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Ir. 126. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnertag, 2. Juni 1898.

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Parteitag der deutschen Sozialdemokratie Desterreichs. den Klerital- Feudalen in den Boden hineinregiert. Es giebt nur Verwaltungsstellen bie zur Führung von Vorstandsämtern

Linz , 30. Mai.

gelullt haben, aufzuwecken und zur Selbstbesinnung zu bringen. Im weiteren wird durch die Resolution dem Redner schließt: Seit mehr als 250 Jahren wird Desterreich von dauern Ausdruck gegeben, daß namentlich in den größeren eine Partei, die den Kampf gegen sie mit Bewußtsein führt, die befähigten Kollegen sich von dieser Arbeit zurückziehen, statt Sozialdemokratie. Der Kampf, den der mit dem Kapitalismus ver- ihre Kraft der guten Sache zu widmen. 8 weiter Verhandlungstag. Bei Streifangelegen­bündete Klerikalismus gegen die Sozialdemokratie führt, steht vor heiten" wird von verschiedenen Rednern angeführt, daß bei ruhigerem Die Prüfung der Mandate hat die Anwesenheit von 104 Dele- der Entscheidung. Die Sozialdemokratie ist das kontradiktorische Vorgehen sich hier und da ein Ausstand, dessen Resultat sich wohl girlen, 15 Mitgliedern der Parteivertretung, 15 Vertretern der Partei- Gegentheil des römischen Klerikalismus als des Anhängers starrer sehr selten voraussehen lasse, vermeiden ließe. Dem Zentral presse und 4 Reichsraths- Abgeordneten ergeben. Autorität, unwandelbaren Dogmas und der absoluten geistigen Un- vorstand wird zum Vorwurf gemacht, daß er den Hamburger Stein­Ueber die christlich- soziale Bewegung in Desterreich" spricht freiheit. Wir stehen jeder Autorität zweifelnd gegenüber, wir kennen bildhauer- Streit gutgeheißen. Nach ausgiebiger Debatte, in welcher Engelbert Pernerstorfer . Der Redner schildert die Ent- kein unwandelbares Dogma und sind die Vertreter des Rechtes, der Dau- Stuttgart das Vorgehen des Zentralvorstandes vertheidigt, wickelung der ehrlichen, christlich- sozialen Idee, wie sie Freiheit und des Gewissens. In diesem kolossalen Kampfe werden wir gelangt eine Resolution zur Annahme( eingebracht von Lätsch­in ihrer reinen Gestalt zuerst in England in England während der Sozialdemokraten vor den Mächten dieser Erde und auch vor den Mächten Königsberg und Stößer Berlin), durch welche dem Zentral­Chartistenbewegung auftrat und in Männern wie Kingslay, der Hölle nicht zurückweichen. Wir sind stolz darauf, die einzige vorstand für seine Stellungnahme im besagten Fall ein Vertrauens­Morris und Steffens glänzende Vertreter fand. Diese Kulturpartei Desterreichs zu sein. Neben dem Kampfe für die votum ausgestellt wird.

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Männer stellten sich mit aller Entschiedenheit auf die Seite ökonomischen Forderungen der Arbeiterklasse kämpfen wir zugleich Der nächste und wichtigste Berathungsgegenstand der General­der Unterdrückten und scheuten sich nicht Hand in Hand zu den Kampf für die größten geistigen Güter. Und dieser jahr versammlung ist die weitere Ausgestaltung des Unter­gehen mit den radikalsten politischen und sozialen Parteien. Zweifel- tausendalte Kampf zwischen Licht und Finsterniß wird sich ent- stüßungswesens und die dadurch bedingte Erhöhung los hat der christliche Sozialismus Englands auch für Deutschland scheiden zu gunsten des Lichts, zu gunsten der Sozialdemokratie. Der Beiträge. die Anregung zu ähnlichen Gedanken gegeben. Aber auf Wagner( Stürmischer Beifall.)

