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Die Neue Welt. Illustrirte Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
„ absichtslos" in dieselben Winkel zusammenführte, wo wir im Halbdunkel oft viertelstundenlang zu= was hätten sammenkauerten, fein Wort sprachen was hätten wir uns auch zu sagen gehabt? aber uns nach Herzenslust abfüßten.
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Jedoch Eugen Salle schien von meiner Liebe etivas zu ahnen und sofort begann er mich zu über bieten. Er hatte jezt Tanzstunde und allsonntäglich Ja, war eine Andere die Dame seines Herzens. Ja, er machte sogar Gedichte, welche, wie ich später bemerkte, eine beängstigende Aehnlichkeit mit denen eines gewissen Lyrifers hatten. Die Gedichte wurden von mir, sowie von Allen, besonders aber von seiner Mutter, andachtsvoll bewundert.
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Heute schwärmte er für die holde Herzensfönigin" Fräulein" Schulz; sie war schon beinahe vierzehn Jahre alt, hatte rosa Tanzschuhe und rosa Haarschleife und unterhielt sich mit den jungen Herren nur noch über Schillers Frauengestalten; nächsten Sonntag für der Herzenskönigin" Schwester, Gretchen Schulz, auch nur Gretchen genannt, welche elf Jahre alt war, blaue Tanzschuhe und blaue Haarschleife trug und noch so reizend naiv war, sich mit einigen der Herren" Schüler der Quarta bis Obertertia hiesiger höherer Lehranstalten zu duzen.
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Er saß mit Rosenbouquets auf Gartenzäunen und ließ sich von zornigen Dienstboten Hintertreppen hinunterwerfen.
Wenn er mir seine Herzenserlebnisse beichtete, lachte ich ihn aus, sagte, daß ich ihn nicht begriffe, und war im Innern stolz darauf, meine Geheimnisse so gut bewahren zu können.
Sie ver sparsamen Kochkunst zu eigen gemacht. stand es, galvanische Butterüberzüge über die Brot schnitten zu machen, mit einem Ei vier Stullen zu belegen, eine Apfelsine in dreißig Theilchen zu schnei den, so daß keiner etwas von ihr bekam. Ferner sorgte sie dafür, daß ihre wirklich guten französischen Kenntnisse nicht einrosteten und die Worte pas un pfenningschien sie stets mit besonderer Liebe zu behandeln.
Der Aristokrat war mit den Jahren noch reicher geworden; ich glaube, er hielt sich zwei Männer, die ihm täglich das Geld umschippten, damit es nicht schimmlig würde. Er lebte vergnügt in den Tag hinein und war fest von seiner eigenen Herzensgüte und Unfehlbarkeit-
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Jede Nacht mußte, da sie keinen Schlaf finden ziehe gl konnte, einer der Angehörigen bei ihr wachen, denn sowie sie mit der Wärterin allein war, fürchtete sie sich und hatte, Todesgedanken.
Zwei Nächte that es der Aristokrat, zwei Nächte der Sohn, zwei Nächte die Tochter, und dann waren die Kräfte aller Drei erschöpft!
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Ich gehe ein wenig auf die Straße, ihr entgegen. Es dunkelt schon, an der Ecke bleibe ich stehen, sehe nach der Richtung, von welcher sie fommen müßte. Niemand!-
Und da zog das kleine dicke Frauchen seinen alten Regenmantel an der Wintermantel begann sich schon in seine einzelnen Bestandtheile aufzulösen und war beim besten Willen nicht mehr salonfähig -und ging zu ihrer franken Schwägerin: wir sollten uns einrichten, so gut es ginge, es wäre Adieu!" " fraglich, wann sie wiederkäme! Abend Mittag Nachmittag jener Geistesgröße der Reichen überzeugt. Er fümmerte sich blutwenig um seine bleibt sie denn nur? armen Anverwandten, um seine arme Schwester, die jetzt das Strümpfestopfen so ausgezeichnet erlernt hatte. Nein, um die kümmerte er sich durchaus nicht. Er ließ seine überflüssigen Mittel lieber einer anderen Dame angedeihen, die mehr durch Schönheit als durch Bildung sich auszeichnete, aber trotzdem aristokratischen Gewohnheiten nicht abhold war. Auf allen Rennen war sie zu finden, interessirte sich für vingt et un,** Pharao und Unionklub, konnte mit bewunderungswürdigem Scharfsinn von Menükarten die feinsten Speisen und Weine auswählen und konnte von den skandalösen Liebschaften anständiger Bürgerfrauen mit einer leichtsinnigen Geschwäßigkeit sprechen, deren Zungenfertigkeit wahrlich einem Rechtsanwalt Ehre gemacht hätte.
