Niemand darf dabei anders als durch Mienen antworten; wer dies versicht und irgend einen Laut von sich gibt, muß ein Pfand geben oder bekommt einen Schlag mit dem Plumpface.
Für die Jugend ist dieses Spiel bei seiner Einfachheit ungemein lustig und unterhaltend. Die Fragen geschehen schnell aufeinander, und man fragt gewöhnlich so, daß weder Ja noch Nein zur Antwort hinreicht. Die Gefragten sind daher genötigt, schnell auf pantomimische Ausdrücke zu denken. Betrifft dieser Ausdruck oder diese Darstellung blos einen förperlichen Gegenstand oder eine körperliche Handlung, so wird es bei nur einigem Scharfsinne nicht schwer, durch Geberden zu sprechen, mit dem Körper Bewegungen nachzuahmen, mit den Händen anzuzeigen oder gleichsam zeichnend auszudrücken. Kommen die Fragen aber ins Gebiet der Empfindungen, so wächst die Schwierigkeit des Ausdruckes; und führen sie gar ins Reich der Ideen, so gerät der beste Scharfsinn gewöhnlich auf die Folter. Der Frager muß hierauf, sowie auf die Fähigkeiten der einzelnen Gesellschaftsmitglieder Rücksicht nehmen, und es ist daher besser, seine Stelle nicht durchs Los, sondern durch Wahl zu besezen und die fähigste Person dazu zu nehmen.
4. Humoristische Schaustellung.
Schattenspiele.
Diese Gattung der Spiele ist, wenn sie gut ausgeführt wird, sehr ergözlich. Es sind dazu zwei nebeneinander liegende Zimmer nötig. In dem einen, welches dunkel bleiben muß, befinden sich die Zuschauer, in dem andern, welches auf eine näher anzugebende Weise beleuchtet wird, bereitet man die Schauspiele. Die zwischen beiden Zimmern liegende Tür wird ausgehoben und mit einem weißen Linnentuche die Deffnung straff gespannt. Etwa 3-4 Meter hinter diese weiße hell durchsichtige Wand stellt man auf den Boden eine Lampe so, daß das Licht derselben nicht zu sehen ist, dennoch aber die Person, welche die Bewegungen zu machen hat, vollkommen bescheint. Dadurch wird die bespannte Tür zu einer glatten weißen Fläche, auf der sich die Schatten der sich dahinter bewegenden Personen in scharfen Umrissen zeigen.
Die Personen, welche die Schattenspiele ausführen, müssen sich stets im Profil so zeigen, daß ihre Gesichter von der Seite deutlich zu erkennen sind, und alle Bewegungen scharf vorwärts oder rückwärts machen, weil jede Seitenbewegung durch den Körper verdedt und also nicht sichtbar sein würde.
Die Darsteller binden an der einen den Zuschauern zugewendeten Seite Pappendeckel vor, in denen ein Gesicht ausgeschnitten ist, die aber über dem Gesicht des Darstellenden vorragen müssen, damit die eingeschnittenen Augen und der Mund sichtbar bleiben. Auch einzelne Teile der für die Darstellung zu wählenden Verkleidung kann man aus Pappe schneiden und an der Zuschauerseite anbinden, damit sie schärfere Umrisse zeigen, als die gewöhnlichen Kleidungsstücke. Es ist dabei zweckmäßig, die Papplarven so zu befestigen, daß der Darsteller, der dahinter verborgen ist, seinen Schattenriß an der weißen Kattun= wand sehen kann, wenn er seitwärts darnach hinschielt, denn dadurch wird er in den Stand gesezt, die Wirkung seiner Leistungen zu beob= achten und zu ändern, wenn die Linien nicht scharf genug erscheinen sollten.
Unmittelbar hinter der Lampe und durch den Schein derselben so gedeckt, daß man ihn nicht bemerken kann, sizt der, welcher das Gedicht zu lesen hat, mit dem die Darstellung begleitet wird. Er trägt diese gereimte oder ungereimte( im doppelten Sinne) Begleitung so vor, daß die einzelnen Szenen dadurch erklärt werden und daß er die Wand nach jeder Szene verdunkelt, indem er einen Schirm vor seine Lampe ſtellt.
Bei dem Beginn einer neuen Szene wird der Schirm wieder weggenommen und die Bilder zeigen sich dann in voller Schärfe.
Die Pappmasken müssen so eingerichtet sein, daß die einzelnen Teile, d. h. die Augen, der Mund 2c. sich mittels eines Drates bewegen lassen, welchen der Spielende seitwärts zicht, so daß die Wirkung seiner Hand nicht zu erkennen ist.
