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Die Extra- Ausgabe des ,, Vorwärtsfreifinnigen Vereinigung angehört, Unterstützung finden würde. Um| Wettbewerb zwischen Männern und Frauen sei schon aus dem Grunde wird Montag 4 1hr nachmittags in automen, ſei ein Mann für die bevorstehende Wahl als beſtände). nuserer Expedition ausgegeben.

Wahlkampf.

Der Wahlaufruf

der sozialdemokratischen Reichstags: Fraktion. Daß unsere Parteigenossen, wie wir von Anfang an betont haben, außerordentlich zufrieden mit der Kundgebung unserer Fraktion find, tönnen unsere so kritischen Gegner nun auch daraus ersehen, daß der Aufruf von verschiedenen Wahlkreisen als erstes Wahlflug blatt zur Einleitung der Wahlagitation verwendet wurde. Die Buchhandlung Vorwärts hat denselben in Flugblattform ( mit entsprechender Wahlkreis- leberschrift und Kandidaten- Empfehlung als Schluß) herstellen lassen und liefert ihn den einzelnen Wahlkreisen zum Herstellungspreis. Schütet das Koalitionsrecht!

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num gegenüber der Sozialdemokratie möglichst geschloffen vorgehen ein ungleicher, weil für die Frauen nicht die allgemeine Wehrpflicht Kandidat in Borschlag gebracht worden, der gemäßigten Mit solchen allgemeinen Phrasen, besonders wenn sie recht thea­Anschauungen huldige, mitten im gewerblichen Leben stehe und der tralisch vorgetragen werden, ruft man im preußischen Abgeordneten­auch die Interessen von Industrie und Handwerk würdig vertreten hause stets Eindrud hervor. Die große Mehrheit spendete denn auch werde; dieser Mann sei der Baumeister Felisch in Charlottenburg . dem Minister den wohlverdienten Beifall und ermunterte ihn, auf Von den Herren, welche Herrn Felisch persönlich kennen, wurde noch seinem Standpunkt zu beharren. Ja, einige der Herren verlangten hervorgehoben, daß derselbe ein Mann von ernstem, festem Wollen fogar, daß die jetzt schon den Frauen ertheilten Konzeffionen wieder sei, er rede flar, ruhig und fachlich, sei ein Vorfämpfer für rüdgängig gemacht werden, lediglich, weil sie in der Frau eine Recht und Ordnung und sei frei von rüdschrittlichen Konkurrentin des Mannes erblickten. Nur die Abgg. Stöder Ideen." Gegen diese Lobeshymne auf den günstler war von( b. t. F.) und Wetelamp( frs. Bg.) ließen in ihren Reden durch­freifinniger Seite tein Wort der Entgegnung gefallen. Der Kottb. blicken, daß die Frauenbewegung einen berechtigten Kern habe. Anz." beklagt denn auch das freifinnige Schwanten, indem er schreibt: Letterer ging fogar soweit, für die Frauen das Wahlrecht zu ver Angesichts der Parteistellung des nominirten Kandidaten scheint es langen, eine für das preußische Abgeordnetenhaus ganz unerhörte Forde doch faft unmöglich, daß unter den 250 reichstreuen" Wählern, die rung, die von dem Abg. Glattfelter( 8.) mit dem lächerlichen am Montag in der Vertrauensmänner- Versammlung zu Teuplig diese Argument abgethan wurde, daß er den Präsidenten bedauere, der Kandidatur einstimmig proklamirten, sich auch liberale Männer be- an der Spitze eines Parlaments stände, in welchem auch Frauen funden haben könnten! Und doch scheint es fo zu sein! figen, denn dann würde die Leitung der Verhandlungen großen Denn von einer liberalen Kandidatur in unserem Wahlkreise verlautet Schwierigkeiten begegnen. noch immer nichts! Da die Freisinnigen der weiblichen Richtung den Ton angeben, wird es wohl bei der passiven Haltung zu dem Sammelsurium bleiben, denn die freifinnige Volkspartei scheint schon jezt das Hasenpanier ergriffen zu haben.

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Die Mannen Eugen Richter's für den Oberzünftler, Hochschutz­zöllner, Agrarierfreund und Gegner des allgemeinen Wahlrechts gewonnen zu haben, ist der größte moralische" Erfolg der Sammlungspolitiker!

