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dem nördlichen Theil des mittleren Brasiliens verbreitet, aber tritt auch dort nur einzeln auf und ist eine seltene Erscheinung auf dem Vogelmarkt. Der auf unserm Bilde als Repräsentant seltener Säugethiere fungirende Marderhund hat seine Heimat in Japan , China , im gemäßigten Ostsibirien und den Amurländern. Unter den langen, braunen Haaren besigt er eine dichte, graue Wolle, wodurch bei der Bewegung des Thieres sich Falten im Pelz bilden, was zur Folge hat, daß dieser an einigen Stellen als grau, an andern als braun erscheint. Stirn und Schläfenpartie, Halsseiten und ein Fleck hinter dem Schulterblatt, Nasenrücken und das Innere der Ohren sind bestimmt hell gefärbt, dagegen sind Beine, Brust, Gesicht und Kehle schwarzbraun. Die Färbungen weichen sedoch vielfach von einander ab. Sein Kopf erinnert lebhaft an Meister Reinecke, wie man versichert, soll er jedoch schüchtern von Natur sein und sich leicht erziehen lassen. In seiner Heimat wird er vielfach wegen seines schmackhaften Fleisches gejagt.
Literarische Umschau.
nrt.
Magazin für die Literatur des Auslandes. Leipzig , Verlag von Wilhelm Friedrich." Diese von Dr. Ed. Engel in Berlin vortrefflich redigirte und von Mitarbeitern, wie Paul Heyse , Geibel, Bodenstedt, Alfred Meißner , Emilio Castelar unterstützte Zeitschrift bildet seit einem halben Jahrhundert den besten Anknüpfungspunkt für alle auf die Pflege der Weltliteratur gerichteten Bestrebungen. In dem Todesjahr Goethe's gegründet, hat es schon bei seinem Entstehen die Aufmerkſamteit selbst dieses Hochmeisters deutscher Literatur erweckt. Es beschäftigt sich in gleicher Sorgfalt und Liebe mit sämmtlichen Literaturen der Kulturvölker und gewährt damit eine Umschau über die geistige Bewenn nicht Bedürfniß ist, so doch jedenfalls sein sollte. Die Aufgabe, welche der Verleger seinem ,, Magazin" gestellt hat, nämlich, um seine eigenen Worte zu gebrauchen: jede bedeutsame Erscheinung der Literatur, gleichviel, ob in Frankreich oder in China , in Ruß land oder in Portugal wenn sie nur für gebildete Leser von Interesse iſt fritisch seinem Publikum vorzuführen, ist jedenfalls eine der schwierigsten, welche auf dem Gebiete der Zeitliteratur überhaupt gestellt werden können. Es freut uns, versichern zu können, daß der Erfolg dieses berufenen Unternehmens nicht blos in dem Troste besteht, Großes gewollt, sondern auch in der Thatsache, wirklich Rühmenswerthes geleistet zu haben. Nicht allein in Anbetracht des Inhalts, sondern auch angesichts des 32 große Spalten umfassenden Umfangs der Wochenschrift ist der Preis, 4 Mark vierteljährlich, äußerst wohlfeil zu nennen.
