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1. ein Heimathsschein meines Vaters,

2. ein Verhaltszeugniß desselben,

3. mein Tauf- und Geburtsschein, und endlich

Mineninspektor, der das berichtet, meint, es feien zwar einige Unterin Punkt Verschiedenes" theilt der Vorsitzende Kollege der Unfälle unvermeidlich gewesen, die große Mehrzahl derselben Marker mit, daß in der nächsten Sigung die Wahl von 3 Mit­jedoch wäre dem Leichtsinn der Arbeiter und der Unter- gliedern der Arbeitsnachweis- Kommission stattfindet, ferner Herr nehmer zuzufchreiben. Hierauf erwidert das Philadelphia Dr. Friedländer einen interessanten Vortrag über Sozialismus 4. der ersehnte Staatsangehörigkeitsschein nebst einem Bogen Tageblatt": und persönliche Freiheit" halten wird, weshalb es sehr wünschens- leeren Papiers eingeschlossen war. Dafür hatte ich 30 Pf. Porto Es ist nicht zu bestreiten, daß die beständige Gefahr werth sei, daß die Kollegen recht zahlreich erscheinen. und 60 Pf. Nachnahme zu zahlen. Auf dem Geburtsschein befand die Leute abstumpft und sie weniger sorgfältig sein läßt, sich noch eine mit Bleistift geschriebene Notiz, welche besagte, als es sein sollte; aber es ist auch als sehr wichtiger Punkt Eine öffentliche Versammlung aller in Schrift daß mein Vater auf dem Polizei- Amt noch eine Reichsmark habe in Betracht zu ziehen, daß sie zum größten Theil im Afford gießereien und Messinglinien- Fabriken be- bezahlen müssen. Da ich mittlerweile nach Friedland verzogen arbeiten und hart zu schanzen haben, um nur einen färg- chäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen beschäf bin, so sandte man mir die Dokumente hierher nach. Ein Freund lichen Lohn zu verdienen. Da wird dann natürlich so wenig tigte sich am 28. September mit der Organisationsfrage. Die von mir, welcher dieselben Papiere gebraucht hatte, und deshalb als möglich Zeit auf das verwendet, was die Kohlengräber Verhandlungen wurden eingeleitet durch einen Vortrag des Ge- an das Landrathsamt zu Danzig schreiben mußte, bekam seinen todte( unbezahlte) Arbeit" nennen, also Verschaalung und noffen Roland über Zweck und Nutzen der gewerkschaftlichen Staatsangehörigkeitsschein, aber nur einen solchen, von der Be Sonstige Sicherheitsvorkehrungen. Die Unternehmer endlich haben Organisation, in welchem derfelbe die eminente Wichtigkeit der hörde unentgeltlich verabfolgt. Weshalb man in Baußen anders in Abwesenheit eines Haftpflichtgesetzes nicht einmal die Rücksicht selben, insbesondere in ihrer Beziehung zur politischen Bewegung, verfährt, weiß ich nicht. Hoffentlich komme ich nicht wieder in auf ihren Geldbeutel als Antrieb zu Sicherheitsvorkehrungen zu in anschaulichster Weise darlegte. Er erntete für seine Dar- die Lage, mir einen Staatsangehörigkeitsschein senden lassen zu beobachten. Für jeden Erschlagenen finden sich ja mit Leichtig- legungen reichen Beifall. Die grundlegenden Ideen des Vor- müssen." feit zehn Ersableute. Es sind 109 166 Arbeiter in der Weich- trages fanden in der Diskussion volle Würdigung und An- Jedenfalls bedarf das ganze deutsche Legitimationswesen and 67 737 in der Hartkohlen- Region beschäftigt, also eine Armee erkennung und erklärte sich die Versammlung in einer Resolution dringend der Vereinfachung und Vereinheitlichung. von 176 903; davon sind wenigstens 150 000 erwachsene Männer einmüthig mit den Ausführungen des Referenten einverstanden, Straubing , 24. September. Die 27 jährige Krämersehefrau und Wähler ein Sechstel der gesammten Wählerschaft des versprach auch, im Sinne derselben zu wirken. Es folgte eine Welche Macht könnte diese Arbeiterschaft ausüben, Besprechung über die Organisation der in Schriftgießereien und Katharina Resch von Neuburg a. J., eine frühere Pfarrers­wenn sie nicht in den Banden des Unverstandes gefangen ge- Meffinglinien- Fabriken beschäftigten Arbeiter und Arbeite- chin, schloß am 11. Dezember 1890 mit ihrem späteren Ghe­halten wären?!" Zweck dieser Besprechung war, die Meinung der mann einen Ehe- und Erbvertrag, heirathete am 18. Januar 1891 verschiedenen, besonders in der Messinglinien- Fabrikation und faß 4 Wochen später schon wegen versuchten Gattenmordes beschäftigten Branchen zu hören, betreffs Inswertsetzung im Gefängnisse. Die Resch, ein männersüchtiges Frauenzimmer einer gemeinsamen Organisation, wie sie speziell die Schriftgießer von seltenem Leichtsinn, unterhielt sofort nach der Hochzeit ein erstreben. Bisher waren die Arbeiter dieses Fabrikationszweiges ehebrecherisches Verhältniß mit einem Grenzaufseher, war gegen den verschiedenen Branchenorganisationen zugehörig, bezw. die ihren Mann immer grob und abstoßend und versuchte zwei Messinglinien- Arbeiter wenig oder gar nicht organisirt, während sonen zu überreden, ihren Mann umzubringen. Als diese 1...) die Schriftgießer sowohl einen Gehilfen- Fachverein besitzen als auch weigerten, nahm sie die Sache selbst in die Hand und versuchte dem Verbande deutscher Buchdrucker angehören. In der Hauptsache mehrmals, ihren Mann durch Phosphor, den sie unter die handelte es sich um die Frage, ob die Messinglinien- Arbeiter Speisen mischte, zu vergiften. Als ihr Mann die Absicht gewillt seien, sich dem Schriftgießer- Verein anzuschließen, event. seiner Frau erkannte, ging er zu seinen Eltern, wo er an den unter welchen Bedingungen. Seitens der Messinglinien- Arbeiter Folgen des Giftes zwei Monate frank lag. Für die Gutmüthig­wurden verschiedentlich Stimmen laut für eine gemeinsame feit des Mannes spricht der Umstand, daß er sich in der schwur­Drganisation mit den Schriftgießern und verpflichteten sich die gerichtlichen Verhandlung der Zeugenschaft entschlug und früher anwesenden Messinglinien- Arbeiter und in der Schriftgießerbranche dem ihn behandelnden Arzt erklärt hatte, daß er seiner Frau beschäftigten Mechaniker in einer Resolution, sich dem Schrift- Alles verzeihe. Die Geschworenen waren weniger gutmüthig und gießergehilfen- Verein anzuschließen, sobald ihnen der Weg hierzu erkannten die Angeklagte des Mordversuches schuldig, worauf sie frei gemacht wird. Zur Erledigung dieser Angelegenheit wird zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde. eine Kommission gewählt werden, die sich mit dem Vereinsvorstand Wien , 26. September. Wie die Blätter melden, habe die Obduktion der Leiche der Kammersängerin Wilt Ver­dieserhalb in Verbindung zu sehen hat. änderungen des großen Gehirns ergeben, welche auf eine schwere Gehirnerkrankung schließen lassen.

