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Ulrich Zwingli  .

Mit einleitenden Bemerkungen zur Frage der kulturellen Bedeutung der Reformation. Von Bruno Geiser  .

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Die Neue Welt" hat das Porträt des erfolgreichsten deutschen  Kirchenreformators, Martin Luthers  , gebracht mit einer Ab­handlung über Luthers   Stellung zur Volksbewegung seiner Zeit. Der Herr Verfasser dieser Abhandlung hat in strengster Unparteilichkeit dargelegt, was er über sein Tema zu erforschen vermochte ohne Vorliebe für den Mann, dessen Wirken es hauptsächlich zuzuschreiben ist, daß die Bibel für eine Reihe von Jahrhunderten zur unantastbaren Duelle, zum Hort und Halt der evangelischen Religion erhoben worden ist, ohne Vorliebe für ihn und ohne Voreingenommenheit gegen ihn. Mit gleicher Unpartei­lichkeit war der Schreiber dieser Zeilen bemüht, an die Geschichte der Kirchen­reformation des 16. Jahr hunderts heran zu treten; und er würde glauben, des gleichen ein Stück Leben aus einer bedeutsamen Zeit darstellen zu können in einem Bilde, das von der Parteien Haß   und Gunst" nicht entstellt ist, wenn er auch nicht den freisin­nigsten und edeldenkendsten unter den mit den Krän­zen reichsten Nachruhms gefrönten Reformatoren zum Gegenstande der Be­trachtung erforen hätte.

Die Zeit der evange lischen Kirchenreformation umspannt übrigens nicht nur eine bedeutsame, son dern eine der für die Kul­turforschung wichtigsten und interessantesten Epo chen der Weltgeschichte.

Daß Lutheraner und Reformirte die Reforma tion für überaus fultur­fördernd, für einen gewal tigen Geistesfortschritt der Menschheit erklären, wäh rend die Katoliken über sie Beter geschrien haben, sie heute noch verdammen und sie nicht nur als eine

Bereiche der modernen Wissenschaft geltend machen, kennen zu lernen, führen wir einige Zitate vor, welche eine Würdigung der Reformation enthalten.

Der auf dem Standpunkte der materialistischen Philosophie stehende Kulturgeschichtsforscher Friedrich v. Hellwald   schreibt in seiner Kulturgeschichte in ihrer natürlichen Entwicklung bis zur Gegenwart" S. 682 wie folgt:

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Eine Würdigung der kulturellen Verdienste der Reformation zeigt zuvörderst, daß dieselbe mit Notwendigkeit dem deutschen Volksgeiste entsprang und in ihrem Wesen und Wirken diesem

Alrich Zwingli  .

auch durchaus treu blieb. Der fromme, zu idealer Schwärmerei geneigte Zug des germanischen Karakters steckte im vorhinein einer Kirchenreformation in Deutschland   ihre Wege ab. Diese Richtung führte zur Befreiung von den Fesseln Roms, nicht aber von jenen des Glaubens. Die Führer der reformatorischen Bewegung waren sammt und sonders dem Mysti­zismus ergeben; Luther  glaubte bocksteif an den Teufel, und Calvin   gar verdüsterte seine Lehre zu einem abschreckenden Sy­stem. In jenem bekundete sich augenfällig der mon­archische, in diesem der republikanische Geist ihrer Heimat, welch' lezterer unter scheinbarer Freiheit den Menschen in die straff­sten geistigen Bandeschnürt. Taten und Gesinnung der Reformatoren erhoben sich in keiner Weise über das Ni­veau der römischen Kirche. Jede Meinungsverschieden. heit erachteten sie wie diese für todeswürdig. Wie diese übten sie Folter und In­quisition. Gerade in der Demokratie der Schweizer  fanden Calvins finstere

schwere Schädigung der christlichen Religion, sondern selbst als Prinzipien den meisten Beifall, die meiste werktätige Unter­ein Hemmnis für die Fortschritte der Wissenschaft ausgeben, stüzung, fielen ihnen die meisten Opfer, ein Beweis, daß keine

das alles ist bekannt und

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weitere Erläuterungen leicht begreiflich.

auf den Höhen in den Urkantonen ließen sich ihren alten Glauber

der Wissenschaft unserer Zeit über die Reformation sagen, düsteren Farben, womit man die Gräuel des Papismus Interessanter und von größerem Gewicht ist, was Männer nicht verfämmern und hielten treu an ihm bis heute Männer, welche weder zu den begeisterten Anhängern Luthers   pflegt, müssen auch auf das Wirken der Reformato gehören, wie sie um die jüngste Lutherfeier herum zahlreich wie werden. Gleichwohl waren sie durchaus ehr der Sand am Meere in allen Gauen protestantischer Länder ans

innersten Ueberzeugung folgende Männer; dan

Licht getreten sind, noch zu den Getreuen des Pabsttums, möglich; dies sollte zur Vorsicht mahnen Männer, die in der freisinnigen, selbst der religionslosen Wissen gleichen Vorgehens der ri

schaft unserer Zeit eine sehr beachtenswerte Stelle einnehmen.

" Wer die Lüge mit d

deutung ist das Urteil über Wesen und Wirken der Reformation, wie es sich in den Volke selbst allgemach festgesezt und in neuester Zeit gleichfalls vielfach geäußert hat.

Nicht minder interessant und von hoch anzuschlagender Be- widerlichen Eindruck. Ein

Um die Anschauungen, die sich über die Reformation in dem

9r. 11. 1884.

und dem neuen Kirchena der römischen Kirche gegangen und im P Die Grundlage