Im Jahre 1892 wurde auf der Generalversammlung zu Mainz und Pastor Lodt folgte Stöcker, der die Bewegung den Konserva- An der Diskussion betheiligten sich zustimmend und ergänzend eine Wittwen- Unterstützung beschlossen. Diesen Unterstützungszweig tiven auslieferte und sie mit Antisemitismus verbrämte. In Anti- A. Prähauser aus Salzburg , der Obmann der Wiener Hand- erweiterte dann im Jahre 1895 ein Beschluß des Zentralvorstandes semitismus erkannte er ein vortreffliches Mittel, die Massen zu lungsgehilfen Pic, Dr. Adler, der auf die proletarischen Instinkte des dahin, daß beim Todesfall nach fünfjähriger Mitgliedschaft haranguiren und herbeizuziehen. Die Stöcker'sche Bewegung niedern Klerus hinwies, die aber von der furchtbaren Gewalt Roms, der die Hinterbliebene Wittwe 200 Mark erhält. Neuerdings hat vollständig abgewirthschaftet, nur der Antisemitismus organisirtenkirche zurückgedrängt würden, und der tirolische Bauer Filzer macht sich namentlich in Berlin eine starke Strömung gegen die ist in seinen vielfachen Formen geblieben. Giebt es doch soviel aus Kizbüchel. Dieser Redner empfahl die Bildung des Proletariats Wittwen- Unterstügung geltend. Es wurde eine Urabstimmung über Arten Antisemitismus, als Antisemiten im Reichstage sigen.( Heiter- als wirksamste Waffe gegen den Klerikalismus. Die Christlich die Frage herbeigeführt, welche ergab, daß Zweidrittel der Mitglied­feit.) Eine neue christlich- soziale Bewegung ist in den National Sozialen gingen an ihrer Sophistik und Verlogenheit zu grunde. schaft für Beibehaltung der Wittwen- Unterſtüßung iſt. Heute be­sozialen erstanden. Er ist bei weitem grader und ehrlicher als Man solle sie ruhig gewähren lassen. Es ist nimmer guat, wo schäftigt sich nun die Generalversammlung mit dieser Angelegenheit. die Stöcker'sche Richtung. Leider hat aber auch Naumann nicht ver- Säu raufen, daß man do immer dobei ist!"( Stürmische Heiterkeit.) Die Meinungen der Delegirten gehen hier erheblich auseinander. standen, seine christlich- soziale Ueberzeugung von unlauteren Bei- Die Resolution Pernerstorfer wurde einstimmig angenommen. Während einige Redner den Standpunkt vertreten, daß man an der mischungen, wie Flottenbegeisterung 2c. rein zu halten. Als die Anträge, eine Broschüre gegen die Christlich- Sozialen herauszugeben, Urabstimmung als besten Ausdruck des Willens der Allgemeinheit nicht national- soziale Bewegung entstand, stand unsere Partei ihr wurden der Parteivertretung überwiesen. rütteln soll und in dem guten Ausbau des Unterstützungswesens die beste ganz wohlwollend gegenüber. Manche erwarteten von ihr An den Parteitag sind aus allen Theileu Oesterreichs zahl- Agitation für den Verband finden, sind andere Redner entgegengesetzter eine Art Vorarbeit ant Schichten, an die wir nicht reiche Begrüßungstelegramme und Schreiben eingelaufen. Mit Meinung. Diese bezeichnen die hohen Beitragsleistungen als ein herankommen können. Bei den National Sozialen treten besonderem Beifall wurden die Depeschen der Parteileitung der Hinderniß für Mitgliedergewinnung, auch würden durch den Um­aber in letzter Zeit die Beimischungen immer deutlicher ungarländischen und der deutschen Sozialdemokratie aufgenommen. stand, daß man überall das Unterstützungswesen in den Vordergrund hervor. Redner erwähnt die christlich- soziale Bewegung in Diese hat folgenden Wortlaut: Selbst im Wahlkampf auf der stelle, die wirklichen Ziele einer Arbeiterorganisation verdunkelt. der Schweiz , an deren Spize Decurtius ſtehe. Decurtius hat zu ganzen Linie engagirt, senden wir den Brüdern in Desterreich Gruß Eine Gewerkschaft habe für Bessergestaltung der Lohn- und Arbeits­wiederholten Malen Gelegenheit genommen, mit größter Hochachtung und Glückwunsch zu erfolgreicher Thätigkeit." bedingungen ihrer Berufsangehörigen zu sorgen, nicht aber sich mit von den wissenschaftlichen Leistungen eines Mary zu sprechen, er hat Unterstützungsfragen zu befassen. Die Diskussion, welche mehrere Bebel's Buch Die Frau" als tiefsittliches Wert vertheidigt. Von Stunden beansprucht, wird abends 6 Uhr abgebrochen. Deutschland springt im Anfang der achtziger Jahre die christlich­soziale Bewegung nach Oesterreich hinüber. Neben den pfäffischen Antisemitismus Sebastian Brunner's trat der demagogische, nationale Antisemitismus Schönerer's . Da es Schönerer nicht vergönnt war, der österreichische Lassalle zu sein, beschloß er, der österreichische Bismarck zu werden.( Stürmische Heiterkeit.)

