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wie Sie es verdienten!" Da felbft völlig unparteiische und ein-| dem größten Vortheil ist. Denn wenn die Regierungsvertreter stereotyp| anbetracht der Wahlbewegung die Vereinsversammlungen möglichfi wandsfreie Zeugen bekundeten, daß die Schußleute eine außerordent erklären, daß sie auf die Beschwerden der sozialdemokratischen Ab zu beschränken, hielt 28 alded Manasse einen beifällig auf liche Ruhe und Selbstbeherrschung gezeigt hätten, während der An- geordneten nichts gäben, im Herzen sagen sie sich doch wohl selber: Die genommenen Vortrag, in dem er die Thätigkeit des verflossenen und geflagte sich wie ein unvernünftiger benommen habe, so konnte der Rerle haben leider viel zu häufig recht, im vorliegenden Falle werden sie die Aufgaben des zukünftigen Reichstags erörterte und gleichzeitig Gerichtshof nur annehmen, daß der Angeklagte sich in seiner wahrscheinlich das richtige wieder so ungefähr getroffen haben, und das Verhalten der gegnerischen Parteien einer herben Kritik unterzog. Erregung die Unbilden, die ihm widerfahren sein sollten, eingebildet es wird uns nur übrig bleiben, ohne Aussehen Abhilfe zu schaffen, Die Diskussion, an der sich die Genossen Zäterow, Riel und habe. Das Urtheil lautete auf eine Geldstrafe von 160 M. damit sie nicht auch noch daraus Kapital für ihre Agitation schlagen Bohne betheiligten, war eine sehr anregende. Von den Rednern Ein Prozeß gegen die Juhaber einer Schwindelfirma, der an- fönnen." wurde die Stellung und das bisherige Verhalten unserer Gegner zu geblichen größten landwirthschaftlichen Zentralstelle", die Gesinde Krankenkassenwesen. Der Kranken und Sterbekasse der den Forderungen der Arbeiterklasse recht treffend gekennzeichnet und vermiether Krieg und Fraut, die beschuldigt waren, eine große Fleischergesellen Bruderschaft in Berlin ( E. S.) ist darauf hingewiesen, daß die erwerbsthätige Bevölkerung von der Zahl von Landwirthen durch Uebersendung völlig unbrauchbaren vom Reichstanzleramt von neuem die Bescheinigung ertheilt worden, gegenwärtig herrschenden Klasse der Krautjunker und Schlotbarone Gesindes gefchädigt zu haben, gelangte gestern nach zweitägiger daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, dem§ 75 des mit ihrem Anhang nichts Gutes zu erwarten habe, sondern Verhandlung zum Abschluß. Dem Geschäftsumfange der Angeklagten Krankenversicherungs- Gesetzes genügt. alle Ursache hat, auf dem Posten zu sein, um der Reaktion, die bes entsprechend war auch die Verhandlung eine umfangreiche, da gegen 60 tommiffarische Vernehmungen zu verlesen und 37 Zeugen zu ver- Staaten von Amerika bringt die Zeitschrift Engineering" inter - einen kräftigen Damm entgegenzusehen. Die Ausführungen gipfelten Ueber den Fortschritt des Handels der Vereinigten strebt ist, die winzigen Rechte der Arbeiter noch mehr zu beschneiden, nehmen waren. Die Angeklagten bestritten in jedem einzelnen Falle effante Daten, denen wir folgendes entnehmen: inter - in einem Appell an die Versammelten, eine recht rege Agitation für ihre Schuld und behaupteten, daß sie nach bestem Wissen gehandelt hatten; ihre Geschäftsführung habe sich von derjenigen der meisten erzeugnissen von 630 auf 1110 Millionen Mark. Während vor fünf wird, zumal die Aussichten hierfür in jeder Weise günstige sind, In den letzten fünf Jahren wuchs die Ausfuhr von Fabrik: arbeiten theilzunehmen, damit auch der 1. Kreis für uns gewonnen die Sozialdemokratie zu entfalten und thatkräftig an den WahlGesindevermiether nicht unterschieden und viele ihrer Auftraggeber Jahren die Fabrikerzeugnisse nur den fünften Theil der gesammten Nachdem der Vorsitzende noch zur regen Betheiligung an den in