Abgeordnetenhaus.
162. Sigung vom 19. April 1898, 11 11 hr.
Am Ministertische: Frhr. v. Hammerstein, Dr. v. Miquel und Kommiffarien.
Das Andenken der verstorbenen Abgg. v. Unruhe- Röslin( t.) und v. Schöning( f.) wird vom Hause in üblicher Weise geehrt.
worten.
wortet werden könne.
Mittwoch, 20. April 1898.
teiten weiter Kreise ihrer Bevölkerung entgegen zu wirken, fie bei gerechtigteiten führen. Dem Staate das Recht zu: der fönigl. Regierung nicht nur feine Schwierigkeiten, sondern das geben, die Gemeinden zur Besteuerung zu zwingen würde allergrößte Entgegenkommen und die Förderung dieser Bestrebungen doch höchst bedenklich sein. Es handelt sich eben um eine Bes finden werden.( Bravo !) steuerung, die sich zur allgemeinen staatlichen Regelung. Auf Antrag des Abg. v. Heydebrand( t.) findet die Besprechung nicht empfiehlt und die in einer Stadt sehr günstig wirken kann, der Jnterpellation statt. während in einer anderen geradezu pernizios wirkt. Sozial ausAbg. Hansmann( natl.): Das hier soviel angepriesene Beispiel gleichend kann man mit einer Steuer wohl wirken; will man aber Frankreichs soll man nicht nachahmen; die französischen Maß die wirthschaftlichen Formen ändern, so kommt man zu bedenklichen In Erledigung der Tagesordnung wird die Interpellation nahmen sind völlig erfolglos gewesen. Auch die Umsatzsteuer, Folgen.( Sehr richtig!) Steuern müssen stets nach der Leistungsfähigv. Brockhausen und Genossen verlesen: Welche Maßnahmen die man den Gemeinden empfiehlt, ist läftig, ungerecht und feit der Besteuerten bemessen werden. Jedenfalls werden Sie sich hat die Staatsregierung in Aussicht genommen, um die Schäden und gefährlich. Man müsse die Selbstdeklaration einführen, wenn überzeugen, daß die Regierung die Sache im Auge behält. Es ist Gefahren, welche dem gewerblichen Mittelstande durch die den man nicht tief in die Privatverhältnisse der Gewerbetreibenden durchaus gerechtfertigt, wenn die großen Geschäfte stärker zu den Detailhandel mit Waaren verschiedener Gattungen betreibenden eindringen will. In Bayern hatte man von Seiten der Abgeordneten Gemeindesteuern herangezogen werden. Kommen wir auf diesem großkapitalistischen Unternehmungen entstehen, thunlichst einzu auf die Umsatzsteuer hingewiesen. In dem Entwurfe der bayerischen Wege nicht zu dem gewünschten Ziele, so werden wir die Sache schränken. Regierung ist diese aber auf die Umsatzsteuer garnicht eingegangen, weiter in Erwägung ziehen müssen.( Beifall.) Präsident v. Kröcher fordert die Staatsregierung zur Erklärung fondern hat nur eine Gewerbesteuer eingeführt, bei deren Ver- Abg. Dr. Arendt( frk.) ist dem Minister für diese Erklärung auf, ob und wann sie bereit sei, die Interpellation zu beant- anlagung den Behörden nämlich freie Hand gelaffen ist. Gegen eine sehr dankbar, glaubt aber doch, daß eine Umsatzsteuer ihrer Wirkung Höherbesteuerung wäre nichts einzuwenden; in diesem Sinne tönnte nach nichts anderes sein würde, als eine Ausgleichung der Nachtheile Minister Miquel erwidert, daß die Juterpellation sofort beant man die Interpellanten unterstützen, nicht aber die Erdrosselung der des Kleingewerbes, die dieses gegenüber den Vortheilen des groß Großmagazine unternehmen.