Die Unterstüßer der Absichten des Grafen Posadowsky, gegen bas Koalitionsrecht mehren sich. Die in Fragen des Vereinigungs­rechtes sonst relativ anständigen Münchener Neuesten Nachrichten" schreiben min mit Beziehung auf den Erlaß des Grafen Bojadowsky: Nicht das Koalitionsrecht soll verkürzt, sondern nur die arbeits­willigen Arbeiter gegen den unglaublichen Terrorismus geschützt werden, den gewissenlose und unehrliche Agitatoren auf die Arbeiter aus­zuüben wissen. Und wenn durch den Schutz des Neiches die ehr­lichen und ruhigen Arbeiter der Sozialdemokratie abwendig ge- und macht werden, so ist das auf keinen Fall, wie der Vorwärts" schreibt, eine Beschränkung der gesetzlichen Weiterentwickelung der Sozialdemokratie". Im Gegentheil ist die terroristische Agitation ein völlig illegales und illoyales Mittel zur Verbreitung der Sozialdemokratie. Es steht zu hoffen, daß schon bei einer energischen Anwendung der bestehenden Gefeße gegen die illegale Herrschaft der sozialdemokratischen Agitatoren die ein­sichtsvollen, arbeitswilligen Arbeiter sich der sozialdemokratischen Bevormundung mehr und mehr entziehen und so auch die Aus­dehnung und Macht der Sozialdemokratie in den Industriezentren allmälig zurückgehen wird.

Der Gedante, das Koalitionsrecht so zu beschneiden, daß selbst ein Stumm nichts mehr daran auszusehen hat, macht bei den bürgerlichen Parteien solche Fortschritte, daß die Arbeiter ihre Haupt­traft einsetzen müssen, unt einen Sieg der Posadowsky'schen Anschläge gegen die Arbeiterklasse unmöglich zu machen.-

Die Konservativen und das Reichstagswahlrecht. Der den Konservativen gemachte Vorwurf, daß sie lieber hente als morgen das bestehende Reichstagswahlrecht dem Volte fort ftibizen möchten, ist den Herren natürlich jetzt, wo es in den Wahl­fampf geht, sehr unbequem. Die Konservative Korr." schreibt in dieser Sache: " Es ist einfach albern, wenn Leute, wie die Sozialdemokraten, die offen gegen die Verfassung sich auflehnen, die die jetzige monarchische Staatsordnung negieren und mit allen Mitteln be­fämpfen wenn solche Leute sich als Vertheidiger der Ver­fassungsrechte aufwerfen. Das ist gerade so, als ob ein Spitz­bube eine Partei ehrlicher Leute zum Schuße des Eigenthums gründen wollte.

Der Wahlaufruf der freisinuigen Volkspartet. Er steht heute Abend an der Spike der Freisimmigen Zeitung" lautet folgendermaßen:

Das sind einige Stichproben, um zu zeigen, auf einem wie tiefen Niveau sich die Debatte bewegte. Es hieße den Rednern zu viel Ehre anthun, wenn wir den Versuch machen wollten, auf die abgedroschenen Redensarten, mit denen sie ihre Stellung der Frauen­frage gegenüber motivirten, näher einzugehen.

Montag: Zweite Lesung der lex Arons.

Der Hungernoth- Preis des Getreides. Die sozial­demokratische Juterpellation, betreffend die Kornzölle, welche heute Sonnabend von der Fraktion eingereicht ward, hat folgenden Wortlaut:

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Interpellation Auer und Genossen.

Die Unterzeichneten richten an den Herrn Reichskanzler die Anfrage:

Beabsichtigen die verbindeten Regierungen angesichts der ungewöhnlich hohen Getreidepreise eine zeitweilige Aufhebung der Getreidezölle herbeizuführen?

Berlin , den 30. April 1898.

