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werden.

Nach kurzer Pause wird die Verhandlung wieder auf­genommen. Der Vorsitzende befragt die Angeklagte Heinze ein­dringlich, ob sie auch wirklich im Stande sei, der Verhandlung zu folgen. Angefl.: Ich werde mich zusammennehmen. Präs: Ich muß die volle Gewißheit haben, daß Sie mit voller Klarheit der Verhandlung folgen können, sonst muß ich die Ver­handlung gegen Sie aussehen und gegen Ihren Mann allein verhandeln. Frau Heinze: Das würde doch zu schwer sein, zweimal zu verhandeln. Präs.: Das ist feineswegs zu schwer. Wenn Sie nicht folgen können, dann werde ich allein mit Ihrem Mann verhandeln und Ihre Sache wird in einer späteren Schwurgerichtsverhandlung verhandelt werden; wann dies sein kann, wird von Ihrem geistigen und körperlichen Be­finden abhängen. Können Sie also der Verhandlung folgen? Angek: Ja.

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Der Bettgif, tin Jahre 1888 enthält noch weitere Wahrnehmungen und zu einer Klage keine Veranlassung gegeben hat. Auch der hat er fast täglich auf seine Frau geschimpft. Er hat auch der Zeugin. So namentlich, daß die Heinze's oft innere Unruhe Aufseher Krüger, unter dessen besonderer Beaufsichtigung Heinze Spezialitäten von den Vorgängen bei dem Morde erzählt, so zeigten, daß fie manchmal Nachts aufstanden und daß Frau Heinze, während seiner langen Untersuchungshaft gestanden hat, giebt namentlich, daß der Wächter vor dem Gitter mit dem Schlagring als Schuhleute erschienen und sie verhafteten, zu der Zeugin ihm das Zeugniß, daß er sich in der Haft sehr anständig" be- abgemurkst sei und man die Leiche dann über den Zaun ge­gesagt habe: Paß auf, Anna, das ist die Geschichte vom Sep- tragen hat. schmissen habe. Angeklagter Heinze erklärt dies Alles für tember!" Die Zeugin bestreitet aber, solche Aussagen gemacht Der Zeuge Piester tritt nochmals vor und sagt Folgendes Lügen. Er habe blos mal dem Luft gesagt, daß er vielleicht mal zu haben. Frau Heinze, welche dazwischen gerufen hatte: Die aus: Die Frau Heinze behauptet, daß sie niemals Tabak gehabt mit Siefert nach Hamburg   gehen würde, denn die Berliner  Leute wollen Einen ja mit Gewalt reinlegen!", erklärt" bald hat; das ist aber nicht wahr. Ich weiß, daß sie eine Dose ge- Polizei zieht blos an' ne Gummistrippe, dann ist man wieder darauf, daß sie es höchstens noch eine Stunde aushalte, bricht in führt und auch manchmal eine Prise angeboten hat. Der Tabat drin. Wenn ich von Berlin   wegkomine, dann gehe ich Allem frankhaftes Schluchzen aus und muß aus dem Saale geführt war braun und nicht etwa Schneeberger. Für gewöhnlich hat ja aus dem Wege, meiner Frau und Allem. Frau Heinze( da­die Heinze nicht Tabak geführt. zwifchenrufend): Dann wäre ich Dich endlich losgewesen! Frau Heinze: Ter Mann will mich ja blos' reinlegen. Vertheidiger Dr. Ballien theilt hierauf mit, daß er einen Der ist ja blos gieprig auf die 1000 M. Belohnung. Wahr ist, anonymen Brief erhalten habe, in welchem Hermann Randel daß mir die Frau Otio, die mal bei mir gewohnt hat, eine Schnupf- dringend des Mordes verdächtigt und darauf hingewiesen wird, tabakdose geschenkt hat, in welcher sich ein fleiner Rest Schnupf- daß derselbe um die Zeit des Mordes eine Kopfwunde gehabt tabak   befand. habe. Frau Heinze behauptet nun, daß dieser Randel sich hier im Ein Geschworener macht darauf aufmerksam, daß nach der Zuschauerraum befinde.( Sensation.)