( Beifall.) fapitalistischen Großgewerbes zu tragen hat. Warum der Weg Hierauf begründet Abg. v. Brockhausen( t.) die Interpellation. Abg. Dasbach( 3): Den Gemeinden kann man die Besteuerung einer reichsgefeßlichen Regelung nicht beschritten werden soll, ist in Man sehe bei uns und namentlich in Berlin , daß die großen Waaren der Waarenhäuser nicht überlassen, denn das mangelhafte Gemeinde der That nicht einzusehen. häuser von kaufluftigem Publikum dicht gefüllt sind, während die nahe Wahlrecht hindert wirksame Maßnahmen und die Gemeinden können Abg. Plek( 3): Die Bazare haben unser geschäftliches und belegenen Geschäfte leer sind. Redner schildert eingehend das Wesen und die Unternehmer nicht hindern, nach anderen Gemeinden hin Ge- gewerbliches Leben vergiftet und jeden Funken von Moral daraus die Entwickelung der Pariser Waarenhäuser und die dagegen von der schäfte zu machen. Es wird die Staatsgesetzgebung einschreiten müssen hinweggenommen. Trotz aller Fürsorge des Staates für die Kleindortigen Regierung getroffenen Maßnahmen. Bei uns befinde fich und das Vorgehen von Bayern und Sachsen beweist, daß ein gewerbetreibenden ist deren Lage heute schlechter denn je. die Entwicklung dieses Bazarwesens noch im Anfangsstadium und solches Einschreiten nicht aussichtslos ist. Das Vorgehen in Frank- Abg. Winckler( t.) findet in den Großgeschäften nur den Beweis geeignete Maßnahmen würden geeignet sein, diese weitere, reich soll man nicht unterschätzen. Dort würden die Wirkungen der dafür, daß das Großfapital hier einen neuen Weg gefunden hat, dem Mittelstande gefährliche Entwickelung zu Magazine ohne die bedeutenden Steuern noch viel verderblicher ge- um feine schädlichen Wirkungen zu offenbaren in dem heutigen hemmen. In Süddeutschland und neuerdings in Sachsen hat wesen sein. Jedenfalls müsse die Steuer den Gemeinden über großkaufmännischen Betriebe. Das wird auch von Vertretern des. man bereits erfolgreiche Maßnahmen gegen das Bazar wiesen werden, denn diesen entstehen aus dem zahlreichen Personal Kaufmannsstandes unumwunden anerkannt. Groß- Bazare, Filial, unwefen getroffen. Nicht bloß wirthschaftliche, sondern auch fitt der Magazine, das noch meist schlecht besoldet ift, ers Einrichtungen und Wanderlager sind die drei Formen des groß liche Schäden sind mit diesem Großmagazinwesen verknüpft; die große hebliche Gemeindelasten. Daß die Umsatzsteuer so schädliche kapitalistischen Geschäftsbetriebes. Mit dem Wanderlager fängt der Menge der ausgelegten Sachen reizt zu Veruntreuungen, denen naments Eigenschaften hat, wie der Vorredner behauptet, muß doch bezweifelt Unternehmer an; damit prüft er, ob das Publikum für diese lich Frauen leicht unterliegen, wie zahlreiche Gerichtsverhandlungen werden. Eine Personalstener hier zu erörtern, wäre überflüssig, Art des Geschäftsbetriebes geneigt ist; ist das der Fall, dann beweisen. Redner geht dann ausführlich auf die steuerliche Behand doch braucht auch diese Steuer nicht ganz von der Hand gewiesen folgt die Filiale bald nach und schließlich kommt das Großmagazin. Iung der Waarenhäuser in Frankreich , Süddeutschland und Sachsen zu werden. Das erklärt auch die Abnahme der Wanderlager. Die ganze Ente ein, darlegend, daß die Besteuerung nach der Höhe des Um Abg. Gothein( fr. Vg.): Vor wenigen Jahren noch wußte wickelung läßt erkennen, daß wir bereits mit unseren früheren Nas fages progressiv gesteigert werden müsse, wodurch eine wirksame niemand etwas von den schädlichen Wirkungen der Groß- trägen auf dem rechten