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Neunter Kongreß der Deutschen Steinarbeiter.

In der Nachmittagssigung sprach Seliger aus Teplik über Die deutschnationale Bewegung in Oesterreich ". Er begründete unter großem Beifall folgende Resolution: " In Erwägung, daß die deutschnationalen Parteien, obgleich sie sich volklich oder völlisch nennen, in keiner Weise die Interessen des gesammten Voltes vertreten, daß sie vielmehr nichts anderes find, Würzburg , den 31. Mai 1898. als nur die Vertreter der deutschbürgerlichen Schichten, die sich ehe Bei der Fortsetzung der Debatte über die Erhöhung der Bei­mals in ihrer großen Mehrheit deutsch - liberal genannt haben, daß träge empfiehlt auch der Vertreter der schwedischen Steinarbeiter, Die Armee des Antisemitismus sind die österreichischen Klein- sie besonders in den Sudetenländern im wesentlichen die Partei des m a Imberg, den deutschen , die Beiträge zu erhöhen nach dem bürge. Auf die Jahre der wilden Börsenspekulation, des wirth großen und fleineu Unternehmerthums sind; in Erwägung, daß sie Antrage Thomas. Eine Anzahl Delegirte aus den Steinbruch distrikten schaftlichen Krachs, folgten die bösen Jahre der Krise, in denen die als solche weder die geistigen, noch besonders die wirthschaftlichen Lörrach , Mannheim , Fechenbach sprechen gegen die Erhöhung der Bei­Kleingewerbetreibenden immer tiefer ins Elend sanken. Ihre demo- Interessen des weitaus größten Theiles der deutschen Bevölkerung, träge in der vorgeschlagenen Höhe. Die Abstimmung ergiebt die An­fratischen Wortführer fügten sich allmälig der Forderung nach reaktio- ganz gewiß aber nicht die Interessen der arbeitenden Klasse nahme des Antrages Schall- Berlin, der dahin geht, pro Kopf und närent Gewerbeschutz, Zwangsinnungen und Befähigungsnachweis. Dieses Voltsstammes vertreten und vertreten können; in Er- Woche 20 Pf. Beitrag zu entrichten und die Streif­Demagogen von feiner Witterung sahen, daß man diese Bewegung wägung , daß der brutal nationale Chauvinismus dieser fonds- Marten ganz wegfallen zu lassen, mit in den breiten Strom des römisch- katholischen Kleritalismus leiten Parteien allen Forderungen edler Kulturentwickelung als auch 39 gegen 14 Stimmen. Es wird beschlossen: Jedes Mitglied zahlt fönnte. Die gesinnungsverwandten Feudalen erkannten das den besten Traditionen deutschen Geisteslebens direkt wider so lange Beiträge, wie es in Arbeitsteht( bei Arbeitslosigkeit werden ebenso und knüpften ebenfalls Beziehungen an; sie fanden spricht, und daß die Hervorkehrung nationaler Ueberhebung mur dazu feine Beiträge bezahlt). Allen Orten wird zur Pflicht ge= nur eine Armee gegen den verhaßten Liberalismus. Dr. Karl Lueger , führen kann, die Aufmerksamkeit der arbeitenden Schichten des Volkes macht, Beiträge nach prozentualer Berechnung einzuführen. Die neue der entwicklungsfähige Politiker, wurde ihr Mann. So sehr er sich von ihren wirklichen Interessen abzulenken, beschließt der Parteitag: Beitragsleistung tritt am 1. Juli in kraft. Im nächsten Punkt der aber auch gewandelt hat vom internationalen Demokraten zum Die Parteigenossen werden aufgefordert, entsprechend der jeweiligen Tagesordnung werden die Wahlen der Delegirten zur internationalen Diener der katholischen Kirche , eins war er immer: bis auf die Situation und der jeweiligen Kampfesweise der deutsch - nationalen Konferenz der Steinarbeiter am 2. Juni vorgenommen. Zu dieser Knochen schwarz- gelb. Desterreich ist immer das Land politischer Parteien diesen überall und jederzeit entgegenzutreten, die deutschen Konferenz werden entfendet die Geschäftsleitung Mitschte und Charakterlofigkeit gewesen. Lueger's spezifisches Destreicherthum ist Arbeiter unablässig daran zu erinnern, daß ihre geistigen undirtmann, der Nedakteur Thomas; ferner als Delegirte feine Gesinnungslosigkeit. Den christlich- sozialen