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Reichstage versichert, er denke nicht daran, ein neues Sozialistengeset| gestellt, um einen Reserveposten für Eugen Richter zu haben. Hartkopf. Der Erstere ist beschuldigt, zu Plößensee in der Zeit von einzubringen. Vor den Wahlen wird sich natürlich kein Minister für Dann wurden folgende Resolutionen einstimmig angenommen: 1. Die Anfang 1896 bis September 1897 durch eine fortgesetzte Hand­ein Sozialistengesetz erklären. Wer weiß aber, ob Graf Posadowsky heute im Kösliner Hof" tagende Volksversammlung legt den schärfsten lung als Beamter für Handlungen, welche eine Verlegung nach den Wahlen noch Minister ist, und ob uns sein Nachfolger dann Protest gegen die ablehnende Haltung der Regierung in betreff der der Amts- oder Dienstpflicht enthalten, Geschenke oder andere nicht mit einem Sozialistengesez kommt. Wenn es der Reaktion ge- Aufhebung der Kornzölle ein. 2. Die Versammlung fühlt sich mit den Vortheile angenommen oder gefordert lingt, eine Mehrheit der Sammelpolitik in den Reichstag zu bringen, Ausführungen des Referenten solidarisch und verspricht, bei der jetzt Ehefrau soll ihm Hilfe geleistet haben. Korth ist, damals 20 Jahre dann werden unsere inneren Zustände von einer schweren Krise be- zu entfaltenden Wahlagitation mit ihrer ganzen Kraft einzutreten, alt, im Jahre 1878 beim 2. Garde- Ullanenregiment eingetreten, am troffen, denn das Volk kann es nicht ruhig mit ansehen, daß man und zwar materiell und moralisch, damit der 16. Juni für die sozial- 1. Juli 1889 als Ganzinvalide entlassen und Inhaber der Militär­ihmt seine vornehmsten Rechte nimmt. Betrachten wir demokratische Partei ein Ehrentag wird. Mit einem donnernden Dienstschnalle. Am 1. August 1889 wurde er als nichtständiger Hilfs die abgelaufene Session des Reichstages. Nichts ist für Hoch auf die völkerbefreiende Sozialdemokratie schloß die auch von aufseher im Strafgefängniß zu Plößensee angestellt und am 1. April die Arbeiter gethan, alles für die Besitzenden. Kann vielen Frauen besuchte Versammlung. etatsmäßiger Aufseher. Er hatte freie Dienstwohmung und ein Gehalt da noch ein Zweifel bestehen, daß wir eine Klassenherrschaft haben? Die Schöneberger Versammlung fand in der Schloßbrauerei von 1100 M. Am 3. September v. J. erfolgte seine Amtsentlassung Man sagt, wir hätten keine Wahlparole. Wir haben unser Wahl- statt und war zu einem Drittel von Frauen besucht. Genosse und wenige Tage später seine Verhaftung. programmt in unserem Aufruf klar und unzweideutig ausgesprochen. Pfannkuch hielt das Referat. Derselbe unterzog die Leistungen Es ist ein tribes Bild von Habsucht und Pflichtvergessenheit, Die reaktionären Parteien aber haben kein Programm, denn was des letzten Reichstages einer eingehenden Kritik. Zunächst führte er welches die Anklage von den dienſtlichen Verfehlungen des Korth sie wollen, das können sie nicht öffentlich auszusprechen wagen, und den Anwesenden die rapiden Mehrforderungen für den Mili- entwickelt. In der Strafanstalt war ihm die Station VIb unter­was sie in ihrem Programm aussprechen, ist nichtssagend. Eine tarismus seit dem Jahre 1872 bor Augen; derselbe stellt. Allmälig kam er bei den Gefangenen in den Ruf, daß er zu neue Gruppe faim eine Partei man nicht sagen habe bereits die Summe von 171/2 Milliarden verschlungen. allerlei Begünstigungen bereit sei, wenn ihm dafür Zuwendungen ge tritt diesmal in den Wahlkampf: die Nationalsozialen. Siem Jahre 1872 wurde gesagt, daß man gerüstet sei, macht würden; er solle sich mit der Beförderung von Briefen und wollen monarchisch und sozialistisch zugleich sein. Ein