gras bedeckt. Da und dort zeigen sich auch zwerghafte Kakteen; auch erfreut zu gewissen Jahreszeiten ein auf viele Meilen sich erstreckender, ununterbrochener, prachtvoller, zwischen dem dunkelsten Grün hervor­sproffender Blumenflor. Gegen die Felsengebirge hin begegnet man steppenartigen Streden, die nur geringe, oft sogar gar feine Vegetation aufweisen. Von der für die Prairielandschaften karakteristischen Baum­losigkeit machen nur die Flußuser und die ihr Bett begrenzenden Tal­ränder eine Ausnahme; dort finden sich hie und da kleine aus ver­krüppelten Weiden, Pappeln, Ulmen u. s. f. bestehenden Gehölze, ein eigentlicher Wald aber findet sich nirgends, und zwar haben die Prairien, als einstiger Boden eines großen Sees, zu allen Zeiten des Wald­schmucks entbehrt, was von Schlagintweit nachgewiesen wurde.

Die Prairien mit ihrem Grasozean sind die lezten Zufluchtsstätten der Bisons oder amerikanischen Auerochjen, gewöhnlich Büffel genannt, dessen zahlreiche Horden in den weiten Räumen umhertreiben. Der Bison ist das wichtigste Jagdobjekt der Prairien. Was das Kameel dem Araber, der Seehund dem Eskimo, das ist der Bison dem In­dianer. Weil von dem Tiere alles gut zu brauchen ist, wird ihm eifrig nachgestellt, so daß seit vielen Jahren die Zahl erheblich zurückgegangen ist. Der ungeheure Bedarf an ,, Bemmikan", wie das zu einer festen Masse kondensirte, fette und getrocknete Büffelfleisch genannt wird und wovon Mensch und Tier sich nähren, macht dies begreiflich. Das Fleisch ist sehr wohlschmeckend, die Zunge gilt als Leckerbissen, aus dem Fell bereiten sich die Indianer Kleidungsstücke, Zeltwandungen und Betten, auch beschlagen sie das Gerippe ihrer Kähne mit Bisonfell und verfertigen daraus Sättel, Gurte u. s. f. Die Knochen müssen ihnen Sattelgestelle und Messer geben, aus den Sehnen drehen sie sich Saiten für ihre Bogen und Fäden zum Nähen. Die starken Haare werden zu Striden gedreht; die Schwänze geben Fliegenwedel. Sogar der Mist wird verwendet, er dient als Brennstoff. Das Klima der Brairien ist ein extremes, wechselvolles, das besonders im Frühling viel Vorsicht für die Gesundheit verlangt, weil die Luftströmungen vom merikanischen Golf an bis zum Polarmeer hin nirgends durch Berg­wälle abgehalten und gemildert werden. Darum dringt auch die tropische Wärme weiter nach Norden, wie die Polarkälte weiter nach Süden. Auf langandauerndes heiteres Wetter folgt häufig ein langes stürmisches Schneewetter, welches, verbunden mit der großen Trockenheit der Luft, für die Prairie karakteristisch ist, während Nebel selten, Tau nur un­gleich beobachtet wird. Wären Wälder vorhanden, so würden sie sicher die Wut der Winterſtürme mildern, die den Schnee in feine, alle Rizen durchdringende, sandartige Körnchen auflösen und um so gefährlicher sind, als sie oft plözlich hereinbrechen. Die Kolonisation der Prairien hat darum ihre großen Gefährlichkeiten und Widerwärtigkeiten. Nur südlich des 35.0 n. Br. bleibt man von diesen Schneeſtürmen verschont. Nördlich von dieser Linie hat man nicht selten eine Winterkälte von 25-37,50 C. zu ertragen. Nur der Herbst, der sogenannte indianische Sommer, entschädigt durch warme sonnige Tage, wenn auch des Nachts bereits Fröste sich einstellen. Trozdem hält man das Klima der west­lichen Prairien für ein stärkendes, erfrischendes, ansteckenden Krank­heiten feindliches; in größeren Höhen soll es einen fast sichern Schuz gegen Lungenkrankheiten ausüben. Näher dem Felsgebirge, wie auch in dem großen Becken von Utah   2c. erscheinen und peinigen den Un­erfahrenen häufige Trugbilder der Fata Morgana wie auch elektrische Erscheinungen. Prairiebrände sind nicht selten, und zwar entstehen solche häufig nach anhaltender Dürre durch die Sommerhize, zuweilen aber werden sie von Menschenhand angestiftet, teils um das alte dürre Gras wegzuschaffen, welches das Wachstum frischen Grases hemmt, teils Jagdzwecke halber. Unser Bild schildert den Effekt eines Prairiebrandes auf die Tierwelt der Prairie. In wilder Bestürzung alle innere Fehde vergessend, suchen sie dem gemeinschaftlichen Feinde zu entrinnen, die stattlichen Wildpferde, die mächtigen Bisons, die räuberischen Prairiewölfe, die ein Mittelglied bilden zwischen Wolf und Fuchs. Auch ein hirschartiges Tier sehen wir im Hintergrunde mit seiner Ehehälfte hastig das Weite suchen. Die schlanken Beine sichern dem Paar einen Vorsprung vor den übrigen; doch schneller noch wird das hoch in den Lüften schwebende geflügelte Kleeblatt dem Bereich der Gefahr entronnen sein. Inwieweit übrigens der Künstler seiner Phantasie den Zügel schießen ließ, müssen wir dahin gestellt sein laffen. St.