- Frau Heinze( nach dem Behauptung des Zeugen Bellevue die Heinze den Schnupftabat Zuschauerraum zeigend): Da hat er eben hinten an der Wand in der einen Rocktasche bei sich getragen habe. Er beantragt, den gestanden!( Aufregung.) Der Vorsitzende ordnet an, daß die in Gerichtsgewahrsam befindlichen Rock der Frau Heinze darauf Thüren geschlossen werden und mehrere der Zeugen, welche den hin zu untersuchen. Blandel kennen, durchmustern die Reihen des Publikums, tönnen Frau Otto, eine Kontrolldame, bestätigt, daß sie eine aber von Randel nichts entdecken. Eine Frau aus dem Publikum er­Schnupftabatdose besessen, welche sich im Jahre 1890 die Heinze klärt jedoch, daß sie gestern einen Herren bemerkt habe, den sie ent­hatte schenken lassen, weil sie dieselbe nach Blößensee hinein- fchieden für Randel hielte, und der auch heute Vormittag an­schicken wollte. Die Zeugin Hahn hat der Zeugin gesagt, daß wesend gewesen sei. Die gesuchte Person wird im Zuhörerraum sie der Schwester den Mord nicht zutraue, wohl aber dem nicht entdeckt, die Angeklagte Heinze muß sich geirrt haben. Der Zeugin Emma Meyerhöfer geb. Fiebig hat, als sie noch Heinze. Präsident betont, daß ihm am 23. d. M. ein anonymes Schreiben unverheirathet war und den Geschäften der Straße oblag, bei Medizinalrath Long wird beauftragt, sowohl den Schlaf- sugegangen sei, in welchem der Schlächter Randel der That ver­Heinze's gewohnt. Sie erzählt: Eines Sonnabends ging Heinze rock der Heinze, als auch den Rock des angeklagten Che- dächtigt werde. Derselbe müsse noch eine Narbe von dem Säbel­runter und sagte zu seiner Frau: Anna, Du ißt ja gerne Knob mannes nach etwa vorhandenen Resten von Schnupftabat zu hieb des Nachtwächters Braun auf dem Kopfe haben. Der Brief länder! Er kam dann mit ein Paar falten Knoblauchswürsten untersuchen. ist der Staatsanwaltschaft zur Verfügung gestellt worden, die herauf, gab aber nur eine seiner Frau und die andere dem Bengin Agnes Schulte, ebenfalls unter fittenpolizeilicher angestellten Ermittelungen haben aber das Grundlose dieser Be­Meyerhöfer, welcher jetzt mein Mann ist. Darüber kam es zum Kontrolle stehend, hat im Jahre 1888 bei Heinze's in der Mulad zichtigung ergeben. Krach und sie sagte: Jezt gehe ich hin und sage Alles. Dir straße gewohnt, d. h. bevor die Angeklagten in Untersuchungshaft Arbeiter Upmeyer: Ihm hat während der gemeinschaft­wird die Kohlrübe abgehauen und ich friege 15 Jahre!" Sch tamen. Sie hat nie bemerkt, daß Schnupstabak im Hause war lichen Haft Heinze die ganze Geschichte seiner ersten Ver­bin dann herunter gegangen auf die Straße, und wie ich später oder daß Frau Heinze, wenn sie ausging, Schnupftabat mitnahm. haftung in dieser Mordssache erzählt. Heinze hat ihm dabei herauf fam, erzählte mir Meyerhöfer, welcher jetzt mein Mann Die Angeklagten schlugen sich häufig und jedesmal, wenn die Frau zugegeben, daß er allerdings ein blutiges Hende gehabt ist, daß sich inzwischen die Frau Heinze aufgehängt hat. Sie dabei losschrie:" Du willst es wohl mit mir so machen, wie habe, das Blut aber von einer Schlägerei mit seiner Frau hers war aber von Heinze und Piester wieder abgeschnitten worden. mit dem Nachtwächter Braun?" dann wurde der Angeklagte rührte. Da er von dem Untersuchungsrichter über das Feuer in Nachher hat sie sich aus dem Fenster stürzen wollen, aber Heinze ganz still und ließ von der Ehefrau ab; doch bestätigt die Zengin, der Nacht befragt worden sei, habe er