Untersuchung des Metalls hat ergeben, daß das Kupfer als silberhaltig aus dem Ural stammt, anderes, durch Zusäze von Blei, Antimon und Nickel verunreinigt, einheimisch sei. In spä terer Zeit wurden de Waffen im Lande selbst gefertigt, und es ist eine Gußform gefunden worden, aus zwei Steinen bestehend, in welche die Formen eines Schwertes entsprechend eingemeißelt sind. Eiserne Waffen wurden in den salzburgischen Gräbern ge­funden. Es darf nicht Wunder nemen, daß eine Metalllegirung so frühe eine so große Verbreitung finden konte; denn einerseits wurden diejenigen

Metalle jedenfalls zuerst entdeckt und verwendet, welche gediegen vorkom men, wie Gold, Silber, Kupfer, andrerseits können sich eiserne Geräte nicht so lange hal­ten, wie bronzene, da das Eisen rostet, und wie Friedrich von Hellwald erin­nert, der Eisenge­halt in der umge­benden Erde nach­gewiesen werden müsse, um zu ent­scheiden, ob Eisen­waffen vorhanden gewesen sind oder nicht. Jedenfalls müssen wir den Schluß ziehen, daß die Steinzeit nicht eine gleichzeitig über die ganze alte Welt verbreitete Kulturepoche war, sondern wärend sie in Westeuropa noch bestand, war im Orient längst die Metallzeit ange­brochen, und die Pfalbautenwurden von einem Volke der Steinzeit, war­scheinlich den Fin­nen, vor der Ein­wanderung Germanen errich tet.

der

Noch heut gibt es Völker in Süd­ amerika , Südasien , den Sundainseln, Neuguinea , Neu­ seeland , das Hero­ dot erzält von den Päoniern in Asien , welche mitten int Wasser auf Pfälen

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fuß( d. i. etwa 250 Schritt lang und 200 Schritt breit) um­faßte.

An einzelnen Stellen, wo vermutlich der Boden zu sumpsig war, wurden floßartige Balfenlager, deren Zwischenräume mit Sand und Steinen ausgefüllt waren, übereinander gebaut, so daß sie einsauken, bis die oberste Lage über den Spiegel des Sees hervorragte. Bisweilen wurden auch Steinberge als Unter­lage im Wasser aufgeschüttet. Bei der zuerst angefürten Art des Baues, welche die bei weitem häufigste ist, ragten für jede Hütte

Diner à part.( Seite 334.)

Balkenlager errichten und auf diesen ihre Hütten bauen. In Europa wurden leberreste solcher Bauten zuerst von Ferdinand Keller in Zürich im Winter von 1853 auf 54 im züricher See nachgewiesen, als derselbe ungewönlich weit ausgetrocknet war. Pfäle von Eichen, Buchen und Tannen wurden durch Abbrennen oder durch Steinbeile zugespizt und reihenweis in den Boden des Sees getrieben. Im Untersee finden sich bei Wangen 30 bis 40 000 Pfäle zu einem Pfaldorf vereinigt. Die äußeren Pfal­reihen waren durch Flechtwerk mit einander verbunden, um den Wellenschlag zu mildern, und zur Befestigung des ganzen Baues wurden Steine zwischen den Pfälen aufgeschüttet. Die Form des Unterbaues war stets die eines länglichen Rechtecks, welches bisweilen nur wenige hundert Quadratfuß, in einzelnen Fällen aber auch, wie bei Morges im genfer See, 180 000 Quadrat

sechs Pfäle über den Unterbau her­vor als Träger des Daches. Die Wände der Hütten, welche sich noch völlig erhalten vors finden, bestanden aus Flechtwerk und wurden innen und außen durch eine Lehmschicht dicht gemacht; auch der Boden der Hütte wurde mit einem Estrich versehen­In einer Ecke be­fand sich die Feuer­stelle, denn nir­gends fehlt die rot­gebrante Sand steinplatte und der rauchgeschwärzte, mit Ruß über­zogene Beschlag der Wände und des Bodens.

Die Pfalbauer waren mit dem Wasser wol ver­traut, zalreiche Bote gehörten zu jedem Dorfe, welche aus großen aus­gehöhlten Baum stämmen bestan= den; sie trieben Ackerbau.

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Die

Pflanzenreste haben sich in ihrem halbverkolten Zu stande denn die meisten Pfaldörfer gingen durch Feu­crsbrunst zugrunde vortrefflich er­halten. Man baute vornemlich Gerste, Roggen fehlt gänz lich; dagegen scheint Hirse sehr beliebt gewesen zu sein. Die Körner wur­den zwischen stei­

nernen Platien zerquetscht und zu ungesäuertem Brot verpackt, von welchem, der Form nach flache Fladen, sich ebenfalls noch Proben gefunden haben. Als Gemüsepflanzen zog man Pasti­nak, Erbsen, Linsen, Möhren; in den Wäldern sammelten die Pfalbauer Schlehen, Trauben- und Alkirschen, Bucheckern, in den Seen die Wassernuß, und sie verzehrten all' das in großer Menge. An Obst boten die Waldungen Holzäpfel und Gold­birnen, eine sehr kleine Art, welche zerschnitten, getrocknet und in diesem Zustande lange aufbewart wurde. An Haustieren besaßen die Beivohner eine kleine Rinderart, die Torfkuh, drei Arten Schweine, unter denen sich neben dem kleinen Torfschweine auch unser heut gezüchtetes Borstenvieh schon befindet, seltener Hund, Ziege und Schaf. Ein lebhafter Betrieb der Fischerei muß bei der Beschaffenheit der Wohnungen und der trefflichen