Antisemiten vom materiellen Interessen von diesen entweder nur halb, oder nur zum Ottomar Schmidt Dresden , Schülein- Hof, Arnold­Schlage Lueger's fehlt jedes Programmi. Sie haben nur Phrasen. Sie Schein vertreten werden, und daß in Wahrheit auch diese Parteien Hamburg . schreien: Der Jud ist an allem schuld: Während das Bolt aber hypnotisirt entgegen ihrem angeblichen Charakter als Volksparteien weder für auf den Juden schaut, können die Feudalen und Klerikalen dem Wolfe die politische Gleichberechtigung noch für die soziale Gerechtigkeit ein- Thomas' eingeleitet, der ein von der Geschäftsleitung aus­Der Punkt: Stellungnahme zu Streits wird durch ein Referat die Tasche leeren.( Bravo !) Der Redner charakterisirt die Ver- treten und daß wir sie darum, unbeschadet der schärfsten Verurthei- gearbeitetes Streifreglement begründet. Eine ganze Reihe von Logenheit und Verleumdungssucht der österreichischen Christlich- lung jener Verfolgungen, die von der Regierung gegen die deutsch - Rednern sprechen zur Debatte. Während Arnold- Hamburg dafür Sozialen. Die Eindrücke, die der Liberalismus hinterlassen hat, raditalen Parteien gerichtet werden, als Gegner der Arbeiterschaft eintritt, daß jeder Streit nur örtlich geregelt und entschieden werden waren weder für das Auge, noch für die Nase angenehm, aber das, auf allen Gebieten bekämpfen müssen." foll, empfiehlt Winkler- Berlin , den Schwerpunkt und die Ent­was die Christlich- Sozialen leisten, übertrifft alles dagewesene. Als In der Debatte wurde das Sündenregister der Deutschscheidung bei Streits in die Hände der Geschäftsleitung zu legen. sie in der Opposition standen, donnerten sie gegen die Aemter- nationalen aufgerollt. Es wurde betont, daß die Deutsch Die Entwickelung aller guten Kampforganisationen habe denselben häufung; jetzt ist ihnen nicht eine Schüssel gemug, sie müssen nationalen verkappte Christlich- Soziale feien. Selbst radikale Juden, seit sie aber die Macht haben, thun sie den großen Juden gewählt worden. Sozialdemokratische deutsche Arbeiter werden von aus drei und vier zugleich eſſen. Wie haben sie geweftert gegen die Pfaffenfeinde unter ihnen sind mit unterstützung der Klerikalen nicht weh, Rothschild wird von Lueger devotest zum Ball der Stadt ihnen in Böhmen den Unternehmern und Hausbesißern demmzirt. Wien eingeladen aber die kleinen jüdischen Stenographen werden Bernerstorfer rieth, sich auf dem Boden des Kampfplages mit entlaffen. Sie suchen sich rasch zu bereichern, weil sie die Ahnung den Deutschnationalen als Deutscher zu deklariren. Von der deut­haben, daß ihre Firma nicht von langem Bestande sein wird.( Bravo.) schen Gemeinbürgerschaft mit den deutschen Arbeitern sei bei ihnen Im Namen der Parteibertretung schlägt Bernerstorfer folgende teine Rede. Die Brutalnationalen sehen die Größe und Herrlichkeit Resolution vor: des deutschen Volkes nicht in dem, was den wahren Ruhm dieses In Erwägung, daß die christlich soziale Partei in Oesterreich Volkes ausmacht, in seinen Kulturleistungen. Nur eine Partei hat Bei Arbeitsniederlegungen wegen Maßregelungen wird beschlossen, weder mit dem Christenthum, 2c. Evangelium, noch mit dem den Namen des deutschen Volkes hoch und heilig gehalten, jedesmal die Zustimmung der Geschäftsleitung einzuholen. Das von Sozialismus auch nur das allergeringste zu thun hat, daß diese die deutsche Sozialdemokratie. Aus dem deutschen Volle der Geschäftsleitung ausgearbeitete Streikreglement gelangte sodann Partei vielmehr eine erbitterte Widersacherin der Lehren des Evan- ist der moderne deutsche Sozialismus gekommen. Und mit einigen Aenderungen zur Annahme. geliums ist, als solche tagtäglich die fittlich verwerflichsten Mittel wenn wir diesen Stolz entwickeln, im Agitationstampfe anwendet, daß sie, während sie den Massen Genossen anderer Völker nicht des Chauvinismus beschuldigen.

