R.-L. zur Durchsicht eingesendet und bei demselben angefragt, ob er zu einer Korrespondenz, wie Sie sie wünschen, bereit ist. Budapest . S. K. Dank für frdl. Auskunft.
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Darmstadt . Buchhandlung H. Sch.; Wittgirren. K.; Wilsdruff . O. S. Ihre Wünsche der Expedition übermittelt.
Berlin . A. R.; Straßburg . H. H. ; Magdeburg . H. L.; Chemnik. R. Sch.; Leipzig . R. D.; Braunschweig . M. Tz.; Kopenhagen . P. N.; Jnnsbrud. V. D Komeise. K.; Landau . F. H. Die eingesendeten Gedichte und kleinen Abhandlun find für uns nicht verwendbar. Entweder leiden sie an Formschwächen oder sie zu unbedeutend oder sie würden, wie das des Magdeburger H. L. die staatsanwalt Nerven zu start angreifen.
Berlin . A. Bl.; Hamburg . J. J. Sch.; Frankfurt . Ingenieur H. F.; M Dr. M. 2. und mehrere andere. Ihre Einsendungen werden demnächst geprüft. ( Schluß der Redaktion: Montag, den 13. Mai.)
Inhalt. Ein verlorener Posten, Roman von R. Lavant ( Fort).). Allerlei Meisen, von Dr. W. Gottweis( mit Illustration). Giordano Bruno , von Dr. L. Jacoby. Alte Probleme in modernem Gewande( I. Der Stein der Weisen). Komödiantenfahrten zwisch Trapezunt und Fiume, von Dr. Max Trausil( Forts.). Eine Hochzeit in China . Paris vor tausend Jahren( mit Illustration). Wirkung d Kamphers auf Erregung des Pflanzenlebens. Milchbier. Gegen Erdwürmer. Frischerhaltung von Getränken im Sommer. Aerztlicher Bri fasten. Redaktionskorrespondenz.
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