gesagt, er habe mit Hobel­sprang zu und zog sie an dee Füßen wieder zurück. Der Vor- daß die Angeklagte immer nur schimpfte, wenn sie wüthend war. spähnen Feuer gemacht, um Wasser für seine Frau zu kochen. sigende konstatirt aus den Akten, daß die Zeugin früher von der Vor dem Braun'schen Morde hat sie nur" Strolch, Ludewig" Er habe dann auch erzählt, daß eine Jüdin schlecht gegen ihn " Kohlrübe" nichts gesagt, sondern die Entwicklung des Streits und dergleichen geschimpft. Nach dem Braun'schen Morde hat ausgesagt und behauptet habe, sie habe ihn über das Gitter des damals etwa so geschildert hatte: Frau Heinze habe ihrem Manne sie dann in der geschilderten Weise geschimpft, und die Zeugin Stirchparts steigen sehen und er habe hinzugesetzt: Noch eine gedroht: Warte nur, Du verfl. Ladewig, nun gehe ich hin und hat sich gedacht, die Angeklagten würden wohl bei dem Mord solche Beugin, dann hätte ich meinen Kopf verloren." Der zeige Dich an, daß Du den Braun todt gemacht hast," worauf betheiligt sein.- Frau Heinze: Die Beugin weiß genau, wie Heinze habe dann auch noch davon gesprochen, daß es sehr er erwiderte: Na, Du alte T.... tommst doch mit' rein, Du frank ich damals war und wird sagen können, ob ich Kraft hatte, schwer sei, einen Leichnam an einem Baum aufzu warst ja auch dabei!" Nach der früheren Aussage der Zeugin einen Mord zu begehen. Präs.: Aber, Frau Heinze, auf hängen. Zeuge bestätigt, daß Heinze immer soll die Angeklagte dann unmittelbar vor ihrem Ver- die Straße sind Sie doch nächtlicher Weile auch in Ihrem frank- seine Unschuld versichert und sich auch einmal bei dem such, sich aus dem Fenster zu stürzen, gesagt haben: haften Zustande gegangen. Angeklagte: Herr Präsident, Aufseher darüber beschwert habe, daß ihn die Mit­" Ich will nicht mehr unter Den Leuten leben, was soll man machen! gefangenen wegen des Braun'schen Mordes hänselten. Angell. meinen Ropf soll kein anderer kriegen!" Präsident: Es folgt nun als neuer Abschnitt die Vernehmung der früheren Heinze: Da muß ich doch sagen, daß das alles Schwäßerei Zeugin, Sie sehen, das Klingt doch in einigen Punkten ganz Mitgefangenen des Angeklagten einze. ist. Ueber den Braun'schen Mord hatte ja so viel in den anders. Zeugin: Na, da fehlt doch blos die Geschichte von Maler Johann Siefert ist bis zum April 1890, bis wohin Beitungen gestanden und in Plößensee hatten die Leute Alles ge­den Knobländern! Präsident: Die Knobländer intereffiren er eine sechsmonatige Gefängnißstraße verbüßte, in Plößenfee mit lesen, sogar im 3- Flügel, wo die Mastirten siten, haben sie uns weniger als die Kohlrübe!- Die Zeugin bleibt aber da Heinze zusammen gewesen und hat in der Lackirerwerkstatt mit Alles gelesen. Wie ich nun nach Plößensee tam, haben mich bei, daß die Aeußerung von der Kohlrübe und den 15 Jahren demselben an einem Tisch gearbeitet. In seinem Betragen und natürlich meine Bekannten gefragt: Hermann, wie bist denn Du Buchthaus gefallen sei. Frau Heinze: Die Person lügt hier Verhalten ist dem Zeugen nichts aufgefallen. Als er im Früh- eigentlich in die Sache reingekommen und da haben wir über Alles, was sie sagt. Die ist mir feindlich gesinnt, weil sie ein jahr 1890 aus seiner Haft entlassen war, hat er, wie er vor dem den Mord hin und her geredet und dabei habe ich auch Verhältniß mit meinem Mann hatte. Zeugin: Na so was! Untersuchungsrichter ausgesagt hat, eines Tages gegen 5 Uhr gesagt, daß nach meiner Meinung ein Mann einen Ich habe nie etwas mit dem Mann vorgehabt.