Dierene Welt
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Nr. 10
( Fortsetzung.)
IX.
Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
Dileffanten des Lebens..ஒ
ie Herrschaften wirden ersucht, Abends spät nich mehr Musik zu machen," meldete Grete. Sie hatte eben das Frühstück auf den Tisch gefeßt und stand nun in der Thür, den einen Arm in die Seite gestemmit, mit der anderen Hand wohlgefällig die Schürze streichend; das war ihre beliebte Stellung.
Draußen ein grauer Morgen, vielmehr schon Vormittag; fein Sonnenstrahl tänzelte über den Frühstückstisch, die rosa Decke sah fahl aus in der farblosen Beleuchtung. Die Blumen am Fenster ließen die Köpfchen hängen, sie waren noch nicht begossen. Auf dem Teppich unter'm Fliigel lag der Veilchenstrauß, ein welfer Klumpen.
" Was ist los?" fragte Bredenhofer.
"
"
" Na, die Herrschaften möchten nich Musik machen, wiederholte Grete.„ Um sieben haben sie mir schon rausgeflingelt unten von Nentiers. Er und sie sind schon alt, und die Tochter is nervenschwach. Was en anständiges Haus is, da darf doch nach zehne nich so'n Radau mehr sein," setzte sie vorwurfsvoll hinzu und verschwand.
" Also Nadau-
so so!" Der junge Mann
Noman von Clara Biebig.
falt rieselte es ihm den Rücken herunter, und im Halse spürte er Brennen. Jegt mußte er nieſen und nun husten.
,, Um Gotteswillen, Richard!" sagte Frau Langen erschrocken; es war das erste Mal heute, daß sie den Schwiegersohn direkt auredete. Nimm Dich nur in Acht! Du bist nicht allzu fest; wie schrecklich für Lena, wenn Du gleich krank würdest!"
"
" Warum soll ich denn frank werden?" Bredenhofer's Stimme klang ungeduldig." Liebe Mama, gerade um diese Jahreszeit haben sehr viele Menschen den Schnupfen. Uebrigens, wenn ich krank würde, wäre es Lena's schönste Pflicht, mich zu pflegen." Das Letzte sagte er herausfordernd, er ärgerte sich über seine Schwiegermutter.
„ Ach, die Sorgen!" seufzte diese.
Wenige Augenblicke herrschte nun Schweigen. Der junge Mann trommelte nervös auf die Fensterscheiben, die junge Frau sah von Einem zum Anderen, eine gewisse Unruhe hatte sich auch ihrer bemächtigt.
Die Stube sah wenig nach Freude aus, so un endlich einfach im grauen, niichternen Tageslicht.
"
Wie hübsch die alten Möbel sich hier ausnehmen!" meinte Frau Langen endlich, aber sie sagte es in einem gewissermaßen vorwurfsvollen Ton. " Ihr hättet eigentlich das Sopha nicht beziehen zu lassen brauchen, es war noch ganz gut. Aber wie
lachte nervös." Das ist ja sehr schmeichelhaft für uns! Dein herrlicher Gesang- Radau! Es ist toll." Er fuhr mit der Hand durch's Haar. Lena streichelte ihn:„ Aergere Dich nicht, Richard heute nicht, am ersten Morgen, heute nicht!" Ginen Augenblick ließ er sich ihre Liebfosung gefallen, dann schob er die Tasse zurück und sprang auf:„ Ich lasse mir das nicht bieten, ich gehe zu den Leuten hinunter; ich fann in meinem Hause möchtest Du glücklich, recht glücklich werden!" - da flingelt es, viel
machen, was ich will! Ich
leicht haben sie sich wieder zu beklagen. Um Gotteswillen, doch nicht etwa schon Besuch?"
Lena erröthete, sie hatte draußen die Stimme
ber Mutter erkannt.
Es wurde geklopft. „ Herein!"
Ihr wollt; junge Leute haben eben ihre eigenen Ansichten. Möchtet Ihr auf diesem Sopha so gliick= liche Stunden verbringen, wie Dein verstorbener Vater und ich sie darauf verlebten, Lena!" Sie Meine liebe Tochter, wischte sich die Augen.
"
Lena umarmite die Mutter; auch sie war be=
1899
, Nobert Schumann', halb Noman, halb Biographie, zu Ende bin, halte ich Lena noch ein zweites Mädchen; oder wir ziehen vielleicht in ein Hotel, dann ist sie den Hausstand ganz los."
"
"
Robert Schumann ?" Lena spizte die Ohren. Wie schön, o, Du schreibst über meinen Liebling! Davon wußte ich garnichts!" Sie klatschte in die Hände. Robert Schumann , Robert Schumann ! Wann hast Du angefangen, bist Du schon weit?"