un vereinbarer un gegen zwei Seiten Front machen zu können, aber jeder Reichstag Werthfendungen, mit der Besorgung verbotener Lebensmittel Widerspruch. Sie betonen im Gegensatz habe sich mit Mehrforderungen für Militär- und Marinezwecke zu und anderer verbotenen Gegenstände befassen, kurz, mit den Ge­unferer Internationalität, daß sie national seien. Wir haben stets beschäftigen gehabt. Auch der letzte Neichstag habe sein möglichstes fangenen allerlei Durchstechereien treiben. betont, daß die internationale Gesinnung das nationale Streben hierin gethan. Als die Flottenvorlage bekannt wurde, waren alle Inwieweit diese Bezichtigungen sich bewahrheiten und in welchem nicht ausschließt. Wir sind national in dem Sinne, daß wir für Parteien, mit Ausschluß der Konservativen und deren Anhängsel und Umfange die Durchstechereien betrieben wurden, soll durch die Ver­Freiheit und Gerechtigkeit im Vaterlande kämpfen, dabei aber nicht der Nationalliberalen für Ablehnung derselben. Bei der Berathung im handlung aufgeklärt werden, zu der 65 Zeugen, zumeist frühere oder vergessen, daß auch der Angehörige einer anderen Nation unser Reichstage ist nun aber die Flottenvorlage angenommen, die Parteien jezige Strafgefangene, geladen find. Den Borsiz führt Landgerichts­Bruder ist, daß es in der Welt eigentlich nur zwei Nationen giebt, haben die Kosten hierfür bewilligt. Die sozialdemokratische Partei ist ihrem Direktor Stüber, die Anklagebehörde vertritt Staatsanwalt Maz. die der Ausbeuter und die der Ausgebeuteten. Unser Prinzip in dieser Frage treu geblieben und hat gegen Annahme der Die Vertheidigung führt Rechtsanwalt Dr. Meyerstein. Die Vaterland zu befreien von der Fluth der Reaktion, die Vorlage gestimmt. Wir haben die Ansicht, führt Nedner aus, daß, Verhandlung wird um 9% Uhr eröffnet, fie findet im großen über dasselbe hereingebrochen ist, das ist unsere nationale wenn die Flotte den deutschen Handel schützen soll, auch die Inter- Schwurgerichtssaale statt. Aufgabe. Mögen also die Parteigenossen und auch die Partei- essenten, welche den Vortheil hiervon genießen, die Kosten für die Der Präsident leitet die Verhandlung mit der Bemerkung ein, genoffinnen ihre Kräfte für die Wahlagitation einsetzen. Bei dieser Vermehrung derselben tragen mögen. Nach den bisher gemachten daß ja nothgedrungen eine Menge Personen als Zeugen vernommen Wahl steht mehr auf dem Spiele wie jemals, darum müssen auch Erfahrungen sei die arbeitende Bevölkerung diejenige, welche stets die werden müßten, welche früher in Plößensee einen unfreiwilligen die Kräfte mehr wie sonst angespannt werden und jeder im Wahl- Kosten für den Militarismus trage. Die indirekten Stenern be- Aufenthalt hätten nehmen müssen. Er halte es für wünschenswerth. tampf seine Schuldigkeit thun. Lebhafter, anhaltender Beifall lasten dieſe am meisten, 30 pet. derselben werfe allein der daß die Namen dieser Leute, die sich zumeist jetzt auf folgte dem Vortrage. Da sich zur Diskussion niemand meldete, Getreidezoll ab, welcher von den Arbeitern getragen werden muß, einem besseren Wege befänden, nicht an die Oeffentlichkeit schloß der Vorsitzende die Versammlung mit einem Hoch auf die und so seien alle Konsummartikel derselben mit derartigen Steuern be- gebracht würden. Sozialdemokratie, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Tastet. Mit dem indirekten Steuersystem müsse gebrochen werden Der Angeklagte Korth Außerordentlich gut besucht war der große Saal des und hierfür die Einkommensteuer erhöht werden, um die arbeitende macht bei seiner Vernehmung folgende Angaben: Er bekenne sich Berliner Prater" von Angehörigen