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Rußlands literarische Tätigkeit beginnt erst mit der Zeit, wo dessen Bewohner mit dem zivilisirten Westen Europas in Verbindung traten. Vorher gab es nur eine Art lyrischer Volkspoesie, die allein durch mündliche Ueberlieferung fortlebte;
denn die Volkssprache war nicht Schriftsprache, sondern als solche wurde die slavonische Kirchensprache gebraucht, welche durch Schrift-, Wort- und Sazbau im Griechischen wurzelt und daher der großen Masse des Volkes durchaus fremdartig und un
hat diesen Weg feineswegs verlassen, sondern im Gegenteil recht
verständlich gegenüberstand. Erst mit der Zeit, wo der brutale| Satiren der französirend konventionellen Dichtung den Weg nach Revolutionär Peter der Große die Russen in die europäische Rußland bahnte. Sein Nachfolger, Lomonossoff( 1711-65), Kultur hineinknutete, erscheint, und zwar ganz plözlich und unvermittelt, eine Kunstpoesie, welche zunächst nur als bloße breit getreten. Vom Anfang des 19. Jahrhunderts an machten Nachahmung ausländischer Muster auftritt, bis sie mit der Zeit die französischen Vorbilder den deutschen und englischen Plaz. selbständigere Bahnen beschreitet.
Die deutsche Klassik und Romantik, der schottische Scottismus und der englische Byronismus wurden tonangebend. Rußlands
Eröffnet wird die russische Literatur mit dem Fürsten von Paris literarisch gebildet hatte und demgemäß mit seinen schöngeistige Fürst Shukowsky( geb. 1783) machten für Goethe Santemir( 1708-44), der sich in den schöngeistigen Salons berühmtester Historifer, Karamsin ( 1765-1826), und der
Nr. 9. 1884.