Freisinnsstolz vor Königethronen.
Der Freisim betont im jezigen Wahlkampfe wieder feinen Monarchismus. Diesen Ueberzeugungen" getreu verschmähen es die freisinuigen Herren auch nicht, bei Festmählern im faiserlichen Schloß zu erscheinen und sich faiserliche Trinksprüche anzuhören. Und ach, wie glücklich find fie, wenn des faiserlichen Auges Huld auf sie, die tapferent Voltsmänner, fällt.
Aber leider ist dieses Glück nicht so leicht zu erfassen, und so soll es den Herren auch beim gestrigen Festmahl nicht sehr angenehm ergangen sein. Ein Bericht erzählt:
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Ein Gefeßz bom 15. Januar 1881 vereinigte sodann den Guts- 1, Deutschen Tageszeitung". Man weiß, was das bedeuten soll. Die Stadium des Sondirens bef den Trägern zugkräftiger" Namen und Bezirk Thiergarten einschließlich des Zoologischen Gartens, des Beiten des Kampfes mit geistigen Waffen" find längst vorbei. Nur über Vermuthungen in der Tagespresse nicht hinausgekommen. Dieser Seeparks bis zum alten Landwehrgraben und des Fasanerie- an die rohesten Justinkte wird appellirt. Echt agrarisch, echtes„ Blau- Zustand zeigt die Berfahrenheit der bürgerlichen Parteien im grellien terrains bis zur Pappel Anee = mit Berlin . Ferner legte blut". eine Kabinetsordre Lichte, bei denen erfahrungsgemäß das politische Programm nichts, bom 2. Februar 1881 den westlich vom alten Landwehrgraben, zwischen dem Landwehrkanal und der gegnerischer Wahlkampfsführung fertig werden. Aber unsere Ausflügler" werden auch mit diesen Methoden der Namen des Kandidaten dagegen alles bedeute. So wenig BeBerlin- Charlottenburger Chauffee belegenen Theil des Seeparts, stinumtes sich heute über den Ausfall der Wahlen in den Reichss nebst dem westlichen Theil der Schleuseninsel, und den westlich der Selber die niedrigfte Wahlbemagogie zu betreiben, landen sagen läßt, so steht doch das eine fest, daß ein starker Wechsel Pappel- Allee in der Vertretung des Landes eintreten und eine gewisse Verjüngung zivischen Landwehrkanal und Kurfürsten- Allee dabei jedoch im gleichen Athem über die sozialdemokratische Ver- derselben stattfinden wird. belegenen unbebauten Theil des Hyppodroms,( ausschließlich des führung und Berhezung des Volkes zu schreien, das hat Herr Polytechnikums und der Bleichröderschen Villa) zu Berlin . v. Stumm vor seinen Wählern in Neunkirchen glücklich fertig geDas ,, Ordnungs"-Kuddelmuddel in Straßburg i. E. Ein Ministerial Erlaß vom 7. Februar 1881 legte dann noch den bracht. Schloßbezirk Bellevue zum Stadtbezirk Berlin . Alle diese nach Das Bemühen der Ordnungs" parteien in der Hauptstadt der Das ganze Bestreben der sozialdemokratischen Führer geht das Reichslande, der Sozialdemokratie den bisher von Bebel innedem Jahre 1870 zu Berlin gelommenen Stabttheile hin, sich aus den mühsam zusammengebrachten Arbeitergroschen ein gehabten Reichstagssig zu entreißen, ist ein so heißer, daß ihnen tein gehören bei den Reichstagswahlen der Osten zum behagliches Leben zu fristen sie verschmähen es, Handarbeit zu Opfer der politischen legerzeugung zu groß erscheint, um dies Ziel ahlkreis Niederbarnim, der Westen zum Wahlkreis verrichten." Dem Genossen Vollmar wird in zweideutigen Worten zu erreichen. Nach langen Verhandlungen zwischen den vers Teltow Beestow, und dürfen daher keinem Berliner Wahlkreis unterstellt, er habe das„ Theilen" als Programmpunkt aufgegeben, fchiedenen Lagern unserer bürgerlichen Gegner scheint das zugetheilt werden. Von feiten der sozialdemokratischen Stadt- seitdem ihm durch eine Erbschaft seiner Frau ein großes Kompromiß jetzt fertig, der lang ersehnte Allerweltskandidat endlich verordneten find bereits beim Magistrat Schritte gethan, um die Bermögen zugefallen war". Dabei spricht der wackere Hammer gefunden zu sein. Die flerifale Landespartei hat die UnterRichtigstellung der Wählerlisten zu veranlassen. Es darf angenommen schmied" fiche da! endlich einmal ein waschechter Handarbeiter! füßung des von den„ Liberalen " und" Demokraten " vorgeschlagenen werden, daß der Magistrat die nothwendigen Aenderungen noch vor von Wahllügen, bei denen es dahingestellt bleiben müsse, ob sie Rechtsanwaltes Riff bon der bejahenden Beantwortung der am 18. d. Mts. beginnenden Auslegung der Wählerlisten vor mit Vorbedacht oder aus Dummheit erfolgen, von einer„ Miftpfüge" einer Reihe von Fragen abhängig gemacht, wodurch sich der Kandidat nimmt und damit eine dem Reichsgesetz entsprechende Eintheilung in der man wandeln müsse, wenn man solche Gegner vor sich habe! verpflichtet, im Reichstag der Elsässer Gruppe beizutreten, gegen alle der Berliner Reichstags- Wahlkreise schafft. Gewiß, Herr v. Stumm ist der erste, der das Recht hat, mit Steinen Ausnahmegefege sowohl auf politischem wie auf religiösem Gebiet, um sich zu werfen. besonders gegen das Jesuitengesez Stellung zu nehmen, endlich für Natürlich ist Herr b. Stumm, vor den Wahlen wenigstens, die Einführung der allgemeinen und direkten Wahlen zum Landesfern davon, irgendwie die Rechte des Volfes und seiner Vertretung ausschuß sowie für Ausdehnung der Geltung des Reichs- Preßgesezes beeinträchtigen zu wollen", das Reaktionsgeschret set„ eitel Schwindel" auf Elsaß Lothringen einzutreten. Herr Riff hat sich unter das und nur darauf berechnet, die Politik der Sammlung aller pro- von den Kleritalen aufgestellte Joch gebeugt und noch außerdem duktiven Stände zu durchkreuzen. Rechte des Volkes und seiner Vertretung. Ich werde eintreten für die ausdrücklich erklärt, weder der nationalliberalen noch der konservativen Fraktion des Reichstags beitreten zu wollen. Der klerikale„ Elsässer" leber feine Stellung zu den agrarischen Forderungen äußerte stellt unter diesen Umständen Sie Unterstützung der Kandidatur Frhr. v. Stunun nach der Post": Riff durch seine Partei in sichere Aussicht, und das Organ der soIch bin darüber nicht zweifelhaft, daß, sobald in 5 Jahren genannten Demokraten, die„ Bürgerztg.", meint, es dürfe nach der die Handelsverträge abgelaufen sein werden, eine ganz iffschen Erklärung als annähernd sicher" angenommen werden, erhebliche Erhöhung der Getreidezölle eintreten daß Herr Riff als Kandidat sämmtlicher bürgerlichen Parteien, der muß, selbst auf die Gefahr hin, daß das Zustandekommen demokratischen, liberalen und Herifalen Partei, aufgestellt werden neuer Handelsverträge dadurch zum Nachtheil der Industrie wird. Etwas betrübt äußert sich blos die Straßb. Post", der erschwert wird. Moniteur des Gouvernements, die wegen der Riff'schen Klausel Das wird den Bund der Landwirthe kaum veranlassen, auf einen über den Nichtbeitritt zur nationalliberalen bezw. fonservativen eigenen Kandidaten, der num doch aufgestellt werden soll, zu ver- Fraktion der