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Der dritte Jahresbericht des Nürnberger Arbeiter­

Sekretariats.

Ausland.

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Die Banarbeiter von Prag find in eine Rohnbewegung ein­getreten. Werden die Forderungen Lohnerhöhung, Aufhebung der sofortigen Kündigung bis zum 11. Juni nicht erfüllt, dann Der Bericht umfaßt die Zeit vom 1. November 1896 bis Ende soll der allgemeine Ausstand beginnen. 1897 und giebt ein anschauliches Bild über die Thätigkeit des Bureaus. Während des genannten Zeitraumes haben 13 101 Per- wir bereits gestern im Depeschentheit mittheilten, infolge der Ab­Die Innsbrucker Bauarbeiter, 2000 an der Zahl, haben, wie fonen über alle möglichen die Interessen der Arbeiter berührenden lehnung ihrer Forderungen durch die Bauunternehmer die Arbeit

Fragen Auskunft gesucht und erhalten.

würde

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eingestellt.

Soziales.

Die Vorschläge des Reichsversicherungsamts wurden mit der Maß­gabe angenommen, daß es den einzelnen Versicherungsanstalten un­benommen bleibt, je nach ihren Verhältnissen die Statistik umfang­reicher und mehr gegliedert zu betreiben.

Arbeiter Risiko. In der Eisengießerei von E. Beder in 2e it 3 ich bei Leipzig wurde dem Schmied Wanschisky burch eine zerspringende Schmirgelscheibe der Kopf zerschmettert.

Kapital zum Bau von Arbeiterwohnungen. Das weima rische Staatsministerium hat genehmigt, daß die thüringische einer Million Mark gegen 3 pct. Verzinsung und 1 pet. Invaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalt einen Betrag bis zu Amortisation zum Bau von Arbeiterwohnungen ausleihen darf.

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Tokales.