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zustande gekommen; man brachte die Federn den Herrschern als Frohngabe. Bei der Entdeckung Amerikas haben die Papageien eine Rolle gespielt. Pinzon, der Begleiter des Kolumbus, hatte diesen gebeten, den Lauf des Schiffes zu ändern, indem er sagte:„ Es ist mir wie eine Eingebung, daß wir anders steuern müssen." Alexander von Humboldt belehrt uns jedoch: Die Eingebung und was das Herz ihm sagte, verdankte Pinzon, wie den Erben des Kolumbus ein alter Matrose erzählte, einem Fluge Papageien, den er abends hatte gegen Südwesten fliegen sehen, um, wie er vermuthen konnte, in einem Gebüsche zu schlafen. Niemals hat der Flug der Vögel gewichtigere Folgen gehabt." Die Zähmung der Papageien ist sehr alt, gewiß wurde sie schon kultivirt zur Zeit Alexanders des Großen. Im Alter thum werden sie öfters erwähnt und bereits bei der Entdeckung Amerikas fand man gezähmte vor. Diese erwiesen sich oft als Wächter, indem sie ihren Pflegern, den Eingebornen, durch lautes Schreien die Ankunft der europäischen Feinde verriethen. Die größeren Arten gewöhnen sich nicht nur in den kälteren Zonen an die dortige Nahrung, sondern auch oft nebst anderm an Thee, Kaffee, Wein und Bier; die kleineren weichen jedoch nicht von ihrem Körnerfutter. Die üble Gewohnheit, sich die Federn auszurupfen, soll nach manchen Angaben ihren Grund in der Fleischkost haben, andere behaupten dagegen, daß die Langeweile diese von Natur so lebhaften Thiere zu solcher Unart treibe. Ein Stückchen weichen Holzes dem Papagei zur Verfügung gestellt, genüge, um seine Zerstörungssucht von seinem Federkleide abzuleiten. Genügendes Futter sei ein ebenso probates Mittel. Hanf, hartgekochter Reis, Hafer, Mais, Salat, Kohl und Früchte sind für die größern, Hirse, Kanariensamen, Salat und Pflanzenblätter für die kleineren Arten die beste Nahrung; Petersilie und bittre Mandeln sind Gift für sie. In der Gefangenschaft pflanzen sie sich nur fort, wenn man ihnen jahraus jahrein neben einem geräumigen Lokal die sonst nöthigen und oben angedeuteten Bewegung aller dieser Völker, wie sie jedem wahrhaft Gebildeten, dingungen einräumt. Der höchstbegabte unter den Papageien ist der Jako, und man erstaunt über die Fertigkeiten, welche derselbe bei fleißiger Schulung in der Sprache und Beobachtung erhält. Wer sich darüber näher unterrichten will, den verweisen wir auf das treffliche Werk Brehms. Der finstere Gesell, welcher sich oben links auf unsrem Bilde befindet, ist der Ararakakadu und gehört zu den größten unter den Papageien. Seine Gattung wird bestimmt durch die auf dem Kopf befindliche Federhaube, welche sich jedoch durch andre Bildung von der der wahren Kakadus auszeichnet. Sein Gefieder ist tiefschwarz und etwas ins Grünliche schillernd; durch den mehligen Staub, der auf den Federn des lebenden Vogels liegt, erscheint lettere Farbe eher grau. Das nackte Gesicht ist roth. Besonders sticht er hervor durch seinen riesigen Schnabel, mit dem er selbst Nüsse, deren Schale nur mit einem schweren Hammer zu zersprengen ist, öffnet und verspeist. Man erzählt von ihm, daß er in der Gefangenschaft alles Geschirr aus gewöhnlichem Thon, Porzellan und Gußeisen zerbrochen habe und in seinem Zerstörungseifer erst aufgehalten wurde, als er Ersatz von schmiedeeisernen Schüsseln erhielt, die er weder umzustürzen, noch zu zerbeißen vermochte. In 300logischen Gärten ist er selten anzutreffen; der berliner soll, wie man uns mittheilt, ein Exemplar besißen. Diesem Vogel gegenüber zeichnet sich der Fächerpapagei der mittlere unsrer Gruppe durch sein buntes Federkleid aus. Sein Gesicht ist bräunlich- fahl, Hinter- und Seitenhals, sowie die ganze Oberseite und die Schenkel sind glänzenddunkelgrün, der sich namentlich im erregten Zustande aufrichtende Halsfragen ist farminroth ins veilchenfarbige spielend, jede Feder an der Wurzel braunfahl und an der Spiße von einem breiten blauen Saum eingefaßt; die ganze Unterseite ist mit Ausnahme der seitlichen, außen