jetzt gefundenen Lösung der Mischmaschkandidaten zichten. Dagegen wird die Industrie von diesem ihren Führer, frage offenbar wenig Geschmack abzuigelvinnen vermag. Sie schreibt der noch 1894 und später der größte Förderer und Lobreduer des mit sauersüßer Miene: russischen Handelsvertrages war, nicht besonders erbaut sein. Herr Man wird. wir wissen das wohl diese Mittheilungen in Stumm gestand auch die Belastung des Industrie- Arbeiters durch liberalen Kreisen mit gemischten Gefühlen lesen. Indessen wird man eine Erhöhung der Agrarzölle zu: mit dem„ Elsässer" sagen müssen, daß der Weg der Verständigung Freilich wird durch jede Erhöhung des Getreidezolles das unter den Ordnungsparteien der einzige ist, der eine Aussicht auf Brot vertheuert und den Industrie Arbeitern dadurch eine Niederlage der Sozialdemokratie in Straßburg eröffnet. Und ein gewiffer Nachtheil zugefügt werden. Wenn aber die Indie Herbeiführung einer solchen, die Rückgewinnung Straßburgs für dustrie unter dem Schuß der nationalen Arbeit zu immer einen Kandidaten der Ordnungspartei, ist wohl der erste und größerer Blüthe fich entfaltet, so muß sie sich auch gefallen lassen, maßgebendste Gesichtspunkt für die nächste Reichstagswahl. Darüber die mit diesem Prinzip verbundenen Nachtheile zu tragen. Sie wird fein Zweifel bestehen können und hoffentlich auch keiner bemuß ihren Arbeitern im Lohn die Vertheuerung stehen." des Brotes ausgleichen. Die bedingungslose Kapitulation der gouvernementalen" Post" Wenn die Arbeiter sich bei jeder Brotvertheuerung auf diese vor dem Ultimatum der Klerikalen wirft auf die Gesinnungslosigkeit schönen Worte des Herrn v. Stumm ernstlich berufen würden, die und Zerrüttung des reichsländischen Nationalliberalismus, der noch Industrie" würde sich gar bald von einer solchen Sammlungspolitik vor fünf Jahren im Besiz des Straßburger Mandats war, ein grelles abwenden. Sie hat nichts gegen die Brotvertheuerung, solange sie Schlaglicht und zeigt zugleich, wie groß die Angst des Ordnungsdieselbe nicht im Lohn auszugleichen braucht, sondern alles dem flingels vor einem abermaligen Siege der Sozialdemokratie ift. Arbeiter aufbürden kann. Daher gehört die Einschränkung des Für die lettere ist das Kampffeld mun klar, und das Bewußtsein, Der Aufruf rühmt die Erfolge der Partei während der abge- Lohn wirklich Koalitionsrechts auch nothwendig zu der Sammelpolitik. Sowie der dem vereinigten Aufgebot aller bürgerlichen Parteien gegenüber Laufenen Legislatur. Was haben die Spahn und Lieber da nicht stiege, würde die Industriellen ganz anders wie heute denken. Daß willigkeit anspornen. die Zoйvertheuerung der Lebensmittel zustehen, wird unsere Genossen zu doppelter Begeisterung und Opferalles vollbracht! Sie haben die Boltsrechte geschützt, weise Spar- sie gar noch Lust haben sollten, das Zustandekommen neuer Handelsfamteit geübt, Belastung der breiten Boltsmasse verhütet, das verträge zu erschweren", bezweifeln wir vollends. Bustandekommen des Bürgerlichen Gesetzbuches und einer ben modernen Rechtsanschauungen mehr entsprechenden" Militär- Strafzwischen zwei Stühle gesetzt habent.- Alles in allem dürfte fich Herr Stumm mit seiner Wahlrede prozeß- Ordnung ermöglicht. Sie haben für alle Stände und alle Schichten des Boltes gewirkt. Kurzum, die Bentrumsleute sind die ausgezeichnetsten Voltsvertreter, die man finden kann.