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eg genommen, auch fehle häufig an einem Orte die Uebersicht über

die Geschäftslage.

Die bisherige Tattit, in öffentlichen Versammlungen durch uns organisirte Arbeiter willkürlich Streits zu beschließen, müsse beseitigt werden. Ferner sei nothwendig, bei Streits rechtzeitig mit den Steinbildhauern Hand in Hand zu gehen, um Vorkommnisse un­möglich zu machen, wie beim letzten Steinbildhauerstreik. Auch bei Aufbringung finanzieller Mittel sei dies im Interesse leider Gruppen nöthig, desgleichen bei der Agitation.

vorzuspiegeln versucht, deren wirthschaftliche Intereſſen zu vertreten, Die polnischen und czechischen Sozialdemokraten haben diefelbe e- Die erste Generalversammlung des Zentralverbandes der in Wahrheit eine Partei der Hausherren, des konfessionslosen, inter- wunderung für die deutschen Begründer des Sozialismus wie wir. nationalen privattapitalistischen Unternehmerthums jeder Sorte, die( Lebh. Beif.) Schuhmeier Wien kann dieses Rezept nicht billigen. Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands Verbündete der Auswucherer des Volles auf jedem Gebiete ist, die Jeder Genosse habe eben nicht die deutsche Krampfader, wie der die von ihr geführten Schichten des Mittelstandes für die Zwecke der Bernerstorfer.( Stürmische Heiterkeit.) Wir müssen den Deutsch - tagte am Pfingstmontag, den 30. Mai 1898, in Frankfurt a. M. Feudalen und Klerikalen mißbraucht, daß fie diese ihre innere Natur, nationalen gegenüber weniger den deutschen , als den proletarischen Anwesend sind neun Delegirte, sowie als Vertreter der General­die sie zu Lataien des Junker- und Pfaffenthums prädiſtinirt, be- Standpunkt hervorkehren und den Arbeitern sagen, Eure Interessen fommission Sabath- Hamburg. Der Vorsitzende erstattet den Bericht sonders von dem Zeitpunkte an geoffenbart hat, seitdem sie zur werden nur von der Sozialdemokratie vertreten.( Beifall.) te fel- über die Thätigkeit des Vorstandes in dem Geschäftszeitraum vom Herrschaft in Niederösterreich und Wien gekommen ist, indem sie Graz hält eine besondere Aktion der Partei den Deutschnationalen 1. Juli 1897 bis 31. März 1898. Der Verband zählte danach 337 von δα ant teine einzige ihrer voltsfreundlichen Ver­Ber- gegenüber für überflüssig. Wir fönnen unsere Tattit Mitglieder. fprechungen gehalten hat, vielmehr mit den wirthschaftlichen in der gegenwärtigen