Die Verwaltung der belgischen Bergwerke veröffentlichte einen Bericht über die Unfälle in den Minen der Provinz Hennegau im Jahre 1890, dem wir folgendes entnehmen. 153 Un­fälle brachten 140 Arbeitern den Tod und 40 Arbeitern schwere Verletzungen. Mit dem vorhergehenden Jahre verglichen ergiebt dies 15 Unfälle und 11 Verunglückte weniger. Das Verhältniß zwischen Getödteten und Verwundeten ist dagegen weniger günstig. Bei 44 Blessirten weniger waren 33 Todesfälle mehr zu ver­zeichnen. Es tamen im Jahre 1890 auf je 1000 Arbeiter 1,75 Getödtete, 1889 nur 1,34.

folgendes an:

Nürnberg , 26. September. Ueber den Stand der Kranken­kasse für Frauen und Mädchen( Sit Offenbach) giebt der Jahres­bericht der Verwaltung, welcher in der heute hier eröffneten General- Versammlung vom Zentral- Vorsitzenden erstattet wurde, Die Zahl der Mitglieder am Schlusse des Jahres 1890 be­An Verwaltungsstellen bestanden am Schluß des Jahres 1889: 105, hinzu tamen: 7, aufgelöst wurden: 3, Bestand zur Zeit 109.

trug 10 846.

