Durch vernünftiges Entgegenkommen könte die Regirung viel dazu beitragen, den drohenden Sturm zu beschwichtigen- aber zweihundert millionen Rubel järlicher Einnamen
leicht alle fittlichen Bedenken
und selbst die
Rücksicht auf die
eigene Existenz
auf!
Wir haben gezeigt, daß die Juden in Ruß land und Polen durchaus nicht sc schlimm sind als der Ruf, den ihre Gegner ihnen geschaffen haben. Und wenn sie es wären, wenn sie wirklich nur Handelsgeschäfte betrieben,
nur
Brantwein ver= kauften und Wuchergeschäfte machten, wären sie dafür verantwortlich zu machen? Wären deshalb nicht in erster Reihe die Verhältnisse an= zuklagen, unter denen sie zu leben gezwungen waren? Haben nicht die christlichen Kaufleute ihren Ausschluß von allen faufmännischen Gewerben gefordert und in vielen Städten auch durchgesezt? Hat die Regirung sie nicht ausdrücklich zum Brantweinverkaufe ermuntert? E3 ist eine unwür= dige Heuchelei, wenn die maßgebenden Kreiſe und die christliche Gesellschaft
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in
heute
über die Juden
flagen. Sie haben
sie ja zu dem ge macht, was sie geworden sind. Halten wir fest, daß die Juden vermöge der ihnen innewohnenden Elastizi= tät, die sich im Unglücke tausendfach erprobt und
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das wiegt
befestigt hat, troz alledem nicht untergegangen sind, daß sie vielmehr, nachdem Kirche und Adel ihren Ausschluß aus der bürgerlichen Gesellschaft herbeigefürt haben, zu jenen Gewerben griffen, welche den privilegirten Klassen verhaßt und verachtet waren, und daß sie überall in Polen und Rußland , in den ihnen allein noch offen stehenden Gebieten, fast die einzigen Inhaber aller Handwerke und Gewerbe geworden sind.
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Und wo sie in Großrußland zugelassen worden, da sind sie durchweg gleichfalls Handwerker oder treiben einen wissenschaftlichen Beruf.
Wo den Juden nur ein wenig Freiheit gewärt wird, da er wacht in ihnen ein mächtiger Trieb, sich wissenschaftlich zu betätigen. Es schlummern im jüdischen Elemente zalreiche wertvolle Keime, die nur der richtigen Pflege und Anleitung bedürfen, um sich in fruchtbarster Weise für das gesellschaftliche Leben zu ent wickeln. Wie wir in Preußen und Deutschland die Juden in ganz hervorragender Weise am geistigen Leben des Volkes be
( Gid
De