der ordinärst e chinesische Tee, der sogenannte Maloo oder sundried Tea, von welchem schon einmal getrunken ist, bevor er exportirt wird. Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß sämmtliche neun Personen, von denen hier die Rede ist, etwas von Tee verstehen, nachdem sie Jahre hindurch ausschließlich damit umgehen.
Dieser Malootee wird in Deutschland gar nicht in den Handel gebracht, weil der Verkäufer gar zu leicht mit dem Strafrichter Bekanntfanntschaft machen könnte, dahingegen wird er gerade nach den südamerikanischen Ländern hier von Hamburg ausgeführt, und zwar sehr bedeutend, die gerade den Paraguaytee mit besonderer Vorliebe trinken. Wie kommt das? Die Leute sind eben nichts Besseres gewöhnt. Es ist richtig, der gute chinesische Tee ist teurer als der Yerba Maté , aber der Maloo ist es nicht, auch im Zollgebiet würde der leztere nicht teurer sein troz des ungleich höheren Zolles, welcher daher kommt, daß für chinesischen Tee, einerlei ob billig oder teuer, ein eigener Saz existirt, während Paraguaytee als Pflanzenteile eingeführt wird. Ich arbeite seit 12 Jahren in der Teebranche und kann wohl sagen recht bedeutend, aber in allen den Jahren hat unser Geschäft noch nicht einmal Maté geführt, weil absolut keine Frage dafür herrscht. Auch wage ich zu behaupten, daß unter 100 Deutschen auch nicht drei sind, die den Paraguaytee zu ihrem steten Getränk erwählen würden, wenn sie die Wahl haben zwischen diesem und chinesischem Tee.
Zu Ihrer Orientirung erhalten Sie anbei einige Proben, und zwar von Maté , ordinärstem, mittel und feinem chinesischen Tee. Hamburg im Mai.
A. H.
Die erfrorenen Indianer. Im Nachfolgenden erlauben wir uns über eine Mitteilung in Nr. 16 der ,, Neuen Welt", betreffs der erfrorenen Indianer, unsre Meinung zu äußern. Da wir sozusagen Schwärmer für die Indianer gewesen sind und uns auch jezt noch für die Verhältnisse der Indianer interessiren und jede Einzelnheit verfolgen, so können wir wol sehr gut über die betreffende Mitteilung Aufschluß geben. Uns ist nichts bekannt von einem derartigen Ereignis. Wenn es Tatsache wäre, daß 5000 Indianer erfroren wären, so würde doch in hiesigen Zeitungen, die sonst jede Aussehen machende Angelegenheit haarklein berichten, etwas zu finden gewesen sein. Im übrigen können wir Ihnen mitteilen, daß die Craw- Indianer gar nicht mehr 5000 Krieger befizen. Es ist jedenfalls eine erfundene Geschichte der betreffenden amerikanischen
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Zeitung, um Aufsehen zu machen. Die Indianer, die hier in Amerika mit den klimatischen Verhältnissen besser bekannt sind als jeder andere Einwohner, würden sich einer derartigen Gefahr niemals ausfezen, zumal da in den Territorien, die ihnen zugewiesen sind, genug Nahrung ge boten ist, und die Regierung sie soviel wie möglich unterstützt. Die Indianer sind ein unterdrücktes und bedrängtes Bolt, und wir wünschen von ganzem Herzen, daß sie erhalten und zivilisirt werden. Philadelphia , 28. April 1884.
Richard Gerth, Maschinenbauer. Oskar Seidel, Weber.
Nätsel.
Zwei Worte warens, die die Freundin rief, Als ich am Rosenhag Euch jüngst belauschte. Ein Wort von gleichen Lauten jubelt ich,
Als ich darauf mit dir sogleich die ersten Küsse tauschte. S. N. Nebus.
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Ein Nationaldenkmal
für die Brüder Jacob Grimm und Wilhelm Grimm in ihrer Vaterstadt Hanau a. M.
Am 4. Januar 1885 und am 24. Februar 1886 werden hundert Jahre verflossen sein, seit Jacob und Wilhelm Grimm in Hanau das Licht der Welt erblickten.
Die Bürger Hanau's , stolz darauf, daß zwei der berühmtesten Gelehrten und besten Söhne unserer Nation in den Mauern ihrer Stadt geboren sind, haben mit opferbereiter Begeisterung den durch das Herannahen dieser Tage angeregten Gedanken aufgenommen, dem edlen Brüderpaare in seiner Vaterstadt ein seiner würdiges Denkmal aus Erz zu errichten.