der feien auch zufriedengestellt worden. Wenn manche der von ihnen be: Ausfuhr, d. h. Bodenerzeugniffe und Rohmaterialien eingeschloffen, nächsten Zeit stattfindenden Flugblattverbreitungen aufgefordert und forgten Leute die Dienststelle bald wieder verlassen hätten, so sei es ausmachten, sind sie jetzt schon auf mehr als den vierten Theil an auf die bevorstehende Maifeier hingewiesen hatte, erfolgte der Schluß nach der Behauptung derselben daher gekommen, weil sie die ihnen gewachsen. verabfolgte Rost nicht genießen fonnten. Staatsanwalt v. Unruh führte aus, daß die Angeklagten ihre Auftraggeber in der un Jahren 12 Millionen, jetzt 125 Millionen Mark, hat sich also ver= Die Ausfuhr von Kupferfabrikaten betrug vor zehn der Versammlung. verantwortlichsten Weise hintergangen und ausgebeutet hätten und zehnfacht. Die Ausfuhr von Erz ist dagegen von Vom Vorstand des Vereins der Bananschläger Berlins 20 auf und der Umgegend werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß daß ihr Geschäftsgebahren als gemeingefährlich bezeichnet werden 8 Millionen zurückgegangen, da es lohnender ist, es vorher zu es in unserer gestrigen Notiz zum Schluß heißen muß: Die von miffe. Er beantragte gegen Krieg 22 Jahre, gegen Frank zwei reinigen, als es in rohem Zustande wegzuschicken. In der Textil Herrn Schenker in einer Mitgliederversammlung der Freien Ver Jahre Gefängniß. Die Vertheidiger, Rechtsanwälte Dr. industrie wuchs die Ausfuhr an Fabrikaten von 32 auf einigung der Bauanschläger erhobene Befchuldigung hält der VorSchwindt, Werthauer und Morris plädirten auf Freisprechung 84 Millionen Mark. Für die Eisen und Stahlindustrie stand für nicht gerechtfertigt. von 52 auf mit der Begründung, daß den Angeklagten ein betrügerischer sind die entsprechenden Zahlen 70 und 230 Millionen. Auf Loko Geschäftsbetrieb nicht nachgewiesen sei. Jedenfalls rechtfertige fich motiven kommen hiervon 1,6 refp. 12,9 Millionen. eine weit gelindere Strafe, als vom Staatsanwalt beantragt worden fei. Der Gerichtshof verurtheilte Krieg zu 2 Jahren Gefängniß Frank zu 1 Jahr Gefängniß unter Anrechnung von je 4 Monaten Gefängniß für die Untersuchungshaft.
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Aus Braunschweig wird berichtet: Jm Prozesse Seidel be. antragte, den„ Br. N. N." zufolge, der Staatsanwalt, den Direktor Dr. Paul Seidel zu 300 M. Geldstrafe für jeden Fall, insgesammt zu 900 M., den Schriftsteller Heinrich Seidel zu 150 m. Geldstrafe zu verurtheilen.
Ein weiteres Telegramm aus Braunschweig meldet über den Ausgang der Prozeßfache: In dem Prozeß gegen den Direktor Dr. Paul Seidel und den Schriftsteller Heinrich Seidel in Berlin wegen Beleidigung von vier Assistenzärzten der hiesigen chirurgischen Klinik wurden heute nach fünftägiger Verhandlung die beiden Angeklagten freigesprochen und die Kosten der Staatstaffe auferlegt.
Boziales.
Das preußische Kriegsministerium soll angeordnet haben, daß in den Militär- Werkstätten bei Entlassungen den Arbeitern gegenüber eine Kündigungsfrist von sech 3 Wochen innegehalten werde. Den Arbeitern foll es dagegen freigestellt sein, jederzeit ohne Kündigung aus der Arbeit zu treten.
Birta der vierte Theil der Ausfuhrwerthe bleibt theils in den übrigen Theilen Amerifa's, theils geht er nach den außereuropäischen Erdtheilen, so z. B. nach Japan 54 Millionen, nach China 50( vor 10 Jahren 19) Millionen.
Der Reft, d. b. 77,4 pSt., geht nach Europa . 60 pCt. hiervon, oder 45 pCt. der Gesammt- Ausfuhr der Vereinigten Staaten bleibi in England, danach folgt Deutschland mit 15 pet. der europäischen oder 11 pet. der Gesammt- Ausfuhr. Die restirenden 25 pet. vertheilen sich auf die übrigen europäischen Staaten.
Versammlungen.