- Präsident: den Besuch des Heinze erhalten, der ganz durchuäßt war, als schweren Leichnam nicht aufzuhängen vermag. Frau Heinze Das wollen Sie ganz bestimmt bestreiten? 3eugin: Ich wenn er im Wajjer gelegen habe und etwas angetrunken war. erklärt, daß ihr Mann zwar sehr viel lügt, aber in Bezug auf habe ja meinen reellen Bräutigam gehabt und blos Heinze habe sich auf sein Bett gesetzt und sei offen- das blutige Hemde doch die Wahrheit gesagt habe. der Zeit, 100 feine Frau in Haft war, sind bar find bar sehr aufgeregt gegen seine Frau gewesen, denn Dem Arbeiter Hermann Scheib ist es aufgefallen, daß ich und noch drei Mädchen zu ihm wie eine Mutter er sagte: Gie poussire mit einem Jungen und jetzt, der Angeklagte im Gefängniß oft sehr niedergeschlagen war, sich gewesen. Das war Alles. Hier springt der Angeklagte Heinze wo der Junge in Hast fizze, habe sie schon wieder meist für sich hielt und auch manchmal weinte. Er habe auch sehr empört auf und fragt die Zengin, ob sie denn Alles ver- einen andern. Er hat dann auch noch gesagt, daß er mal von häufig über die Einzelheiten des Mordes gesprochen und ist dann gessen habe, namentlich eine Geschichte in einer jetzt abgebrannten seiner Frau beauftragt worden sei, bei einer Sache aufzupassen, gewarnt worden, weil ein Ausseher sich immer etwas aufschrieb, Mühle? Die Zengin erklärt darauf, daß sie nun, wo sie an er habe es auch gethan; es sei ein Schlosser und ein Tischler wenn Heinze vom Morde sprach. Da soll Heinze gesagt haben: die Mühle erinnert werde, ihr Leugnen bezüglich der engeren dabei gewesen, ihm habe es aber zu lange gedauert und er sei Na, der tann   lange warten, ehe ich noch was sage, von dem Beziehungen zu Heinze nicht aufrecht erhalten könne. Das Wort- fortgegangen. Später hat er noch hinzugefügt: Ich bin zu auf- lasse ich mich nicht fangen!" Ein andermal hat er gefagt: gefecht, welches sich zwischen ihr und dem Angeklagten Heinze gebracht auf meine Frau, jetzt ist es aus mit mir!-Angekl. Kinder, Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es ist, entspinnt, wird von der Zeugin mit lautester Stimme und größter Heinze: Das muß ich widerstreiten, daß ich betrunken war. einen ,, todten Leichnam" aufzuhängen." Der Zeuge hat Bungengeläufigkeit geführt. Angeklagte Frau Heinze: Das Gin Betrunkener kann einem Anderen nicht die Haare schneiden ihn dann gewarnt, doch nicht so etwas zu sprechen, da er sich ist ja Alles Lüge. Ich widerstreite nicht, daß ich, wenn ich in und ich habe Siefert an jenem Tage die Haare geschnitten und damit das Genick brechen könnte, worauf der Heinze antwortete: die Wuth kam, meinen Mann Wächtermörder" genannt habe, wir haben eine Weiße dabei getrunken. Frau Heinze: Wenn Na, Kinder, vor Euch brauche ich doch keine Furcht zu haben, aber das war blos so'ne Angewohnheit von mir. Ich kann ganz mein Mann sagt, ich habe damals poussirt, so lügt er, wie groß er ist. ihr legt mich doch nicht rein. Weiter hat er erzählt, der Wächter rein sagen, daß weder mein Mann noch ich was von der Auch Siefert lügt. In der Wahrheit ist blos, daß Siefert mal Braun sei immer sehr strenge gewesen und da haben ihm gewiß Braun'schen Sache weiß. Der Mann der Zeugin ist in der Braun'schen Sache auf dem Kriminal gewesen und an einige eins versetzt; sie wollten es vielleicht nicht so arg machen, auh blos ein Zuhälter. Arbeiten ist da nicht.