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Für unsere Hausfrauen.

Bereitung von Sauerkraut. Vor allem muß erwähnt werden, daß das vom Felde eingeheimste Kraut mindestens vierzehn Tage unter gededtem Raume lagern muß, bevor man es zum Einschneiden nimmt, weiter daß die späte Sorte zum Einsäuern besser geeignet ist als die

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frühe, und daß der Hobel das Kraut nicht zu grob schneide. Man nehme eine gleichweite Tonne oder ein Geschirr, der Dauer und Dich tigkeit wegen von Eichenholz, von beliebiger Größe oder der des Bedarfs, stelle dieses an einem geeigneten Plaze in einen womöglich luftreinen, trockenen Keller, lasse das Schneiden des Krautes beginnen, nehme auf 100 Liter 12 Kilogramm Kochsalz, 100 Gramm Kümmel, 50 Gramm neue Wachholderbeeren, welche gut zu vermengen sind, dann 1 Stüd Quitte, sehr feinblättrig geschnitten, und verfahre wie folgt: Zuerst fülle man ca. 30 Liter geschnittenes Kraut in das Geschirr, lasse es fest treten, bestreue diese Lage mit obigen Gewürzen, gebe dann eine weitere Lage Kraut, lasse wieder treten, wieder bestreuen und so lagenweise fortfahren, bis das Geschirr voll ist. Wasser ist nicht erforderlich. Sodann mit einem passenden Deckel bedeckt und sehr stark beschwert, wird das Kraut mindestens vier Wochen in Ruhe gelassen, unter dem Rande des Ge schirrs, je nach der Senkung, ein Loch gebohrt, um dem sich bildenden Wasser einen Abzug zu gestatten. Nach vier, höchstens fünf Wochen ist das Kraut reif, wird abgedeckt, mit einem reinen Tuche zugedeckt und wieder beschwert, und nachdem nun die Wasserbildung aufgehört, nach der Beschwerung mit reinem Wasser ca. 3-4 Ctmtr. Hoch bedeckt. Das Kraut muß jedoch nach jedesmaliger Herausnahme wiederholt gereinigt, beschwert und begossen werden, oder wenn dies lästig, kann man sich ein größeres Quantum für eine Woche herausnehmen, welches weniger, aber doch beschwert werden muß. Auf diese Weise bereitet, hält sich dieses köstliche Gemüse, an einem kühlen und trockenen Orte aufbewahrt, mehrere Jahre lang, ohne an seinem guten Geschmacke zu verlieren. Reinliche Arbeit ist bei der Bereitung und Aufbewahrung unerläßlich.

Alter der Eier. Um das Alter der Eier zu erkennen, löst man 120 Gramm Kochsalz in 1 Liter reinem Wasser auf; in die vollständige Auflösung legt man das zu prüfende Ei. Ist es vom selbigen Lage, so wird es auf den Boden des Gefäßes sinken; war es vom vorher gehenden Tage, so wird es den Boden nicht erreichen; ist es drei Tage alt, so schwimmt es in der Flüssigkeit; ist es aber über fünf Tage alt, so schwimmt es an der Oberfläche, und ragt um so mehr über diefelbe

hinaus, je älter es ist.

Heringsmilch. Man versteht darunter den Samen der männlichen Fische. Er soll Jod und Brom   enthalten und gilt als bewährtes Mittel gegen langwierigen Husten, Lungenschwindsucht und Tuberkeln. Er soll den Auswurf lösen und den Reiz mildern. Da man im Innern des Landes nur selten frische Heringsmilch haben kann, so ist die Milch der gesalzenen Heringe durch Einlegen in Wasser oder Kuhmilch von einem Teile des Kochsalzes zu befreien, wenn der starke Kochsalzgehalt dem Kranken unangenehm ist. Heringsmilch ist auch ein altes Boltsmittel gegen alte Katarrhe, Heiserkeit und angehende Halsschwindsucht.

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Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman von M. Kautsky.( Forts.)

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-Die außerordentliche Reproduktionskraft verschiedener Tiergattungen.( Der Punktsalamander; die Schildkröte; die Waldschnecke; der Strandkrebs; der Regenwurm; das Wasserschlängelchen; die Polypen; die Rotiferen.) Bon Realschullehrer Otto Lehmann. Aus dem Sklavenlande. Bon Spiridion Gopcevic.( Schluß.)- Ein deutiches Blos. Der Alchemist.( Schluß.)- Aerztliches über Libaut's Regenerationsfur. Bon Dr. med. Nienburg. Unsere Zllustrationen: Edel Des Kaisers Schwägerin. Historische Stizze von Wilh. dame aus dem 16. Jahrhundert. Nach einem Bilde von Fr. Kaulbach.- Prairiebrand. Für unsere Hausfrauen: Bereitung von Ganer

Städtebild.( Mit 2 Jllustrationen: Das Holstentor   und der Marktplaz in Lübeck.)

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fraut. Alter der Eier. Heringsmilch.- Rösselsprung. Aerztlicher Ratgeber. Polytechnischer Briefkasten. und Landwirtschaft.- Gemeinnüziges. Mannichfaltiges.

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Humoristisches.

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-Ratgeber für Haus