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Der größte Theil aller Anfragen betraf Unfallsachen, und zwar Beschränkung der Kinderarbeit. Nach einer vom hessischen Bandelte es sich meistens um den Widerstand der Verletzten gegen Ministerium genehmigten Anordnung des Kreisamts Heppenheim Rentenkürzungen, leberweisung an Heilanstalten, Rentenablehnungen, dürfen vom 1. Mai d. J. ab Schulkinder zum Kegelaufsehen: Nichtanrechnung von Nebenverdienst bei der Rentenabmessung, ver­nur dann verwendet werden, wenn sie schriftliche Erlaubniß ihres Eine Konferenz von Vertretern der Landes- Versicherungs- Schulvorstandes vorweisen können. Die Verwendung darf nie länger fäumte Anmeldung der Verlegungen, Beitragsrückstände. Im all- ämter und Invaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalten als drei Stunden dauern und nie über 9 Uhr abends sich ausdehnen. gemeinen ist zu konstatiren so sagt der Bericht daß die Neigung tagte am 20. und 21. Mai im Reichs- Versicherungsamt zu Berlin . Geistige Getränke dürfen den Kindern niemals verabreicht werden, der Berufsgenossenschaften, die Rente so schmal wie möglich zu be- Dieselbe erklärte sich im Prinzip für die Versicherungspflicht der und jede Zuwiderhandlung gegen diese Anordnung ist mit 30 m. messen, eher zu als abgenommen hat. Nicht selten ist es dem Gemeinde-, Kirchen, Sparkassenrechner und ähnlicher Angestellter, Strafe bedroht. Es wird vorausgesetzt, daß die Schulvorstände sittlich Sekretariat gelungen, Entscheidungen zu gunsten des Verletzten herbei- ferner für die Versicherung der Handarbeitslehrerinnen, Koch ohnehin gefährdeten Kindern die Erlaubnißscheine nicht ausstellen und zuführen in solchen Fällen, wo dessen Rente infolge unzutreffenden lehrerinnen, Erzieherinnen, Gesellschafterinnen, Hausdamen, Kranken bei solcher Erlaubniß die Schulleistungen und das Betragen der be. ärztlichen Gutachtens zu niedrig bemessen war. pflegerinnen( die von Kommunen, Vereinen 2c. angestellt sind) und treffenden Kinder zu grunde legen. Nicht besonders zahlreich waren die Anfragen, welche auf die anderer weiblicher Personen, die gegen Gehalt oder Lohn beschäftigt Krankenversicherung bezug haben. Es kommt immer noch vor werden, zu welchem Zweck das Gesetz theilweise erweitert werden stunden überhaupt zu verbieten. Beffer wäre es, die Beschäftigung der Kinder in den Abend­heißt es im Bericht daß Arbeitern die vollen Beiträge zur muß. Krankenversicherung in Abzug gebracht werden, oder daß Arbeitgeber Besonderes Interesse wandte sich dem Punkt 5 zu, der ver- Gegenseitigen Austausch der Listen über offene Stellent erst beim Austritt des Arbeiters dessen Autheil am Beitrag für schiedene Fragen des Heilverfahrens gemäß§ 12 des hatten einige württembergische Arbeitsämter von den Tängere Zeit auf einmal abziehen. Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes betraf. Zunächst wurde bayerischen gewünscht. Das bayerische Ministerium des Innern Berhältnismäßig häufig hatte sich das Sekretariat mit An- die Frage erörtert, welche Versicherungsanstalt im Zweifel zur lleber- hat mm den betheiligten Stadimagistraten mitgetheilt, daß gegen fragen, welche das Dienstbotenverhältniß betreffen, zu beschäftigen. nahme des Heilverfahrens zuständig sei. Dabei herrschte darüber diesen Austausch im unmittelbaren Werkehr der beiderseitigen Arbeits­Dem Gewerbe- Inspektor wurden 60 Beschwerden wegen Ver- Uebereinstimmung, daß die Berechtigung jeder Anstalt ge- ämter innerhalb des sich ergebenden Bedürfnisses und nach der stoß gegen Arbeiterschutz- Vorschriften übermittelt. Davon sind 39 feßlich gegeben sei, für welche überhaupt Marken verwendet freien Bestimmung der Zentralen keinerlei