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Die Neue Welt.
Ueber Bredenhofer's Gesicht lief ein freudiges Roth und ließ die etwas spitz gewordenen Züge wieder voll erscheinen. Seine Gestalt hob sich unwillkürlich, und nun breitete er die Arme aus und warf sich Reuter an die Brust.„ Ich danke Ihnen," jagte er mit knabenhafter Heftigkeit.„ Ja, es wird gelingen, es muß gelingen!" Seine Augen strahlten, seine Stimme bekam einen klangvolleren Ton.„ Ich weiß es genau, es gelingt, und dann- ade Quälerei und Pfennigfuchserei! Lena soll es gut haben, und ich selbst" er sah mit einer gewissen Scheu auf seine gelben durchsichtigen Hände, werde wieder der Alte! Wissen Sie" er nahm Neuter vertraulich unter den Arm und wanderte mit ihm auf und nieder wenn man's nicht gewohnt ist, ist das Sparen verdammt schwer. Es bekommt Ginem nicht!"
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Der alte Mann mit dem jünglingsfrischen Gesicht sah den jungen Mann mit dem merkwürdig, alten Zug konnte man nicht sagen, aber-, müden Zug' besorgt von der Seite an. Was haben Sie, Bredenhofer?" fragte er herzlich. Sie haben so eine liebe, reizende Frau, Sie stecken Beide voll von Talenten, eigentlich sind Sie ein ganz ideales Paar, und es drückt Sie doch was?"
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„ Ich weiß es nicht." Bredenhofer trat vor den fleinen Spiegel, der gegenüber seiner Staffelei an der Wand hing. Sehen Sie, ich habe Fältchen um die Augen, wie eine alte Jungfer. Ach was" er wandte sich hastig vom Spiegel ab und rieb sich mit beiden Händen die Backen die werden schon wieder roth werden! Lieber, verehrter Herr Doktor, Sie haben mir eine große Wohlthat erwiesen, mir ist, als hätte ich einen Verjüngungstrank im Leibe, La la lalala!" Leise trällernd stellte er sich wieder vor sein Bild." Diese Reise nach Gerolstein hat mir doch Glück gebracht, viel Glück!" Er lachte. " Wo nur Lena stecken mag? Die wird Augen machen! Ich sage es ihr nicht gleich."
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Bitte, grüßen Sie Ihre liebe Frau vielmals!" Reuter legte die Hand auf's Herz und blickte enthu siastisch nach oben.„ Süßes, bezauberndes Frauchen! Adieu, adieu, junger Meister, also das Bild fertig gemacht und dann das Weitere übernehme ich!"
Sie schüttelten einander die Hände. Mit einem Lächeln sagte Reuter noch:„ Ich bin sehr eilig, habe noch ein paar Arbeiterbesuche versprochen, und dann hole ich die Perriccioni- Sie wissen, den neuesten italienischen Opernstern, gastirt augenblicklich hier 31 einer Spazierfahrt ab. Ich soll den Cicerone unseres Berlino machen. Ich sage Ihnen, hinreißendes Perfönchen!" Er füßte entzückt seine Fingerspitzen.
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Augen wie Sammet und unergründlich wie die Nacht; sieht man hinein, wird man sofort zum Dichter! Teint wie mattes Elfenbein, und einen Mund, einen Mund!" Reuter tänzelte in der Stube auf und nieder, man sah, wie ihn die Unruhe packte.
Die muß ja sehr schön sein," sagte Bredenhofer zerstreut. Er hatte nur halb hingehört, all seine Gedanken weilten schon wieder bei seinem Bilde. Sehnsüchtig, mit einer gewissen Gier blickte er nach der Staffelei, es drängte ihn, gleich wieder anzufangen; jeßt, jetzt würde er die Farben finden, er war in der Stimmung!
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,, Wissen Sie was, lieber Freund" Neuter packte ihn am obersten Rockknopf" Sie müssen die Perriccioni kennen lernen! Das ist was für Sie eine übersprudelnde Künstlernatur! Ich lasse Sie's nächstens wissen, damit Sie auch von der Partie sind. Wollen Sie?"
" Ja, ja!" Der junge Mann war vollständig in Gedanken.
, Also auf Wiedersehen, grüßen Sie Frau Lena! Adieu, adieu! All Heil!"