Er
Algemein fiel die sonderbare Art auf, wie der freisinnige Abgeordnete Knörde sich während dieses Cercles benahni. umfreiste beständig den Kaiser, obwohl ihm von verschiedenen Seiten mit recht vernehmlicher Stimme nahe gelegt wurde, daß das nicht passend sei. Ob Herr Knörde nur etwas von den Gesprächen erhaschen oder zum Cercle gezogen werden wollte, blieb unentschieden. Jedenfalls hat er den letzten 8wed nicht er reicht. Ueberhaupt wurde die Thatsache viel bemerkt, daß der Kaiser mit Ausnahme des Vizepräsidenten Schmidt, kein einziges Mitglied der freifsinnigen Frattion des Reichstages ins Gespräch zog, obgleich z. B. die Herren Langerhans und Munkel wieder holt so standen, daß sie dem Blicke des Kaisers nicht entgehen tonnten."
Arme Freifinsmannen! Ja, man wandelt nicht ungestraft in Monarchenschlössern, wenn man" Voltsmann" sein will.
Und wenn die Herren vom Schlosse kommen und in die Verfammlungen unter das Bolt treten, so wird der Bestrafung zweites Quantum über sie kommen. Das Bolt wird die Herren wohl erst recht nicht sehen und ihnen nur freundschaftlich fagen: Bitte, meine Herren in Frack und Eskarpins, begeben Sie fich getrost ins Schloß zurück!
Für Wahrheit, Freiheit und Recht!"
Inter dieser alten Devise schickt auch diesmal die Zentrums partei ihren Wahlaufruf ins Land, den heute Abend die„ Ger mania " veröffentlicht.
Aufruf es darstellt.
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v. Blödan.
burg:
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Reichstage- Kandidaturen.
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Freifinnigen Dr. Mugdan, Oberlehrer Dr. Benneke ist von der Aufgestellt wurden in Potsdam Osthavelland von den Kandidatur zurückgetreten; in Meseriz- Bomst von den FreiWarum Herr Beck kandidirt. fimigen Hugo Kindler; in Minden Luebbede von den FreiDarüber gab Herr Liebermann von Sonnenberg in einer Ber - finnigen Architekt Demmig; in Dresden Altstadt von den KonLeider macht sich in Wirklichkeit die Sache ganz anders als der sammlung, die am vergangenen Sonntag in Königsberg in der fervativen Dr. Weidenbach; in Bretten Eppingen vom Zentrum Neumark tagte, eine Auskunft, die den Konservativen gegenüber eine Frhr. v. Menzingen; in Mannheim von den Nationalliberalen Das Zentrum hat die Vollstrechte nicht geschützt. Es hat sie recht wohlwollende Absicht erkennen ließ. Nachdem nämlich Herr Kommerzienrath Scipio; im dritten nassauischen Wahlaufs schlimmste verrathen, da es das Budgetrecht des Reichs- Liebermann und der antisemitische Kandidat Fuhrherr Beck die reis von den Freifinnigen Mergler; in Altenburg der Vortags durch die Bewilligung des Flottengesetzes preisgab. Es hat Rettung des Mittelstandes prophezeit hatten, kam es in der Debatte ſizende des Bundes der Landwirthe, in Altenburg Stammerherr ferner ein um sturzgefeß verlangt, welches die völlige Aus- zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Herrn von Tresckowrottung der Dent- und Breßfreiheit bezweckte. Heißt das„ Wahrung Blankenfelde und den antisemitischen Rednern wegen des Einbruchs bayern : München I: Gg. Birk. München II: Gg. v. VollSozialdemokratische Kandidaturen in Bayern . 1. Ober der politischen Freiheiten"? in diesen Wahlkreis. Herr von Treskow warf dem. Fuhrherrn Beck Und ebenso ist es mit der Förderung der wirthschaftlichen vor, daß er sich garnicht hätte aufstellen lassen dürfen, weil die mar. Aichach : Birk. Ingolstadt : Eduard Schmid . WasserInteressen des deutschen Volkes", welche der Wahlaufruf gleichfalls Sagungen des Bundes eine Gegenkandidatur gegen einen vom Bunde Birk. Weilheim : Franz Schmitt. Rosenheim : dem Zentrum nachrühmt. War es eine Verhütung der Belasting anerkannten offiziellen Kandidalen verböten. Erregt erklärte Herr V. Vollmar. Traunstein : v. Vollmar. 