Aber was verfängt das Alles bei der Summe In der Klasse erreichte ich in diesem Jahre mein ihrer sonstigen guten Eigenschaften?! Sie konnte Ziel nicht und blieb sitzen.
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Nun wollte Louise von uns fort. Das war ein schwerer Schlag für mich, denn sie war noch das einzige Wesen, an dem ich wirklich hing.
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Als sie den letzten Abend bei uns war, fant der Bräutigam die beliebig ordinären" Kollegen hatten ihn wieder einmal absolut" verführt- start angetrunken zu uns, setzte sich in der Küche auf einen Stuhl, stürzte ein Glas Wasser nach dem anderen hinunter und schimpfte, daß Louise noch nicht fertig wäre, wie lange man denn eigentlich warten müsse, es wäre eine Rücksichtslosigkeit von die Herrschaft und und eine Böbelhaftigkeit-
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eine„ absolute" Pöbelhaftigkeit! Dann trug er Louisens Reisekorb hinunter, und ich nahm indessen von ihr Abschied. Wirklich, es fiel mir schwer, es schnitt mir ins Herz, ich hätte beinahe geweint, besonders da Louise, bei der überhaupt die Thränen ein wenig lose saßen, sehr gerührt war. Jedoch mir merkte Niemand auch nur die leiseste Regung an.
,, Adieu, Louise, laß es Dir gut gehen!" " Thut es Dir nicht leid, daß Louise von uns fortgeht?" fragte Mutter.
Warum? Sie konnte doch nicht ewig bei uns
bleiben!"
Als sie aber herausgegangen, und ich allein, da nahm ich scheu mein Taschentuch und wischte mir ganz verstohlen die Augen.
,, Louiseken, Eine die es so gut mit mir gemeint hat, wie Du, werde ich wohl nicht noch' mal finden."
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Und wieder war ein Halbjahr verstrichen, ohne daß es etwas in unserer Lage geändert hätte.
Lies und ich hielten immer noch zusammen, troßdem es mir schien, als ob sie zu Eugen wohl etwas zu freundlich wäre.
Auch wußte sie jetzt schon ganz genau, wie hübsch sie war, stellte sich gern vor den Spiegel, suchte alle möglichen Lappen hervor, um sich zu puzen, und war stolz wie ein Pfau, als ich ihr einmal einen kleinen unechten Ring mit einem rothen Stückchen Glas schenkte, den sie von nun an nicht Tag noch Nacht vom Finger ließ.
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Mutter, die früher kaum eine Nadel angerührt hatte, hatte mit den Jahren so ausgezeichnet Strümpfe stopfen gelernt, daß man sie hierin sogar eine Künst= lerin oder wenigstens Virtuosin hätte nennen können. Auch hatte sie sich allerhand kleine Geheimnisse der
lieben
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und das genügt doch jedem Aristokraten von hervorragenden Geistesgaben!
Unrecht wäre es nun, zu sagen, daß der Aristofrat vollends rücksichtslos gegen seine andere Frau gewesen wäre. Nein, ihr mußte er ja sogar dankbar sein, denn von ihr hatte er das Geld, das ihm Klugheit, Rang, Titel, Ehren und ein hübsches Verhältniß gegeben!
Nein, das konnte ihm Niemand nachsagen, er war stets gegen seine Frau höflich gewesen, hatte mit ihr Bälle, Konzerte, Theater, Bäder besucht, hatte mit ihr zwei Kinder gezeugt und sie schon Jahrzehnte hindurch hintergangen.
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Sie war nicht hübsch, etwas verwachsen ste wollte es zwar nicht wahr haben geistig wenig be= gabt und sehr gutmüthig. Sie hatte endlich jegliche eigene Meinung verloren und war vollkommen in der Liebe zu ihrem Gatten, in dem sie den Inbegriff edler Männlichkeit und neuer Moden sah, aufgegangen. Man hatte eigentlich nie von ihr etwas gehört oder gesehen, sie war wie der Schatten neben dem Aristokraten hergegangen und auch wie dieser von ihm mit Füßen getreten worden.
