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zu sich selbst spräche, wie seid ihr so weise! Alles Genießen one Schaffen muß notwendig umschlagen in Unbefriedigung und Wider­willen­das habt ihr erkant und das ist gut, denn so wißt ihr doch wenigstens, weshalb wir armen Weiber, denen ihr alle Möglichkeit wirklich geistig erhebenden Schaffens von der Wiege bis zum Grabe abschneidet, alle ernste Anerkennung syste­matisch und mit seltner Einmütigkeit versagt, weshalb wir not mendig untergehen, umkommen müssen in Unbefriedigung und Widerwillen."

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Jezt richtete sie ihr schönes Haupt empor und wante ihren Blick durchbohrend und in leidenschaftlicher, aber fast feindselig funkelnder Glut auf Franz Stein.

" Halten Sie ernstlich dafür, mein Herr Stein, daß diese Erkentnis ein- reeller Profit" sie betonte diese und die folgenden Worte mit schwindendem Hohne, für die sogenante bessere Hälfte des Menschengeschlechtes iſt?"

( Fortsezung folgt.)

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Die Einfürung der warmen Getränke in Europa  .

Kulturgeschichtliche Skizze von S. S.

( Schluß.)

beseitigt, und der Schwerpunkt des Lebens mehr in den häus­lichen Kreis verlegt wurde, ward auch die Frau auf eine höhere Stufe gehoben. Auf diese Weise trugen die warmen Getränke wesentlich zur Verfeinerung der Sitten bei, gaben sie dem Ge­schmack eine neue Richtung und milderten und verbesserten sie den Karakter der Menschen.

In Deutschland   verbreitete sich die Sitte des Kaffeetrinkens von England, Frankreich   und Holland   aus, und von den welt­handelvertretenden Holländern wurden auch in erster Zeit die Kaffee­bonen, und zwar in gebrantem Zustande, bezogen. Am bran­denburger Hofe fand das neue Getränk um 1670 Eingang und von hier verbreitete es sich bald weiter in den vornehmen Kreisen. Von den ärmeren Klassen konte es des hohen Preises halber zu­nächst nicht genossen werden, und wie langsam hier die Aus­breitung des Kaffee ging, zeigt die Tatsache, daß, wie der Kul­turhistoriker Joh. Scherr berichtet, im schwäbischen Alpdorfe Gen­tingen erst im Jare 1817 der erste Kaffee getrunken wurde. Daß dieses Jar ein Hungerjar war, beweist deutlich, daß der Kaffee aus einem Lurusgetränk ein Narungsmittel geworden war; ein Umstand beiläufig, den wir nicht freudig begrüßen können, da das neue Getränk Anregunsmittel, aber nicht Narungsmittel sein kann, und der Kaffee bei weitem nicht im Stande ist, den Narungswert der von ihm verdrängten Milchspeisen zu ersezen.

Ein englischer Historiker gibt eine Beschreibung des Kaffee­hauslebens in London   aus dem Jare 1685, die den Einfluß und die Bedeutung desselben uns lebhaft vor Augen fürt. Es heißt da, daß Fremde, die nach London   tamen, bemerkten, daß das Kaffeehaus dasjenige sei, was diese Stadt besonders von allen übrigen Orten unterscheide. Das Kaffeehaus war der Londoner  Heimat. Wer jemanden besuchen wollte, fragte nicht, wo er wohne, sondern welches Kaffeehaus er zu besuchen pflege. Wenn auch niemand von den einzelnen Kaffeehäusern ausgeschlossen war, so sonderten sich doch die verschiedenen Stände und Parteien in verschiedene Hauptquartiere. Es gab Häuser, wo sich Gecken versammelten, deren ganzer Anzug, von der großen, schwarzen oder flachsharigen Perücke bis herunter auf die feinen Stiefel, aus Paris   bezogen war. Die Atmosphäre war wie im Laden eines Parfümeriehändlers. Tabak in irgend einer andern Form als in der eines kostbar duftenden Schnupftabats ward verab scheut. Wenn irgend ein Tölpel, mit den Gebräuchen des Hauses unbekant, nach einer Pfeife rief, so ward er durch das Hohn­lächeln der Anwesenden und durch die kurzen Antworten der Aufwärter bald überzeugt, daß er besser täte, anderswo hinzu­gehen. Auch hätte er in der Tat nicht weit zu gehen gehabt. Denn im allgemeinen rochen die Kaffeehäuser nach Tabak wie eine Wachtstube, und Fremde drückten zuweilen ihre Verwunderung aus, daß so viele Leute ihren eigenen Herd verließen, um in der Mitte von ewigem Nebel und Gestank zu ſizen. Es gab ein Kaffeehaus, welches besonders den schönen Wissenschaften gewidmet war. Hier drehte sich das Gespräch um poetische Gerechtigkeit und die Einheit von Raum und Zeit. Hier war eine Faktion für Perrault und die Modernen, eine andere für Boileau   und die Alten. Eine Gruppe debattirte, ob das Verlorne Paradies" nicht hätte gereimt sein sollen. Einer andern demonstrirte ein neidischer Dichterling, daß das Gerettete Venedig" hätte von der Büne gezischt werden sollen. Am meisten drängte man sich, in die Nähe des Stuls zu kommen, wo John Dryden  , der durch seine klassischen Satyren bekant gewordene Dichter, saß. Sich vor ihm zu bücken und seine Weinung über Racine's neueste Tragödie oder über Bossu's Abhandlung über epische Dichtkunst zu hören, galt für ein Vorrecht. Eine Brise aus seiner Schnupf tabaksdose war eine Ehre, welche hinreichte, einem jungen Entu- langt. siasten den Kopf zu verdrehen.