beiderlei Geschlechts; ob- Klasse zu entlasten. Redner führte des weiteren den Posadowsky'schen nur schuldig, in einzelnen Fällen einigen Gefangenen verbotene wohl durch Hinausschaffen der Tische weitere Pläge für die fort- geheimen Erlaß an und zeigte, welche Stimmung in den Lebensmittel zugewendet zu haben. In einem Falle habe er auch während kommenden geschafft wurden, mußte eine beträchtliche höheren Kreisen für die Arbeiter vorhanden, wenn man ge- für einen Gefangenen ein Packet, welches bei dem Kaufmann. Anzahl das mit brausendem Beifall aufgenommene Referat fegliche Berufsvereine verlangt. Die Aussprache des Herrn Schröder in Plögensee niedergelegt war, besorgt. Er habe es dem des Reichstags- Abgeordneten Genossen Förster stehend anhören. Posadowsky im Reichstage habe dieses genügend klar gelegt. Gefangenen ausgehändigt, ohne es vorher auf seinen Redner, der die bevorstehenden Reichstagswahlen als die bedeutungs- Wenn zur Sammlungspolitik aufgefordert wird, kann es uns recht Inhalt git untersuchen. Eine Belohnung habe er für vollsten aller bisherigen bezeichnete, verstand es vortrefflich, die reat- sein, es findet hierdurch eine reinliche Scheidung statt. Zerschmettern feine Vermittelung nicht erhalten. Daß er Briefe an die tionären Gelüste des Junkerthums und der Regierung, durch deren kann man die Sozialdemokratie nicht mehr, jeder Versuch würde Gefangenen besorgt habe, bestreite er. Zu zwei verschiedenen Malen Erfüllung das arbeitende Bolk auf das fühlbarste wirthschaftlich scheitern. Unsere Stellung ist uns allenthalben klar gegeben, die habe er je einen an ihn adressirten Brief aus Rußland erhalten. bedrückt und politisch gefnebelt werden soll, zu kennzeichnen. Reinhaltung der Brinzipien und Taktik wird uns auch zu weiteren Er habe den Inhalt, der russisch geschrieben war, nicht lesen können, Die ungeschminkten Auslaffungen unserer politischen Gegner, der Ver- Siegen führen. Mit dem Appell an die Anwesenden, die Waffe des aber angenommen, daß die Briefe für einen Gefangenen in treter für Vernichtung der bestehenden politischen Rechte, und die Er- allgemeinen Wahlrechts am 16. Juni im Interesse der Arbeiter feiner Station bestimmt waren und sie deshalb beide ver­flärungen der Regierungen genügen, das Proletariat auf die drohende klasse zu benugen, mit Opferfreudigkeit und Muth in den Kampf brannt. Er räume ein, daß er nicht pflichtgemäß gehandelt Gefahr aufmerksam zu machen, die es durch sein Machtwort am Tage zu ziehen und daß auch die Frauen rege mit thätig sein mögen, habe, dem er hätte die Briefe an seine Behörde ab­der Wahl von sich abwenden kann. Nach einem Mahnwort an die Frauen, damit der Sieg ein derartig imposanter werden möge, daß uns das geben müssen. Der Vorwurf der Anklage, daß er die bemittelten auch ihrerseits nach besten Kräften im Sinne der Sozialdemokratie zu durch endlich zugeständnisse gemacht werden müssen, schloß Referent Gefangenen begünstigt, die unbemittelten dagegen schlecht behandelt wirken, schloß der Redner seinen interessanten Vortrag. Eine Dis- seinen mit Beifall aufgenommenen Vortrag. Diskussion fand nicht habe, sei nicht richtig. Der Präsident legt dem Angeklagten eine fussion fand nicht statt, obwohl eventuell anwesenden Gegnern, wie statt. Aufgefordert wurden die Genossen noch, am Sonnabend, den Anzahl von ihm unterschriebener Postquittungen über den Empfang immer, größte Nedefreiheit zugesichert ward. Genoffe lose machte 7. Mai, bei der im IV. Bezirk in Schöneberg stattfindenden Stadt- eingeschriebener Briefe und Packete vor. Auch Frau Korth hat in auschließend auf die Nothwendigkeit der Einsicht der