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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 227.

Erklärung.

Dienstag, den 29. September 1891.

S. Jahrg.

lich entvölkert. Berlin leidet ja an solchen Gärten, welche der geholt und stellte fest, daß der Tod schon vor zwei Stunden ein­von einem gewissen Größenwahn befallene gastliche Wirth ge- getreten sein müsse. Die Annahme, daß ein Selbstmord vorliegen Angesichts der von Herrn Liesländer in der am 23. d. Mts. wöhnlich als" Park" zu bezeichnen pflegt, feinen Mangel. fönnte, ist vollkommen ausgeschlossen, Jedenfalls hat die junge in der Ressource" stattgehabten Parteiversammlung gethanen zwischen den hohen Hintergebäuden ist so ein Fleckchen Erde Dame, die an die Benukung von Gaslampen nicht gewöhnt war, Aeußerungen: Ein Partei- Schiedsgericht sei für ihn für die Verein mit etlichen Lorbeerbäumen und Ephenwänden schnell in muß sie erwacht sein und beim Versuch, die Thüre oder ein Fenster durch aufgeschütteten Kies und durch einen Springbrunnen im die Flamme ausgeblasen, statt den Hahn abzudrehen. Später Katz" und M. Bading habe die Berliner Genossen bemogelt, einen Garten umgewandelt. Besten Falls sind auch die Linden- zu öffnen, hat sie die Besinnung verloren, ist zu Boden gestürzt sehen die Unterzeichneten sich zu nachstehenden Bemerkungen ver- und Rastanienbäume vorhanden, so daß sich an lauen Sommer- und erstickt.

anlaßt.

1. Das Restaurant von Julius Schulz , Berliner - und Pietsch).

Das in Sachen Liefländer tagende Schiedsgericht, dessen Mit- abenden in solchem Winkel ganz behaglich über Politik und Die Lokalkommission von D.- Wilmersdorf macht hier­glieder die Unterzeichneten sind, trat auf den ausdrücklichen, bei andere gute Dinge plaudern und ein Grand mit allen Bieren mit bekannt, daß hier folgende Lokale zu Arbeiterversammlungen den Vertrauensleuten des 4. Berliner Wahlkreises wie beim absolviren läßt. Aber wir wollen der Wahrheit die Ehre geben Parteivorstand wiederholt geäußerten Wunsch Liefländer's Gärten troß seiner gewaltigen Häusermassen wahre Perlen Augustastraßen- Ecke. 2. Mölter's Boltsgarten( früher und noch hinzufügen, daß gerade Berlin in Bezug auf solche zu haben sind: zusammen. Gegenüber der Aeußerung 2.'s, dies Schiedsgericht fei für ihn für die Katz", haben wir festzustellen, daß sämmt hin eine Auswahl der anmuthigsten Art geboten wird. All das fei für ihn für die Kaz", haben wir festzustellen, daß sämmt aufzuweisen hat und daß besonders nach der Peripherie Augustastraßen- Ecte. 2. Mölter's Boltsgarten( früher liche Anschuldigungen, die von 2. irgendwie oder gegen Leben, welches sich während der wärmeren Jahreszeit daselbst irgendwen vorgebracht wurden, in Untersuchung gezogen und entwickelt hat, stirbt mit den langsam fallenden, gelben Blättern letzten Versammlungen es wieder einmal für nöthig gehalten, Der sattsam bekannte Herr Liefländer hat in einer der darüber die vorgeschlagenen Zeugen in Lieflander's Gegenwart vernommen worden sind, und können wir kon- Der Bäume hin- es wird stiller und stiller da draußen und der feine alten Verdächtigungen und Verleumdungen von Neuem zu statiren, daß durch die Untersuchung ein Theil der vorgebrachten Wirth hält es kaum noch für nöthig, mit beginnender Däm- wiederholen. Wir haben bereits Ende vorigen Jahres unser Anschuldigungen bereits erledigt, betreffs der anderen das merung im Garten die Laternen oder das elektrische Licht zu Urtheil über diesen gewohnheitsmäßigen Ehrabschneider gefällt; Schiedsgericht zur weiteren Zeugenvernehmung bereit war. Be- entzünden. Um so lebhafter entwickelt sich der Verkehr im ge- eine uns letzter Tage zugegangene Erklärung dürfte auch den züglich schlossenen Lokal, wo der Stammtisch wieder voll besetzt ist und Genossen, die Liefländer nicht schon näher kennen zu lernen Ge­der erledigten Punkte haben die stattgehabten Ermittelungen allerdings eine thatsächliche Grund auch an den anderen Tischen Gestalt neben Gestalt dem edlen legenheit hatten, zeigen, welcher Mangel an Partei- Chrgefühl und Getränk des Gambrinus huldigt. lage nicht ergeben, welche die Beschuldigungen welch' nichtswürdige Verlogenheit dazu gehört, daß nach alledem von Liefländer hätte rechtfertigen tönnen. Der Verein Freie Volksbühne, welcher jetzt mit einer Genossen mit seinen Lügen belästigen konnte. Ehren- Liefländer dieser Mensch nochmals in einer öffentlichen Versammlung die Was endlich den Vorwurf anbetrifft, Bading habe die Ber- Mitgliederzahl von nahezu 4000 in fein zweites Lebensjahr ein- hat es stets verstanden, sein eigenes Treiben durch den Ruf liner Genossen bemogelt, so wollen wir blos das Eine feststellen: tritt, ist von dem Ostendtheater in das Belle- Alliance- Haltet den Dieb" zu bemänteln. Da er sich mehrfach in der Während der ganzen Schiedsgerichts- Verhandlungen hat Lief- theater übergefiedelt. Das zahlreiche Künstlerensemble dieser Rolle eines solchen Herrn befunden hat, ist ihm seine bisherige länder des Entschiedensten bestritten, daß er jemals Bühne hat sich unter der Regie des Herrn George Stollberg Tattit nicht schwer gefallen. diesen Vorwurf erhoben habe oder habe erheben wollen. bereit gefunden, in den Aufführungen des Vereins mitzuwirken.