Aber nicht nur die Vaterstadt, nicht nur das hessische Heimatland sind zur Ausführung des Werkes berufen: die ganze Nation hat das Recht, wie die Pflicht, das Andenken der unvergeßlichen Männer dankend zu ehren.
Die Brüder Grimm haben die deutsche Altertumswissenschaft begründet und die Schäze der Vergangenheit für das Leben der Gegenwart zurückgewonnen. An„ Grimms Märchen " erbauen sich tausende von deutschen Kinderherzen. In unsere Sprache sind die beiden Forscher tiefer eingedrungen als irgend jemand und haben aus ihrem unergründlichen Schachte Schäze zu Tage gefördert, deren Reichtum unser Bolt staunend in dem unvergleichlichen Werke erkennt, das ihren Namen trägt und allein genügen würde, ihnen die Unsterblichkeit zu sichern.
Ihr gewissenhafter Ernst, ihr prunkloses Wesen, ihre geistige Tiefe und ihr reiches Gemüt vereinigten die edelsten Züge der deutschen Art zu einem ewig denkwürdigen Bilde brüderlicher Eintracht und volkstümlicher Wissenschaft.
Sie haben das Vaterland mit der reinsten Hingebung geliebt und durch ihr mannhaftes Eintreten für ihre Ueberzeugung die vater ländische Gesinnung in weiten Kreisen geweckt und befestigt. An alle Deutschen im Reiche und außerhalb desselben bis zu den fernsten Gestaden der neuen Welt ergeht daher der Ruf, Herz und Hand zu öffnen, da es gilt, die Männer zu ehren, welche unserm Wolfe erst ein klares Bewußtsein vom Werte seiner Muttersprache, dieser unverfiegbaren Quelle seiner Bolfskraft und sichersten Grundlage seiner nationalen Zusammengehörigkeit, gegeben haben.
Geldsendungen bitten wir an einen der Schazmeister des Comités, Herrn Ludwig Limbert oder Herrn Ph. Heinrich Zeuner, briefliche Mitteilungen und Anfragen an Justizrat Osius oder Dr. Georg Wolff zu richten.
Lang Landg. Präsident.
Das Lokal Comité.
Rauch
Freih. v. Broich Landrat.
Ofius
Kehl
Dr. Wolff
Oberbürgermeister. Justizrat. Fabrikant. Gymn.- Oberlehrer.
Herr Dr. Heuser in Hanau hat uns im Namen des Korrespondenzausschusses vom Grimm- Comité ersucht, vorstehenden Aufruf zu veröffentlichen, und wir kommen diesem Wunsche mit Vergnügen nach, weil die Errichtung eines Nationaldenkmals für Männer, wie die Brüder Grimm , eine Ehrensache für das gesammte Bolt ist. Sollten Freunde der„ N. W." un3 Beiträge einsenden wollen, so erklären wir uns,
gleichfalls auf Wunsch des Grimm- Comités, bereit, über dieselben an dieser Stelle zu quittiren und sie weiterzugeben.
Inhalt: Die Alten und die Neuen. Roman von M. Kautsky.( Forts.)
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Julius Lippert. Von Leopold' Einstein . Emanuel Geibel. ( Mit Porträt.) Von J. Stern. Könige. Gedicht von Em. Geibel.( Mit Illustration.) Der Somnambulismus. Von Karl du Prel . Lavant . Unsere Illustrationen: Schloß Chillon am Genfersee. der Entstehung der Arten der Lebewesen.
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zur Länder
Die Red. d. N. W.
Die religions- philosophischen Schriften des Privatgelehrten Das Veilchen. Von B. Dulet.- Die beiden Der Frühling. Gedicht v. Rudolf Aus dem Gebiete der Antropologie und Gesundheitspflege: Zur Frage nach Für unsere Hausfrauen: Ueber die Konservirung des Fleisches. II. D. Konservirung des Fleisches durch fäulniswidrige Stoffe. 1) Chlornatrium. Anleitung zum Stopfen von Mousseline, Battist und Leinwand. Von der Seife. Die erfrorenen Indianer. Sprechsaal für jedermann: Ueber den Paraguyter. Rätsel. Rebus. Ein Nationaldenkmal für die Aerztlicher Ratgeber. Redaktionsforrespondenz. Allgemeinwissenschaftliche Auskunft.- Gemeinnüziges. Mannichfaltiges.
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a. M.
Mit diesem Heft schließt das III. Quartal des 9. Jahrganges der„ Neuen Welt". Die geehrten Post- Abonnenten werden ersucht, die Bestellungen auf das IV. Quartal ungesäumt aufzugeben, damit keine Unterbrechung in der Zustellung des
Blattes eintritt.
Die Expedition der„ Neuen Welt."