Bedenken bestehe. für begründet, 4 für theilweise begründet, 14 unbegründet und eine worden sind. Eine Ermäßigung der Kosten der Eisenbahnfahrt An den staatlichen Reifeprüfungen in Sachsen werden sich, zur Zeit nicht begründet befunden. In 2 Fällen erklärte sich der für Versicherte, welche von von einer Versicherungs- Anstalt in wie der Voff. Ztg." mitgetheilt wird, in diesem Jahre zum ersten Gewerbe- Inspektor für unzuständig. Verschiedene Anträge, gewisse Heilbehandlung genommen worden sind, wurde allseitig für wünschens- Male auch weibliche Abiturienten betheiligen. Es sind Betriebe unter die Fabrikgesetze zu stellen, lehnte der Magistrat von werth erachtet. Um eine gleichmäßige Statistik der Heilerfolge dies Schülerinnen des von Fräulein Dr. phil. Käthe Windscheid in Nürnberg ab. Da in den letzten Jahren eine Anzahl schwerer Be- zu ermöglichen, welche in dem von den Versicherungsanstalten über- Leipzig geleiteten Mädchengymnaſiums. Das sächsische Kultus­triebsunfälle im Baugewerbe vorgekommen sind, so sezten die Bau- nommenen Heilverfahren erzielt worden sind, hat das Reichs- Ver- ministerium hat deren Zulassung beschlossen. Handwerker auf Vorschlag des Arbeiter- Sekretärs Segit eine Kommission sicherungsamt allgemeine Grundsäge aufgestellt und zur Durch- In den Bureaus des österreichischen Eisenbahnminifteriums ein, die an einem bestimmten Tage eine Kontrolle der Bauten führung derselben der Konferenz den Entwurf eines alljährlich von und des Handelsministeriums hat, nach einer Verfügung Hinsichtlich der Ausführung der Schutzbestimmungen vornahm den Anstalten auszufüllenden Fragebogens vorgelegt. Der dabei der betreffenden Minister, fünftig der Dienst an Sonntagen, sowie und hierbei manche Verstöße gegen die letzteren entdeckte. in erster Reihe maßgebende Gesichtspunkt war der, daß es am Neujahrs -, Frohnleichnams- und am ersten Weihnachtsfeiertage Eine auf grund dieser Ergebnisse an den Magistrat gerichtete Ein- für die Zwecke der Juvaliditäts- und Altersoersicherung namentlich zu ruhen. gabe, betreffend Anstellung von durch die Arbeiter zu wählenden auf die Feststellung ankomme, ob der Erfolg des Heilverfahrens den Aufsichtspersonen, wurde natürlich abschlägig beschieden. Die Gefahr nach§ 12 des Invaliditäts- und Altersversicherungs- Gesetzes für der Milzbranderkrankung, der die Arbeiter in Bürsten- und Pinsel- seine Üebernahme maßgebenden Voraussetzungen entsprochen hat, das fabriken ausgesezt sind, beschäftigte auch in diesem Jahre das heißt, ob ein Heilerfolg in dem Grade erzielt ist, daß bei dem Be­Wahlkreis Teltow Beeskow Charlottenburg . Die Ver­Arbeitersekretariat. Eine gründliche Desinfektion des in diesen handelten zur Zeit seiner Entlassung aus dem Verfahren Erwerbs- trauensmänner und Wahlkomitees werden darauf aufmerksam ge­Fabriken verarbeiteten Materials würde die Gefahr beseitigen. Das unfähigkeit im Sinne des§ 9 a. a. D. in absehbarer Zeit nicht zu macht, daß sie die Zahl Flugblätter( auch der polnischen Flugblätter), Reichsamt des Innern hat auch, nachdem die Frage seit Jahren besorgen ist. öffentlich erörtert worden ist, im November 1897 einen Entwurf welcher fie bedürfen, bis zum Donnerstag Abend bei Zubeil, Lindenstr. 106, aufgeben müssen. von Desinfektionsvorschriften den zuständigen Behörden zur Begutachtung unterbreitet, gegen den aber die Fabrikanten eine Parteigenössische Wahlversammlungen. Für den fünften entschieden ablehnende Haltung einnahmen. Die Arbeiter der Berliner Reichstags- Wahlkreis findet heute im Schüßen­Bürsten- und Pinselindustrie haben am 17. Januar d. J. ihre For­Die Konferenz erklärte fich im weiteren für die Schaffung einer Hause, Linienstr. 