( Folgen die Unterschriften der sozialdemokratischen Abgeordneten.) Ueberall fühlt man die ungeheure Laft des Preis. anschwellens der Brotfrucht auf die Konsumenten und die

" Parteigenossen! Für den bevorstehenden Wahlkampf, der für die lange Dauer von fünf Jahren über die Zusammensetzung des Reichstages und demgemäß über die Wahrung der wirthschaftlichen Intereffen, der Rechte und Freiheiten des Bolles entscheidet, rechnen wir auf die thätige Mitwirkung und Opferwilligkeit aller Partei­freude. Die Agitation durch Wort und Schrift erfordert in den starten gegnerischen Beeinflussungen ausgesetzten Kreisen Geld­beträge, die von den zunächst Betheiligten allein nicht auf­gebracht werden können. Um auch hier sofort fräftig vor­gehen zu können, bitten wir alle Freunde dringend, als­bald Beiträge zu unserem Zentralfonds an die Expedition der Freifinnigen Beitung", Berlin SW., Bimmerstr. 7, oder direkt an den mitunterzeichneten Abg. Fischbeck, Berlin NW. , Calvinstr. 14, einsenden zu wollen. Quittung erfolgt durch den Schwierigkeit der Brotversorgung, falls nicht durch Aufhebung Briefkasten der Freifinnigen Zeitung", auf Wunsch unter Chiffre." der Zölle die Getreide Einfuhr erleichtert und dadurch eine Wir wissen nicht, ob dies das einzige ist, was die freifimige Preisherabsetzung ermöglicht wird. Selbst ein landwirthschaft­Bollspartei den Wählern mitzutheilen hat und was fie ihnen mit- lichen Interessen so eifrig dienendes Blatt, wie der Pester theilen wird. Jedenfalls ist bisher ein anderes Wahlprogramm seitens lond" spricht von Eraltationskursen. Das Blatt, das die biefer Partei nicht erschienen und die Wählerschaft weiß bisher weiter Spekulanten für das Hinaufschnellen der Preise stark verant nichts, als daß Geldbeiträge mit Daut angenommen werden. Faft alle wortlich macht, bemerkte: anderen Parteien sind bereits mit ihren Wahlprogrammen in die Brotfrüchte dürfen keinen Seltenheitswerth erlangen, den Deffentlichkeit getreten; die freifinnige Volkspartei dagegen kann sich nur der Wohlhabende, nicht aber die große Masse der kon­zu nichts weiterem aufschwingen, als zu der obigen Mittheilung, baß Geld gebraucht wird. Durch diesen Aufruf wird es wohl der fumirenden Bevölkerung zu erschwingen vermag, und es wäre freisinnigen Wolfspartei nicht gelingen, die so sehr start gelichteten geradezu ein Unglück, wenn der enorme Preis sich behaupten Reihen durch neuen Zuzug zu ergänzen.

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Ein Programm des Herrn Stöcker.

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Im Bolt" wird jetzt auch ein Wahlprogramm wenigstens Wenn die freifinnigen und demokratischen sieht das Ding so aus publizirt, in welchem die christlich- soziale Bürger" einem einem unehrlichen Schlachtrufe, der aus un Partei aus ihrem politischen Glaubensbekenntniß einiges zum besten sauberem Munde schallt, folgen wollen, so mögen sie es giebt. Von Beachtung ist nur, was über die Stellung zur Handels­Hun. Die Konservativen sind viel zu gut dazu, gegen vertragspolitik gesagt wird. Es heißt da: solche Unsauberkeiten sich erst noch zu vertheidigen... Die sozialdemokratischen Verdächtigungen gemischt mit einem Körnchen Wahrheit sind allenthalben so berüchtigt, daß damit nichts zu machen ist."

schreibt:

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Die christlich- soziale Partei erkennt es an, daß die deutsche Landwirthschaft schwer unter der vorhandenen Zeitlage und unter der Konkurrenz des Auslandes leidet. Wir sind bereit, mit kleinen und großen Mitteln die Hebung der Produktion zu fördern, insoweit diese Mittel fich als nützlich und als praktisch durchführbar erweisen. Der Abschluß neuer Handelsverträge wird von der Re­gierung geplant. Derselbe darf aber unseres Erachtens nur dann stattfinden, wenn das Ausland uns weit bessere Bedingungen gewährt, als sie gegenwärtig in Kraft stehen."

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würde."