Wählerlisten verordnetenwahl ihre Schuldigkeit zu thun, damit auch der in diesem einigen Fällen den Empfang durch Namensunterschrift bescheinigt, aufmerksam und giebt bekannt, daß am Sonntag früh für die Bezirk aufgestellte sozialdemokratische Kandidat Genosse Hoffmann aber beide Angeklagten erklären, daß sie eine Auskunft über Schönhauser Vorstadt eine Flugblattverbreitung stattfindet, fiegreich aus der Wahl hervorgehe. den Inhalt oder Zweck dieser Sendungen nicht mehr zu geben ver­an der sich zu betheiligen Ehrenpflicht der Genossen sei; ebenso sei Die Charlottenburger Genossen hatten eine Versammlung in mögen, ebensowenig wie sie im stande seien, die Absender zu nennen. dringend geboten, jetzt im Wahlkampfe die Lokalliste genau zu be- dem Lokal Bismardhöhe einberufen. Auch hier war der große Daß sich in den beiden aus Rußland angekomunenen Briefen Geld achten und für weitmöglichste Verbreitung der Parteipreise zu Saal völlig gefüllt, die Stimmung der Genossen vorzüglich. Der befunden habe, wird von den Augeklagten Korth in Abrede gestellt. agitiren. Nachdem auch Genosse August in in fräftigen Worten Kandidat des Kreises Fri 3ubeil hielt ein zweistündiges Referat Der Staatsanivalt hält dem Angeklagten vor, daß thatsächlich ein­die Anwesenden auf ihre Pflichten während der Wahlperiode hin- über die bevorstehenden Reichstagswahlen. Redner unterzog zunächst mal für einen Strafgefangenen Fr. Geld aus Rußland angekommen gewiesen, nahm die Versammlung einstimmig die Resolution an, das Verhalten der Regierung gegenüber der sozialdemokratischen fei; Korth erklärt, daß ihm dies nicht bekannt fei. Noch belastender Beren Inhalt wir gestern bereits unterbreitet. Ein brausendes Hoch Interpellation betr. die Aufhebung der Kornzölle einer scharfen für die Angeklagten erscheint der Umstand, daß sie einräumen auf die internationale Sozialdemokratie schloß die imposante Ver- Kritik. Hier hat sich wieder gezeigt, wie weit sich die Regierung müssen, eine Anzahl Postanweisungen quittirt zu haben, fammlung. den agrarischen Interessen dienstbar macht. Freilich, die Wünsche der aus verschiedenen Städten für den Angeklagten Korth eintrafen. Der große Saal im Voltsgarten" war dicht besetzt. In Herren Agrarier gehen noch weiter. Der Antrag Kanig kehrt wieder! Eine Aufklärung wollen die Angeklagten auch hierüber nicht geben: martigen Zügen schilderte Reichstags- Abgeordneter Molkenbur Man redet immer von en Leistungen, die von den Unternehmern können. Der Präsident ermahnt den Angeklagten, bei dieser Sach die gegenwärtige Situation. Die alten Parteien sind mit Aus- für die Arbeiter aufgebracht seien. Was bedeuten diese winzigen lage doch lieber das Leugnen aufzugeben und sich zu einem Ge nahme der Sozialdemokratie in voller Auflösung begriffen. Nach Opfer gegenüber den ungeheuren, welche die Arbeiter auf dem Wege ständniß zu bequemen. Korth bleibt aber dabei, daß er außer den Abstreifung ihrer ehemaligen Jdeale zeigen sie jetzt das nackte der indiretten Steuern für die nothwendigsten Lebensmittel auf zugegebenen Fällen von nichts wisse. Klasseninteresse. Im Mittelpunkt der neuen Sammelpolitik steht der bringen müssen. Wir gehen schweren Zeiten entgegen, für viele In­Ein Musterbeamter? Bund der Landwirthe, dessen erstes Ziel die Erhöhung der Getreidezölle duſtriearbeiter wird es einen traurigen Sommer geben. Die Ge- Als erster Zeuge wird Oberinspektor Gennadt von der Strafanstalt: ist, um den Getreidepreis dauernd auf jener anormalen Höhe, die er treidepreise werden infolge des unseligen Krieges zwischen Spanien Plößensee vernommen. Der Zeuge stellt dem Angeklagten das; jetzt