Schilderung entwor­fen, der zufolge man ihn für einen Ver­breiter geistiger Auf­flärung, für einen Förderer alles Gu­ten, einen Wohlthäter der Menschheit hal­ten könnte. Aber wie weit entfernen sich solche Darstel­Yungen von der Wahrheit! Das ge­rade Gegentheil muß man denken, wenn man die Veröffent­lichungen des genfer Geschichtsforschers Galiffe liest. Was dieser emsige Forscher in den Prozeßaften jener Zeit gefunden hat, das theilt er in verschiedenen Schrif­ten mit und ver­sichert, nicht ein Wort darin vorzu­bringen, welches er nicht mit Dokumen­ten beweisen könne. Auf Grund dieser Enthüllungen, die, obgleich zum Theil schon vor 15 Jahren veröffentlicht, noch immer soviel wie möglich verschwiegen werden, sei hier der vielgepriesene Re­formator gezeichnet. Wenn er dabei in einem ungewohnten Lichte erscheint, so ist eben dieses doch das einzig richtige, und das Volk soll die Wahrheit hier ebenso gut kennen fernen wie in an­dern Dingen.

Johann Calvin wurde im Jahre 1509 in der Picardie in Frankreich gebo­ren. Er studirte Theologie und schloß sich bald der refor= matorischen Rich­tung an. Da aber die Protestanten in Frankreich stark ver­folgt wurden, floh er nach Straßburg und Basel , versuchte dann in Ferrara als Prediger zu wirken und ging, als dieser Versuch mißlang, 1535 nach Genf . Hier war die Refor mation von Farel und Viret verbreitet worden und hatte ziemlich Wurzel geschlagen. Calvin wußte rasch einen großen Theil der

Colladon.

Farel.

Le Gagneux.

Gournault.

Viret.

Froment.

Calvin und die Seinen be