2. Niederbayern : der breiten Boltsmassen, als das Zentrum eine Milliarde fait Liebermann, in den Sagungen stände davon gar nichts, das sei mir Landshut : v. Vollmar. Straubing : Birk. Passau : für Marinerüstungen bewilligte, welche aus den indirekten ein Vorstandsbeschluß; Herr Beck aber entwickelte, daß seine Kandi- Ed. Schmid. Pfarrkirchen : Franz Schmitt. Deggendorf : Steuern, die auf die Lebensbedürfnisse des Boltes gelegt sind, ge- datur viel früher festgestanden habe als die des Herrn von Levehow, Ed. Schmid. Kelheim : Ed. Schmid. deckt werden sollen? daß ihnen zu Anfang immer der Landrath von Saldern Im fünften Berliner Wahlkreise hat Herr OberWie hat sich die schwarze Partei ferner in den Fragen der als Kandidat genannt worden sei, daß der Bund anfangs selbst meister Schumann seine Kandidatur zurückgezogen, die Antisemiten Sozialpolitik verhalten? Der Aufruf muß selbst zugestehen: nicht habe für den Konservativen eintreten wollen, als nicht wollen jegt den Zahnarzt Strumpf aufstellen. Mit lebhaftem Bedauern erfüllt uns, daß in der mit Eifer bündlerisch genug. Herr Liebermann fügte hinzu, daß sie von den Die National Sozialen, die anfänglich in Kiel . und Begeisterung begonnenen Sozialreform nicht der erhoffte Konservativen im Reichstage vielfach im Stich gelassen worden Rendsburg einen eigenen Kandidaten aufstellen wollten, haben Fortschrift zu bemerken ist." wären, und daß ihm Exzellenz Levezolv selbst wiederholt erklärt jetzt beschlossen, davon Abstand zu nehmen. Es werden demnach nicht die Macht hätte, die Sozialreform aus der Goffe, in die sie daß sie den alten Herrn zur Erfüllung seines Wunsches helfen Siren. Als solcher war bisher der Landes- Versicherungsrath HansenDies Bebauern macht sich gar komisch. Als ob das Zentrum habe, daß er mit seinen 70 Jahren endlich Nuhe haben wolle und neben dem bisherigen Reichstags- Abgeordneten Legien, nur noch Professor Hänel und ein nationalliberal- agrarischer Bewerber fandis berfahren worden ist, herauszuholen. Hätte das Zentrum gewollt, wollten. so konnte der verflossene Reichstag ein Reichstag der Sozialreform Kiel aufgestellt, dessen Kandidatur aber wieder zurückgezogen ist und heißen, während er nun in der Hauptsache wieder ein Reichstag des wird nunmehr von den Nationalliberalen Landtags- Abgeordneter Militarismus, des Agrarierthums und der Bedrückungsgesetze ge- brüdern". Doch die Pauke hat ein Loch oder vielleicht nur eine In Sachfen besteht das alte Kartell fort zwischen den Ordnungs- Groth genannt. wesen ist. In Flensburg Apenrade hat der Bund der Landwirthe Das Zentrum ist unter Dr. Lieber's Führung jest gänzlich zur schlechte Stelle. Die Antisemiten machen nicht mit, sondern stellen sich von der Kandidatur des Nationalliberalen Hansen Tosgesagt und Regierungspartei geworden. Seine alte Devise, unter der es wieder vielfach eigene Kandidaten auf. So auch in Leipzig . In einer erklärt, die Kandidatur des Antisemiten Raab zu unterstügen. in ben Wahlkampf zieht, ist nichts als ärgste Seuchelei und man Wählerversammlung erklärte dort der Vorsitzende des deutsch - sozialen sollte dafür schreiben: Für Unrecht, Berbummung und Reformbereins Rechtsanwalt Schauß: Boltsberrath."
