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Niemand schickte sich besser zum Pfaffen. Ich käme mit andern Schafen, zu beichten bei Euch und Eurer Lehre zu horchen, Eure Weisheit zu lernen."

Doch genug; die Verteidigung bei Hose, wo man in höchster Wut über den frechen Roten ist, ist nicht minder geschickt wie unverfroren, wodurch er es so weit bringt, nicht wie ein Sünder abgeurteilt zu wer­den, sondern mit dem Wolfe einen Zweikampf zu bestehen, den er so raffinirt führt als von ihm zu erwarten und aus dem er auch als Sieger hervorgeht. Die höchste Gunst des Königs, die Ernennung zum Kanzler desselben, ist der Lohn für alle seine Streiche. So zieht er denn heim, von seinen Feinden gefürchtet, bewundert von seinen Freunden, auf Befehl des Königs hochgeehrt von jedermann, und erzählt seinem Weibe Ermelyn triumphirend seine Erfolge.

Dieses Moment nun führte uns unser Bild vor, das den Schluß jener meisterhaften Leistung W. v. Kaulbachs bildet. Welchen von den vielen Bildern des ganzen Cyclus man den Vorzug geben soll, ist schwer zu sagen; die wunderbare Auffassung des Gegenstandes wie die freie Beobachtung des Lebens und den gelungenen Humor ersieht man auf den ersten Blick auch aus der dargebotenen Illustration.

Wie im Tierepos selbst, bewegen sich auch seine Gestalten so unge­wungen natürlich, daß wir jede ihrer Bewegungen und Handlungen für durchaus selbstverständlich halten. Rechts oben auf das Postament, hat sich der Meister selbst gestellt, die mächtige Rute, welche er sich um den Hals gehängt, spricht nur zu deutlich von der Geißel der Satyre, die er über die Mängel und Ausartungen der menschlichen Gesellschaft

geschwungen.

Man mag es nun verurteilen, daß die Satyre in der Tierfabel plazgegriffen, jedenfalls war dieser Umstand unvermeidlich. Denn sobald die Menschheit aus ihrem naiven Zustand herauswuchs, mußte auch die Fabel ihres naiven Karakters verlustigt gehen. Mißverhältnisse im Gesellschaftsleben reizten teils zur Belehrung, wie sie in den Aesopischen Gabeln zutage tritt, oder zum Spott, wie in dem deutschen Reineke Fuchs. Diese Umwandlung liegt auch zu nahe. Hatte man erſt den Tieren aus Freude am kindlichen Spiel gewisse menschlichen Eigenschaften ver­liehen, sie naive, unschuldige Handlungen begehen lassen, so war es kein Bunder, wenn der später eintretende Ernst des menschlichen Lebens sich auch in diesen tierischen Helden widerspiegelt. Und so ist es denn auch sehr erklärlich und natürlich, wenn Goethe in seiner Dichtung und Kaulbach in seiner Illustration troz den nur geringen Abwei­chungen vom alten Gedicht auch seiner Zeit den Spiegel vorhielt und fern lagen. Wie er selbst darüber dachte, zeigen am besten folgende bei manchem Spottvers an Zustände erinnerte, die ihm gar nicht sehr Verse, die er über den Reineke Fuchs gedichtet:

Vor Jahrhunderten hätte ein Dichter dieses gesungen? Wie ist das möglich? Der Stoff ist ja von gestern und heut.

Singende Derwische.( Siehe die Illustration auf S. 404 u. 405.) Faſt in jeder Zeitung, die man in lezter Zeit in die Hand nahm, trat einem der Name Wereſchagin entgegen. Es ist dies neben Siemiradzki  der bedeutendste russische   Maler und bei aller Verwandtschaft mit diesem ein viel