5, eine Wolksversammlung statt, in welcher Genosse derungen hinsichtlich Bekämpfung der Milzbrandgefahr formulirt. größeren Einheitlichkeit in den Anstellungsverhältnissen Richard Fischer über das Thema: Der Voltswille und die nächsten Größere Lohnbewegungen haben im Berichtsjahre nicht statt der Anstaltsbeamten, ferner für den Erlaß bundesräthlicher Reichstagswahlen", sprechen wird. In Charlottenburg werden gefunden. Dagegen ist sowohl das Arbeitersekretariat, sowie andere thätige Vorschriften über die Vernichtung von Quittungskarten, heute zwei Voltsversammlungen abgehalten, und zwar in Bismards­Gewerkschaftsmitglieder um Vermittelung bei ausbrechenden Diffe aus denen Rechte nicht mehr geltend zu machen sind. Die Be- höhe, Wilmersdorferstr. 39, sowie in der Gambrinus- Brauerei, Wall­renzen ersucht worden und sind dieselben in vielen Fällen zur Be- theiligung an der Pariser Weltausstellung seitens des straße 94. Tagesordnung: Die bevorstehenden Reichstagswahlen". friedigung beider Theile erledigt worden. So ist es u. a. auch dem Reichs- Versicherungsamts in Verbindung mit den Versicherungs- Referenten: Auer und Liebknecht. Eingreifen des Sekretariats zu danken, daß die Arbeitszeit der anstalten und Berufsgenossenschaften soll möglichst einheitlich Kondukteure und Wagenführer einer Straßenbahnlinie von 16 bis erfolgen; mit der Vorbereitung wurde eine Kommission be- Das Wartepersonal der städtischen Jrrenanstalten hat auch 17 auf durchschnittlich 12 Stunden herabgesetzt und ihnen eine auftragt, der die Herren Dr. Freund( Berlin ), Landesrath Meher im Jahre 1896/97, wie aus dem jetzt veröffentlichten Verwaltungs­Mittagspause von 50 Minuten gewährt wurde, die sie vordem nicht( Versicherungsanstalt Brandenburg), Direktor Gebhard( Hanseatische bericht der Deputation für die städtische Frrenpflege zu ersehen ist, hatten. Versicherungsanstalt) und Geheimer Regierungsrath Rasina( Ver- wieder sehr zahlreich und rasch gewechselt. Aus der Der Bericht läßt erkennen, daß die Nürnberger Arbeiter in ihrem sicherungsanstalt Baden) angehören. Aus den übrigen Verhandlungen Dalldorfer Anstalt schieden 93 Wärter und 53 Wärterinnen( Vorjahr: Sekretariat eine Institution haben, die es sich angelegen sein läßt, sei noch erwähnt, daß eine Anfrage, inwieweit die Versicherungs- 76 und 62) aus; davon waren 49 und 16( Vorjahr 36 und 20) erst die Interessen der Arbeiter in jeder Hinsicht wahrzunehmen und auch anstalten in der Lage seien, für die Erwerbung von Grundbesit in demselben Jahre eingetreten.. Die Anstalt Herzberge verließen in dieser Beziehung anerkennenswerthe Erfolge erzielt hat. Esan Land seitens der Seeleute wirksame Maßregeln zu 121 Wärter und 68 Wärterinnen( Vorjahr: 91 und 49). Aus der Anstalt wie es in dem Berichte sehr richtig heißt noch mehr erreifen, dahin beantwortet wurde, daß solche Anträge eine ebenso Wuhlgarten, über deren Personalwechsel der Bericht eingehendere Angaben erreicht werden können, wenn sich die Arbeiter in größerer Zahl, wie wohlwollende Behandlung erfahren möchten, wie sonstige Anträge bringt, gingen ab oder wurden entlassen: 61 Wärter und 27 Wärte­bisher, an den Organisationen betheiligten. auf Errichtung von Arbeiterwohnungen. rinnen( Vorjahr: 62 und 32), davon 23 Wärter und 12 Wärterinnen Die Widerwilligkeit der Arbeiter gegenüber hygienischer mit Kündigung, 38 und 15 ohne Kündigung, unter letzteren 3 Wärter Einrichtungen. In der Berliner Konferenz der Zentralstelle wegen Trunkenheit, 3 wegen Mißhandlung von Kranken, fünf für Wohlfahrtseinrichtungen hat, wie wir mittheilten, Wärterinnen wegen Untauglichkeit, die übrigen Wärter und der Fabrikbesizer Leyendecker aus Köln sein Bedauern darüber Wärterinnen