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Ganz besonders aber der Vorteil, Geld, Verdienst, Ansehen, ist der Kuppler der Apostasie. Größere Standhaftigkeit und Karakter­festigkeit gehört dazu, die gebotenen Vorteile auszuschlagen, als der fanatischen Verfolgung zu trozen. Das Evangelium( Matth . 4, 8-10) berichtet:" Wiederum fürte ihn( Jesum) der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herlichkeit. Und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan; denn es stehet geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen." Hier sehen wir in mytologischer Einkleidung den Sieg des überzeugungstreuen Karakters über die Lockungen des In­teresses. Mit vollem klaren Bewußtsein verschmät er alle die Herlichkeiten, die er durch Verläugnung seiner Ueberzeugung er­langen fönte und wält den dornenvollen Pfad, der zum Mär­tyrium fürt.

Dürfen wir alle, die von ihrer Ueberzeugung abfallen, der Apostasie beschuldigen? Gewiß nicht. Nicht immer sind egoistische Beweggründe die Ursachen der Schwenkung. Der Wechsel der Verhältnisse einerseits, reichere Erfarung anderseits be­gründen und rechtfertigen mitunter die veränderte Gesinnung. Gilt vom ersten Fall, wo der Wechsel der Verhältnisse die ver­änderte Haltung begründet, das Dichterwort:

Was ich gewesen, bin ich noch. Die Lage Der Dinge nur hat seitdem sich verwandelt so kann hinsichtlich des lezteren das Wort eines berühmten Staats­manns angefürt werden. Einem Oppositionsmann im Parla­ment, welcher nachwies, daß der Staatsmann vor 20 Jaren dieselbe Gesinnung gehabt habe, welche der Oppositionsmann bertrete, antwortete jener: Das beweist, daß ich vor 20 Jaren so gescheit gewesen bin, wie Sie heute.

Nicht selten freilich müssen diese Gründe der Gesinnungslosig­feit, Schwäche, Niedertracht zum Deckmantel dienen und wenn man das auch nicht immer beweisen kann, so kann man das Auf­fällige nicht übersehen, daß in der Regel die Wetterfahne nach dem Wind des persönlichen Vorteils sich dreht. Man wird dabei an jenen Schlaumaier erinnert, welcher die Frage aufwarf, wie es komme, daß die großen Flüsse gewönlich an großen Städten vorbeifließen.

Indessen wird man den Abfall von der Ueberzeugung, auch wo er von egoistischen Motiven herrürt, doch nur in den seltensten Fällen als bewußte Apostasie be- und verurteilen dürfen. Die wenigsten Menschen prägen ihr Urteil aus dem reinen Golde des objektiven Gedankens. Die meisten mischen das Amalgam ihres Wünschens und Wollens hinzu und gestalten ihre Ansichten ganz unbewußt nach ihren Neigungen. Diese Beeinflussung des Denkens von Seiten des Wollens, diese Suprematie des Willens über den Intellekt hat besonders Arthur Schopenhauer hervorgehoben. Er jagt u. a.( Die Welt als Wille und Vorstellung , 11): Daß der Wille das Reale und Effentiale im Menschen, der Intellekt aber nur das Sekundäre, Bedingte, Hervorgebrachte sei, wird auch daran ersichtlich, daß dieser seine Funktionen nur so lange ganz rein und richtig vollziehen kann, als der Wille schweigt und pausirt; hingegen durch jede merkliche Erregung desselben die Funktionen des Intellekts gestört und durch seine Einmischung

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| ihr Resultat verfälscht wird..... Liebe und Haß verfälschen unser Urteil gänzlich: an unsern Feinden sehen wir nichts als Fehler, an unsern Lieblingen lauter Vorzüge und selbst ihre Fehler scheinen uns liebenswürdig. Eine ähnliche geheime Macht übt unser Vorteil, welcher Art er auch sei, über unser Urteil aus: was ihm gemäß ist, erscheint uns alsbald billig, gerecht, vernünftig; was ihm zuwider­läuft, stellt sich uns, im vollen Ernst, als ungerecht und abscheulich, oder zweckwidrig und absurd dar. Daher so viele Vorurteile des Standes, des Gewerbes, der Nation, der Sekte, der Religion. Eine gefaßte Hypotese gibt uns Luchsaugen für alles sie Bestätigende und macht uns blind für alles ihr Widersprechende. Was unserer Partei, unserem Plane, unserem Wunsche, unserer Hoffnung entgegensteht, können wir oft gar nicht fassen und begreifen, wärend es allen Andern klar vorliegt, das jenen Günstige hingegen springt uns von ferne in die Augen. Was dem Herzen widerstrebt, läßt der Kopf nicht ein. Manche Irrtümer halten wir unser Leben hindurch fest und hüten uns, jemals ihren Grund zu prüfen, blos aus einer uns selbst unbe­wußten Furcht, die Entdeckung machen zu können, daß wir so lange und so oft das Falsche geglaubt und behauptet haben.- So wird dann täglich unser Intellekt durch die Gaukeleien der Neigung betört und bestochen." Ferner wollen wir an ein Wort von H. Heine erinnern: Die Zeit übt einen mildernden Einfluß auf unsre Gesinnung, durch beständige Beschäftigung mit dem Gegensaz. Der Gardemunizipal, welcher den Kankan über­wacht, findet denselben am Ende garnicht mehr so unanständig und möchte wol gar mittanzen. Der Protestant sieht nach langer Polemik mit dem Katolizismus ihn nicht mehr für so greuelhaft an, und hört vielleicht nicht ungern eine Messe."