Berlin , 25. September 1891.

R. Fischer. H. Freudenthal. A. Gerisch. Gottfr. Schulz. F. Tuyauer.

Kommunales.

Die Nothstandsdeputation der Stadt Berlin hatte gestern ihre erste Sigung. Die Deputation besteht aus 15 Mit­gliedern, den Vorsitz führt der Oberbürgermeister. In der Generaldiskussion wurde von den Gegnern des bekannten sozial demokratischen Antrages erstens das Vorhandensein eines Noth­standes bestritten, und zweitens der Vorschlag, die Stadt folle, um den Arbeitslosen Beschäftigung zu schaffen, eine Be schleunigung der städtischen Arbeiten( vornehmen, energisch be­tämpft; ebenso fand der Vorschlag, Lebensmittel in großen Quan­titäten anzukaufen und zum Selbstkostenpreise abzugeben, Widerspruch.

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Diefer Umzug" der freien Volksbühne bedeutet für jeden Einsichtigen einen zweifellosen Fortschritt. Denn ganz abgesehen von der ungleich besseren Lage des Belle- Alliancetheaters, vermag diese Bühne, wie allbekannt, sowohl was die Inszenirung der Stücke, als auch insbesondere was die schauspielerische Dar­stellung betrifft, beträchtlich Besseres zu leisten als die Vorstadt­bühne des fernen Ostens.

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wurde.

