20-30 Rub.-M. 122-15
Wohnzimmer
Schulzimmer, Biblioteken
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Krankenzimmer( gewöhnliche)
60*)- 70
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( für Verwundete u. Wöchnerinnen)
100
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( bei Epidemien)
150
11.
Teater.
40-50
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30-40
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21,5
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23,2
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3,5
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7,2
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7,8
Versammlungsfäle.
1 Gasflamme mit 0,12 K.-M.( stündl. Konsum)
1 Gasflamme mit 0,15 K.-M. Konsum
1 Talglicht( 10 Gramm) per Stunde
1 Wachslicht( 20,7 Gramm) per Stunde
1 Dellampe( 22,4 Gramm
=
0,025 Liter)
1 Petroleum Schnittbrenner( 35% Gramm = 0,045 Liter
1 Petrol.- Rundbrenner( 50% Gr.= 0,064 Lt.)
14,2 15,5
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Bei den für die Beleuchtungsstoffe angegebenen Luftmengen ist angenommen, daß die erhizte Luft nach der Decke geht, also das doppelte Quantum an Kohlensäure enthalten kann, d. i. etwa 4½ Rubikmeter pro Mille.
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eiserne Wand geschieden, möglichst mit Ausstrahlungsrippen. Dieser Kanal steht in Verbindung mit einem zweiten, der unter dem Fußboden zwischen Balken angelegt, nach der Feuerwand führt, dieselbe durchbricht und außen mit einem Gitter abgeschlossen ist. Außerdem mündet er aber vorher in das Bimmer mit einer Deffnung, welche durch ein in die Dielung eingelassenes Gitter abgedeckt ist und durch einen darübergestellten Schreibtisch, Spind, Kommode 2c., natürlich auf Füßen stehend, kachirt( verdeckt) wird. Eine Klappe verschließt entweder die eine oder die andere Deffnung, je nachdem man " Ventilation" oder„ Zirkulation" haben will. Das andere Ende des Luftkanals im Ofen mündet am oberen Teil der Vorderwand, nicht in der Decke und ist ebenfalls durch ein hübsch gemustertes Gitter abgeschlossen. Auf diese Weise ist eine Luftzirkulation hergestellt und dadurch eine bedeutend größere Gleichmäßigkeit der Temperatur zu erreichen, als sie sonst stattzufinden pflegt.-
Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß man, um ein gesundes Zimmer zu haben, dasselbe möglichst allein bewohnen muß und dies auch nicht zu lange. Ein Zimmer von 50 Rubikmeter Inhalt reicht für eine 5-6stündige Benuzung pro Person aus, wenn man nur die gewöhnliche Lüftung der Fenster, deren Undichtigkeiten, sowie die Porosität des Mauerwerkes berücksichtigt. Man kann also sagen, daß sich Räume von dieser Größe ab selbst ventiliren, kleinere oder solche, wo obige Num- schaftliches. mern 2) und 3) mehr zur Geltung kommen, müssen künstlich gelüftet werden.-
Der Ofen hat nun die Aufgaben: 1) die durch die Abfühlung von Wänden, Fenstern, Decken, Fußboden 2c., sowie auch 2) die zur Erwärmung der Ventilationsluft erforderliche Wärme zu ersezen, 3) die verbrauchte Luft auch noch fortzuschaffen event. durch Verzehren des Brennmaterials.
Ein Ofen ist nun um so vollkommener, je mehr er diese drei Aufgaben erfüllt. Im Großen finden wir dies Prinzip bei allen richtig konstruirten Zentralheizungen zur Geltung gebracht: bei Wasserheizungen leitet man die von außen kommende frische Luft durch den Ofen, wo sie erwärmt oben austritt; bei der Luftheizung kommt die frische Luft gleich mit so hoher Temperatur ins Zimmer, daß der Ueberschuß den Bedarf für die Transmission der Wände 2c. deckt. In beiden Fällen wird die verdorbene Zimmerluft durch Kanäle nach einem Sammelfanal im Keller geleitet, der mit einem Ventilationsschacht in Verbindung steht, in dessen Mitte ein eisernes Rauchrohr aufgerichtet ist, dessen Wärme die Luft aufsaugt und zum Dache hinausführt.**) Es ist dabei eine Geschwindigkeit von 1-12 Meter pro Sekunde zu erzeugen, was bei einem Querdurchschnitt von 12 Du. Meter eine stündlich abzuführende Luftmenge von 5400-8400 Sub- Meter gibt, ein Duantum, das in Schulen und öffentlichen Anstalten nichts Ungewöhnliches.