Briefkasten der Redaktion.
und Freitag von 6 bis 7 1hr abends statt. Die juristische Sprechstunde findet am Montag, Donnerstag
Personal von Plischke. Ihre Mittheilung soll sehr gerne von uns aufgenommen werden, doch bitten wir darum, sie von dem Vorftande Ihrer Berufsorganisation beglaubigen zu lassen. Vielleicht bemüht sich jemand von Ihnen zu uns.
nach Warschau fahren, ohne umzusteigen. Alle anderen Züge fahren nur Tischler. Im D: 3ug mit Schlafwagen können Sie direkt von Bertin bis zur russischen Grenze. M. S. Krupp.
Briefkasten der Expedition.
A. B. 26 Eremplare der„ Neuen Welt" kosten 1,30 M. Sie können
Witterungsübersicht vom 26. April 1898, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer
stand mm
. n. T.
5° 4°.
Stationen
itanb mm
Barometer
Wind
richtung
. 11. C.
16° C.= 4° R.
Reichstags- Wahlkreis hielt am Montag feine ordentliche General Der sozialdemokratische Wahlverein für den 1. Berliner versammlung bei Brünsch, Jägerstraße, ab. Nach dem Geschäfts- dieselben von der Expedition oder auch durch Ihren Spediteur beziehen. bericht, den der Vorsitzende Mörschel erstattete, haben in dem legten halben Jahre 9 Vorstandsfizungen und 7 Versammlungen stattgefunden. Der Verein zählt gegenwärtig ca. 200 Mitglieder. Um für den Verein eine größere Anzahl Mitglieder zu gewinnen, beabsichtigt der Vorstand noch zwei weitere Zahlstellen, und zwar an der Friedrichsgracht content beg Bereins betrugen die andere im Hansa. viertel einzurichten. Die Einnahmen einschließlich Des alten Bestandes insgesammt 444,27., die Ausgaben 205,09 M., verbleibt ein Bestand von 239,18 M. Swinende. 763 O 3 wolfig Die Abrechnung wurde von den Revisoren als richtig bestätigt und Hamburg Berlin Falls die Nachricht, die wir in der Berliner Zeitung " fanden, dem Kassirer Petermann die Decharge ertheilt. Von einer Neurichtig ist, kann man nur wünschen, daß die Militärverwaltung die wahl des Gesammtvorstandes wurde Abstand genommen und nur München vernünftige Maßregel auch nach den Wahlen beibehalten die ausscheidenden Mitglieder desselben ersetzt. Demnach ist der Wien 760 O möge. Jedenfalls aber können die Arbeiter der Militär- Werkstätten Vorstand wie folgt zusammengesetzt: M. Mörschel 1., Neyen an der Entschließung des Kriegsministers deutlich sehen, daß die 2. Vorsitzender; Petermann 1, Arndt 2. Kassirer; Riel 1., Etwas fühler, ziemlich trübe mit leichten Regenfällen und mäßigen Geltendmachung der Arbeiterinteressen durch sozialdemo- Sommer 2. Schriftführer; Scheusch Beisitzer; Lehmann und nördlichen Winden. fratische Abgeordnete im Reichstage auch für sie von Reis Revisoren . Nachdem Täterow den Wunsch geäußert hatte, in
7 Haparanda 766 Still
heiter
+
171
Wiesbaden
764 NO 763 Still 760 NO 760
2 bedeckt 6 Petersburg Nehel 8 Cort 758 SSO 3 wollig 1 hlb. bed. 12 Aberdeen 764 SO 2 bedeckt 1 Nebel 6 Paris 757 N 1 bedeckt 15lb. bed. 12 Wetter- Prognose für Mittwoch, 27. April 1898.
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kommt
Illustrirte Maifeft- Beitung 1898 1898 Donnerstag, 28. April,
zur Ausgabe. Buchhandlung Vorwärts, Beuthstr. 2.
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Unter obigem Titel hat das„ Berliner Tageblatt" in seiner Nummer vom 20. d. Mts. eine Petition veröffentlicht, welche von vielen Norddeutschen Brauereibesitzern und Braumeistern" unterzeichnet sein soll und sich für die Verwendung von Sacharin, also gegen den von den Abgeordneten Dr. Paasche, Roesicke und Genossen im Reichstage eingebrachten Antrag, betreffend das Verbot der Verwendung von Surrogaten, Süssstoffen und sogenannten Konservirungsmitteln bei der Bierbereitung, ausspricht.