Gegen die bestimmte Aussage eines Beugen, er habe den Vor- Sonntag, den 11. Oktober, findet die erste Vorstellung Polizeibericht. Am 26. d. M. Morgens wurde ein Fabrik­wurf der Fälschung gegen Bading erhoben, rief Liefländer eine statt. Zur Aufführung gelangt das bisher in Berlin und überarbeiter in der Küche seiner Wohnung in der Stargarderstraße Reihe Zeugen auf, die bestätigen sollten, nicht, daß dieser Vor- haupt in Deutschland noch nicht gespielte Lustspiel Ibsen's erhängt vorgefunden. Im Landwehrkanal an der Bellealliance­wurf begründet sei, sondern daß er gegen Bading nie= Der Bund der Jugend". Brücke wurde Mittags die bereits start in Verwesung überge­mais den Vorwurf unehrlicher Absicht, der gangene Leiche einer unbekannten, etwa 35 Jahre alten Frauens­Fälschung oder des Betruges erhoben habe. person angeschwemmt und nach dem Schauhause geschafft.­Soviel zur Sache. Die Unterzeichneten hätten sich überhaupt Nachmittags wurde an der Ecke der Markgrafen- und Leipziger­nicht veranlaßt gesehen, in dieser Sache öffentlich das Wort zu straße ein pensionirter Beamter von einer Equipage überfahren ergreifen, hätte Liefländer nicht am Tage, nach dem er selber und dabei am Kopfe so bedeutend verlegt, daß er nach der zwei neue Schiedsrichter ernannt hatte, in Charitee gebracht werden mußte.- Zu derselben Zeit entstand öffentlicher Versammlung uns zu diskreditiren versucht. Mit in der Linienstraße an der Ecke der Koblanckstraße dadurch ein Rücksicht auf den weiteren Kreis der Genossen hielten wir Bei dem letzten Vergnügen der Arbeiter- Bildungs- polier Langen einen ihm unterstellten Lehrling dort wiederholt bedeutender Zusammenlauf von Menschen, daß der Steinsetz­aber obige Erklärung für angebracht. schule hat sich ein Vorfall zugetragen, der leider etwas spät gegen den Kopf schlug und einen Drahtbinder mißhandelte. zu unserer Kenntniß gelangt, von dem aber jedenfalls hier noch als Langen infolge dessen von zwei Schuhmännern sistirt Notiz genommen werden muß. Es handelt sich um das werden sollte, setzte er den Beamten thätlichen Widerstand ent­Sternecker'sche Lokal. Der Besitzer, Herr Sternecker, hatte erklärt, 20 Pf. Entree nehmen zu wollen; es wurden 40 Pf. befreien suchten, unterstützt, sodaß es den Beamten erst mit Hilfe gegen, und wurde darin auch von drei Arbeitern, die ihn zu genommen. Außerdem wurde von Herrn Sternecker die Ver einiger Personen gelang, den Langen zu bewältigen. Bei diesem theilung von Bons zu Gunsten der Schule verhindert, ja derselbe Handgemenge versezte der Kellner Rosenberg mit einem Stocke ließ sogar mehrere Vertheiler und Abnehmer verhaften. Als dem Langen einen so starten Schlag auf den Kopf, daß dieser später das bekannte Wiener Bild" in amerikanischer Auktion schwer verletzt und seine Ueberführung nach dem Krankenhause versteigert wurde, erklärt der Oberkellner diesen Boykott" für am Friedrichshain erforderlich (!) Am Spandauer verboten und ließ abermals den Gendarm herbeiholen. Dieser Schifffahrtskanal, in der Nähe der Kielerbrücke, wurde Abends verlangte von dem Auktionator einen Gewerbeschein. Als der die Leiche einer unbekannten, Jungefähr 30 Jahre alten Frauens­von ihm für eine geschlossene Gesellschaft gemiethet sei und der Klempner an der Ecke der Blücher- und Schleiermacherstraße von Kassirer der Arbeiter- Bildungsschule ihm erklärte, daß der Saal person aus dem Wasser gezogen. Zu derselben Zeit wurde ein Gendarm wohl kaum ein Recht habe, sich hier aufzuhalten, be- einem Arbeitsfuhrwert überfahren und erlitt dabei anscheinend stritt(!) Herr Sternecker, daß sein Saal gemiethet sei. Das schwere innere Verlegungen. Als in der Nacht zum 27. d. M. Wiener Bild", welches konfi szirt werden sollte, war inzwischen die unter fittenpolizeilicher Kontrolle stehende