meist wegen Urlaubs- Ueberschreitung, unerlaubter -Am Sonntag wurde in Rost od die Nr. 61 der Medlen ausgesprochen, daß die Arbeiter den für sie geschaffenen hygienischen Entfernung aus der Anstalt, sonstiger Dienstwidrigkeiten u. f. 1. burgischen Voltszeitung" polizeilich beschlagnahmt. Einrichtungen noch vielfach zu wenig Intereffe entgegenbrächten und Von den Abgegangenen oder Entlassenen waren beschäftigt: weniger Am Montag bestätigte das Gericht diese Maßnahme, die erfolgt ist, oft erst durch Zwang zum Gebrauch der gesundheitlichen Anstalten als 1 Monat 5 Wärter und 3 Wärterinnen, 1-2 Monate 12 beziv. 3, 2-3 Monate 6 beztv. 2, 3-4 Monate 7 bezw. 3, also bis 4 Monate weil der Leitartikel der Nummer angeblich eine Majestats zu veranlassen seien. Man schreibt uns hierzu: beleidigung enthält. Worin diese stecken soll, mögen die Götter Herr Wilh. Leyendecker ist Besiter einer Bleiweißfabrik in zusammen 30 beziv. 11, d. h. 50 pCt. beziv. 40 pet. aller Aus­Wie die Köln- Ehrenfels. wissen. Der inkriminirte Artikel hat es mit den reaktionären Be­von ihm für die Arbeiter ge- geschiedenen, ferner 4-8 Monate 11 Wärter und 4 Wärterinnen, strebungen der Regierungen und der herrschenden Parteien und Klassen Schaffenen hygienischen Einrichtungen beschaffen sind oder wenigstens 8-12 Monate 8 beziv. 5, über 12 Monate 11 bezw. 7. Die lr. seinerzeit beschaffen waren, hat er selbst in einer von ihm sachen dieses raschen Wechsels haben wir seit mehreren Jahren zu thun, eine Beziehung auf Fürstlichkeiten enthält er weder direkt 1876 gelegentlich einer Ausstellung herausgegebenen Broschüre Ueber wiederholt hervorgehoben: es sind in erster Linie die ungünstigen noch indirekt. Gegen den verantwortlichen Redakteur der Volts die nachtheiligen Einwirkungen von Blei auf die Gesundheit der in Arbeits- und Lohnverhältnisse des Warte personals stimme" in Magdeburg , Genossen Miller, schwebt ein Bleifabriken beschäftigten Arbeiter und über die wirksamsten Mittel, der städtischen Frrenanstalten. Die Berichte flagen immer Verfahren wegen Verlegung des§ 131 des Strafgesetzbuchs, angeb- diesem Uebelstande zu begegnen", gesagt. Hier heißt es Seite 16: über Untauglichkeit; aber es ist flar, daß die im Vergleich zu der lich verübt in einem Vortrage, den er in Ottersleben über den Unter den für den inneren Gebrauch empfohlenen Mitteln( gegen Schwere des Dienstes viel zu niedrigen Löhne nicht viel brauchbare Posadowsky- Erlaß gehalten hat. Ferner soll Müller einen Amts- Bleikrankheiten) wäre Milch vielleicht vorzuziehen, wenn man die Personen anlocken oder lange an die Anstalt fesseln können. In vorsteher beleidigt haben. selbe in hinreichenden Quantitäten, in reiner, guter Qualität und Dalldorf und Herzberge war der Wechsel 1896/97, wie oben ersicht­schließlich auch stets zur richtigen Zeit beschaffen könnte." lich ist, noch umfangreicher als im Vorjahre. Jm Bericht pro 1896/97 Also Milch, meinte Herr Leyendecker, wäre wohl das beste; aber wird zu Dalldorf bemerkt, der besonders starke Wechsel gerade dieses sie kann leider nicht in hinreichender Quantität und Qualität zur Jahres erkläre sich außer durch die bekannten ständigen Verhältnisse richtigen Zeit beschafft werden. Die Kölner Milchproduzenten und wohl auch durch größere Arbeitsgelegenheit in gewerblicher Beziehung". Händler schlafen wahrscheinlich zu lange. er habe deshalb auch in stärkerem Maße bei dem männlichen Die Arbeiter bei der städtischen Kanalisation beschlossen in Seite 17 seiner Abhandlung sagt er: Als das beste und wirk- Personal stattgefunden, das zum theil ohne weiteres weggeblieben einer am 22. Mai stattgefundenen Versammlung, ernsthafte Schritte samste Mittel hat sich bei meinen Arbeitern ein Theeaufguß von sei, wenn sich eine andere Stelle bot. Zu Herzberge wird darauf behufs Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu unter- Sennes blätter mit Glaubersalz bewährt. Schon seit hingewiesen, daß die Gewerbe- Ausstellung 1896 lohnendere Arbeits­nehmen. Bereits 1891 wurden sie dieferhalb bei ihrer vorgesezten mehreren Jahren wurde in allen Fällen von beginnenden Kolik gelegenheit" brachte, die wohl nicht ohne Einfluß geblieben sei. Dieſe Behörde vorstellig, jedoch ohne Erfolg. 