Wege waren. Bekämpfung dieser Unternehmungen erzielt werden wird. Auch in Magazine. Zu verkennen ist nicht die schwierige Lage der Klein- Megierungskommissar General- Stenerdirektor Burghardt be Hamburg sei die Frage in Angriff genommen und dem Senat von der geschäfte und wenn es möglich ist, ihnen zu helfen durch Mittel, die stätigt, daß die Wanderlager von 900 vor fünf Jahren auf etwa Bürgerschaft ein auf die Befteuerung der Großmagazine gerichteter mit der Gerechtigkeit vereinbar find, so bin ich gern dazu bereit. Es 450 im vorigen Jahre zurückgegangen find. Sollte sich ein neuer Antrag unterbreitet worden. Die Erhebung der Gewerbesteuer hat man wird sich darum handeln, folche Mittel und Wege zu finden. Da Aufschwung dieser Wanderlager bemerkbar machen, so wird die Res in Preußen den Gemeinden überwiesen; es wird nun für bedenklich giebt es viele Genossenschaften, die so gut organisirt sind, wie gierung einschreiten. gehalten, ihnen eine weitere Umsatzsteuer zu überweisen. Hält man andere faufmännische Geschäfte, die zahlreiche Niederlagen an diesen Bedenken fest, dann wird eine Reform der Gewerbesteuer befißen aber feine Einkommensteuer bezahlen. Am besten wäre es, ins Auge zu fassen sein. Zum Schutze des Kleingewerbes muß etwas wenn jeder in seinem Kreise dahin wirkte, daß niemand in den großen geschehen. Waarenhäusern fauft.( Sehr richtig!) Namentlich auch die Freunde Regierungskommiffar General- Stenerdirektor Burghardt: Auf des Herrn Brockhausen. Sie mögen die Bazare der Armee die früheren Anregungen aus dem Hause hat die Regierung und Marinebeamten, der Offizier und Beamten umfassende Erhebungen veranlaßt und dabei nicht blos die Inter Vereine meiden. Es ist unrecht, wenn solche Beamte effenten gehört, sondern auch ihre Aufmerksamkeit den Vorgängen die Steuerzahler schädigen, benen fie ihren Unterhalt auf diesem Gebiet im Auslande zugewendet. Daß die Regierung verdanken. Die Umfassten er würde zu chikan ös sein; da- Minister v. Miquel hält die Gründe, welche der Borrebner in voller Würdigung der großen Wichtigkeit dieser Frage und in gegen würde eine Laden oder Personalsteuer weiter zu erörtern gegen eine kommunale Regelung vorgebracht, für falsch. voller Theilnahme für alle die Bedrängten, die unter der sein. Jedenfalls anerkenne ich die Nothwendigkeit, den Kleinhandel werde den Gemeinden wohl möglich sein, eine gerechte und wirksame Bedrängniß unseres Kleinhandels leiden, die Angelegenheit zu entlasten und die großen Geschäfte stärker zur Stener heran- Besteuerung zu handhaben, wie das ja auch auf anderen Gebieten geprüft hat, bedarf wohl feiner weiteren Versicherung. Auch zuziehen. Hüten muß man sich, Steuern zur Erreichung gewisser namentlich in Industriebezirken mit Erfolg geschehen sei. Gs fet weitere Klassen der Bevölkerung leiden unter diefem Einfluß fozialer Ziele einzuführen. Es könnte sonst dahin kommen, daß man eine Verfänmniß der Gemeinden, wenn sie nicht in gleicher Weise und die Regierung bedauert, daß es ihr nicht gelungen ist, einen den Großgrundbesih so progressiv besteuert, daß nur noch der Klein- die Besteuerung der Bazare in Angriff genommen haben. Bon Weg zu finden, der mit der Reichsgesehgebung nicht im Wider besitz rentabel bleibt. Staatswegen die Sache generell zu regeln, ist schwierig; es ist schwer spruch steht und daß ihr auch ein solcher Weg von den