Herr Meline hat es sich nachträglich doch noch überlegt, daß sein Eintreten für die Agrarier in der letzten Woche vor den Wahlen den Ausgang der Wahlen und das Schicksal seines ihm so theuren Ministeriums schwer beeinflussen könnten. Deshalb möchte er gern für seine Aushungerungs­politik andere verantwortlich machen. Eine Depesche aus Paris meldet hierüber:

Jm heutigen Ministerrath fündigte Ministerpräsident Meline an, er werde am kommenden Dienstag die ständige Abtheilung des obersten Aderbauraths zusammenberufen, um die Getreidefrage zu prüfen. Die eingeforderten Berichte der Präfekten seien wider­sprechend und ließen eine sichere Konsequenz nicht ziehen. Meline wird die ständige Abtheilung auffordern, ihre Ansicht zu äußern.

Aus mehreren italienischen Ortschaften werden Unruhen Das übrige ist Phrasenschivall, den wir bei den anderen staats zur Herbeiführung der Herabseßnug der Brotpreise gemeldet, erhaltenden" Parteien schon beffer gehört haben. Der Inhalt ist die indessen ohne besondere Bedeutung sein sollen. In den selbst für eine Sonntagsnachmittags- Predigt zu öde. Als Wahl- Markiflecken Palo, Bitonto und Modugno( Provinz Bari ) programm, ein bischen den Bündlern entnommen, ein wenig kam es zu Ausschreitungen; in Modugno war die Polizei mit wässeriger Sozialpolitik durchsetzt, fehlt ihm der scharf aus einer der Theilnehmer an den Ausschreitungen getödtet, ein genöthigt", von der Feuerwaffe Gebrauch zu machen, wobei will. anderer verwundet wurde.

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Das Körnchen Wahrheit" ist ausgezeichnet! Im übrigen ver­zichten wir darauf, den Herren eine Blüthenlese von Acußerungen ihrer Parteigenossen und ihrer Parteipreffe heute nochmals vorzus führen, die deren Stellung zum Reichstags- Wahlrecht mit mehr als genügender Deutlichkeit erteimen läßt. Die Gelüste, dem Volte das Wahlrecht zu nehmen, sind aus den konservativen Kreisen so oft und so deutlich hervorgetreten, daß die Kenntniß dieser Absicht in die weitesten Boltstreife gedrungen ist,- welche Bollskreise am 16. Juni mit der gebührenden Antwort nicht zurückhalten werden.- Von der Einigkeit der Sammlungspolitiker. Das amtliche Organ der Konservativen, die Konserv. Korresp." geprägte Charakter einer Parteibestrebung, die weiß was fic erreichen Material zur Anfechtung der Reichstagswahl. " Der Mißgriff in Minden- Lübbecke ist seitens der Zentral­leitung des Bundes der Landwirthe noch nicht forrigirt. Die Bundes- Im Königreiche Sachsen kann man es nicht laffen, gegen Buch­vertretung in dem genannten Wahlfreife stellt sich also endgiltig der staben und Geist des Reichstags- Wahlrechts zu verstoßen. Nach tonservativen Partei feindlich gegenüber. Es wird nunmehr Sache dieser Richtung ist der durch die Thätigkeit des Herrn v. Polenz unserer Parteimitglieder im Wahlkreise Minden- Lübbecke sein, unter eigenartig berühmte Wahlkreis Blauen i. V. auch diesmal muster allen Umständen diesen aufgedrungenen Kampf anzunehmen und giltig. Der Leipziger Volls- Beitung" wird aus Plaueni. V. ge­Was wollen die Marineenthufiaften noch weiter! alles aufzubieten, um dem bisherigen verdienten Vertreter des schrieben: Kreises das Mandat zu erhalten. Gelingt dies nicht, fällt Der hiesige Stadtrath macht bekannt, daß in die hier auszu- Die Marinevorlage der Regierung ist Gesez geworden, das Mandat vielmehr landwirthschaftsfeindlichen Gegnern legenden Wählerlisten für die Reichstagswahl alle diejenigen hier Sertennat, ja Aeternat ist gesichert, auf Jahre hinaus hat der wohnhaften männlichen Angehörigen des Deutschen Reiches einzu Reichstag sich jedes Rechtes des Einspruches gegen die in die Hände, so hat nächst der, in die lokale Wählerschaft tragen seien, welche das 25. Lebensjahr vollendet haben oder bis Marinepläne der Tirpitz und Genossen begeben. Man sollte Bwiespalt hineintragenden Wahlkreis- Vertretung des Bundes der Landwirthe dessen neutrale" Zentralleitung die Verantwortung nun meinen, daß für eine weitere agitatorische Thätigkeit der zu tragen. Marineenthusiasten kein Raum sein sollte!

zumi 8. Juni d. J. vollenden."