fung ſeiner bedeutendsten Arbeiten, seine Striegsbilder, inbetracht zieht. Ist man auch nicht allseitig einig im Lobe derselben, so stimmen doch alle Kritiker darin überein, daß ihr Schöpfer von allen Schlachtenmalern der Neuzeit seine Mission ganz anders auffaßt, als alle andern seiner Kol­legen. Nicht Kampfesbegeisterung, nicht Siegesjubel, nicht jenes absichtlich tendenziöse Hervorheben einzelner anführenden Helden, nein, der Krieg mit allen seinen Greueln und Scheußlichkeiten wird in seinen Bildern dem Beschauer vorgeführt oder ihm doch durch einzelne Szenen angedeutet. " Angesichts seiner Darstellungen vom russisch- türkischen Kriegsschauplaz Entsezlichkeit den Beschauer bis in seine Träume verfolgt," so schreibt ein Rezensent. Wereschagins naturalistische Darstellungen sind daher ein gewaltiger Protest gegen den Krieg, er, der Augenzeuge dieser Mezeleien gewesen, vertuscht nichts und, ein ehrlich human denkender Mensch, ver­schweigt nichts. Sein Pinsel zaubert die Leiden und den Jammer der Schlacht wie die traurigen Vorkommnisse eines Feldzuges unerbittlich so auf die Leinwand, wie er die Ereignisse selbst gesehen. Dafür ein Beispiel. Auf einem seiner eindruckvollsten Bilder hat er den Zaren Alexander II.   vor Plewna dargestellt. Der Kampf zwischen den an­greifenden Russen und den sich in ihrem Maulwurfsbau wie die Löwen verteidigenden Türken tobt grauenhaft, aus 600 Kanonenschlünden kracht's und dampft's, daß die Erde erdrönt, der Tod hält zähnefletschend reich­der Zar sizt am sichern Ort auf einem Stuhle. Hinter

liche Ernte und

ihm der Großfürst Nikolaus mit dem glänzenden kaiserlichen General­stab. Was würde in diesem Falle ein anderer Maler, wie es deren heute so viele gibt, getan haben? Nun, zunächst hätte er den mächtigen Herrscher aller Russen aufs Schlachtroß gesezt und dann mit sammt seinem Stabe an die Spize seiner Armee gestellt, Granaten krepirend neben und um ihn, kurz, er hätte ihn gemalt an der Stelle, wo ein Held im Kampfe wirklich sein muß, wenn er auf den schönen Namen gesehen und deshalb malte er es auch so. Und bei alledem ist er noch barmherzig mit seinem Helden", denn den Tisch mit Champagner­flaschen, der gleichfalls in unmittelbarer Nähe des Zaren stand, hat er

Anspruch erheben

soll.