1893 lehnte man gleichfalls schmerzen und hartnäckigen Obstruktionen dieser Thee von meinen Annahme wird zutreffen. Inzwischen hat man nach mancherlei ihre gestellten Forderungen ab. Jm vorigen Jahr richteten sie eine Arbeitern mit Erfolg gebraucht, und ich habe unlängst im Ein- vergeblichen Versuchen, dem Uebelstande des raschen Personalwechsels Petition an die Deputation der Kanalisationswerke und Nieselfelder, verständniß mit dem Arzte meiner Arbeiter- Krankenkasse die Ein- abzuhelfen endlich zu demjenigen Mittel gegriffen, das wir seit welche denselben Zweck verfolgte. Hierauf wurde ihnen von Mit- richtung getroffen, daß wöchentlich jeder Arbeiter vor Jahren gefordert haben, nämlich zu einer ohnerhöhung. Der gliedern der genannten Körperschaft, sowie auch von dem lürz- Empfang seines Wochenlohnes im Beisein des Bericht pro 1896/97 giebt jetzt zu, daß das Wartepersonal noch lich zurückgetretenen Direktor Goldowsky versprochen, a britmeisters eine große Kaffeetasie dieses nicht so gestellt ist, wie dies bei den ihm obliegenden daß ihre Forderungen in dem Etatsjahr 1898/99 berücksichtigt werden Thee aufgusses trinken muß. Zu diesem speziellen schwierigen, anstrengenden und entsagungsvollen, sollten. Noch wenige Tage vor seinem Zurücktritt hat der Direktor Zwecke werden auf jeden Arbeiter pro Tasse 3 bis 4 Gramm oft genug auch gefährlichen Pflichten der Fall Goldowsky zu Arbeitern ausdrücklich erklärt, daß sie vom Sennesblätter und 5 bis 6 Gramm Glaubersalz genommen." sein müßte". Es hat lange gedauert, bis man sich zu dieſem 1. April cr. ab eine Lohnzulage von 20 Pf. pro Tag erhalten sollen. Wer wird es den Arbeitern verargen, wenn sie sich gegen eine Eingeständniß bequemte! Die für 1897/98 bewilligte Lohnerhöhung Mit dem 1. April d. J. begann das Etatsjahr 1898/99; die ver- solche hygienische Einrichtung" sträuben? Veiläufig bemerkt, ist das ist freilich von der Art, daß man vielleicht auch jetzt noch keine sprochenen und erhofften Zulagen sind jedoch nicht er- Leyendecker'sche Schutzmittel Sennesblätter mit Glaubersalz" auch wesentliche Besserung davon erwarten darf. Sie wird nur denen zu folgt, weshalb die interessirten Arbeiter den oben erwähnten bedeutend billiger als ein halber Liter guter Milch. theil, die bereits 3 Jahre in ihrer Stelle ausgehalten haben. Der Beschluß faßten. Eine Kommission soll zunächst beim Magistrat Aber noch aus einem anderen Grunde ist das von Herrn Lehen- Bericht sagt, es sei zu hoffen, daß diese Maßregel wenigstens einiger­anfragen, aus welchen Gründen die gemachten Versprechungen nicht decker getadelte Verhalten der Arbeiter erklärlich. Die Fabrikordnung maßen eine gewisse Stetigkeit des Personals bewirke. Ob und wie erfolgt sind, bestimmte Forderungen formuliren und diese, der Firma Leyendecker u. Ko. enthält die Vorschrift, daß vor dem weit das bereits 1897/98 eingetreten ist, wird erst bei Erscheinen des wie die weiter zu unternehmenden Schritte, einer demnächst statt- Einnehmen der Nahrung die Arbeiter sich im Waschraum Gesicht und betreffenden Berichtes zu übersehen sein. findenden Versammlung unterbreiten. Hände rein waschen, Nase und Mund ausspülen, das