Interpellanten Minister Dr. v. Miquel: Bisher habe ich aus den gehörten zu beurtheilen, ob ein fleineres Geschäft in einer mittleren Stadt: nicht angegeben ist. Man hat die Besteuerung der Waarenhäuser Reden nichts entnehmen tönnen, um Belehrung in dieser wichtigen nicht viel schädlicher wirkt ein größeres Geschäft in den Gemeinden sichern wollen; aber das würde wenig nüßen, Frage zu erhalten. Hoffentlich kommt das noch. Wir haben ge- der Großstadt. Nach den Erfahrungen in anderen Staates so lange man dem Staate nicht einen entscheidenden Einfluß gegen sehen, daß die Besteuerung in Frankreich , troh ihrer enormen Höhe, müssen wir doch annehmen, daß wir Ihnen feinext: über solchen Gemeinden sichert, welche die Steuer einzuführen nicht den geplanten sozialen Zweck nicht erfüllt hat. Unsere Gewerbesteuer Gefallen thun, wenn wir ein Gesetz machen, das sich willens find. Die bisherigen Steuerformen haben sich nach hat zweifelhaft viele Vorzüge vor der anderer Länder; aber nicht nachher als unwirksam erweist. Einen flaren Weg hat: den Beobachtungen und Erfahrungen, die wir gesammelt mit unrecht ist die Frage angeregt worden, ob wir in der progreffiven uns die Debatte nicht gezeigt, hoffentlich thut das die freie haben, nicht wirksam nicht wirksam erwiesen. Es ist nicht gelungen, Gestaltung der Steuersätze weit genug gegangen sind. Es wird aller Kommission. Der Gedanke, die Geschäfte nach der Zahl der Versi Das Großmagazinwesen durch Steuern wirksam einzudämmen dings vermieden werden müssen, daß mit der Steuer in die faufsgegenstände zu besteuern, ist heute nicht angeregt; er würde und in Frankreich , 100 man nach mehrfachen Steuer Er- reichsgefeßliche Gewerbefreiheit eingegriffen wird. auch zu Ungerechtigkeiten führen. Drängen Sie die Regierung nicht höhungen wieder eine 70prozentige Erhöhung verlangte, erhob sich Eine Verständigung der Einzelstaaten über den Besteuerungsmodus zu unüberlegten Schritten in dieser wichtigen Angelegenheit.( Bravo !) eine erfolgreiche Dppofition hiergegen. Damit soll nicht gesagt würde große Schwierigkeiten haben und die Regierung hat es deshalb fein, daß die Regierung vor einer Steuererhöhung zurück für das richtige gehalten, die ganze Frage zunächst der Autonomie der schreckt.( Heiterkeit.) Nach der jetzigen Lage der Gesetz Gemeinden zu überlassen und nach der heutigen Debatte verzweifle gebung können Zuschläge zur Gewerbesteuer von den Ge- ich nicht, daß auf diesem Wege eine Besteuerung möglich sein wird. meinden nicht erhoben werden und sind auch nicht zu Auch die Genossenschaft in Breslau würde auf dem Wege der Ge empfehlen. Dagegen fönnen die Gemeinden sicher sein, daß, werbebesteuerung erfolgreich zu besteuern sein. Die Umsag wenn sie ihr Besteuerungsrecht anwenden, um diesen Schwierig. steuer würde zu den größten Bedenken und Un
Ferdinand Laffalle.*)
Abg. Dr. Hahn( wildt.): Die Frage der Großwaarenhäuser ist fommunal nicht zu lösen, ihre Schäden erstrecken sich über das ganze deutsche Vaterland.( Sehr richtig!) Jedenfalls müsse der preußische Staat erwägen, wie er durch eine geeignete Bestimmung dem Uebel ent gegenwirke. Auch auf agrarischer Seite hat man Bedenken gegen das Waarenhaus des Offiziervereins, aber dieser Verein kann nicht über einen Kamm gefchoren werden mit den Waarenhäusern; sein Geschäftstreis ist beschränkt und er macht keine unreellen Geschäfte.