Eine von dem Vorsitzenden des unterzeichneten Vereins an das„ Berliner Tageblatt" gesandte Entgegnung ist bisher nicht zum Abdruck gelangt, vielmehr ist die Redaktion inzwischen auch ihrerseits für die Forderung der Petenten eingetreten. Die unterzeichneten Brauereien sehen sich daher veranlasst, hierdurch öffentlich Protest gegen den Inhalt der Petition einzulegen, schon um von vornherein dem Verdachte vorzubeugen, als ob Mitglieder des diesseitigen Vereins zu den Vertheidigern von Sacharinbieren gehören. Das Norddeutsche Braugewerbe hat in Erkenntniss, dass durch das in Bayern bestehende Surrogat- Verbot der Ruf und der Konsum der Bayerischen Biere wesentlich gefördert worden ist, seit lange auch für das Gebiet der Norddeutschen Brausteuergemeinschaft eine Abänderung der bestehenden Gesetzgebung in gleichem Sinne gefordert Forderung, deren Erfüllung nicht minder im Interesse der Konsumenten liegt und deshalb auch von diesen von jeher energisch unterstützt worden ist. Das norddeutsche Braugewerbe, insonderheit die zum diesseitigen Verein gehörenden Bauereien haben daher den in Rede stehenden Antrag der Abgeordneten Dr. Paasche, Roesicke und Genossen mit Freuden begrüsst und geben sich der Hoffnung hin, dass der Reichstag ihn trotz der vorerwähnten Petition mit grosser Mehrheit annehmen wird.
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So lange die Unterzeichner jener Petition, welche ausgegangen ist von der bekannten Sacharin - Fabrik in Firma ,, Fahlberg , List& Co." in Salbke- Westerhüsen a. E. nicht bekannt gemacht sind, muss es bezweifelt werden, dass sie überhaupt zu den Besitzern von ,, Brauereien" zu rechnen sind, es wird vielmehr angenommen werden müssen, dass sie überwiegend zu der neuerdings erstandenen Kategorie von Pseudobrauern gehören, welche unter den Namen„ Malzbier"," Malzextraktbier"," Kraftbier " , Gesundheitsbier"," Ammenbier", Doppelbier",„ Berliner Bitterbier" und dergleichen Getränke herstellen, die mit Bier nichts als den Namen gemein haben. Wenn auch das Sacharin, wie von den Produzenten und Verbrauchern desselben behauptet wird, kein Malzsurrogat im technischen Sinne des Wortes ist, so dient es doch thatsächlich zur Ersparung von Malz, indem es, ohne die nahrhaften Eigenschaften des letzteren zu ersetzen, dem Bier eine Süssigkeit verleiht, die bei unverfälschten Bieren nur vom Malz herrührt.
Die Verwendung des Sacharins, welche infolge der grossen Reklame seitens der Produzenten von Jahr zu Jahr gestiegen ist, hat daher nur den Zweck, das Publikum über die wahre Qualität der damit hergestellten Getränke zu täuschen und den Verfertigern derselben mühelos einen möglichst grossen Gewinn zu verschaffen. Hierin muss aber ein unla uterer Wettbewerb umsomehr erblickt werden, als Sacharin nicht wie das Malz und die eigentlichen Malzsurrogate der Besteuerung unterliegt.
Es ist unwahr, dass das Sacharin, wie es in der oben erwähnten Petition heisst, ein für die kleinen Brauereien unentbehrliches ,, Konservirungsmittel" ist. Wie der Abgeordnete Roesicke am 15. Februar d. J. im Reichstag mit Recht hervorhob, ist das S a charin allerdings nicht gährfähig, eine Eigenschaft, dis zu den werthvollsten des Bieres gehört und diesem lediglich durch das Malz verliehen wird. Je mehr Sacharin statt Malz, desto geringer also die Gährfähigkeit, und infolge dessen auch die Gefahr des Verderbens durch zu schnelle oder zu weitgehende Vergährung! Trotzdem ist aber das Sacharin kein Konservirungsmittel des Bieres, denn das auf solche Weise hergestellte Getränk ist eben kein Bier mehr und darf nicht als solches verkauft werden! Geschieht dies dennoch, so ist es eine Täuschung, gegen welche die öffentliche Meinung um so energischer Front machen sollte, als der Absatz derartiger Getränke gerade in den minder wohlhabenden Kreisen gesucht wird. Dass auch obergährige. selbst kleine obergährige Brauereien ohne derartige Mittel auskommen, beweisen die Berliner Weissbier- Brauereien.