Und dieser Schatten, der ihm nun treulich über zwanzig Jahre gefolgt war, der nie sich irgendwie unangenehm bemerkbar gemacht hatte, wollte mit einemmal kontraktbrüchig werden und nicht weiter mitspielen!
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Man zog die großen Aerzte zu Rathe um= sonst. Sie unterhielten sich lateinisch und Alle einigten sich endlich auf ein hübsches Wort, welches dem deutschen Wort„ Auflösung" gleichbedeutend ist. Nur wann diese höhere Verordnung in Kraft treten würde, darüber konnten die Herren durchaus nicht schlüssig werden. Tage,- Wochen,- ja, Einer behauptete sogar, Monate könnte es sich noch hinziehen, er hätte schon einmal einen ähnlichen Fall gehabt.
Der Aristokrat härmte sich ab. Nicht einmal mehr Gänseleberpasteten fanden seinen Beifall!
Es ist doch wirklich traurig, wenn man so ein altes, treues Stück seines Hausinventars verlieren soll, an das man sich so gewöhnt hat- traurig traurig wahrhaft traurig!
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Die Kranke war sehr freundlich und ruhig, bedankte sich für die kleinste Handreichung, fonnte sich aber durchaus nicht darüber klar werden, zu welchem 3wed sie hier auf der Welt noch Menschen quäle.
• Rein Pfennig.
** Einundzwanzig, ein Hasardspiel.
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Plötzlich in der Ferne: Halloh, Lärmen, Gejohle; ein Menschenknäuel wälzt sich die Straße herunter, auf mich zu taumelt ein Betrunkener, dem wie ein Kometenschweif eine Heze Kinder folgt. Der Mann singt laut, schwankt von der einen Seite auf die andere. Zeitweise dreht er sich um und taumelt, drohend einen Knittel schwingend, einige Schritte rückwärts zwischen die Kinder, die mit lautem Streischen auseinander stieben.
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" Ihr verfluchte Lausebande," schallt es zu mir herüber, ich bezahle meine Steuern, ich bin ein ehrlicher Mann, ein Ehrenmann weg jag' ich wegja, Ihr denkt wohl, weil ich heute so lustig bin, daß ich keine Steuern bezahle, aber un det sag' ich Euch Er fiel und lag der Länge nach da; regungslos streckte er alle Viere von sich, und Niemand getraute sich ihn anzufassen oder gar aufzurichten.
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Die Kinder, die vorher so gejohlt, standen still und scheu in ehrfurchtsvoller Entfernung, und eines nach dem anderen begann sich heimlich fortzustehlen.
Ich lief herzu und rüttelte ihn an der Schulter, versuchte ihn umzuwenden, um zu sehen, ob er sich etwas gethan hätte, da sprang er auf er hätte mich beinahe umgerissen Blut rieselte ihm von mich beinahe umgerissen der Stirn über das Gesicht.
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Herrgott Weise- der Steinträger! Lies'
Vater!
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Wartet, Lausebande, verfluchte Mistfinken ver dammte, ich bezahle meine Steuern und wieder ,, und sonst pfeife ich taumelte er zwischen sie laßt doch' nen an
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auf den ganzen Schwindel ständ'gen Mann ruhig gehn ihr rognäsige Kröten!" „ Etsch , etsch!" johlten die Kinder ,,, oller Suffetsch toppetsch oller Suffkopp
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Besonders aber ein fleines Mädchen kreischte wie toll: Oller Suffkoppoller Sufffopp-" „ Lies! Lies! Mädchen, schämst Du Dich denn nicht?"
Sie sieht mich an und lacht frech. Wieder jener Zug um die Nase, der mir schon oft aufgefallen. ,, Ach wat, wat jeht Dir denn det au, wat ich hier mache!"
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Komm mit!" Brauch ich ja nich! soll ich ja nich! muß ich
ja nich!"
„ Komm, Lies!"
Ich greife ihre Hand und ziehe sie trotz ihres Sträubens mit mir. Sie drückt mit der Linken gegen meinen Unterarm, versucht sich loszureißen fie weint und bittet, ich solle sie loslassen- „ Nein!"
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Endlich beruhigt sie sich ein wenig.
" Sag' mal, Lies, wie konntest Du denn nur Deinen Vater schimpfen, liebst Du ihn denn garnicht?"
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,, Lies! Aber es ist doch Dein Vater-"
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Mädchen, werd' nicht frech!!"
Ich bin faum noch Herr meiner selbst, will sic
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