verworrenen Situation den Deutsch- Nationalen Die Kasseneinnahme betrug 2718,18 M., die Ausgabe 2429,78 m., und politischen Bedrückern des Volkes in der schamlosesten gegenüber nicht für längere Zeit festlegen. Wir haben nicht die Ge- so daß ein Kassenbestand von 283,40 W. verblieb. Weise sich vereinigt hat, in Erwägung insbesondere, daß schäfte des Grafen Thun zu besorgen. Dr. Ellenbogen Wien Wolf Frankfurt beantragt zur Organisationsfrage die christlich- soziale Partei nichts anderes ist, als die Vortruppe glaubt, daß die Polemit Schuhmeier's gegen Bernerstorfer auf einem des reaktionärsten und volksfeindlichsten Klerikalismus, dem weder Mißverständniß beruhe. Es giebt keine flugere Tattit, als wenn man das materielle, noch das geistige Wohl des Volkes je am Herzen dem Gegner beweist, daß er sein Wahlprogramm nicht einhält. Was gelegen hat, daß vielmehr die Religion jederzeit als Mittel zu heißt nationale Politit? Eine Nation auf ein hohes Kulturniveau Zweden der weltlichen Parteiherrschaft in einer, im Sinne des bringen. Wir weisen nun nach, daß die Deutsch- Nationalen als eine Christenthums, der Evangelien geradezu gotteslästerlichen Weise ge- tapitalistische Partei mithilft, alle fulturellen Keime in schänvet hat, den Massen zu tödten, taufende von Talenten, die im in Erwägung, daß diese Partei eine Partei der exzessivsten Volte schlummern, zu ersticken. Verfolgen wir diese Tattit, persönlichen Storruption ist, daß deren Mitglieder ihre politische so handeln wir im höchsten Sinne national und sozialdemokratisch. Barteizugehörigkeit zur persönlichen Bereicherung mißbrauchen und Der Internationalismus besteht darin, daß wir das Kulturstreben vor schmutzigen Geldgeschäften selbst dann nicht zurückschrecken, wenn aller Nationen gleichmäßig anerkennen und bewundern.( Lebhafter fie mit Bordellen im Zusammenhange stehen, Beifall.) in Erwägung endlich, daß diese Partei das Gift der Lüge und Verleumdung systematisch und unablässig in den Körper des Bolles zu leiten sucht:

erklärt es der Parteitag für die Pflicht der Parteigenossen: mit Entschiedenheit überall und jederzeit die christlich- soziale Partei in Oesterreich zu bekämpfen,

ihre innere Berlogenheit und Unaufrichtigkeit in ihrem ganzen Gebahren, wie in dem, was sie ihr Programm nennt, was aber im letzten Grunde ihre positive Programmlosigkeit ist, aufzudecken. ihre wahre Natur Dirne'