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selbst grosse
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Ebenso unwahr ist, dass das Sacharin die" grossen Kellereien, Eis- und Kühlmaschinen" der Grossbrauereien ersetzt, da untergährige Brauereien sich nur vereinzelt dieses unlauteren Mittels bedienen und obergährige Brauereien keiner Kellereien, Eis- und Kühlmaschinen" bedürfen. Geradezu unerhört ist es aber, zu behaupten, dass das Sacharin die kleinen Brauereien vor dem wirthschaftlichen Untergange bewahrt habe, während ihnen umgekehrt durch die vielen neu erstandenen Sacharin- Brauereien" die gefährlichste, weil unlauterste Konkurrenz erwachsen ist, wie dies u. a. auch aus dem von dem diesseitigen Verein an den Polizeipräsidenten von Berlin , Herrn v. Windheim, auf dessen Ersuchen erstatteten, auf genauen sachverständigen Erhebungen beruhenden Bericht hervorgeht. Wir lassen dahingestellt, inwieweit der Genuss von Sacharin gesundheitsschädlich ist, weil dies nach ärztlichen Gutachten von der dem menschlichen Organismus zugeführten Menge dieses Stoffes abhängt. Nicht unwidersprochen können wir aber die Behauptung der Petenten lassen, dass das Sacharin ein vollkommen unschädliches Mittel sei. Es kommt hinzu, dass die Frage, ob die Verwendung von Sacharin auf Grund der bestehenden Gesetze erlaubt ist oder nicht, von den Gerichten verschieden beurtheilt worden ist. Die vorgekommenen Bestrafungen haben, wie die Thatsachen beweisen, die Anwendung des Sacharins im Allgemeinen nicht verhindern können, vielmehr eine beklagenswerthe Unsicherheit auf diesem Gebiete hervorgerufen, die vornehmlich den gewohnheitsmässigen Bierfälschern zu gute gekommen ist und nur durch ein striktes Verbot wirksam beseitigt werden kann.
Mit der überwiegenden Mehrzahl aller norddeutschen Brauereien, gleichviel, ob untergährige oder obergährige, ob gross oder klein, sind wir der Meinung, dass ,, Bier" nur aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser bestehen darf. Weit entfernt, in einem Verbot aller Surrogate eine Schädigung ihrer Interessen zu erblicken, erwarten die norddeutschen Brauereien von einem solchen Verbot eine Förderung derselben, weil dadurch der unlautere Wettbewerb beschränkt, der Ruf der norddeutschen Biere erhöht und auch für das Braugewerbe endlich gleiches Recht im Norden und Süden von Deutschland hergestellt wird.
M. Happoldt, Vorsitzender.
Aktien- Brauerei- Gesellschaft
Aktien- Branerei Friedrichshain, Berlin . Aktien- Branerei- Gesellschaft Friedrichshöhe, vorm. Patzenhofer, Berlin . Moabit , Berlin . Aktien- Gesellschaft Schlossbrauerei Schöneberg, Schöneberg . Bergsehloss- Brauerei, Aktien- Gesellschaft, Berlin . Berliner Bockbrauerei, Aktien- Gesellschaft, Berlin . Berliner Kronen- Brauerei, Aktlen- Gesellschaft, Berlin . Berliner Unions- Brauerei, Berlin . Böhmisches Brauhaus, Komm.- Gesellschaft auf Aktien, Berlin . Brauerei Oswald Berliner, Berlin . Brauerei Borussia , Aktien- Gesellschaft, Niederschöne weide. Brauerei Gambrinus, Aktien- Gesellschaft, Charlottenburg . Brauerei Germania , vorm. David& Martin, Berlin . Brauerei Karl Gregory, Berlin . Brauerei Königstadt, Aktien- Gesellschaft, Berlin . Brauerei Pfefferberg, vorm. Schneider& Hillig, Berlin . Brauerei A. Werm, Berlin . Bürgerliches Brauhaus, Otto Müller's Nachf. Gebr. Wanninger, Berlin . C. Habel's Brauerei, Berlin . Gebrüder Josty, Berlin . Norddeutsche Brauerei AktienGesellschaft, Berlin . Schultheiss' Brauerei Aktien- Gesellschaft, Berlin . Spandauerberg- Brauerei, vorm. C. Bechmann, Westend . Vereinsbrauerei, Rixdorf. Versuchs- und Lehrbrauerei, Berlin . Victoria- Brauerei, Aktien- Gesellschaft, Berlin . Brauerei Schweizergarten C. Schneider, Berlin .