erreicht hat, zu halten. Auf der anderen Seite streben diese und Nordamerika eine solche Höhe erreichen, daß die Regierung ge- Beugniß eines geschickten, anftelligen, energischen Beutepolitiker eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Arbeiter zwungen sein wird, die Zölle aufzuheben. Deutschland ist durch Beamten aus, der die ihm ertheilten Aufträge mit Umsicht auss: an. Der Recke 'sche Vereinsgefeß- Entwurf und dessen Fortsetzung, der feine Flottenpolitik und durch sein Vorgehen in China auf einen führte. Der Präsident hält dem Zeugen vor, daß sein früheres Posadowsky'sche Erlaß stellen sich dar als Ausnahmegeseze gegen die Weg gerathen, der zu gefährlichen Verwicklungen führen kann. Und Beugniß mit seinem jezigen nicht in Einklang zu bringen sei. Arbeiter. Dabei völliger Stillstand in der Arbeiterschuß- Gesetzgebung. wer weiß: vielleicht führt man uns auch bald die Chinesen, die Damals habe der Zeuge gesagt, daß Korth roh und brutal Auch das Reichstags= Wahlrecht ist bedroht durch die verbündeten billigsten Arbeitskräfte die es giebt, ins Land ein! Morgen, bei dem sei und zum Trunt neige. Der Zeuge giebt zu, daß Korth Reaktionäre. Angefangen hat der Reichstag mit einer Vermehrung Schluß des Reichstags im Weißen Saal wird wohl wieder die Sammel- auch diese wenig empfehlenswerthen Eigenschaften besessen habe. Es der Armee und geendet mit einer Vermehrung der Marine. politik gepriesen werden. Wie wenig das nügt, sehen wir am besten in sei schon längere Zeit in der Anstalt davon gemunfelt worden, daß Die jetzige Großmannspolitik soll durch äußere Erfolge die Blicke unserem Kreise, in dem keine einzige der vielen Parteien zu gunsten Korth mit den unter seiner besonderen Aufsicht stehenden Gefangenen vom inneren Elend ablenken, aber das macht kein Bolt groß und der anderen zurückgetreten ist. In dem kommenden Wahlkampf Durchstechereien treibe. Der Zeuge habe auch wiederholt nach dieser. start, wie das Beispiel des Frankreich unter Napoleon III. zeigt. Die wird es sich weiter um das allgenteine, direkte und geheime Wahl- Richtung hin Ermittelungen angestellt, dieselben hätten aber kein Hoffnungen, welche auf die Erschließung China's gesetzt werden, recht handeln, das einzige Recht, das wir noch haben. Auch dieses Ergebniß gehabt. Im Oktober v. J. habe sich der Strafgefangene Fr. dürften sich nicht erfüllen, wohl aber dürfte die Einführung moderner ist in Gefahr. Unverfrorener können die Wünsche nach einer Ab- bei dem Zeugen gemeldet und sich darüber beschwert, daß mehrere. Produktion unter Anwendung der billigen Arbeitskräfte den deutschen änderung des bestehenden Wahlrechts nicht mehr geäußert werden, mit Geld beschwerte Briefe, die von seinen Angehörigen in Tiflis an Produzenten erneute Konkurrenz bringen. Und alles das als es bereits geschehen ist. Man mag sich aber das merken: Dieses ihn unter der Deckadresse des Aufsehers Korth abgesandt seien, nicht in müssen zum Ueberfluß die deutschen Arbeiter durch erhöhte Wahlrecht ist einer der Grundpfeiler des Reiches. Nimmt man diesen seine Hände gelangt wären. Hierbei sei zur Sprache gekommen. Steuern bezahlen. Mögen sich, so schließt Redner, die ge- fort, so tönnte es geschehen, daß das Gebäude einstürzt und derjenige, daß auch andere Gefangene von dem Angeklagten Korth ausgebeutet samunten bürgerlichen Parteien zusammenschließen, auf der anderen der sich unterfängt, daran zu rütteln, unter den Trümmern begraben worden seien. Seite steht das arbeitende Volt, das alle Werthe schafft und dafür wird! Denken wir weiter an die Liebesgabenpolitit, an die Vieh- Der folgende Zeuge, Kaufmann und Restaurateur