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Der Oberbaurath schien auch entzückt zu sein. Er hatte Herrn Schweder in sein Herz geschlossen, weil dieser ihm durch den immensen Vorrath von Anetdoten und Hiſtörchen aller Art, die er stets bereit
hatte und gern in meisterhafter Erzählung
zum
besten gab, imponirt hatte und ihm auch bekannt war als ein ,, Kerl, vor dessen kolos= salen Leistungen im Zechen man die größte Hochachtung empfinden müsse".
Der Justiz rath dagegen mußte sich einige Mühe geben, sein Mißvergnügen zu verbergen. Mußte der Satan auch grade heute noch diesen Schweder und, was ihm noch viel schlimmer schien, diesen Sentbeil sammt seinem Weibe hierherführen freilich ein verdammt hübsches Weib, das konnte der längst ergraute Kenner der Frauenschönheit nicht leug
nen!
ging
dem ein
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Jezt übrigens Justizrath Licht auf. Dieser Alster hatte sich ganz zweifellos in das famose Weib gründlich vergafft und da= rum natürlich darum wäre er für sein Leben gern der Kompagnon des Sentbeil geworden. Dieser alte Sünder!
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Solche
Motive konnten
ge=
es auch nur sein, die den Alster so bockbeinig macht hatten! Es wäre wirklich zum Todtlachen gewesen, wenn es nicht ärgerlich wäre, daß man sich mit solcher Narrheit herumquälen mußte. Na,
nun war
glücklicherweise
die Sache soweit im reinen, Alster konnte nicht mehr zurück der Oberbaurath war als Bundesgenosse gewonnen, und Alster mußte, wenn er partout wollte, auf eine andere Art, als er es
sich offenbar eingefädelt hatte, bei der Frau Senkbeil Hahn im Korbe zu werden suchen.
Die Gesellschaft hatte sich um die kleine Tafel in scheinbar zufälliger Reihenfolge gruppirt. Nur das eine war bestimmt nicht zufällig, vielmehr geboten vom guten Ton, soweit ihn Herr