Scheffler nach in Sicherheit gebracht worden. Hierauf verließen die ca. 2000 Ar- der Wache des in der Eisenbahnstraße 39 eine Treppe hoch beiter Sternecker's Lotal. belegenen Polizeibureaus sistirt worden war, öffnete fie das Fenster und sprang auf den Bürgersteig hinab. Hierbei erlitt sie anscheinend eine Verstauchung der Füße und des Rückgrats, sodaß sie nach der Charitee gebracht werden mußte. Beide Vorschläge wurden von sozialdemokratischer Seite ein­Am 27. d. M. Morgens wurde in einer Wohnung am gehend und lebhaft vertheidigt und ausgeführt, wie ungerecht Mariannenplatz eine junge Dame, welche am Abend vorher dort zum Besuche angekommen war, auf dem Fußboden liegend todt und zugleich wirthschaftlich falsch es fei, den Nothstand, der aufgefunden. Vermuthlich hat sie beim Auslöschen der Gas­wirksam einzig und allein nur durch Schaffung von Arbeit flamme den Hahn versehentlich wieder aufgedreht und ist infolge bekämpft werden könne, sich immer weiter ausdehnen zu lassen, des ausströmenden Gases erstickt. Die Leiche wurde nach dem und zur Beseitigung desselben kein anderes Mittel als das einer Schauhause gebracht. Vormittags sprang ein Dienstmädchen in selbstmörderischer Absicht aus dem Küchenfenster der eine Verstärkung der öffentlichen Armenpflege und Unterstützung der zu verklagen. Treppe hoch belegenen Wohnung seiner Dienstherrschaft, in der privaten Wohlthätigkeit anzuerkennen; in der Forderung auf Lübeckerstraße, auf den Hof hinab und erlitt hierbei eine Ver­Am Hochzeitstage durchgegangen. Der in der Memeler tauchung der Beine und des Rückgrats, so daß es nach dem Beschaffung um Arbeit wurde der sozialdemokratische Antrag straße wohnhafte Former J. war seines zweijährigen Wittwer- Krankenhause in Moabit gebracht werden mußte. An dem steller nur von dem Tonservativen Mitgliede der Deputation unter- standes müde. Eine Schlächtermamfell, eine 23aise, hatte es ver- felben Tage Abends fiel während der Vorstellung im Zirkus stützt, während die Vertreter der freisinnigen Majorität standen, sich in sein vereinſamtes Herz einzuschleichen. Der Renz die Kunstreiterin Seifert von dem ungesattelten Pferde der Stadtverordneten- Versammlung sowohl als auch einige Wohnung des Bräutigams versammelt. Man ging in die Neben erlitt hierbei eine Verlegung im Gesicht, so daß sie ohnmächtig Hochzeitstag war herangekommen, die Gäste hatten fich in der über die Manege auf einen Sigplatz im Zuschauerraum und Deputirte des Magistrats- Kollegiums jeden Versuch, die Arbeits- stube, um die Braut zu holen, und fand sie nicht. Das Braut aus der Manege getragen wurde, erholte sich jedoch bald wieder. losigkeit durch Vornahme städtischer Arbeiten zu beseitigen, als fleid lag auf dem Sopha, Kranz und Schleier auf der Erde; der Am 27. und 28. d. M. fanden an sieben Stellen kleine sozialistisch" ablehnten. Von dieser Seite erklärte man sich verlassene Bräutigam stand vor den aufgerissenen Schubfächern Feuer statt. seines Schreibtisches; aus dem einen der Kasten waren ein bereit, bei etwa hereinbrechender Noth, die Armenunterstützung Sparkassenbuch über 300 m. und 100 M. Papiergeld entnommen. zu erhöhen, auch war man geneigt, an Privatvereine Mittel für Auf dem Tische fanden die Hochzeitsgäste einen Bettel, auf Einrichtung von Wärmestuben zu gewähren, die Voltsküchen zu welchem die verduftete Braut" bemerkte, daß sie mit ihrem Liebsten durchgebrannt sei; der Former solle sich keine Mühe unterstützen und die Speisung armer Schulkinder zu fördern. Die Generaldiskussion wurde noch nicht beendet, sondern geben, später werde sie Alles zurückerstatten. zunächst die Vervollständigung des einschlägigen Materials sowie die Zuziehung der Vorsitzenden einiger, bei der Frage interessirten städtischen Verwaltungen beschlossen.