grünen Bruftfedern, ebenso gefärbt und gezeichnet; die Handschwingen und deren Deckfedern sind ganz, die vorderen Armschwingen an der Wurzelhälfte der Innenfahne schwarz, die drei letzten grün, die Schwanz federn, mit Ausnahme der äußersten innen schwarzen, außen dunkelschwarzblauen, grün wie der Rücken, innen breit mattschwarz gerandet. Die ganze Länge des Vogels beträgt 27, die Fittiglänge 18 und die Schwanzlänge 14 Centimeter. Sein Wohnsiz ist, soviel bekannt, in den Wäldern am Amazonenstrom, Surinam und Guayana . Gezähmt wird er zu den freundlichsten Exemplaren seiner Gattung gezählt. Der dritte im Bunde, der einen Meter lange, mit einer Fittiglänge von 42 und einer Schwanzlänge von 58 Centimeter, Hyacintharara, steht nicht allein durch seine Größe, sondern auch durch seine Schönheit obenan unter den Papageiarten. Sein Schnabel ist groß, sein Gefieder einfarbig dunkel kobaltblau, Hals und Kopf etwas lichter, die Wurzel der Federn grau, die Innenfahne der Federn schwärzlich gesäumt; die Schwingen, Steuerfedern und die größten Unterflügeldeckfedern sind glänzend schwarz nebst deren Schäfte. Das Auge ist tiefbraun, der nackte Augenkreis nebst der nackten Haut um den Unterschnabel hoch orange, der Schnabel schwarz, der Fuß schwärzlich braun. Er ist auf
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Deutscher Handwerker- und Arbeiter- Notizkalender für das Jahr 1881. Nürnberg , Verlag von Wörlein und Gen." Der neue Jahrgang dieses in immer weiteren Voltskreisen beliebt werdenden Kalenders enthält außer dem Kalendarium und den diesem angefügten Daten bezüglich der Geburts- oder Todestage berühmter Männer oder Geseßen und gesetzlichen Bestimmungen, welche für Handwerker und der Jahrestage erinnernswerther Ereignisse eine stattliche Reihe von Arbeiter von besonders hoher Bedeutung sind; nämlich die für Arbeiter und Gewerbtreibende wichtigsten Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung, das Haftpflichtgesetz, das Wuchergesetz, das Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, sowie das die Berlängerung desselben beſtimmende Geſetz vom 31. Mai 1880, endlich das Wahlgesetz für den deutschen Reichstag. Außerdem bietet der Kalender eine reichhaltige Zusammenstellung der das große Publikum angehenden Bestimmungen des Postverkehrs nebst einer Zinsberechnungstabelle und einem Wechselstempeltarif für das deutsche Reich. Schluß bilden die für die Notizen eines jeden Tages im Jahre bestimmten leeren Blätter, an Zahl und Papierbeschaffenheit für die Anforderungen derer, denen der Kalender gewidmet ist, wohl vollkommen genügend. Der so sehr billige Preis berechtigt die Verlagshandlung zu der Hoffnung auf erhebliches Steigen des Absages ihres auch schon in den früheren Jahren in vielen tausenden zur Verbreitung gelangten gemeinnügigen Werkchens.
Sprechsaal für jedermann.
Den
Wo befindet sich Mr. Franz Bröcker, Manufacturer of Segars. Derselbe wohnte vor circa vier Jahren in New- York , City 1075, Third Ave, Amerika , und soll jeßt in Baltimore wohnen.
Derselbe wird gebeten, seine Adresse an Frizz Haburg, Potsdam , Junkerstraße 24, behufs wichtiger Mittheilung gelangen zu lassen. Alle befreundeten Blätter in Amerika werden um Abdruck gebeten.
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Inhalt. Die Schwestern, Roman von M. Kautsky( Fortseßung). Diät des Geistes und des Herzens, von Dr. med. Ed. Reich. Ueber das Problem des Fliegens, von Ingenieur P. Köhler. Mein Freund, der Klopfgeist. Eine Spiritistengeschichte aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, von H. E.( V.) Ein Hauch von Lessings Geiste. Am Schuylkill( mit Illustration). Seltene Thiere( mit Illustration). Literarische Umschau. Sprechsaal für jedermann.
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Verantwortlicher Redakteur: Bruno Geiser in Leipzig ( Südstraße 5). Expedition: Färberstraße 12. II. in Leipzig . Druck und Verlag von W. Fink in Leipzig .
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