Die Wahl von Gedichten, welche sich zu dergleichen Schattendarstellungen eignen, ist nicht schwierig und es kommt hauptsächlich darauf an, daß die Dichtung bekannt ist. Jede einzelne Handlung wird dann auf die oben angedeutete Weise abgeteilt.
Einige Beispiele mögen dies deutlicher machen.
a) Doktor Eisenbart. Zum Doktor Eisenbart kommt ein Patient und flagt über heftige Kopfschmerzen. Doktor Eisenbart holt eine große Holzsäge und sägt dem Kranken die Hirnschale von der Maske ab, greift dann in den hohlen Kopf und zieht daraus hervor, was den Kopfschmerz verursacht hat, z. B. Bücher, Stroh, ein Wein- oder Bierglas u. s. w.; deckt alsdann die Hirnschale wieder auf und der Patient geht erleichtert fort.
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b) Der Seiltänzer. Man legt ein Brett über zwei Stühle, welche nicht zu sehen sein müssen, die Flamme der Lampe muß genau in der Höhe des Brettes stehen, so daß nun die schmale Kante des Brettes einen Schatten auf die Kattunwand wirft, welche dann wie ein gespanntes Seil erscheint. Auf diesem scheinbaren Seile können dann Kunststücke ausgeführt werden, die Darsteller ahmen das Balanciren nach u. s. w. Einen sehr komischen Effekt macht es, wenn der Seiltänzer vom Seile herabspringt, nach der Lampe hinläuft und über dieselbe hinwegspringt; dies macht den Eindrud, als ob er in die Luft hineinspränge. Gute Masken werden bei allen Schattenspielen die komische Wirkung sehr vermehren; z. B. der Teufel mit Schweif und Hörnern; beim Doktor Eisenbart versäume man nicht, einen alt fränkischen Frad( sogenannten Spargelstecher), der aus einem langen Oberrock vermittelst Zusammenstechens der Vorderteile der Schöße ge macht werden kann, so wie schrecklich hohe Vatermörder, welche aus Papier geschnitten werden, anzuwenden.
e) Der Zahnarzt. Ein Patient kommt zum Zahnarzt und deutet heftige Zahnschmerzen an. Der Patient reißt den Mund weit auf; der Arzt besicht ihm den Zahn und bedeutet ihn, er müsse sich denselben ausziehen lassen. Langes und komisches Sträuben von Seiten des Zahnkranken. Gegendemonstrationen von Seiten des Arztes. Endlich jezt sich der Patient auf einen Stuhl, der Arzt holt eine kolossale Zange hervor, steckt sie in den Mund des Kranken und zieht mit großer strengung, indem er ein Bein an das Knie des Kranken anstemmt, zum großen Gelächter der Zuschauer einen unnatürlich großen Zahn aus
Homonyme.
Getrennt stößt's irgendwie dir auf an jedem Tage, Doch tust du es, so kann's dir Schmerzen machen, Leicht gibts dir Grund zum Aerger und zur Klage, Zumal wenn andre noch darüber spöttisch lachen. Bald ist es leicht, bald schwer, Oft auch recht int'ressant, Nicht selten ordinär, Mitunter höchst pikant.
Vereint hast du es auch vermutlich garnicht spärlich, Nur ob es etwas taugt, das, Freundchen, ist die Frage, Es kann sehr wol auch sein dem Leben dein gefährlich, Doch kaum, wenns dir passirt; indes aus schlimmster Lage Hat's manchen schon befreit, War's geistvoll, glücklich nur! Nun, Lieber, sei gescheit- Leicht kommst du auf die Spur.
Rebus.
B₁
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Semper Notnagel.
THESE SY
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Auflösung des Nätsels in Nr. 2: Der Schlaf.
Auflösung des Rebus in Nr. 2: Es gibt viel
Noch zwischen Bolz und Ziel.
Lehmann.( Schluß.)- Zur Geschichte der Schreckenszeit. Von Wilh. Blos.- Moderne Schicksale. Novelle von Carl Görlig. Fortiezung Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman von M. Kautsky.( Fortsezung.) Winterleben der Tiere. Von Realschullehrer Ett Der Bau des menschlichen Körpers. Eine anatomisch- physiologische Stizze von Bruno Geiser.( Fortjezung.)- Unsere Illustrationen: Drachenfels , Drachenburg und Drachenfelsbahn . allen Winkeln der Zeitliteratur: Erweiterung der englischen Befizungen an der westafrikanischen Küste. Elektrische Beleuchtung. Für Jugend: 1) Bewegungsspiel im Freien; 2) Bewegungsspiel im Zimmer; 3) Verstandesspiel; 4) Humoristische Schaustellung. Rebus. Aerztlicher Ratgeber. Redaktionsforrespondenz. Sprechsaal für jedermann. Gemeinnütziges. Humoristisches.
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Homonyme. Mannichfaltiges
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