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Das Reichstags- Wahlrecht.
Die Berl. Polit. Nachr." erklären, daß die Mittheilungen des Abg. Miller Fulda, es sei ein neues Reichstags- Wahlgefeß bereits ausgearbeitet worden, jeder thatsächlichen Unterlage entbehren.
Dies Dementi kann durchaus nicht genügen. Warum schweigt der Reichs- Anzeiger"? Die Sache ist von so ganz außerordentlicher Wichtigkeit, daß die Regierung selbst sich dazu äußern muß. Die Berl. Pol. Nachr." haben schon häufig Nachrichten abgeleugnet, die fich kurz darauf als richtig herausgestellt haben. noods
Heraus mit der Sprache!
Landwehr- Uebungen
während des Wahltages sollen, wie fürzlich auf der Kontrollversammlung in Charlottenburg mitgetheilt wurde, für den Jahrgang 1889 der Provinzial- Infanterie beabsichtigt sein, dessen eine Hälfte am 1. Juni, die andere Hälfte am 16. Juni zu einer
behindert werden.
Land- Agitation.
Die fächsischen Störenfriede.
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Politische Nebersicht.
Die deutsch - soziale Reformpartei gehe hier selbständig mit der Aufstellung eines eigenen Kandidaten vor, weil die Kartellparteien es nicht für nöthig befunden hätten, sich wegen der Kan Berlin, den 7. Mat. didatenfrage auch an die deutsch - soziale Reformpartei zu wenden, Das preußische Abgeordnetenhaus nahm am Sonnobwohl diese bei der 1893er Wahl in Sachsen sechs Sige abend zunächst in dritter Lesung die lex Arons gegen die gewonnen habe und, wenn sie auch die Majestät des Juden- Stimmen einiger Freisinniger an. Eine Debatte fand nicht thums nicht anerkenne, in bezug auf monarchische Gesinnung gewiß mehr statt; selbst diejenigen, welche sich in erster und zweiter nicht hinter jenen zurückſtehe. Hätte man der deutsch sozialen Lesung scharf dagegen gewandt hatten, daß die zweite Instanz Reformpartei die Besetzung der sechs eroberten Kreise belassen, durch das Staatsministerium gebildet werden soll, machten dann könnten die Kartellparteien auf die Unterstützung jener in feinen Versuch mehr, ihren Ansichten zum Siege zu verhelfen, den anderen Kreisen rechnen; dies würde nunmehr natürlich sondern fügten sich willig dem Wunsche der Regierung und unterbleiben. Die deutsch - soziale Reformpartei habe in Leipzig 1803 timmten für das Maulkorbgeses.
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7000 Stimmen aufgebracht, obwohl der Kartellkandidat Professor stimmten für das Maulkorbgesez.