Die Debatte wird hierauf geschlossen und die Resolution des Referenten wird mit der Modifitation angenommen, daß aus dem Sate: Die Deutsch- Nationalen vertreten die Interessen der Arbeiter nur halb und zum Schein, die Worte halb und" gestrichen werden. Mit der Schlichtung einer Kompetenzstreitigkeit der Brünner Genossen wird eine Kommission betraut. Damit schließt die heutige Sigung.

folgende Resolution, die einstimmige Annahme findet:" Die General­versammlung des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands ist der Meinung, daß sich die Form der Bentralisation durchaus bewährt hat und hält es im Interesse des wirtjamen und träftigen Zusammenarbeitens für die Pflicht der auf gemeinschaftlichem Boden mit dem Zentralverbande, aber wohl abseits stehenden Organisationen, sich dem Verbande anzuschließen." Ueber Unsere Forderungen" referirt an stelle des verhinderten Dr. Quard, Wolf Frankfurt: Er schlägt ein Agitationsprogramm vor, welchem nach zweistündiger Diskussion folgende Forderungen zu grunde gelegt werden:

1. Einführung des gesetzlichen Achtuhr- Ladenschlusses; Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden bei Festseßung eines Uebergangs stadiums . 2. Obligatorischen Fortbildungsschul- Unterricht während täglich zwei Stunden des Vormittags für Angestellte unter 18 Jahren. 3. Vollständige Sonntagsruhe von mindestens 36 Stunden. 4. Gefeßliches Verbot aller Abzüge vom Gehalt außer derjenigen für Versicherung: Bessere Anpassung der Versicherungsgesetze an die Bedürfnisse der Handlungsgehilfen. 5. Errichtung kaufmännischer Schiedsgerichte im Anschluß an die Gewerbegerichte unter Hinzu­zichung der Gehilfen. 6. Handelsinspektion nach Art der Gewerbe­

ber während

bes vollsausjaugenden Feudalismus und volksverbummenden Kleri Generalversammlung des Zentralvereins der Bildhauer. Bausel. 9. Geſeßliche Verpflichtung des Brinzipale, bas Gehalt warra

talismus zu enthüllen;

Erfurt , 31. Mai 1898.

das Volk über die Niedrigkeit der Gesinnung ihrer Führer und Anknüpfend an die gestrigen Verhandlungen über den Rechen­über die Niedertracht ihrer Agitationsweise unermüdlich aufzuklären, schaftsbericht gelangt eine Resolution zur Annahme, welche fordert, daß um so die Vorbedingungen zu schaffen, durch welche es ermöglicht die Monats- und Quartalsabschlüsse der einzelnen Verwaltungen zu­wird, daß endlich die Völker Desterreichs aus dem ein Viertel- Jahr- fünftig pünktlicher an den Hauptverwalter eingesandt werden, was tausend währenden Schlafe, in den sie feudaler Junterhochmuth im im Interesse eines geordneten Verwaltungswesens unbedingt noth­Bunde mit Klerikalismus und bureaukratisch- unfähigen Regierungen wendig sei.

militärischer Uebung des Gehilfen dieſem bis zu sechs Wochen weiterzuzahlen. Beschlossen wurde sodann, die Stellenlosen- Unter­stützung einzuführen und zwar in Höhe von 1 M. pro Tag, auf die Dauer von 8 Wochen nach zwölfmonatlicher Karenzzeit, Rechtsschutz soll nach dreimonatlicher Karenzzeit gewährt werden. Zum Vorsitzen­den des Verbandes wird G. Segniß- Hamburg wieder-, zum Re­dakteur des Verbandsorgans M. Josephsohn- Hamburg gewählt.