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wesenheit sorgen wird. Heute Abend noch werde ich meinen Vater sehen. Er wird sicher seinen ganzen Einfluß bei der Admiralität geltend machen darauf können Sie Sich ver­lassen. Ach, lieber Doktor, was sind das für Aussichten! Mein Mann! Clara! Wie prächtig Sie sich das alles ausges dacht haben! Sie sind ein wahrer Schaz! Wie soll ich Ihnen danken?"

Fassen Sie Sich, meine liebe Freundin. Seien Sie des Erfolges nicht zu sicher. Wir wollen vor der Hand Fräulein Burnhams Einwände als

beseitigt betrachten, wie aber, wenn die Herrn der Admiralität, nein' sagen?" ,, In dem Falle, Herr Doktor, bin ich in London , und gehe selbst zu ihnen. Die Herrn sind auch nur Menschen, und ich bin an den Menschen nicht ge= wöhnt, daß sie mir eine berechtigte Bitte ab­schlagen."

So trennten sie sich. Eine Woche später ver­licß Ihrer Majestät Schiff ,, Amazone" England, um Nordamerika zuzusegeln. Einzelnen bevorzugten Personen, welche beson­deres Interesse an den Nordpolfahrern hatten, war es gestattet, die leeren Staats zimmer an Bord zu beziehen. Auf der Liste dieser begünstigten Gäste des Schiffes standen die Namen zweier Damen: Frau Crayford und Fräu­lein Burnham.

XVI.

Wieder das weite Meer; das Meer, dessen Wogen sich an den Ufern Neufundlands brachen! Auf offener See lag ein englischer Dampfer vor Anker. Er war durch die offene Türe eines großen Boothauses, welches Ge­bäude zu der Fischerkolonie an der Küste der Insel gehörte, deutlich zu sehen. Augenblicklich die ein­zige anwesende Person in der Hütte war ein Mann in der Tracht der Ma­trosen. Er saß auf einer

Kiste und blickte, ein Seil in der Hand, untätig hinaus auf das Meer. Auf dem roh gezimmerten Tisch neben ihm lag, an solchem Ort ein merkwürdiger Gegenstand ein Damenschleier.

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Das Schiff, welches auf offener See vor Anker lag, war die Amazone. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Vor drei Tagen hatte sie die noch übrigen Mitglieder der Nordpolexpedition an der Küste Nordamerikas aufgenommen. Die Heimfahrt war aber durch den Sturm, der das Schiff verschlagen hatte, aufgehalten worden. Am dritten Tage, die erste Windstille venuzend, hatte der Kommandeur der Amazone" an der Küste Neufundlands Anker geworfen, um neuen Wasservorrat vom Lande holen zu lassen, bevor er die Fahrt nach England fortsezte. Die matten

Passagiere waren auch für einige Stunden aus Land gefahren, um sich von dem Unbehagen, welches ihnen der Sturm verur­sacht hatte, zu erholen. Unter ihnen befanden sich auch die zwei Damen. Der im Boothaus zurückgebliebene Schleier gehörte Clara.

Und wer war der Mann auf der Küste? Die einzige heitere Person der Schiffsgesellschaft-- mit anderen Worten Johann

Want.

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Unser Freund, der noch immer sinnend auf das Meer hinaus­

Die Termen des

schaute, wurde plözlich durch die Stimme eines in der Türe erscheinenden Matrosen überrascht:

" Gehe hurtig an deine Arbeit, Johann Want, Lieutenant Crayford kommt gleich, um nach dir zu sehen."

Mit dieser Warnung verschwand der Bote wieder. Vor sich hinbrummend, stand Johann Want auf, drehte die Kiste um, und machte sich daran, den Strick um dieselbe zu befestigen. Unser Schiffskoch war nicht der Mann danach, wie seine Kas meraden, auf seine Rettung mit dem Gefühl ungemischter Be­friedigung zurück zu blicken, im Gegenteil, er war undankbar genug, den Nordpol zu vermissen.

Wenn ich nur vorher, ehe ich gerettet wurde, gewußt hätte,