Reichstags- Nandidaturen.

Darin liegt ein offener Widerspruch zu der auch vom preußischen Der Bund der Landwirthe läßt sich weder durch Drohungen Minister des Innern bestätigten richtigen Auslegung des§ 1 des noch durch Versprechungen abhalten, der fonservativen Partei, seiner Reichswahlgesetzes, wonach jeder Wähler ist, der bis zum festgesetzten natürlichen Mutter die Knie auf die Brust zu setzen. Weit gefähr- Wahltag, also diesmal bis zum 16. Juni, das 25. Lebensjahr er licher für die freiheitliche Entwicklung Deutschlands , als die abreicht hat.- gelebten Konservativen, find die vor nichts zurückschredenden, durch feinerlei Rücksicht gebundenen Bündler. Was deren Sieg zu bes Aufgestellt sind folgende Kandidaturen: In Leipzig Land deuten hat, weiß jedermann, darum muß der Wahlkampf gegen diese von der freisinigen Volkspartei Fabritarbeiter Otto Hübner ; in Leute ohne Unterlaß in der energischsten Weise geführt werden. Bamberg vom Zentrum Dr. Schädler; in Amberg vom Bauernbund Gutsbesizer Feistet, der gegen Lerno vom Zentrum fandidirt; Jm 6. Berliner Wahlkreis beabsichtigen die Freifinnigen Herrn Heinz Krieger aufzustellen.

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Konservative gegen das Zentrum. Das offizielle Organ der konservativen Partei, die Kons. Korr." schreibt:

Politische Nebericht.

Berlin , den 30. April.

Das preußische Abgeordnetenhaus leistete sich in seiner

Auch die portugiesischen Blätter fordern Maßnahmen gegen die Theuerung. Unsere agrarische Presse schweigt, als ginge fie die Sache gar nichts an.-

Unsere Vermuthung, daß der heißhungrige Marinismus mit seinem Erfolge nicht zufrieden sein wird, daß er immer weitere Opfer heischen werde, bestätigt sich noch rascher, als wir es vermutheten. Aus Karlsruhe i. B. wird unter dem heutigen Datum gemeldet:

Heute findet in Berlin unter dem Vorsitz des Erbprinzen Hohenlohe, des Sohnes des Reichskanzlers, eine Versammlung aller Berufsstände ganz Deutschlands zwecks Gründung eines deutschen Flottenvereins statt. Der Kaiser hat, der Süddeutschen Korrespondenz zufolge, das Protektorat des Prinzen Heinrich in Aussicht gestellt.

Soll dem neuen Reichstage etwa gleich nach seinem Zu­fammentritte eine neue Flottenvorlage zugehen?

Deutscher Wähler sei auf deiner Hut!

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" Der nach demokratischen Winken arbeitende Theil der Zentrumspresse, so die" Germania " und die ölnische Volkszeitung" kennen augenblicklich keine dringendere Auf­gabe, als die konservative Partei zu bekämpfen und zu verdächtigen und damit besonders der Sozialdemokratie er Von der Verrohung des politischen Tons wird jett wünschte Kärrnerdienste zu leisten. Wir wollen diese Thatsache gleich zum Beginn des Wahlkampfes hiermit festnageln; denn durch heutigen Sigung eine Debatte über die Frauenfrage, die auf einem viel gesprochen, jedoch noch lange nicht genug und meistens folche, den religionsfeindlichen Parteien der Linken geleisteten so tiefen geistigen Niveau steht und so vollkommen die der modernen nicht von den richtigen Leuten. Es erklärt sich dies daraus, Liebesdienste handelt die Sentrumspreffe direkt gegen die eigenen Frauenbewegung zu grunde liegenden Ursachen verkennt, wie wir es daß die, welche davon sprechen, fast ausnahmslos selber in Daß die Frauen­Grundsäge der Partei und schädigt die Intereffen nicht nur der selbst diesem Hause faum zugetraut hätten. bewegung in ihrer Allgemeinheit nicht einmal gestreift wurde und der über die ganze kapitalistische Dekadenz- Gesellschaft, und Katholiken, sondern der ganzen Christenheit." Das Zentrum als Förderin der Sozialdemokratie, hinzustellen, daß die Debatte sich lediglich auf die bekannten Forderungen der ganz besonders über unseren preußisch- deutschen Kasernenstaat ist ein so verflucht gescheidter Gedanke, daß er nur von Leuten, die bürgerlichen Frauenrechtlerinnen zuspiste, ist selbstverständlich, denn verbreiteten Rohheits- Atmosphäre stecken. Und die, welche stecken, verachten die Nohheit( die sich durch den Wahlkampf in hochgradige Nervenerregung versezt sind, wann hätte sich eine Bourgeoisievertretung jemals um die Forde nicht drin rungen der proletarischen Frauen gefümmert! Was geht es diese auch Schneidigkeit"," Strammheit"," Patriotismus" 2c. nennt) gefaßt werden kann. Herren an, ob die arbeitenden Frauen, die die gleichen Pflichten wie zu sehr, um sich viel mit ihr zu beschäftigen. Heute ein kleines Die Männer haben, auch die gleichen Rechte fordern! Was geht es müsterchen.