Durch den Tod verlor der Zentral- Vorstand seinen zweiten Vorsitzenden, Herrn Karg, sowie Frau Anna Ebert. Der Kassenbericht, vom Haupt- Kassirer Haunstein erstattet, ergab folgende Zahlen: Netto- Einnahme im Jahre 1890 145 069,02 m. Netto- Ausgabe im Jahre 1890. 134 500,04"

Mithin Ueberschuß.

Der Refervefonds betrug am Schlusse des Jahres 1889.

Im Laufe des Jahres zugeführt

Mithin Bestand

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10 568,98 m. 82 605,70 m. 9 219,96 91 825,66 m.

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Nach längerer Debatte über den Geschäfts- und Kaffenbericht wurde Ausschuß und Vorstand Decharge ertheilt.

Versammlungen.

rinnen.

Eine Mitgliederversammlung der Orts- Krankenkasse der Maurer zu Berlin verhandelte am 20. September über folgende Tagesordnung: 1. Bericht über die Entwickelung und Tönning , 24. September. Einen tödtlichen Aus Verwaltung der Kasse; 2. Berathung darüber, wie die Kaffen - g ang nahm hier das Wagniß eines Reisenden, welcher sich mitglieder durch ihr eigenes Verhalten dazu beitragen können, während der Ebbe von der Eiderplatte aus auf das daß es ungewissenhaften Arbeitgebern unmöglich gemacht wird, Wattenmeer hinausbegeben hatte. Derselbe befand sich in die ihren Arbeitern bei der Lohnzahlung abgezogenen 2/3 der Begleitung eines Mitreisenden. Die Tollkühnen entfernten sich Kassenbeiträge der diesseitigen Orts- Krankenkasse fortgesetzt zu immer weiter von der Küste und wurden von der Fluth über­hinterziehen.