Wereschagin hat es aber mit

eigenen Augen so

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weggelassen. Folgende Züge aus dem Leben des Künstlers illustriren übrigens seinen Karakter auf's beste. Sein epochenmachendes Gemälde ,, Die Gefangenen", das mit erschütternder Naturtreue das Loos der armen türkischen   Soldaten in Schnee und Eis schildert, hatte den damaligen Tronfolger und jezigen Zaren zu einer starken Aeußerung veranlaßt. Trozdem wurde Wereschagin zu einer Audienz in's Palais berufen, mußte aber zur festgesezten Stunde lange warten und erhielt schließlich den Bescheid, daß der Tronfolger zu dieser Audienz keine Zeit habe, der Künstler solle am andern Tage wieder kommen. Am andern Tage hatte jedoch dieser keine Zeit und reiste einfach ab. Da er selbst fürchtet, dieses Werkes wegen nach Sibirien   geschickt zu werden, so meidet er auch sein Vaterland. Einen Orden von Alexander II.   lehnte er ab zum Entsezen der denselben überbringenden Hofbeamten. Dasselbe Schick­sal hatte auch ein gespendeter Orden des Fürsten von Montenegro   und der goldene Georgssäbel, welch lezteren er vom Großfürsten Nikolaus für seine hervorragenden Dienste im lezten russisch- türkischen Kriege ge­schenkt erhalten sollte. Ja sogar den Titel eines Professors, den ihm die Akademie der bildenden Künste zu Petersburg   verlieh, lehnte er ab. Die freie Kunst braucht keine Grade, man muß den jungen Leuten, die auf uns sehen, nicht mit solchen Beispielen vorangehen. In der Kunst gibt es keine andern Ehrenposten als diejenigen, die man sich durch seine Arbeit erringt, als der Name, den man sich erwirbt. Und Ehrenposten verpflichten. Als Professor der Akademie würde ich offiziell den Rang eines Majors bekleiden; aber ich könnte vielleicht, gelänge mir ein bedeutsames Werk, eines Tages den Rang eines Ge­nerals, eines Marschalls gewinnen, wenn die Kunst überhaupt einen solchen zu verleihen hätte." Das ist deutlich und allen Künstlern zur Beachtung zu empfehlen. Dabei ist Wereschagin noch garnicht so alt. Am 26. Oktober 1842 zu Tscherepovets im Gouvernement Nowgorod als der Sohn eines Gutsbesizers geboren, zeichnete er schon als Kind alles auf's Papier, was er sah. Für den Seedienst bestimmt, besuchte er die Seekadettenschule und diente dann als Offizier auf der russischen Flotte. 1860 wandte er sich jedoch der Malerei zu und besuchte die petersburger Akademie. Dann ging er nach Paris   und London  , von dort nach dem Kaukasus  ; 1864 war er Schüler der Ecole des Beaux­Arts in Paris  , bald darauf bei dem pariser Maler Gérôme. 1867-1870 nahm er an der Expedition des Generals Kaufmann in Turkestan   teil, 1870 bereiste er die Gebirge an der chinesischen   Grenze, 1874-1876 Indien  , und machte dann, wie schon erwähnt, den russisch- türkischen Krieg mit, wo er an der Donau   schwer verwundet wurde. Nach diesem Kriege, der die Veranlassung seiner berühmtesten Bilder geworden, ging er nach Paris  , wo er heute noch lebt und schafft. Die Eindrücke, welche er auf seinen weiten Reisen gewonnen, hat er in seinen Bildern ver­ewigt, und zeugen seine ca. 90 Gemälde, teils von riesigen Dimensionen, am besten für seinen Fleiß. Auch unser Bild verdankt der Beobachtung des orientalischen Lebens seine Entstehung und spricht trefflich für die naturalistische Auffassungs- und Darstellungsgabe des Künstlers. Jede Physiognomie der singenden Mönche ist treffend karakterisirt, alle aber prägen auf's schärfste den Karakter des orientalischen Bettelmönchs aus. Die gedankenlose Frömmelei, wie das betend bettelnde Nichtstun kann man schwerlich eindringlicher schildern und lächerlich machen. Die Eigenart des Künstlers macht sich auch an diesem harmloseren Objekt geltend. Anders wirkt freilich seine Apoteose des Krieges," welche er allen Siegern der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft" ge= widmet. Eine Pyramide aus Totenschädeln erbaut, von Raben um= freist und bevölkert, einige Schädel am Boden liegend das ist seine Widmung für die Sieger. Jezt arbeitet Wereschagin in seinem pariser Atelier an 20 großen Wandbildern, welche die Phasen der Geschichte Indiens   darstellen, und für den englischen Tronfolger bestimmt sind.

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Alpenblumen.( Illustr. S. 409.) In der respektablen Höhe von 5500-7000 Fuß, wo die wenigen Glieder der Pflanzenwelt nur ein fümmerliches Dasein fristen, da lachen dem aufsteigenden Wanderer die munteren, bunten und schönsten Kinder der Alpenwelt entgegen: Alpenrosen mit ihren schönen roten Blüten, das lila blühende Alpen­veilchen, das allenthalben geliebte und als Wunderblümlein verehrte Edelweiß, Enzianen  , Silenen, Ranunkeln, Achilleen, Anemonen, Ehren­preis und wie sie noch alle heißen mögen. Auf unserem Bilde hat sie eine kundige Hand zum Strauße gebunden, mögen sie so vereint den freundlichen Leser zum Besuche der Alpenwelt einladen. Ihre Gestaltung gemahnt freilich schon an die Natur, die in den Regionen herrscht, wo sie ihr bescheiden Dasein friſten. Der lange Winter mit seinen Stürmen hat ihnen allmälich ein wolliges Kleid angezogen, das vor seinen Un­bilden schüzt. Auch hat dieser grimme Feind es vermocht, daß die liebliche Gesellschaft nicht so üppig und hoch emporschießt wie ihre rei­zenden Geschwister in unseren Gärten und Feldern, wenn die Sonne des Lenzes sie hervorlockt. Kurze, fnorrige Stengel sind's, aus denen sie hervorwachsen. Aber gerade dieser Umstand, ihr heiterer Anblick in diesen unwegsamen nur von wenigen Menschen betretenen Höhen, dazu ihre großartige romantische Umgebung, erfreuen den Touristen nach mühsamer Bergfahrt. Und wir Bewohner der Ebene erzeigen uns ihm erkenntlich für das herrliche Bouquet, das er uns aus jenen Höhen zum Präsent gemacht.

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