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Von der Sammelpolitik erfakt.

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Die Freifinnige Zeitung" hat unsere Mittheilung, daß im sie an, ob die Proletarierinnen Arm in Arm mit ihren männlichen Daß Genosse Liebknecht wegen seiner Rede über den Kreise Sorau Forst auch mit den Freifinnigen eine Ver- Genossen für ein unbeschränktes Koalitionsrecht kämpfen! Dafür ständigung für die Kandidatur des Baumeisters Felisch erzielt fei, hat das Selaffenparlament nun einmal fein Verständniß, es Riautschou- Rummel von tapferen Patrioten" in( natürlich bübischste beschimpft und bedroht wird entrüftet zurückgewiesen. Unser Partei- Organ in Forst kann dem intereffirt sich höchstens für die Frauen aus den ihm nahestehenden stets anonymen) Briefen und Postkarten auf das gassen­das ist etwas so gegenüber darauf hinweisen, daß eine gleiche Mittheilung in seinen Streisen. Den Anlaß zu der Debatte bot die vom Abg. Gothein( frf. Selbstverständliches, daß es gar nicht besonders hervorgehoben Spalten im Kreise teinen Widerspruch aus dem Lager der Freifinnigen Von solchen Lausejungens", unt hervorgerufen hat. Ueber die Aufstellung der Kandidatur des Kon- Bg.) eingebrachte Interpellation wegen Versagung der Genehmigung zu werden braucht. zu reden, ist ja nichts anderes servativen Felisch in der Vertrauensmänner- Bersammlung in Teuplitz zur Errichtung eines Mädchen- Gymnasiums in Breslau . In seiner mit Herrn Stumm erwarten. Auch daß die patriotische Presse berichtet das" Forster Tageblatt":" In der Versammlung waren Beantwortung beschränkte sich der Kultusminister Dr. Bosse jedoch zu allen staatserhaltenden politischen nicht auf die Breslauer Angelegenheit, er hielt es vielmehr für an ihrem Grimm in Stumm'schem Freiherren Stil Luft macht, Herren aus Parteien vertreten. In der Diskussion wurde besonders darauf gebracht, die Ansichten der Regierung über die moderne Frauen bedarf keiner Erwähnung. Aber von einer gewissen sympto­hingewiesen, daß eine etwa in Aussicht genommene nationalliberale bewegung ausführlich darzulegen. Die Regierung steht auf dem Standibatur wenig Aussicht auf Erfolg hätte, da die lints und rechts Standpunkt, daß der natürliche Beruf der Frau der sei, als Gattin matischen Bedeutung ist es, daß ein Blatt, welches sonst au stehenden Parteien ihre Unterstügung versagen würden; so sei be- und Mutter zu wirken, und daß das Bestreben der Frauen, den den anständigen gerechnet ward also nicht die Nord­tannt, daß von freisinniger Seite nur ein Kandidat, welcher der Männern gleichzukommen, unnatürlich und undurchführbar ist. Der deutsche Allgemeine Beitung" und welches zu der Reichs.

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