um

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rafcht; als sie zurückschauten, brauste zwischen ihnen und dem Bor Emtritt in die Tagesordnung sprach der Vorsitzende, Geftade ein wildes Meer. Sie flüchteten eiligst auf einen er Herr Jänicke, sein Bedauern aus über den schwachen Besuch der höhten Punkt, doch die Fluth stieg immer höher. Verzweiflungs­Versammlung, welche seit dem Jahre 1884 die erste öffentliche voll stürzte sich der Eine, der des Schwimmens fundig, ins Zusammenkunft der Kassenmitglieder war. Selbst diejenigen Meer und erreichte, zwar völlig erschöpft, die Küste! ſein Herren, welche sich als Vertreter der Kaffenmitglieder haben Gefährte schrie mit lauter Stimme um Hilfe, doch vergebens; das Wasser erreichte seine Zufluchtsstätte, umspülte seine Füße Von der Behörde ist an den Vorstand die Forderung erwählen lassen, waren nicht vollzählig erschienen. gangen, binnen acht Wochen den Nachweis zu liefern, daß die in Darauf erstattete Herr Jänicke Bericht über die Entwicklung und stieg langsam aber stetig an ihm empor. In dieser der Generalversammlung gefaßten Beschlüsse die Verringerung und Verwaltung der Kasse seit dem Jahre 1884, speziell über schrecklichen Lage hielt der Unglückliche fast volle zwei Stundens der Ausgaben ermöglichen, um den gesetzlichen Pflichten nach die Geschäftsgebarung der letzten fünf Jahre, da die Kasse erst aus, da spülte ihn eine Woge hinweg und er wurde von den tommen zu können, da in den letzten Jahren diejenigen Summen in der zweiten Hälfte des Jahres 1885 ihre jetzige Verfassung Fluthen der Nordsee verschlungen. Ein Bewohner hatte wohl dem Reservefonds nicht zugeführt werden konnten, welche das angenommen hat. Das Gesammtvermögen der Rasse betrug inti. die Hilferufe gehört, konnte indeß den dem Tode Geweihten wegen Gesetz verlangt. Refervefonds im Jahre 1886 73 407,91 M., im Jahre 1890 da- der großen Entfernung nicht erblicken. meinte gegen 300 485,72 M. inkl. Reservefonds. Mithin sei­Stockholm, 28. September. An der skandinavischen Rüste Redner das Resultat immerhin ein gutes zu nennen. Die herrschte heute Vormittag Die herrschte heute Vormittag ein heftiger West st urm, Kaffenverwaltung thue überhaupt Alles, was in ihrer Kraft stehe, welcher anscheinend zahlreiche Beschädigungen von Schiffen ver­den Mitgliedern Rechnung zu tragen. ursacht hat. So sei in diesem Jahre das Krankengeld ohne Grhöhung der Kassenbeiträge von 9 auf 12 Mart pro Woche erhöht, auch Arzt Greenock , 28. September. Der Dampfer Rome" der und Medizin kostenlos gewährt worden. Ebenso würde stets auf Peninsular- und Oriental- Dampfschifffahrts- Gesellschaft, welcher gute ärztliche Behandlung sowie gute Medikamente gehalten. hier behufs Reparatur gedoft war, ist verbrannt. Der Der Fachverein der Stuckateure und Berufsgenossen Wenn ein Mitglied glaubte, zu Unrecht behandelt worden zu Schaden ist sehr groß. Die Ursache des Feuers ist unbekannt. hielt am 21. September seine fällige Vereinsversammlung ab. sein, solle es seine Wahrnehmung sofort dem Vorstand unter- Gent , 27. September. Bei dem von der Presse veranstalteten In derselben ließen sich 11 Kollegen als Mitglieder aufnehmen, breiten, damit derfelbe eventuell einschreiten fönne; die Gewohnheute Nachmittag hier stattgehabten Feste bra ch ein Theil der ein Beweis für die gedeihliche Entwickelung unserer Bestrebungen. heit zu sagen, daß Uebelständen doch nicht abgeholfen würde, sei für das Publikum erbauten Tribüne ein. Die eingestürzte Der vom Kollegen Hoffmann als Obmann des Vergnügungs- falsch, denn wo keine Beschwerde eingereicht werde, könne freilich Tribüne war auf einem eingezäunten, zu Verfuchszwecken dienen­Komitees erstattete Bericht über die Abrechnung desselben kon- auch fein Richter sein, durch die Beschwerde würden gerade den Felsgrundstücke errichtet, welches lockern Boden und moorigen statirte eine Einnahme von 262,50 M. und eine Ausgabe von viele Mißstände beseitigt werden können. Damit war der erste Untergrund hatte. Das Fest war außerordentlich zahlreich be­269,31 M., so daß ein Defizit von 6,81 m. verbleibt. Auf An- Punkt der Tagesordnung erledigt. Der Vorsitzende unterzog nun sucht. Bei der dritten Programmnummer gerieth die Tribüne trag wurde dem Komitee Decharge ertheilt. das im zweiten Tagesordnungspunkt schon erwähnte Verfahren durch eine Bewegung der auf derfelben versammelten Menge ins Unter Punkt 2 nahm man die Weiterberathung des Arbeits- vonUnternehmern einer scharfen Kritik und theilte dabei mit, daß auch Wanken und brach fast in demselben Augenblick unter einem ent­nachweis- Reglements§§ 11 und 12 vor; dabei entspann sich eine in dieser Angelegenheit der Vorstand sein Bestes gethan habe, indem feglichen Schrei der Menge zusammen. Der Unternehmer und lebhafte Diskussion zwischen den Kollegen Jäenite, Braum, er sich bereits beschwerdeführend an den Bundesrath sowie an das einer seiner Arbeiter sind getödtet, beide befanden sich im Augen­Schmiedel, Belloni und Schulz. Letzterer ermahnte die Kollegen, Reichsamt des Innern um Abhilfe von Gesetzeswegen wandte. blicke des Einsturzes unter der Tribüne, um sich von deren den Arbeitsnachweis bei vorkommenden Fällen auch zu benußen, Redner verlas dann eine in gleicher Sache auch an den Reichs Festigkeit zu überzeugen. Eine Anzahl anderer Personen ist bei denn wir dürften uns gerade jetzt, wo der Innungsrummel so tag gerichtete Petition. Hierauf kam eine vom Kollegen Dähne dem Einsturze mehr oder weniger schwer verletzt worden. grassirt, diese Waffe nicht entwinden lassen. gestellte Resolution folgenden Inhalts zur Verlesung: Die heu­tige, in der Brauerei Friedrichshain tagende Versammlung von Mitgliedern der Ortskrankenkasse der Maurer Berlins spricht nach dem vom Vorstande gegebenen Bericht über die Entwickelung der Kaffe, und über die derzeitig bei Erhebung der Beiträge von gewissen lofen Arbeitgebern zu Tage getretenen Mängel, ihre volle Zu­ſtimmung zu der vom Vorstande an den Reichstag zu sendenden Petition und die Erwartung aus, daß Regierung und Reichstag das Krankenkassengesetz dahin abändern, daß diejenigen Arbeit geber, welche Krankenkassen- Beiträge nicht abliefern, mit Gefäng- war ihr Kind erstickt und sofort angewandte ärztliche Hilfe niß bestraft und die Krankenkassen dahin sicher gefielt werden, daß die für dieselben bestimmten Beiträge die gleichen Vorrechte genießen, wie Steuern 2c.