( Mit einer demselben Tage ist er bei mir gewesen und hat mir erzählt, daß als er aber dann todt gewesen, haben sie ihn aufgehängt, Enigenden Bewegung zu dem Angeklagten Heinze): Kollege von die Sache nun doch wohl schief gehen würde. Da habe ich ge- um so zu thun, als ob er sich selbst gemordet hätte. dem da!" antwortet: Lassen Sie mich mit Braun zufrieden, ich habe nichts Giner allein fann es nicht gewesen sein, wer weiß aber, Die Vernehmung des folgenden Zeugen, Möbelpolier Emil dabei zu befürchten, denn ich bin unschuldig bei der Sache; ich wo die sind, die sind vielleicht über alle Berge. Seine Bellevue, nimmt längere Zeit in Anspruch. Er bringt gegen bin schon einmal darum verhaftet gewesen und gehe ruhig noch Frau, so hat Heinze dann weiter erzählt, hatte zuerst die Angeklagte Heinze verschiedene belastende Behauptungen vor.' mal rein, denn mir kann nichts passiren. Auf Befragen des schlecht gegen ihn ausgesagt, und wenn sie nicht die ganze Sache Er giebt an, daß er vor der Verheirathung der Frau Heinze Bertheidigers giebt Zeuge zu, daß er einmal wegen Verwundung retour genommen hätte, dann wäre es sehr schlimm für ihn ge­etwa 10 bis 12 Jahre mit ihr gelebt hat, abgesehen von den eines Nachtwächters bestrast ist. Frau Hahn, nochmals vor- worden, dann wäre wohl seine Kohlrübe herunter. Heinze hat Zeiten, die er im Gefängnisse hat zubringen müssen. Einige Beit gerufen, bestätigt durchaus die Darstellung, welche die Angeklagte aber auch diesem Zeugen gegenüber seine Unschuld betheuert. nach dem Braun'schen Morde habe die Heinze eines Tages ihre von den Aeußerungen des Beugen gegeben. 3euge: Dann Ueber seinen Aufenthalt in der Mordnacht hat Heinze folgendes Mutter zu ihm geschickt mit der Bitte, er möge die Heinze muß ich im besoffenen Zustande gewesen sein.-Präsident: erzählt: Seine Schwägerin habe in dieser Beziehung eine zwei­doch besuchen. Er habe die Bitte erfüllt und die Heinze Haben Sie oftmals besoffene Zustände? 3eugin: Na, wie deutige Aussage gemacht. Er selbst habe auf Gericht gesagt, daß weinend in ihrer Wohnung angetroffen. Auf seine Frage, das so kommt. er in der Kammer feiner Schwägerin geschlafen habe. In Wirk was ihr fehle, habe sie gesagt:" Ach laß nur, seitdem Du ver- Zeuge Hermann Doß hat mehrere Monate in Plögensee lichkeit habe er aber da gar nicht geschlafen, sondern er sei erst heirathet bist, fann man Dir gar nichts mehr anvertrauen." wegen Körperverletzung zubringen müssen, während auch Heinze furz vor seiner Frau nach Hause gekommen.- Frau Heinze: Schließlich habe die Heinze doch Andeutungen gemacht, daß sie dort Gefangener war. Der Letztere soll nach der Ansicht des Mein Mann lügt ja, so lange er existirt. So viel wie ich von dem Braun'schen Mord wisse und eine Schilderung von dem Zeugen vorzugsweise mit denjenigen Gefangenen verkehrt und gehört habe, haben die Mannspersonen in Plößenfee Borgange in jener Nacht gegeben. Auf die Frage des Zeugen, ich unterhalten haben, welche zur Klaffe der zuhälter gehörten. aus Spiritus Schnaps gemacht und sind alle Tage betrunken ob der Wächter sich denn nicht gewehrt habe, sei ihm von der Es sei häufig vom Braun'schen Morde die Rede gewesen. Heinze gewesen. Beuge Siefert: Das ist ja richtig, daß wir alle Heinze die Antwort geworden:" Der konnte nicht, der hatte habe gesagt, daß er es seiner Ehefrau zu verdanken habe, daß er Tage Schnaps zu trinken hatten; der wird immer von einem genug mit dem Schnupftabat zu thun." Er habe