Ein Schlußantrag wird angenommen. Damit ist der Gegenstand erledigt. Nächste Sigung morgen( Mittwoch) 11 Uhr: Interpellation) Szmula( 3) betr. Dienstbotenmangel in den östlichen Provinzen. Schluß 4 Uhr.
Boltsfeinde gehaßt werden. So auch im Schooße meiner Angehörigen. ihm furchtbar mitgespielt! Friedlich schliefen sie nun beide unter Gern ergriff ich da die Gelegenheit, einige Tage nach Mainz einem Dache. Dieser hochfirebende, geniale Mann war in jenen Jahren die und Frankfurt zu gehen, umfomehr, als für Sonntag, den Am andern Morgen war ich mit Städel auf Laffalle's Zimmer, Bielscheibe der allerheftigsten Befehdungen und Schmähungen faft 3. Juli, in der Mainstadt ein öffentlicher Vortrag Lassalle's wo er feiner Freude Ausdruck gab, daß der von ihm geplante der gesammten deutschen Presse. Der Kampf gegen ihn wurde mit angefündigt war. Mein Freund Städel, welcher deffen persönliche Empfang der Deputation schlesischer Weber im Berliner Schloßs einer Erbitterung, einer Wuth geführt, welche die beim Auftreten Bekanntschaft dort bereits gemacht hatte, ftellte mich ihm am 2. Juli unter Befürwortung Herrn v. Bismarc's glücklich zu stande ges Wagner's feinerzeit entfesselte noch bei weitem übertraf: Tag für Tag im Mainzer Bahnrestaurant vor. Mit festem Blick sah er mich aus fommen. Der König sollte aus dem Munde der Arbeiter selbst ihre wurde er in die Deffentlichkeit gezerrt, fein Wefen entstellt, seine den stahlgrauen Augen an, ergriff meine Hand und sagte, meinen Nothlage Tennen lernen und die von Lassalle formulirten Vorschläge Person verhöhut, zerfleischt und die spärlichen Ueberbleibsel von der Namen genau prononzierend: Herr Weißheimer, ich grüße Sie!" entgegennehmen.*) Dabei bediente sich Lassalle eines sehr drastischen gierigen öffentlichen Meinung verschlungen. Und was hatte dieser( Nicht etwa, wie sonst üblich:" Sehr erfreut" oder„ fehr angenehm", Ausdrucks, den ich hier nicht mittheilen will. Sodann tamen wit damals neben Bismard bestgeschmähte Mann Deutschlands gethan? wobei gewöhnlich der noch ungeläufige Name des Vorgestellten auf die etwaige Stellung der Kunst im Sozialstaat zu sprechen, Wodurch zog er sich solchen grenzenlosen Haß zu? Er hatte jene entweder ganz übergangen oder undeutlich gemurmelt zu werden welcher Lassalle ein weites, ungeahntes Feld vindizirte, weil sie dann bisher nur den Gelehrten der. Sozialwissenschaft zugängliche Er. pflegt.) allen zugänglich würde, während jetzt nur der kleinste Theil des fenntniß der ökonomischen Gefeße in eine flare, jedermann verständ Laffalle stand damals im träftigsten Mannesalter, war 39 Jahre Boltes an ihren Gaben theilnehmen könne. In diesem Punkte liche Sprache gebracht und damit das im Verborgenen glimmende alt, von schlanker, hochgewachsener Gestalt, bartlos( mit Ausnahme stimmte er ganz mit Wagner's hierüber geäußerten Ansichten überein. Lichtlein der Gelehrtenstube zu einer hellstrahlenden Leuchte für das eines unbedeutenden Schnurrbärtchens) und hielt das Haupt mit der Jch theilte ihm das mit und verwies ihn auch auf die eminent ganze Volk angefacht. Da diese Leuchte den Vertretern der mächtigen Denkerstirne hoch emporgerichtet. Die blaffen, langen, sozialistische Grundlage des in Leipzig bei Weber erschienenen Ring damaligen Erwerbszustände durchaus nicht