Das Arbeitsnachweis- Reglement gelangte mit Aenderung des § 12 auf Antrag der Kollegen Schmiedel und Braum in folgender Fassung zur Annahme:

§ 1, Der Arbeitsnachweis steht unter Kontrolle der Arbeits­nachweis- Kommission.

§ 2. Pflicht eines jeden Mitgliedes ist es, wenn dasselbe arbeitslos ist, den Arbeitsnachweis zu benutzen. § 3. Es ist Pflicht eines jeden Mitgliedes, wenn dasselbe Arbeit weiß, oder selbst Hilfe braucht, den Arbeitsnachweis sofort zu benachrichtigen.

§ 4. Jedes Mitglied hat in der Meldestelle bei Anfrage nach Arbeit sein Mitgliedsbuch vorzuzeigen, doch erlischt das Anrecht, wenn das Mitglied mehr als drei Monate schuldet.

Sie erklärt ferner: Bei allen denjenigen Arbeitgebern, hin­sichtlich welcher die Eintreibung der Krankenkassen- Beiträge ist und welche bereits den Offenbarungs. wollen, daß

§ 5. Die Arbeitsnachweis- Kommission und der Inhaber des Nachweises müssen nach unparteiischen, gerechten Grundsägen fruchtlos ihre Aufgaben geschäftlich führen und jedem Beschäftigung Eid geleistet haben, dahin wirfen suchenden Mitgliede die zu besetzenden Stellen verlesen. die Arbeitnehmer ihre Beiträge selbst an die Kasse ent­§ 6. Der Inhaber der Meldestelle ist verpflichtet, die richten oder einen Vertrauensmann unter sich ernennen, welcher Arbeitssuchenden der Reihenfolge nach einzutragen und die zuerst dies für sie thut, oder aber, wenn möglich, nicht bei solchen eingeschriebenen Stellen zu vergeben. Arbeitgebern in Arbeit treten."

§ 7. Sollte das Mitglied, welches berechtigt ist, die Arbeit Nachdem sämmtliche Redner sich im Sinne der Resolution anzunehmen, nicht anwesend sein, so ist dasselbe auf dem schnellsten geäußert hatten, wurde dieselbe einstimmig angenommen und Wege zu benachrichtigen; jedoch ist der Arbeitgeber oder der Be- hierauf die Versammlung geschlossen. auftragte berechtigt, falls ihm das Mitglied nicht gefällt, sich

einen Anderen zu wählen.

§ 8. Jedes Mitglied ist verpflichtet, sich jeden dritten Tag zu melden, anderenfalls dasselbe gestrichen wird, doch hat dieses das Recht, sich wieder neu einschreiben zu lassen.

§ 9. Der Arbeitsnachweis ist unentgeltlich und zu jeder Tageszeit geöffnet.

Vermischtes.

Bern , 21. September. Am Dienstag Morgen befand sich im Byfang zu Burgdorf das 22 Jahre alte Knäblein einer dortigen Familie allein im Bett seiner Mutter. Ueber dem Bett hing ein sogenannter Aufzug, ein Strang, der an der Zimmer­decke befestigt ist und dessen sich der im Bett Liegende bedient, um sich leichter erheben oder in eine andere Lage bringen zu tönnen. Mit diesem Strang spielte das Knäblein, steckte den Kopf hinein und blieb darin hängen. Als die Mutter herbeikam, vermochte nicht mehr, es wieder ins Leben zurückzurufen.

Mailand . 22. September. Heute wurde hier der Kanonitus des Mailänder Domes, Enrico Pozzoli, ein durch seine Trunk sucht bekannter Geistlicher, von seinem Schwager, einem Glasermeister Namens Pietro Boldorini, durch mehrere Revolverschüsse getödtet, worauf sich der Mörder selbst das Leben nahm. Als Grund des Mordes wird Eifersucht ge­

nannt.