sie weiter aus vier Monate unschuldig in Untersuchungshaft habe ſizen müssen; zum andern verschoben. Angefl. Heinze: Da kann ich sogar horchen wollen, wer bei der That betheiligt gewesen, aber sie wenn er hinauskomme, werde er seine Ehefrau verhauen. Auf sagen, daß, wie ein gewisser Jab, der jetzt in der Steinstraße habe ihn mit den Worten abgefertigt:" Ich könnte Dir Manches die Frage des Vertheidigers, wie es möglich sei, daß sich die eine Restauration hat, ganze große Flaschen feinsten Likörs erzählen, aber wenn Du nichts weißt, fannst Du auch nichts ver- Gefangenen in Plößensee unterhalten fönnen, erklärt der Zeuge: hineinbekommen hat. Frau Heinze: Ich habe auch ganze rathen. Der Zeuge Bellevue schildert die Angeklagte als eine Es sind Käfige, worin wir sißen. Des Sonntags kommen wir Flaschen voll hineingebracht. Ein Geschworener wünscht äußerst heftige Person, die in ihrer Wuth zu Allem fähig aus den Käfigen heraus und können eine Zeit lang, gegen achtzig zu wissen, ob er recht gehört, daß diese Schmuggeleien fei. Als er noch mit derselben zusammen lebte, sei sie in einer Mann start, zusammen promeniren. im töniglichen Strafgefängniß zu Plößensee vorgekommen Nacht mit einer Uhr zu Hause gekommen, die sie ihrer Angabe Zeuge Louis Freudenhammer, ebenfalls ein früherer sein sollen sollen und er erhält eine bejahende Auskunft. nach einem Herrn gestohlen habe. Sie habe erzählt, daß sie Mitgefangener Heinze's, bekundet, daß der Letztere sich des Tags Ein Zeuge Meirner, welcher aushilfsweise in der Kanzlei in demselben Schnupftabat in die Augen gestreut habe. Die An- über nie über die Strafthat ausgelassen, wegen der er im Ge- Blößensee gearbeitet, ist von Heinze gefragt worden, ob ein getlagte habe stets Schnupftabat bei sich geführt, den sie bei ihren fängnisse saß, aber des Abends, wenn fie im Bette Mann, der schon einmal verhaftet und wieder freigelassen worden, Diebstählen zur Anwendung bringe. Der Präsident ermahnt den lagen, habe Heinze bisweilen erzählt, daß er wegen des in derselben Sache noch einmal eingezogen werden könne. Der Zeugen au das Eindringlichste, nicht mehr zu behaupten, wie er Braun'schen Mordes unschuldig size. Er habe dies Zeuge hatte dies bejaht. Da er aber hörte, daß Heinze dem unter seinem Eide verantworten könne. Der Zeuge bleibt dabei, seiner Frau zu verdanken und wvenn er auch wieder Braun'schen Morde nicht fern stehen solle, so hat sich Zeuge, der daß er die reine Wahrheit gesagt. Die Angeklagte Heinze er herausgelassen werde, er müsse befürchten, daß das A. auf die Belohnung lüstern war, mit einem Privatdetektiv in Ver­flärt alle Bezichtigungen des Zeugen Bellevue für eitel Lügen. ihn immer wieder hineinschieben werde." Der Vertheidiger, Rechts- bindung gesezt und sich bei der Hahn einquartirt, um möglichst Sie könne feinem Hunde etwas zu Leide thun, Bellevue habe anwalt Ballien, fragt den Zeugen, ob er die letzte Aeußerung etwas zu erfahren. Es war aber vergeblich. Der Zeuge ist auch mal dagegen fein ,, menschliches Gefühl", er könne einen Hund gegen des Heinze auf den Braun'schen Mord bezogen habe, oder ob mit der Frau Heinze mit zum Sühnetermin gegangen, als die­einen Laternenpfahl todtschlagen. Der Zeuge fagt trocken: Das Heinze nicht ebenso gut habe andeuten wollen, daß seine Ehefrau selbe die Ehescheidung eingeleitet hatte. Er hat ihr gerathen, thue ich. ihn überhaupt anderer Etrafthaten bezichtigen und ihn dieserhalb wenn sie etwas