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Aber auch auf Privatwohnungen läßt sich das Prinzip übertragen und geschieht es: 1) bei den verbesserten Kaminen reich lich bezüglich der Ventilation, weniger hinsichtlich der Erwärmung, 2) bei guten eisernen Ventilationsöfen nach beiden Richtungen befriedigend, doch sind ihre Ausführungen noch ziemlich vereinzelt. In den lezten Jahren sind sie vielfach angewandt in Baradenlazareten. 3) Bei Kachelöfen ist für die Ventilation noch weniger oder gar nichts getan. Wohl sind einzelne Versuche gemacht, aber davon wenig ins Publikum gedrungen.
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Es wäre wohl an der Zeit, wenn auch über die Kachelöfen eine kleine Revolution hereinbräche, der Leser erschrecke nicht, es soll kein Blut vergossen werden, höchstens Schweiß. der wie gewöhnlich mit Feuerauszügen ausgestattet, außerdem noch einen Luftkanal enthält,***) von jenen durch eine dünne
Denken wir uns einen Kachelofen von dreieckiger Form,
lich erreicht.
tilation.
**) Im Sommer ermöglicht ein sogenannter Lodofen" die Ben***) Also ein System, wie es bei den Feilnerschen Desen bereits angefangen ist, aber hier geht der Kanal nur soweit, als der eigentliche Feuerungsraum reicht.
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für
Für die verdorbene Luft muß sich ein möglichst großer Kanal, der„ Schacht" genannt, in der Wand befinden, die dazu abgeschrägt werden kann die Ofenecke ist ja doch stets verdorabgeschrägt werden kann ben; darin ein gußeisernes Rohr von etwa 7 Millimeter Wandstärke( sogenanntes Abflußrohr) zur Rauchabführung zwei nebeneinander liegende Zimmer natürlich nur ein gemeinschaftliches. Dasselbe hat nach den betreffenden ein oder zwei schräge Abzweigungen und findet seine Fortsezung nach dem Keller zur Reinigung wie gewöhnlich in einem gemauerten Kanal. Der Rauch des Ofens tritt möglichst dicht am Fußboden ein. Auch der Schacht hat zwei schräge Abzweigungen, welche zur Seite des Ofens führen und an ihrer Mündung mit Gitter Vorrichtung benuzt, um die schlechte Luft abzuführen, des Abends, und Verschlußklappe versehen sind. Am Tage wird die untere
wenn Licht gebrannt wird, die obere.
Statt des eisernen Rauchrohrs kann man auch einen einzigen Kanal in das Mauerwerk legen, das allerdings in gehöriger Stärke vorhanden sein, event. durch Vorlage verstärkt werden muß. Dieser Kanal ist durch eine eiserne Platte, ebenfalls wieder mit Ausstrahlungsrippen, dieselbe wie vorhin im Ofen, in zwei Abteilungen geschieden, eine für den Rauch, die andere für die abgehende Luft, welche mittels der heißen Luft angesaugt wird.
Es soll den Verfasser freuen, wenn der Leser beim nächsten Bau oder Umbau seines Hauses dieses System zur Ausführung bringt.
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Der Verbrauch an Brennmaterial bleibt bei der Heizung mit Zirkulation derselbe, steigt aber bei der Ventilation im graden Verhältnis zu der gewünschten Luftmenge.
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Einstweilen, wie gesagt, sind die vorhandenen Einrichtungen zu einer wirklich gesunden Heizung recht dürftig. Jedenfalls versäume niemand, ein etwa disponibles Rohr zur Ventilation zu benuzen, indem er über dem Fußboden und unter der Decke des Zimmers Gitter mit Klappen einsezen läßt, um so sich einen Abzug für die verdorbene Luft zu verschaffen. Die frische Luft wird dann ihren Weg ins Zimmer schon finden. Bedeutend verstärkt wird die Wirkung eines solchen Ventilationskanals durch Einführen einer Gasflamme. Man kann auf eine Flamme von 0,1 Kub.- Meter Konsum per Stunde( für Berlin also gleich 1/2 Pfennig) eine ſtündliche Absaugung von 60-80 Kub.- Meter Luft rechnen. Ganz besonders notwendig ist diese Verstärkung, wenn der Ventilationskanal in einer freien Wand liegt, in welchem Falle er so an Erkältung leidet, daß er wenig Luft zum Ventiliren hat.
Ein gewöhnliches russisches Rohr mit 200 Quad. Centimeter
Querdurchschnitt, warm gelegen, kann der Luft eine Geschwindig
feit von 2/3 Meter per Sekunde geben, per Stunde also 50 Sub.Meter entfernen, mit Gasflamme das 2-3fache. Der gewöhnliche Stubenofen ventilirt dadurch, daß er beim Brennen dem Zimmer ſeinen Bedarf an Luft entnimmt, die sich mittels Tür und Fenster durch frische Lust wieder ersezt. Nachstehende