Dr. Hasse sich damals noch nicht als zur nationalliberalen Bartei Hierauf begann die zweite Lesung des Gefeßentwurfs gehörig bekannt habe, daher könne sie nicht einer anderen Partei betr. das Diensteintommen der evangelischen nachlaufen; ihre Ehre erfordere vielmehr, daß sie durch die Auf- und der katholischen Pfarrer. Die Kosten der stellung eines eigenen Kandidaten selbständig vorgehe." Debatte trugen hauptsächlich die Konservativen, von
14tägigen Uebung einberufen werden soll. Dadurch würde eine Echt„ reform" parteilich. Die sogenannte Reformpartei wäre denen die Mehrheit der Vorlage zustimmt, während große Zahl von Wahlberechtigten an der Ausübung des Wahlrechts gar zu gern Hand in Hand mit dem Kartell gegangen, wenn dieses die Minderheit, vertreten durch den früheren Präsidenten Da eine militärische Nothwendigkeit zur Ab- fie nur geduldet hätte. So aber wurden die um Zimmermann von von Köller, wegen der Regelung des Pfründensystems haltung der Landwehr- llebungen gerade um diese Zeit burchaus der konservativen" Hofrathspartei" mit Fußtritten regalirt und das Gesetz ablehnt und eine nochmalige Entschließung der nicht vorliegen kann, so ist eine Berlegung dieser Uebungen unbedingt darum miffen sie ihr Glid auf eigene Fauft probiren. Die Kartellbrüder wissen recht gut, warum sie auf die Reform Generalfynoden herbeiführen will. Daß der Abg. v. Köller zu verlangen. partei verzichten. Diese Partei ist längst am Ende ihres Lateins bei dieser Gelegenheit das rothe Gespenst an die Wand malte angelangt und wenn die Wahl beendigt, werden nur wenige und davor warnte, einer Vorlage zuzustimmen, die Wasser Die„ Deutsche Tageszeitung" beschäftigt sich mit der Flugblatt elende Knochen von dem großen Thier zeugen, dessen Gebrüll einst auf die Mühle der Sozialdemokratie sei, machte selbst auf die berbreitung unserer Berliner Parteigenoffen auf dem Lande. Sonn- die Welt erfüllte. tags, fo erzählt sie, fahren von Berlin Gruppen von Genossen" Bourgeoisvertretung nur einen komischen Eindruck. Daß es Freilich, das Kartell wird darob teine Freude haben. Denn es doch immer noch Leute giebt, die selbst da, wo sie es gar nicht aufs Land hinaus, um die kleinen Orte mit Material zu versorgen." hat noch andere Gegner als die Harlekins der Reformpartei". Begreiflicherweise ist dies den Bündlern sehr unangenehm. Das nöthig haben, den Beweis für ihre völlige Unkenntniß der Bestrebungen der Sozialdemokratie erbringen zu müssen Während die sozialdemokratische Partei Elsaß Lothringens glauben! Erledigt wurden nur Artikel 1 und 2 des Gesetzes über die junkerliche Ausbeutungswirthschaft geschützt" werden. Wie aber bereits vor 14 Tagen ihre vollständige Kandidatenliste für die bevor- betr. die evangelischen Pfarrer. Die Berathung wird Montag soll man sie schizen? Man kann die Versammlungslokale abtreiben stehenden Reichstagswahlen zu veröffentlichen in der Lage war, fortgefekt. Außerdem stehen kleinere Vorlagen auf der Tagesund alles thun, was Uebermacht und gewaltthätiger Sinn ermög- macht den bürgerlichen Parteien die Nominirung ihrer Kan- ordnung. lichen. Aber die Flugblätter, die bösen Flugblätter. Wie da- didaten dort immer noch gewaltiges Kopfzerbrechen. Mit Ausnahme gegen auffonimen?
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Land und die fleineren Orte betrachten sie als ihre Domänen und
die Bevölkerung daselbst soll vor der sozialdemokratischen Aufklärung
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Aus den Reichslanden.
-POZZO
Möge man auf diese Ausflügler" weniger Wahlkreise, in denen sich die bisherigen Vertreter wieder Der Appetit kommt beim Effen. Das sehen wir recht ein wachsames Auge haben"- das ist der Nathschlag der um bas Mandat bewerben, ist man bis heute zumeist über das deutlich an unseren Agrariern und Junkern. Je mehr