Freilich gibt es auch eine Dreistigkeit, welche bewußt die greifbarsten Warheiten in Abrede stellt. Hat doch Hobbes voraus­gesagt, daß es Leute geben würde, welche die Axiome Euklids leugneten, wenn es ihr Interesse mit sich brächte. daher in vielen Fällen nicht leicht zu bestimmen sein, wo die Selbst­verblendung aufhört und die Apostasie begint und ein ethischer Optimismus wird unschwer für die erstere plädiren können.

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Gehen wir indessen nicht zu weit in der Indulgenz gegen die Apostasie und ihre Vettern und Basen. Es ist das Recht und die Pflicht der Gesinnungstüchtigen, Ueberzeugungstreuen, denen mit Geringschäzung und Verachtung zu begegnen, die ihre Ideale um ein Linsengericht verschachern, die, wo auf Weltver­besserung fühn sich Wünsche lenken, nur allein auf Wässerung ihres Wieschens denken" und dem Triebrad der Kultur Hemnisse bereiten, anstatt es zu rascherem Schwunge zu beflügeln. Seien wir stets eingedenk des schönen Dichterworts:

Die Ueberzeugung ist des Mannes Ehre, Ein golden ließ, das keines Fürsten Hand Und kein Kapitel um die Brust ihm hängt. Die Ueberzeugung ist des Kriegers Fahne, Mit der er fallend nie unrühmlich fällt. Der Aermste selbst, verloren in der Masse, Erwirbt durch Ueberzeugung sich den Adel, Ein Wappen, das er selbst zerbricht und schändet, Wenn er zum Lügner seiner Meinung wird.

( Guzkow.)

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Auch ein Erziehungsinstitut.

Eine münchner Plauderei von K.

Wer wüßte nicht, daß in dem irdischen Futterale unseres mensch lichen Leibes viele träge und zur Gedankenlosigkeit geneigte Elemente sich zeigen, so daß eine energische geistige Auffrischung häufig genug notwendig ist? Wie jeder Andere, so verspüre auch ich diese angeſtamte Schwäche des alten Adams und pflege mich deshalb, sowie ich eine Abname meiner Lebenskräfte warnehme, von der Arbeit zu erheben, den Omnibus zu besteigen und aus der stillen, abgelegenen Gegend, wo ich meinen Wohnsiz aufgeschlagen, mich in die lebhafteren Teile der Stadt zu begeben, wo ein tüchtiger Wirt außer einigen trefflichen Speisen ein fräftiges Anziehungsmittel kredenzt, das ihm unter den Untertanen des Königs Gambrinus einen guten Ruf gesichert hat.

die ausgezeichnetsten Leute unseres verlästerten Jarhunderts, denn die ausgezeichnetsten Leute sind nicht immer diejenigen, mit welchen sich die Zeitungen beschäftigen, sondern sehr oft jene ernsten, stillen Männer, die den Tag über gedankenvoll bei ihrer Handarbeit sizen, einen Ge­

An solchen Orten der Gastfreundschaft verkehren bekantlich auch

dankenvorrat hiebei aufspeichern und ihn Abends, wenn dann der Geist oder die Laune über sie komt, beim Glase und unter Tabakswolken auftun, um ihre gespanten Zeitgenossen damit zu beglücken. Hier habe ich mehr in Politik, als aus Leitartikeln und Broschüren gelernt, hier sind oft meine Gedanken über dunkle Probleme des Statslebens aufgeklärt worden und hieher begebe ich mich, um über Uebelstände, so sich in der Deffentlichkeit breit zu machen suchen, nähere Aufklärungen mir zu holen. Meistenteils finde ich einen begabten Mann, der, auf­geregt durch das gute Gebräu des Wirtes, in die Tiefen der Geschichte und der Gesellschaft greift, eine gute Idee nach der andern herauf bringt und mir eine nicht zu unterschäzende Belehrung dadurch zu­teil werden läßt. Die alten Griechen gingen in ihren Geistesnöten nach Delphi; ich, als Sohn eines modernen Staates, fahre zu den Philistern, denn so werden ja meine ehrwürdigen Freunde von der maulfertigen Jugend unserer Tage gar zu gerne genant.

So begab ich mich denn vor noch nicht so langer Zeit in tiefer Verstimmung über eine Kammerdebatte in der bayerischen Hauptstadt in meinen durftigen Rat der Alten. Das Gerassel der Omnibusräder, nicht geistreicher als die Beredtsamkeit gar mancher Abgeordneten, be­täubte meinen Kopf, die Gaslaternen vermochten kaum den dichten,