paßte, follte sie mit aller durchfurchten und durchgeistigten Gefichtszüge hingen etwas schlaff des Nibelungen", dessen Gold feinem jeweiligen Besitzer zum Ber Gewalt wieder ausgelöscht werden. Es begann jene heftige, leiden- berab, umrahmt von dichtem, dunkelbraunem und sehr krausem derben gereichte. Mit großem Interesse nahm er davon Art und schaftliche und darum gänglich unwirksame Breßtampagne, in deren Ropfhaar. Sobald sich die vorher festgeschloffenen Lippen auf der bestellte sogleich das Buch. Hier trat nun cin Wendepunkt in dee Stürmen die Leuchte zur Fackel und bald zu einem mächtigen Feuer- fofort angetretenen gemeinsamen Weiterfahrt nach Frankfurt öffneten Unterhaltung ein. Laffalle theilte uns mit, daß er demnächst einen brand wurde, dessen sengende ,,, wabernde Lohe" die folgenden Dezen- und ihnen ein unvergleichlicher Redestrom entquoll, belebten sich die Ausflug in die Schweiz machen wolle, um vorläufig den Kos nien mit unheimlichem Glanz beleuchtete. Durch Laffalle's Schriften schlaffen Gefichtszüge, die stählernen Augen leuchteten, die hohe sequenzen einiger nicht aufzuhaltenden Verurtheilungen in zweiter war urplöglich die große soziale Frage" aufgerollt und zum Brenn- Figur schien mehr und mehr anzuwachsen. Am folgenden Tag Instanz zu entgehen. Er bedürfe der Erholung, bevor er e fonnte ich in der Mainstadt seine wohl noch nicht übertroffene Rede zu den Verhandlungen in legter Justanz tommen laffe, denn es punkt der ökonomischen und politischen Welt geworden.
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Sofort suchte ich mir die so arg verlästerten Schriften zu ver- virtuosität in vollstem Maße bewundern. Er sprach in einem müffe in diesen die Wertheidigung selbst führen; überlasse er sie schaffen; denn wie einst bei Wagner sagte ich mir, dieser mit seiner neu ins Leben gerufenen Arbeiterveretne über Kapital und einem andern, so sei ihm eine stattliche Reihe von Gefängnißstraßen folcher Erbitterung Verfolgte müsse ein hochbedeutsamer Mann Arbeit und berührte gegen den Schluß seiner hochinteressanten Aus- gewiß. Zu der ihm dadurch erwachsenden Arbeit habe er jetzt keine fein. Sobald ich sie gelesen, machte ich Wagner darauf aufführungen auch die Politik. Es handelte sich darum, ob, was die Lust; darum wolle er sich auf kurze Zeit in die Schweiz begebe merksam mit dem Hinzufügen, er würde bei deren Leftüre nicht wenig liberalen Parteien wünschten, Friedrich von Auguftenburg in wo er unbehelligt sei. Schon auf dem Wege dorthin habe er mit überrascht sein, hier dasjenige wissenschaftlich begründet zu finden, Schleswig- Holstein als Herzog einziehen solle oder nicht. Lassalle der Gräfin", mit welcher er morgen in Mainz zufammentreffe, was fein prophetisches Künstlergenie ftets geahnt, was sich durch erläuterte alle Für und Wider und kam zum Schluß: es sei nicht einen furzen Ausflug in die Pfalz verabredet, um einige in alle feine früheren Schriften, besonders Die Kunst und die im Interesse des deutschen Volkes, wenn den vielen Kleinſtaaten im intereffirende historische Punkte, wie Trifels und Madenburg , Revolution", wie ein rother Faden hindurchziehe und ihnen ihre Norden noch ein neuer hinzugefügt würde; er wünsche daher dem besuchen. Falls wir( Städel und ich) Luft hätten, an dieser Partie