ersten Mediziner konsultirt werden konten. Doktor Johann Rad­cliffe, der im Jare 1685 sich zu der größten Praxis in London  erhob, kam täglich zur bestimten Stunde in sein Kaffeehaus, wo er, umgeben von Apotekern und Tierärzten, an einem bestimten Tische zu finden war. Es gab puritanische Kaffeehäuser, wo man feinen Schwur hörte und wo kurzharige Männer über Gnaden­wal und Verwerfung im Nasenton verhandelten; jüdische Kaffee­häuser, wo schwarzäugige Geldwechsler von Venedig   und von Amsterdam   einander begrüßten, und papistische Kaffeehäuser, wo

Jesuiten   ihre Pläne schmiedeten.

Wenn in Paris   und London  , wie wir sagen, die Kaffeehäuser eine große politische Bedeutung erlangten, so ist dieses von den deutschen   Kaffeehäusern nicht zu berichten. Das deutsche  Volk des 17. und 18. Jarhunderts kümmerte sich wenig um das öffentliche Leben, und daher bedurfte es feiner Slubs, feiner Zu­sammenkunftsorte, an denen es öffentliche Gegenstände zur Er­örterung bringen konte. Wir sehen denn auch, daß, obgleich sich Ende des 17. und anfangs des 18. Jarhunderts die Kaffee­häuser rasch einbürgerten, dieselben doch von untergeordneter Be­deutung waren. Zum großen Teil verschwanden sie auch bald aus manchen Städten, um dort erst in unserer Zeit wieder ihren Einzug zu halten. Dieses gilt besonders vom deutschen   Norden. In einigen süddeutschen Städten dagegen, und besonders in Wien  , haben sich die Kaffeehäuser besser erhalten, und hat ja diese Stadt durch ihr Kaffeehausleben eine Art Berühmtheit er­

In Wien wurde das erste Kaffeehaus nach der lezten Be­lagerung durch die Türken errichtet. Ein Pole, Namens Kol­schizky, der wärend des Krieges der Regirung als Spion und Depeschenträger Dienste geleistet hatte, erhielt zur Belonung die Konzession zur Errichtung eines Kaffeeschants, und dem Inhaber dieses ersten Vorläufers der Wiener   Staffeehäuser zu Ehren ist eine wiener Straße Kolschißtygasse" getauft.

Jm Jare 1686 wurde Nürnberg   und Regensburg  , im Jare darauf Hamburg   mit dem neuen Justitut bekant; in Stuttgart  ward 1712 und in Augsburg   1713 das erste Kaffeehaus er­richtet.

Wie in England so war auch in Deutschland   die Einfürung der Aufgußgetränke von großer Wichtigkeit für das häusliche Leben.

Das gesellige Leben in Deutschland   um die Mitte des 17.

Das war die Bedeutung der Londoner   Kaffeehäuser von da­mals, und doch hat, wie schon bemerkt, dieses Institut sich in England nicht zu halten vermocht. Ist nun auch die Bedeutung der warmen Getränke, und was mit diesen zusammenhängt, für das größerer auf das häusliche Leben Englands gewesen. Der Kulturhistoriker Ledky meint, daß dieser Einfluß in England ein bedeutend größerer gewesen sei, als auf dem Kontinent. Indem wurden geistige Getränke, und besonders Bier, in geradezu un­die

Jarhunderts zeigt sich uns als ein durchaus rohes und verwil­dertes, wie das nach den Verwüstungen des 30järigen Krieges wol kaum anders sein konte. Bei den geselligen Zusammenkünften