"
, N- ein, noch nicht! Er fiel mir gestern Abend ein, als Du sangst. Aber den Gedanken zu fassen ist die Hauptsache, die Ausführung kommt von selbst; besonders wenn man eine solche Schumann- Interpretin zur Seite hat!" Er sah sie zärtlich an, kam vom Fenster auf sie zu und legte den Arm um ihre Taille.„ Meine Lena, Du sollst Alles haben, was Dein Herz begehrt, wenn ich nur erst
"
Wenn, wenn," unterbrach ihn die Schwiegermutter." Ja, mein lieber Sohn, da werdet Ihr aber sehr viel Geld brauchen, wenn Lena sich nicht um den Hausstand fümmert. Man kann auch dem besten Mädchen nicht Alles überlassen, und Eure sieht etwas unbescheiden aus; ich hätte sie nicht ge= sie seufzte miethet, ich sagte es ja auch, aber"- wieder junge Leute muß man gewähren lassen! Nur um Eins möchte ich Dich bitten, Lenachen, schreibe bald an Deinen Bruder, heute womöglich noch! Friß wird doch sehr herdenken, und er benimmt sich so prächtig, so opferfreudig; Ihr dürft das nie vergessen, Kinder!"
Bredenhofer räusperte sich ungeduldig, eine heftige Entgegnung wegen der Opferfreudigkeit des Schwagers schwebte ihm auf den Lippen. Er suchte Lena's Blick; sie hielt die Augen gesenft, ein ge=
wegt. Ihr war heute merkwürdig weich zu Sinn, dankenvoller, wie ihm schien, wehmüthiger Zug ſpielte
ihr Herz klopfte erregt, und ohne Grund stiegen ihr ab und zu Thränen in die Augen; sie fühlte sich auf einmal so wichtig, so verantwortungsvoll, und sie konnte sich einer gewissen Schwere, die auf ihr lag, nicht erwehren. Trauerte sie um entschwundene Auf der Schwelle stand Frau Langen; sie lächelte, Mädchentage? Sie waren doch nicht alle so grau hatte dabei Thränen in den Augen und streckte die gewesen, wie sie gestern Abend gewähnt. Arme nach ihrer Tochter aus. Als sie Lena um
So, nun wollen wir einmal in Deine Küche ein Bischen fiimmern."
un ihren Mund." Gewiß, Mama," sagte er hastig, Lena mag schreiben, meinetwegen gleich jetzt. Da Lena den Bruder so über Alles zu stellen scheint, bin ich gewiß der Letzte, der ihr in dieser Beziehung etwas in den Weg legt." Ein bitteres Lächeln trat auf sein Gesicht und ein leises Vibriren in seine Stimme: Da ich Lena ja auch so wenig bieten kann, ist es ganz klug, wenn sie sich an den Bruder
halste, hatten sich glücklich die Thränen gelockert, sie gehen," sagte Frau Langen," Du mußt Dich doch hält."
flossen ihr über die Wangen.
Lena machte ein bestürztes Gesicht
was war
denn hier zu weinen? Mit einer gewissen Befangen füimmern!" Bredenhofer trommelte stärker auf die
heit half sie der Mutter ablegen.
Scheiben.
Dafür ist ja das Mädchen da. Ich
"
,, Verständig, sehr verständig von Dir, mein lieber Sohn," sagte Frau Langen. Sie war ganz erleichtert und der frohen Hoffnung voll, doch nach und nach ein gutes Verhältniß zwischen ihren Kindern
umher, zog hier an der Decke, rückte dort an einem herd steht oder sich sonst abrackert, das fördert nichts, Widerwärtiges durch Lena's Verlobung zugetragen, Der junge Ehemann trat unschlüssig im Zimmer will nicht, daß Lena mit erhißten Backen am Stoch herzustellen. Seit sich in der letzten Zeit so viel gedankenlos eine Hyazinthe. Er fühlte sich unge- rühmte Sängerin ist, bringt ihr ein einziger Lieder
müthlich, bei diesen Thränen garnicht am Play;
abend tausendmal mehr ein, als ihr ganzes Wirth
war der Sohn entschieden in ihrer Liebe aufgerückt; er war so ruhig, so pflichttreu, sie empfand jeden seiner Briefe wie eine Erlösung. Er war doch nun
auch eine Erkältung steckte ihm in den Gliedern, schaften im Hause. Und wenn ich mit meinem Buche einmal ihr Aeltester, das Haupt der Familie; es