Petersburg, 28. September. Gestern starb der bekannte russische Schriftsteller Iwan Alexandrowitsch Gontscharow .

Briefkaffen der Redaktion.

A. S., Memelerstraße. Die Ihnen vor länger als drei Jahren von Ihrem Vater gemachte Schenkung kann nach dessen Lode nicht mehr angefochten werden. Ackerstr. 119. über die Eigenschaft der gemietheten Wohnung vom Kontratte Sie können wegen wesentlichen Frrthums zurücktreten.

Dr. Leitner, der Sekretär des dieser Tage beendeten neunten internationalen Orientalisten- Kongresses in London , ist einer der § 10. Hat ein eingeschriebenes Mitglied Arbeit angenommen, Er spricht, liest und so muß sofort die Meldestelle benachrichtigt werden, damit die ausgezeichnetesten Sprachfenner. besetzte Stelle im Arbeitsnachweis gestrichen werden kann. Ist und war im Stande, sich mit fast allen Mitgliedern des bunt schreibt drei undzwanzig verschiedene Sprachen dieses nach Verlauf von 12 Stunden nicht geschehen, so wird an genommen, daß die Stelle nicht befeht worden ist; somit tritt zusammengesetzten Kongresses in ihrer Muttersprache zu unter- verschließbarer Gegenstand unterliegt nicht der Pfändung und

der Nächstfolgende in dessen Stelle ein.

halten.

Ans Friedland i. M. wird uns geschrieben:

Vor einiger Zeit wohnte ich in Lübeck und meldete mich

G. St., Wolgasterstraße. 1. Ihr Kleiderspind als einziger müßte auf Reklamation freigegeben werden. 2. Mit dem Schwiegervater Ihres Bruders sind Sie nicht verwandt, sondern § 11. Berstößt ein Mitglied gegen das Reglement, so können im zweiten Grade verschwägert. dem Betreffenden auf Antrag der Arbeitsnachweiskommission von 5. K. 60. Wie Sie Ihren Wunsch, Soldat zu werden, der nächsten Vereinsversammlung die Rechte vom Arbeitsnachweis dort ordnungsgemäß bei der Polizei an. Hier wurde mir er- nachdem Sie zweimal nicht genommen worden sind, erfüllt ſehen auf eine bestimmte Zeit entzogen werden. öffnet, daß ich mich auch über meine Staatsangehörigkeit austönnen? Werden Sie recht groß und kräftig und vollständig §12. Beschwerden über die Führung des Arbeitsnachweises zuweisen hätte, und als ich auf meinen Landsturmpaß hinwies, gesund. von Seiten der Inhaber sind an die Arbeitsnachweis- Rommission, der bis jetzt in ganz Deutschland genügt hatte und woraus die Naunynstr. 38. Wegen eines im Jahre 1883 erfolgten Beschwerden über die leytere sind an den Vorstand zu richten. Staatsangehörigkeit ja auch ersichtlich ist, sagte der betreffende Unfalls kann nicht geflagt werden, weder gegen den Arbeitgeber Kollege Kleinert brachte hierauf folgende Resolution ein, Beamte, daß dies hier nicht maßgebend sei. Ich bekam dann noch gegen eine Berufsgenossenschaft. welche gegen zwei Stimmen angenommen wurde:" Die heutige auch gleich eine gedruckte Aufforderung eingehändigt, laut welcher Versammlung des Fachvereins der Stuckateure erklärt sich mit ich binnen 8 Tagen meinen Staatsangehörigkeits- Schein bei dem Reglement des Arbeitsnachweises vollständig einverstanden zubringen hatte. Darauf schrieb ich an die Kreishauptmannschaft und erwartet, daß jeder Kollege seine Pflicht zur Eyre unferes zu Baußen um das Verlangte und bekam nach vier Wochen einen schrecklich dicken Brief, in welchem

Vereins vertreten werde".

R. J., Swinemünderstr. 70. Auch beim Militär kann ein Ungetaufter nicht zwangsweise getauft werden. J. M. Der Wirth ist nicht verpflichtet, in einem Barbier laden, wenn derselbe in fertigem Zustande ohne Ofen gemiethet war, einen Ofen setzen zu lassen.

Berantwortlicher Redakteur: N. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.