auf dem Gewissen habe, dann lieber Die Auseinandersetzungen zwischen Frau Heinze und den ins Gefängniß bringen würde. Die Antwort des Zeugen erregt von der Ehescheidung Abstand zu nehmen, Frau Heinze be Zeugen sehen sich noch eine Weile in ziemlicher Heftigkeit fort: im Publikum so große Heiterkeit, daß der Präsident unter der hauptet aber, daß sie die Ehescheidung eingeleitet hat. Dem Frau Heinze: Das ist ja ein so brutaler Mensch, das ist gar Androhung, sonst den Zuhörerraum räumen lassen zu müssen, zur Zeugen ist es aufgefallen, daß die Heinze niemals vom Braun'schen nicht zu sagen. Einmal hat er mir hier die ganze Nase entzwei Ruhe ermahnt. Der Zeuge erwidert nämlich: Ja, perr Ver- Morde gesprochen habe. geschlagen und einen Zahn eingehauen und so I che Augen habe theidiger, darauf kann ich Ihnen feine Antwort geben, ich bin ja Der nächste Zeuge, Maler Carl Stren, ebenfalls ein Mit­ich gehabt! Ich bin dann von ihm ausgerückt. Ein anderes Mal selber gespannt darauf, wie es kommen wird. gefangener, hatte in der Voruntersuchung eine schiver belastende hat er mich genommen und hat mich aufgehängt. Solch' Mensch Fabritarbeiter Luft, gleichfalls ein ehemaliger Mitgefangener Aussage gemacht, ist aber jetzt so unsicher und zurückhaltend, daß ist das! Auf dem Rücken habe ich eine Narbe wie ein Markstück in Plößenfee, hat vom Angeklagten Heinze manchmal gehört, daß der Vorsitzende aufs Ernstlichste wiederholt den Zeugen auf die groß!-8euge: Sie hat mal gedroht, daß sie mich betrunken er in der Braun'schen Sache unschuldig sei und ein anderes Mal Strafen des Meineides aufmerksam machen muß. Nur ganz lang­machen und dann auf's Feld schaffen und kalt machen lassen habe er geäußert, man könne ihm Nichts beweisen. Heinze hat sam und unter unfäglichen Schwierigkeiten wird aus dem Zeugen Präs.: Nun, das wäre ja ein Grund mehr, aus dem Zeugen ferner erzählt, daß der Sohn des Gastwirths Randel, Folgendes herausgeholt: Er hat den Heinze gefragt, wie es welchem Sie einen Haß auf die Angeklagte haben könnten. welcher Schlächter war, den Wächter Braun sehr auf dem Zuge wohl bein Morde zugegangen fei und Heinze hat 3euge: Ich habe doch geschworen, daß ich nichts verschweigen hatte, weil er so viele Anzeigen machte und daß der Wächter darauf geantwortet:" Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es ist, soll, und wenn ich dies nicht sage, dann bringen sie mich vielleicht Braun von drei Leuten sehr gehaßt werde, weil er so viele solche Leiche aufzuheben!" Der Zeuge hat dann, wie es in dem wegen Meineids' ran. Frau Heinze: Das ist nämlich dem Frauenzimmer arretirte. Heinze hat weiter erzählt, daß, wenn Protokoll über seine erste Bernehmung, die der Zeuge jetzt vielfach berüchtigten Palliſadenkarl sein Sohn, von dem so viele Berichte er seine Strafe abgesessen, er aus Berlin   weggehen wolle, denn abschwächt, gesagt: Na, dann bist Du wohl dabei gewesen?" find. Na, nun wissen Sie's! der Boden werde ihm zu heiß unter den Füßen. Wenn Heinze habe dann geantwortet: Nein, es ist ja Schlägerei ge­Es werden mehrere Zeugen vernommen, welche dem An- auf den Nachtwächter Braun die Rede kam, hat der wesen!" Am Tage nach dem Morde sei sein Vorhemd ganz geklagten bestätigen, daß derselbe zeitweise bei ihnen gearbeitet Angeklagte immer die Augen niedergeschlagen, im übrigen blutig gewesen, er habe es sofort ausgezogen und neue Wäsche

wird.

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