ausgedehnte Gebietstheile westlich vom Lago maggiore konnten von den kampfbereiten Schaaren der Eidgenossen besetzt werden. Von 1426 bis 1436 finden wir eine wenig ruhmvolle Epoche, denn die Eidgenossen, die Fürstengunst und blankes Gold stets mehr als die feindlichen Armeen zu fürchten hatten, hatten an den Herzog Philipp Visconti von Mailand für 31 000 Gulden und Gewährung einiger Handelsvortheile das Eschenthal, Bellinzona und das ergebene Livinenthal verkauft, bis endlich die Mannen von Uri wieder als Eroberer famen.
Bis zum Schluß des 18. Jahrhunderts war dann das Livinenthal und der größte Theil des heutigen Kantons Tessin als„, Unterthanenland" unter dem durchaus nicht sanften Joch der von den Kantonen Uri, Unterwalden und Schwyz eingesetzten Landvögte. Die hochgelegenen, umfangreichen und festen Burgen dieser Landvögte beherrschen noch heute mit ihren zinnengekrönten Mauern den eidgenössischen Waffenplaz Bellinzona , und die Folgen jener Landvogtregierung treten mitunter selbst jetzt noch zutage.
So wie die Natur die höhergelegenen Theile des Kantons Tessin mit romantischen Reizen schmückte, so haben nicht minder die historischen Ereignisse dazu beigetragen, die oft an sich unbedeutenden Ortschaften und ihre Umgebungen zu geschichtlich interessanten Punkten zu machen. Die gewaltigen Kämpfe mit den Heerschaaren der Herzöge von Mailand , die im Livinenthal stattfanden, stellen sich den glänzendsten Waffenthaten der alten Schweizer würdig zur Seite.
Die rauhen Töne des Stiers von Uri( großes Horn) und des Landhorns von Unterwalden, die dem Heere Karls des Kühnen von Burgund in der Schlacht von Granson( am 2. März 1476) großen Schrecken einflößten, mögen häufig genug den Mailändern unheimliches Grauen verursacht haben, wenn sie urplöglich das Erscheinen eidgenössischer Heerhaufen anzeigten, wenn sie, zum Angriff oder zur Verfolgung auffordernd, weithin durch die Thäler erschallten.
( 30. Juni 1422), als 3000 Schweizer dem 24 000 Mann starken Heere der Mailänder widerstanden und sogar das Hauptbanner Ses heiligen Ambrosius, dieses wichtige Feldzeichen der Mailänder ,
eroberten.
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Bei der Chiesa rossa( rothen Kirche) erblickt man noch heute die drei umfangreichen Grabhügel, die die Gebeine der Gefallenen decken.
King Lili's Gend