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Lokales.

Eine überraschende Aufklärung. In der Wohnung eines Börsenagenten in der Wallner- Theaterstraße herrschte große Auf­regung. Die Dame des Hauses, welche zu einer Gesellschaft fahren wollte, vermochte trotz allen Suchens ihren Schmuck nicht zu finden und erklärte in lauten Worten, derselbe sei gestohlen. Ihr Gatte, der schließlich erschien, konnte ihre Erregung nicht theilen. Er bemerkte nur furz, er sei vor einigen Tagen in Geldverlegenheit gewesen und habe deshalb den Schmuck seiner Frau versetzt. Für das Dienstmädchen ist die Sache damit aller dings nicht erledigt; dasselbe ist seit entschlossen, ihre Herrin auf Grund der gegen sie erhobenen Beschuldigung wegen Beleidigung

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Theater.

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Der Prozeß gegen den Heirathsvermittler" Max Zeichens Novellendichter und von seinen Anhängern wird er in Leffing- Theater. Herr Karl Emil Franzos ist seines Gerichte insofern Schwierigkeiten bereiten, als die Lettere ihr er sich im Lessing- Theater auch als dramatischer Dichter, er Gombert wegen Mordversuchs an seiner Ehefrau dürfte dem dieser Beziehung verhimmelt. Am Sonnabend Abend produzirte Zeugniß verweigert. Wenn dieses, wie vorauszusehen, auch bei zertheilte einen seiner Romane in ein Schauspiel und bewies dem Verwandten in Charlottenburg der Fall sein wird, welcher dadurch, daß er von dem Sein und Wesen der dramatischen Dar­Zeuge der Schußaffäre war, so kann es sich nur um einen stellung keine genügende Kenntniß besitzt. Indizienbeweis handeln. Gombert ist bereits am letzten Freitag an den Thatort geführt worden, woselbst in Gegenwart der in Muster eines Richters und als ehrenwerther Mann von Jeder­Ein österreichischer Landesgerichts Präsident ist als das der Angelegenheit thätig gewesenen Polizeibeamten und der Ehemann geschätzt und geachtet. Nur er selbst ist von seinem frau die Dertlichtfeit genau besichtigt wurde. Man hat hierbei Werthe nicht überzeugt, er hat in seiner Jugend ein Mädchen Ziehtag! Je näher der Quartalstag heranrückt, um so die Entfernung des Angeschuldigten von seinem Opfer und die verführt und verlassen. Er weiß allerdings nicht, daß der Um­unheimlicher wird's denen zu Muthe, die ausziehen müssen. Höhe des eingeschlagenen Geschosses genau ausgemessen. Hierbei gang mit diesem Mädchen nicht ohne Folgen geblieben ist und Unruhe im Hause, faltes oder gar lein Mittagbrot, Ungemüth versuchte die Frau Gombert, ihrem Ehemanne heinlich Er- daß aus diesem Verhältniß wieder ein Mädchen entsproffen ist, lichkeit, abgestoßene Möbel und ein bedenkliches Zusammenfallen frischungen zuzustecken, wurde aber hieran durch den Unter- welches sich zu Beginn des Dramas genau in derselben Lage be des Geldbeutels- das ist die Signatur dieses scheußlichsten aller suchungsrichter Dr. Schulz gehindert. Auch gestern hat ein findet, wie ihre Mutter. Auch sie ist verführt worden, und zwar Tage. Wehe, wenn nun auch Gott Pluvius seinen Senf" dazu weiterer Termin vor dem genannten Landrichter in der An- von einem Verwandten des Gerichtspräsidenten. Das Mädchen giebt. Nach der Wetterprognose fann man sich bekanntlich in gelegenheit stattgefunden. diesem Jahre nicht mehr richten, der Möbelwagen ist einmal be­stellt, und man muß, gleich viel ob die Sonne vom blauen Himmel lacht, oder es Strippen" regnet, an dem einmal bestimmten Tage in den fauren Apfel beißen und ziehen.