Signatur verleihe. Gab es schon früher bei Berührung dieser Auguftenburger" teinen Erfolg. Nach diesem zweistündigen, von theilzunehmen, würde es ihn sehr freuen. Da wir zufällig ebenfalls sozialen Seite Wagner's innerhalb meiner Familie starke Meinungs- der Menge mit donnerndem Applaus aufgenommenen Vortrag eine derartige Fußtour geplant hatten, nahmen wir Laffalle's Bura verschiedenheiten, so brachte sie die Erscheinung Lassalle's in heftig schlichtete er im Nu die zwischen einigen Vereinsmitgliedern ent- fchlag mit Vergnügen an. Es wurde nun zunächst folgendes vere ften Aufruhr. In der Tagespresse wurde er als„ Helfershelfer standenen Differenzen: seiner Flammenzunge und der machtvollen abredet: Städel sollte Lassalle andern Tags nach Mainz begleiten and Mittwoch, den 6. Juli, mit diesem und der erwarteten Gräffa Bismarck's" bezeichnet das war genügend, auch ihn zu ver- Persönlichkeit konnte niemand widerstehen. Den Sonntagabend brachten wir im Holländischen Hof") am Sophie v. Hatzfeld in Osthofen eintreffen, um mich dort in Empfang dammen. Es paffirte die komische Verwechslung, daß beide in einen Topf geworfen und beide als„ Erzreaktionäre" verschrieen wurden! Goetheplatz zu, und der Zufall wollte es, daß Lassalle an der Tafel zu nehmen, weil ich am selben Tage noch( Montag Nachmittag) Mit Fug und Recht mußten daher beide als die gefährlichsten nicht weit von seinem gleichfalls in Frankfurt anwesenden Haupt- nach Darmstadt reifen wollte. Dort wünschte ich bei Frau Schindel gegner Schulze- Delitzsch zu fißen fam. Man kann sich denken, welche meisser eine Rondolenzvisite abzustatten, da vor furzem deren Gatte, *) Wir entnehmen diese bemerkenswerthen Erinnerungen an Blicke hie und da über den Tisch hinflogen und wieder zurückkamen. mein wahrer Freund und Berather, einem tüctischen Lungenleiben den größten Agitator unserer Partei dem soeben erschienenen, sehr Schade, daß der Schauplah dieses Zusammentreffens der neutrale erlegen war. Während des Dienstages mußte ich in Osthofen cina interessanten und prächtig ausgestatteten Buche W. Weißheimer's: Boden eines Hotel- Speisesaales gewesen: welch interessantes Rede treffen, um für den nächsten Tag bereit zu sein. Gegen Mittag sollte Erlebnisse mit Richard Wagner , Franz Liszt und vielen anderen turnier hätte sich leicht an einem andern Ort entwickeln können; der Besuch von Mainz kommen und womöglich das Mittagsmahl in Zeitgenossen nebst deren Briefen. Mit dem Bildniß des Verfassers denn auch Schulze- Delitzsch war in der Redekunst kein zu verachtender *) Bismard's Vermittelung wurde später im Abgeordnetenhaus und Fatfimiles von Briefen Wagner's, Liszt's und Bülow's. Druck Gegner. Als er sich nach einiger Zeit zurückzog, blickte ihm Laffalle Ein bedauerlich nach in seinem Buche Baftial- Schulze" hatte er feitens der Fortschrittspartei einer herben Kritik unterzogen, die und Verlag der Deutschen Berlagsanstalt in Stuttgart . er furz mit der Frage abschnitt, ob er die Leute erst hätte fragen * Ist neuerdings eingegangen. sollen, wie reich sie feien, ehe er sie zum König führen ließ.
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Band 80, VIII Seiten Titel und Inhalt, 408 Seiten und 5 Seiten Anhang. Preis geheftet 4,50 M.
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