Die Neue Welt
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Nr. 5
Bllustrirte Unterhaltungsbeilage.
Heber einen Todten gebeugt.
Nun will ich Abschied von dir nehmen, Freund. Wir tragen morgen dich von diesem Felsen, Der weit hinausragt in die offne See, Hinab ans Ufer. Ueber Kies und Muscheln, Die knirschend unter den Sandalen bröckeln, Auf unsern Schultern, sorglich, tragen wir Dich in den rosenkranzumhangnen Kahn, Und in die Mitte auf den Scheiterhaufen, Den Räucherwerk und feuertrockne Reiser, Hoch über Bank und Bord, umdichtet haben. Im Schlepptau meiner kleinen Dampfbarkasse Machst du die letzte Fahrt, aufs hohe Meer. Und wenn die Sonne dann die heiße Stirn Abkühlend eintaucht in die kalte Welle, Verläßt du mich: der Knoten wird gelöst; Die Flammen fressen gierig deinen Leib; Ein dicker Qualm steigt auf, das Taggestirn Verdunkelnd, das in diesem Augenblick, Wie du, den Augen schwindet...
So wars dein Wunsch, und heilig ist er mir.
Der griechische Tempel, seine dorischen Säulen,
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Sechs sind es nur, in hoheitsvoller Strenge- Die kühle Halle hält dich heute hier. Ein sonderbar Gelüsten deiner Seele:
Huf Nordlands Klippen, zwischen Nordlands Tannen, Wo sich im Dämmertag des langen Winters Der weiße Fuchs umhertreibt und mißtrauisch Das bronzene Opferbeckenpaar beschnüffelt, Hus dem du Zeus in Odins Flockensaal Den Rauch gesandt ein sonderbar Gelüst: Die Asen zu begrüßen im Olymp.
Dein heitres Herz doch suchte heitren Weg, In finstrer Heimath dich zurechtzufinden Und unter Menschen, die, hausbacken, nüchtern, Verständnißlos dem Frohsinn gegenüber, Die Stirn zusammenzogen, wenn du lachtest.
Kaum merklich kraust den Ozean ein Lüftchen. Die Brandung hör ich spielend unten klatschen, Sonst unterbricht selbst einer Möve Schrei Die große Stille nicht wir sind allein.
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1898
Wir sind allein ich beuge mich zu dir: Du glaubtest nicht an Gott, nicht an den Himmel, Nicht an Unsterblichkeit und Wiedersehn.. Gieb mir ein Zeichen: Hast du dich getäuscht? Hat eines Engels lichtvolle Gestalt
Den Arm dir traut gelegt um deinen Nacken, Und führt dich, selig lächelnd, aufwärts zeigend, Zum frohen Palmenwald des Paradieses? Und wandeln deine Freunde dir entgegen, Zum Willkommgruß die lieben Hände streckend? Gieb mir ein Zeichen: Hast du dich getäuscht? Ach, wie der ausgelöschte Käfer liegst du, Mensch- Käfer- den der plumpe Schuh des Todes Erbarmungslos zertrat im Weiterschreiten, Im Weiterschreiten, das kein Hemmniß aufhält.
Die Brandung hör ich nur und keine Antwort. Doch... aus der Brandung... ist es deine Stimme, Die mühevoll... nein, nein, die Brandung nur...
Ich richte mich empor und rathlos fragt Mein Blick die unbegrenzte Wasserbahn, Die unter wolkenloser Bläue glibert. Kein Segel, keine Schwinge Alles leer; In ihrer Urkraft droht mir die Natur.
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Mich an die Säule lehnend, eine Stunde Wohl stand ich so, dann wieder bog ich mich, Zum letzten Abschiedskuß, auf meinen Freund; Und während ich die bleiche Stirn berührte, Flog über uns, den Marmelstein beschattend, Ein wilder Schwan in troßiger Lebenskraft.
ten.