Haar Die feige Brutalität der Genossen" spielte gestern in Die Maurer und Bauarbeiter des Maurermeisters Reiche vom Staube reinigen sollen, und daß sie vor dem Staatserhaltenden Blättern vom Schlage der Deutschen Tageszeitung" in Steglig, die auf dem Bau Schloßstraße beschäftigt waren, treten des Speisesaales die Fabrikkleidung abzulegen haben. eine hervorragende Rolle. Es sollte nämlich ein Mustermensch im haben sämmtlich wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Diese Vorschrift ist nöthig, aber ihre Beachtung wird dadurch be- Sinne des Ausbeuterthums das Malheur gehabt haben, daß er von Da Herr Reiche troy aller Bemühungen andere Gesellen nicht er einträchtigt, daß die Pausen für Frühstück, Mittag und Vesper zu Streifterroristen", d. H. anständigen Arbeitern, ganz fürchterlich ver­halten hat, führt er jetzt den Bau mit Lehrlingen, die ihm von kurz bemessen sind und daß für jeden Fall des früheren Verlassens prügelt worden war. Wir erwähnten gestern der Sache mit wenigen den übrigen Innungsmeistern zur Verfügung gestellt worden find, oder nicht pünktlichen Wiederantritts der Arbeit eine Geldstrafe Worten. Ein Fabritarbeiter Heinrich Lau aus dem Siegmundhof weiter. Der Zuzug von Maurern und Bauarbeitern nach Steglitz gezahlt werden muß. Beides führt ganz natürlicherweise zur Ver- Nr. 7 war nämlich, wie von bürgerlichen Blättern berichtet ist streng fern zu halten. nachlässigung der Reinlichkeitsvorschriften. worden, erst fürzlich mit seinem Vater recta bont Durch Selbstmord haben in Preußen im Jahre 1896 Rostock nach Berlin gekommen. Die beiden Deutsches Reich . hatten hier Die Brauerei- Arbeiter der Feldschlößchen- Brauerei in Cappel - 5073 Männer und 1424 Frauen, zusammen 6497 Personen ihr Leben das geradezu unheimliche Glück gehabt, daß der Vater im Hause der Altendorf bei Chemnitz befinden sich im Ausstand. Zuzug ist geendet. Auf je 100 000 Lebende berechnet, betrug die Zahl der Blechemballagen- Fabrit von Koppe, Reichenbergerstraße 47, sofort männlichen Selbstmörder in den Jahren 1893 und 1894 je 34, Pförtner wurde, während der Sohn gleichfalls auf der Stelle Ge fernzuhalten. im Jahre 1895 31 und im Jahre 1896 32, die der weiblichen legenheit fand, sich als fleißiger und geschickter Arbeiter die volle Selbstmörder in den Jahren 1893-1895 je 8, im Jahre 1896 aber 9. Zufriedenheit seines Meisters zu erwerben". Was das bedeutet, Männer und Frauen zusammen gerechnet, schwankte die jährliche weiß man. Num jubilirte die Berichterstatter Phantasie in neuen Durchschnittszahl der Selbstmorde in den Jahren von 1893 bis 1896 Seligkeiten. Der junge Lau mußte die Schändlichkeit erleben, zwischen 19 und 21. Mehr als der vierte Theil der Selbstmorde im daß die älteren, schon in Berlin verdorbenen Arbeiter sich Jahre 1896 foll im Zustande der Geisteskrankheit verübt worden gegen das vornehmste Gebot des Gottes Kapital vergingen sein, bei dem zweiten Viertel sei die Triebfeder nicht zu ermitteln und streitten. Aber nicht allein das. Der brave Lau wurde den gewesen. tapitalistischen Blättern zufolge sogar terrorifirt, als er sich entrüstet

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Partei- Machrichten.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Die Feilenhauer Gehilfen von Nürnberg und Fürth find am 16. Mai in den Streit eingetreten. Sie fordern neun stündige Arbeitszeit, für Ueberstunden 25 pet. Lohnzuschlag.

Der Bildhauerstreik in München kann als beendet bezeichnet werden. Nur aus einigen kleineren Geschäften steht die Bewilligung noch aus, während in 29 Betrieben mit 60-70 Gehilfen zu den neuen Bedingungen gearbeitet wird.

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