Ernst Radtke sorgen wird, am Wahltag die Stimmung der arbeitenden Klassen sperre, die nur auf eine künstliche Vertheuerung des Fleisches hinaus aus Plößensee, kann sich nur entsinnen, daß in ganz vereinzelten zum Ausdruck zu bringen. Stürmischer, lang andauernder Beifall läuft. Unsere Aufgabe in dem Wahlkampf ist es, die rechtsstehenden Fällen Badete für den Aufseher Korth bei ihm abgegeben worden lohnte den Redner. Diskussion fand nicht statt und wurde die Ver- Parteien soviel als möglich zu schwächen. Unermüdlich muß die sind. Er hat darin irgend etwas Auffälliges nicht gefunden. sammlung mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie geschlossen. Agitation bis zum 16. Juni betrieben werden, dann bin ich fest Der Angeklagte Sorth giebt die Möglichkeit zu, daß er Der Kösliner Hof war bis auf den letzten Platz gefüllt. überzeugt, daß der 16. Juni ein glanzvoller Tag in der Geschichte einige Packete abgeholt habe, er könne aber nicht mehr angeben, Genosse Borgmann führte etwa folgendes aus: Die Partei- der deutschen Sozialdemokratie wird. Schon heute ist die Sozial- welche Bewandtniß es damit gehabt habe. Kaufmann Schröder, der ebenfalls in der Nähe des An­verhältnisse haben sich seit der letzten Reichstagswahl sehr zu gunsten demokratie eine Macht, mit der in allen Fragen gerechnet werden der Regierung, doch zum Schaden des Volkes verändert. Die muß. Alle Aufrufe, alle Aufforderungen, die ergangen sind, uns zu geklagten Korth wohnt, befundet, daß bei ihm in einem Zeitraum nationalliberale und die konservative Partei arbeiten für die Groß- vernichten, haben nichts genutzt. Wir schütteln nicht den Staub von von etwa 6 Monaten sieben oder acht Packete abgegeben worden grundbesitzer. Feste Abmachungen deuten auf eine aus diesem den Füßen, wir bleiben im Vaterlande, bis wir andere Zustände seien, welche an Korth adressirt waren und von demselben auch ab­Wirken hervorgehende deutsche agrarische Partei hin. Die geschaffen haben. Kämpfen ist unsere Losung! Deshalb vorwärts geholt worden seien. Einmal sei auch eine Postanweisung mit der Zentrumspartei hat Adresse des Korth bei dem Zeugen abgegeben worden. Briefe seien mur aus Religionsrücksichten Opposition in den Kampf zum 16. Juni!( Lebhafter, andauernder Beifall.) Eine Diskussion fand nicht statt. Troz wiederholter Aufforderung öfter, etwa 10 Mal, eingetroffen, welche die Adresse des Zeugen gemacht. Seitdem die Verfrommungspolitik eingeleitet worden hat sie ihr freiheitliches ist, In dem ersten Umschlag Gebahren aufgegeben und meldete sich auch kein Gegner. An stelle des Genossen Schlender, der trugen. habe dann ein zweiter ist regierungsfähig geworden. Die Sozialdemokratie hat da- nach Hamburg verzogen ist, wurde Pasche zum zweiten Ver- Brief mit der Adresse des Aufsehers Korth gelegen. Der durch den Vortheil, Parteien mit bestimmtem Wollen trauensmann gewählt. Darauf wurde die Abrechnung von der Mai- Beuge will sich hierbei keine besonderen Gedanken gemacht haben. Frau Gefangenen- Aufseher Pezold, die folgende Zeugin, hat­gegenüber zu stehen. Die National- Sozialen haben das Bedürfniß, feier gegeben, fie ergab einen definitiven Ueberschuß von 141,43 m. Sie Sozialdemokraten zu befehren.