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Von Dr. A. Jsrael.
Zu den merkwürdigsten Gedichten der Antologie zählen in erster Linie die Laura- Oden. Liest man dieselben mit jugendlichen Augen, so ist man geneigt, zu glauben, hier sei„ geschöpft aus tiefer Brust des Liedes Flammenborn." Auch hat man schon versucht, aus den zerstreuten Farbentönen der Lauragedichte eine Lauragestalt zusammenzumalen, welche Schiller leidenschaftlich geliebt haben soll. Die biographische Wahrheit muß aber dieses Nebelgebilde bei Seite schieben; denn Laura war lediglich ein Phantasiebild. Und prüft man sie genauer, so farafterisiren sich die Laura- Oden eben als dichterische Ergüsse an eine Luftgestalt. Troz ihres starken Aufwands von sinnlichen Bildern sind sie ohne alle sinnliche Begreiflichkeit, nicht Produkte des tatsächlich Erlebten, sondern der Erwartung, der Erwartung eines Jünglings, dessen glühende Einbildungskraft nicht nur die unbekannte Geliebte vor Augen, sondern auch sich selber schon in ihren Armen sieht, trunken vor Wonne, stammelnd vor Entzücken. Dies wird auch von Karoline v. Wolzogen behauptet:„ Die Lauragedichte, schreibt sie, scheinen mehr das Erzeugnis eines ihm bis jezt unbekannten eraltirten Gefühls, als wahrer Leidenschaft für einen bestimmten Gegenstand entsprungen." Aber so eine gegenstandlose Schwärmerei- jagt Scherr
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hat immer etwas Hohles, innerlichst Kaltes und ich bekenne mich gerne zu der Kezerei, daß mich die Laura- Oden an das gebackene Eis der Chinesen gemahnen, welches den Gaumen verbrennt und den Magen ver fältet. Schiller war indes nicht
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der Mann, sich über sich selbst zu täuschen. In einer Selbstrezension äußert er u. A.:„ Die Gedichte selbst sind nicht alle von
Alpenblumen.( Seite 415.)
den gewöhnlichen; acht an Laura gerichtet, in einem eigenen Tone, mit brennender Phantasie und tiefem Gefühl geschrieben, unterscheiden sich vorteilhaft von den übrigen. Aber überspannt sind sie alle und verraten eine allzu unbändige Imagination; hie und da bemerke ich auch eine schlüpfrige sinnliche Stelle in platonischen Schwulst verschleiert."
Ein ganz anderes Register ist in dem„ Bauernständchen" auf gezogen, einem köstlich humoristischen Gedicht im schwäbischen Volkston. Ein junger Bauernbursch, mit der Laterne bei schlechtem zu seinem Schaz schleichend, bricht in folgende zarte Liebesflage aus:
Wetter
Mensch! Ich bitte, gud heraus!
Kleken nicht zwo Stunden,
Steh' ich so vor deinem Haus, Stehe mit den Hunden. S 'regnet was vom Himmel mag, S'gwittert wie zum jüngsten Tag, Pudelnaß die Hosen!
Platschnaß Rock und Mantel ey, Rock und Mantel nagelneu Alles dieser Losen.
Draußen, draußen Sauß und Brauß! Mensch! Ich bitte, gud heraus.
Ey, zum Teufel! gut heraus! Höre mein Gesuche!
Beten, Singen geht mir aus, Willst du, daß ich fluche?
Muß ich doch ein Hans Dampf sein, Frör ich nicht zu Stein und Bein Wenn ich länger bliebe!
Liebe, das verdank ich dir, Winterbeulen machst du mir,
Du vertrakte Liebe!
Draußen, draußen Kalt und Grauß! Ey zum Teufel guck heraus!
( Schluß.)
Von geringerem Werte als die erotischen Gedichte sind die bacchischen. Das ansprechendste derselben ist wohl das folgende von epigrammatischer Kürze:
Der Württemberger. Der Name Wirtemberg Schreibt sich von Wirt am Berg: Ein Wirtemberger ohne Wein Kann der ein Wirtemberger sein?
Ueberhaupt ist das epigrammatische Talent Schillers reichlich vertreten. Er übt sich an der Sittenlosigkeit der Zeit, an dem ärztlichen Beruf und an literarischen Antipatien. Auch auf Spinoza findet sich ein Epigramm in der Sammlung, obgleich Schiller diesen Philosophen damals wohl schwerlich studirt hatte; wenigstens lassen die Briefe an Körner dies vermuten. Das Epigramm lautet:
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Hier liegt ein Eichbaum umgerissen, Sein Wipfel tät die Wolken küssen, Er liegt am Grund warum? Die Bauern hatten hör ich reden, Sein schönes Holz zum Bau'n vonnöten,
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Und rissen ihn deswegen um.
Ein anderes, über Klopstock und Wieland( als ihre Silhuetten bei einander hingen), lautet:
Gewiß! bin ich nur über'm Strome drüben, Gewiß will ich den Mann zur Rechten lieben Dann erst schrieb dieser Mann für mich. Für Menschen hat der linke Mann geschrieben, Ihn darf auch Unsereiner lieben;
Komm', linker Mann, ich küsse dich!
Von Schillers abgeneigter Stimmung gegen den seraphischen Klopstock zeugt auch
Die Messiade.
Religion beschenkte dies Gedicht.
Auch umgekehrt? Das fragt mich nicht. wogegen der junge Dichter sich zu Wielands glänzendem Stil und seinem griechisch seinen Geiste lebhaft hingezogen fühlte.
Eines der bedeutendsten Gedichte der Antologie ist das über Die schlimmen Monarchen. Es erinnert lebhaft an manches neuere Produkt der politischen Poesie und ist vermutlich von Schubarts„ Fürstengruft" inspirirt und aus der gereizten Stimmung gegen den Gründer der Karlsschule hervorgegangen, der sich bekanntlich den Produkten unseres Dichters sehr abhold zeigte und durch seine Zwangsmaßregeln den jungen Brausekopf auf's Höchste gegen sich aufbrachte. Es ist maßlos in Gedanken und Ausdruck und so persönlich, daß es zu verwundern wäre, wie