das wußte er, der alte Praktikus in der Kunst zu leben, natürlich genau. Sie hatte einen Grund, der von seinem augenblick
Neujahrsempfang in einer Negerfamilie.( Seite 167.)
lichen Ziele fernab lag; aber er hielt es für das Klügste, um alle Weiterungen zu vermeiden, heute einmal die Maske besonderer Bartheit vor sein Advokatenantlig zu nehmen. Also begann er:
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" Ich freue mich ungemein, daß ich meinen lieben Freund Alster grade in Ihrer Gesellschaft, mein bester Oberbaurath, hier antreffe, denn Sie sind ja im eminenten Verstande des Wortes Sachverstän diger
"
Er wurde zu seinem Erstaunen durch ein wände= erschüt terndes Lachen des Oberbau raths, der eben wieder ein gro= ßes Glas Rheinwein hinter seine breite Halsbinde gegossen hatte, unterbrochen:
" Famos!- Im eminentesten Verstande des Worts Sach verständiger. ha, ha, famos! Hören Sie's, Alsterchen? Sie brauchen mir also gar keinen guten Rath zu geben von wegen der gesellschaftlichen Rücksich ten verstehe
-
ich besser als Sie. Werde auch heut Abend das Konzert dirigiren in meiner Weise als eminenter Sachverständiger, und der Ton, den ich anschla ge, wird der
-
richtige sein, verLassen Sie Sich darauf! Sind doch auch der Meinung, Justizrath der Teufel soll die gesellschaftlichen Rücksichten holen, wenn Leute ohne Vorurtheil sich wollen!"
amüsiren
in
Alster be= gann auf seinem Sessel unbehaglich hin und her zu rücken. Die behaglichen Aussichten die allernächste Zukunft began nen sich zu trüben. Der Oberbaurath war grade in der Stimmung, die alles verderben konnte. Und die Anwesenheit des Justizraths war ganz dazu angethan, ihn noch gefährlicher zu machen, als er für sich allein schon war. ( Fortseßung folgt.)