( Gelächter.) Das beweist ihre Unter" Verschiedenes" machte Genoffin Vogel auf die Frauen- mit dem Korth'schen Ehepaare in einem der sogenannten Familien­Unkenntniß der Arbeiterschaft und der ganzen sozialen Verhältnisse. verfanmilung am 8. Mai aufmerksam, in der Frau Braun über häuser" gewohnt. Es sei ihr sowohl wie den übrigen Nachbarinuen Heute giebt es nur ein hüben und drüben, feine Zwischenpartei. die Bedeutung der bevorstehenden Reichstagswahlen für die prole aufgefallen, daß häufig Leute mit Packeten nach der Korth'schen Dann kam Redner auf die ablehnende Haltung der Regierung gegen tarischen Frauen sprechen wird. Genosse Siegrist nahm darauf Wohnung tamen, da die Ehefrau North sich aber dadurch einen die Aufhebung der Getreidezölle zu sprechen. Die Bekanntmachung Beranlassung, gegen das Verhalten der Charlottenburger Polizei bei Nebenverdienst zu verschaffen suchte, daß sie für andere Leute wusch. des Regierungsstandpunktes erregte lebhaften Unwillen in der Ver- der Beerdigung des verstorbenen Genossen Karl Bartel am so habe man angenommen, daß ihr Wäsche gebracht wurde. In ähnlichem Sinne äußern fich die übrigen Hausbewohner. sammlung. Der Vortragende wies auf die Wünsche der Agrarier vorigen Sonntag aufs schärfste Protest einzulegen. Seine Aus­Der Zeuge Radtke wird noch einmal vorgerufen und ihm vor hin, die Hörigkeit einzuführen und das allgemeine Wahlrecht durchführungen ergänzten die Genoffen 3ubeil und Freitag einen Verfassungsbruch zu beseitigen. Ferner hob er die Schädigungen durch die Darstellung der eigenen Erlebnisse. Diese Mittheilungen gehalten, daß er seine Aussage noch ergänzen könne. hervor, die durch die Lebensmittel- und Industriezölle dem riefen den stärksten Unwillen in der Versammlung hervor. bekundet daß häufig unbekannte arbeitenden Bolte zugefügt werden. Allein die Sozialdemokratie Wenn die Ergebnisse der bereits eingeleiteten Schritte bekannt ihm gekommen seien, welche Badete für den Aufseher Korth abgaben. tritt noch für die Voltsrechte ein. So kann es kommen, daß mancher werden, wird eine besondere Versammlung sich mit diesem Vorfall Mehrfach seien die Leute noch in dem Lokale des Zeugen gewesen, unzufriedene Bürger, der nur heimlich die Faust in der Tasche ballt, beschäftigen. Mit einem dreimaligen, begeistert aufgenommenen wenn Korth sich nach den Dienſtſtunden auch einstellte. North have sozialdemokratisch wählt, da alle anderen Parteien Gegner der frei Hoch auf die Sozialdemokratie schloß der Vorsitzende die Verſamm- dann mit ihnen getrunken, die Badete selbst in Empfang genonunci Heitlichen Fortentwicklung sind. Würden die agrarischen Parteien lung, deren Verlauf uns zu guten Hoffnungen berechtigt.

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Durchstechereien

in der Strafanstalt Plöhenfee".

die Macht im Neichstage bekommen, so würden sie alle Anschläge auf die Volksrechte verwirklichen. Die Arbeiterschaft muß dafür sorgen, daß die wenigen Rechte, die das Volf besigt, auch gewahrt werden. Die Rede wurde mehrmals von braufendem Beifall unter­brochen. In der Diskussion wies hinge auf die liberalen Parteien hin. Borgmann meinte im Schlußwort, daß die Liberalen bei Vor der zweiten Straffammer des Landgerichts II begann der Reichstagswahl feine Rolle spielen, was sie auch selber wissen. gestern der umfangreiche Prozeß gegen den früheren Gefangenen­Habe man doch den alten Langerhans auch im dritten Wahlkreis auf- Aufseher August Korth und dessen Ehefrau Bertha Korth geb.

nunt,

Leute

die

Radtke,

المدة

und sich gleichzeitig auch Geld geben lassen. Den Inhalt der Packete hat der Beuge nicht gesehen. Dem Aeußeren nach seien aber Lebensmittel darin gewesen. Auf die Frage des Präsidenten, ob auch für andere Aufseher Pacete bei ihm abgegeben worden seien, erwidert der Zeuge, es könnte möglich, sein, aber er könne sich eines solchen Falles nicht entsinnen.

Die Vernehmung der Gefangenen. Bei der Vernehmung des ersten Zeugen, der als früherer Ge­fangener in Plögensee seine dort gemachten Erfahrungen preisgeben.