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Der Naubmörder Wetzel ist einmal wieder in der Person eines in Hamburg aufgegriffenen Bettlers gewittert worden. Natürlich war's abermals ein Fehlgriff.

war Gouvernante in dem Hause ihres Verführers, und die Mutter dieses jungen Mannes hatte, als die Katastrophe eintrat, nichts Giligeres zu thun, als das Mädchen mit ihrem Kinde auf die Straße zu werfen. Im Fieberwahn tödtet die junge Mutter ihr Kind, sie wird in das Untersuchungsgefängniß gebracht und ihre So war der letzte Sonntag besonders für die kleinen Leute" ein Ziehtag, wie er nicht ungünstiger sein konnte. Es regnete in der Nacht vom 26. zum 27. d. M. den Tod einer jungen Zufälle von dem Präsidenten, der zugleich ihr Vater ist und der Unkenntnißder Handhabung von Leuchtgaslampen hat Sache wird infolge einer unglaublichen Anzahl unwahrscheinlicher vom frühen Morgen an Bindfaden". Wer sich einen Möbel­wagen leisten kann, da" geht's noch, anders aber, wenn der ehrerin herbeigeführt, die am Abend des 26. d. M. aus West- am Vorabend der Verhandlung erst erfährt, daß er seine eigene Transport der Möbel auf Leiterwagen, Karren u. s. w. vor sich preußen bei einer hiesigen Kaufmannsfamilie zum Besuche Tochter aburtheilen soll, verhandelt. gehen muß, wie man dies, zumal in den Vororten, am Sonntag des Kaufmanns anlangte, eingetroffen war. Als die junge Dame in dem Hause Die ganze Sache spielt im Jahre 1850 in einer öster­häufig fehen konnte. war dessen Familie abwesend. reichischen Provinzialstadt. Der Dichter will nun das Publikum Mit dem ziehtage allein ist's aber noch nicht abgethan; Nachtmahl ein und zog sich, ermüdet von der Reise, in das zu verurtheilt werden müsse und fördert infolge dessen eine Un­Die Lehrerin nahm in bester Stimmung das für sie bereitgestellte glauben machen, daß das junge Mädchen unbedingt zum Tode Tage vergehen noch, ehe die Gemüthlichkeit in die Wohnung ein- ihrem Empfange hergerichtete Fremdenzimmer zurück. Gegen fenntniß juristischer Gebräuche zu Tage, die seinem Unschuldssinn ziehen fann. Da hat's doch ein Hauswirth besser; für ihn kann Mitternacht fehrte die Familie heim, und da die Frau des Hauses alle Ehre macht. Der Präsident macht nun den üblichen Kon­der Quartalstag garnicht oft genug kommen, er zieht schmunzelnd die junge Dame nicht in ihrer Nachtruhe zu stören wünschte, be- flikt zwischen Vaterliebe und Pflicht durch und entscheidet die Miethe ein und freut sich vielleicht der Summe, die ihm gab sie sich erst vorgestern um 8 Uhr Morgens nach dem Fremden- sich schließlich zu Gunsten seiner Tochter. Er rettet sie kurz vor wieder mal das Steigern eingebracht hat. zimmer. Sie fand das Zimmer mit Gas angefüllt; auf dem der Verhandlung, indem er sie entfliehen läßt. Nachdem er

Das herbstliche Wetter mit seiner fühlen Atmosphäre hat Fußboden des Gemaches die Lehrerin entkleidet und todt und den aber einmal diesen Mißbrauch seiner Amtsgewalt be= die sonst in den Abendstunden so sehr belebten Biergärten merk- Hahn der Gas- Hängelampe aufgedreht. Ein Arzt wurde herbei- gangen hat, erwacht der Richter wieder in ihm und er will