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Er war gegangen, Bredenhofer allein in seinem Atelier. Ein stärkerer Windhauch kam durch's Fenster und wehte die losen Blätter vom Schreibtisch auf die Erde. Bredenhofer raffte sie auf, warf sie achtlos auf ihren früheren Plaz wozu brauchte er die Zettel noch?! Nun hatte er's bald nicht mehr nöthig, für fünfundzwanzig Mark kleine Artikel in Tageszeitungen zu schreiben und zu zittern, ob sie überhaupt angenommen würden! Mit einer raschen Wendung drehte er sich ganz seinem Bilde zu und
Illustrirte Unterhaltungsbeilage.
stand nun da, regungslos, es unverwandt mit liebevollem Blick betrachtend. Das war also die erste Staffel auf der Leiter des Nuhms!
Ein lange nicht mehr gekanntes Wohlgefühl erfaßte ihn, eine Lust, zu jauchzen und über die Stränge zu schlagen. Und zugleich ein fieberhafter Thätigfeitstrieb, ein Drang, fertig zu werden, der Welt das vollkommene Werk zu zeigen.
Er fing an zu malen und malte, ohne nur ein mal prüfend innehalten und mit kritischem Blick seine Arbeit zu mustern; er malte mit klopfenden Pulsen und einem abgezirkelten Roth auf den Backenknochen. Den Mund hielt er im lächelnden Ausdruck halb geöffnet in Gedanken sah er schon sein Bild im Kunstsalon Unter den Linden hängen, in den Zeitungen wurde darauf aufmerksam gemacht, das Publikum war begierig, diese eminente Leistung eines bis dahin Unbekannten zu sehen. Man eilte hin, bewunderte, fragte nach dem Preise ja- Bredenhofer stuzte wieviel sollte er eigentlich verlangen? Er mußte Reuter fragen. Uebrigens, das Pekuniäre kam erst in zweiter und dritter Linie; die Hauptsache war die Anerkennung des Talents.
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Der glückliche Ausdruck blieb auf seinem Gesicht, leise pfeifend arbeitete er weiter. Der Schweiß perlte ihm auf der Stirn und lief langsam an der bleichen Schläfe nieder; er merkte es nicht.
Vorsichtig wurde die Thür geöffnet, und Lena's erhiẞtes Gesicht unter dem breitrandigen Strohhut guckte herein. Sie lächelte schelmisch, auf den Lippen brannte ihr das wichtige Ereigniß, am liebsten hätte sie's ihm gleich laut entgegen geschrieen. Sie drückte die Blumen an den Mund, als müsse sie ihn so verschließen.
Er arbeitete, ohne aufzusehen. Dabei war die Beleuchtung nicht mehr günstig, ein gewitterkündender gelblicher Schein gab falsche Reflerlichter.
( Fortsetzung folgt.)
Im Eisenbammer.
Qen
Von A. Gerisch.
n die Jugendperiode des„ eisernen Zeitalters" versetzt uns unser heutiges Bild. Es ist der Eisenhammer unserer Großväter, wie ihn Schiller verewigt hat:
Des Wassers und des Feuers Kraft Verbündet sieht man hier; Das Mühlrad von der Fluth gerafft, Umwälzt sich für und für;
Die Werke flappern Nacht und Tag, Im Takte pocht der Hämmer Schlag, Und bildsam von den mächt'gen Streichen Muß selbst das Eisen sich erweichen.
Die Männer, die in diesen Hütten schaffen, wissen noch nichts von dem Riesen Dampf, der ihren Enkeln einst die Hämmer heben wird. Gar klein, nach unseren heutigen Begriffen, sind die größten Eisenblöcke und-Schienen, die sie herzustellen vermögen. Daher ist es denn auch nicht das Eisen, sondern das Holz, das wir bei dem Bau und der inneren Einrichtung der Eisenhütte alten Schlages in erster Linie verwendet sehen. Aus Holz besteht das Sparr= werk und die Bedachung, aus Holz das massige Gestell mit der mächtigen Welle zum Heben der Hämmer, aus Holz die Stiele der Hämmer und die Unterlagen der Ambose.
Und an Holz war fein Mangel. Standen doch die Hütten fast ausnahmslos in den engen Thälern der waldreichen Gebirge. Denn nur dort fand der alte Hammerschmied die drei Dinge auf engem Raum vereint, die er zu seinem Betriebe benöthigte: Eisenstein, Holzkohle und Betriebskraft. Die lettere lieferten ihm die wasserreichen und ausdauernden Gebirgsbäche. Hatte das Wasser beträchtliches Gefälle, so genügte die Anlage eines kurzen, an der Thalwand mit geringer Senfung entlang geführten Grabens, um das Wasser auf die nöthige Höhe zu bringen. Oft wurde aber auch das Wasser, wie die heute hier und da noch vorhandenen bewundernswerthen Anlagen und da noch vorhandenen bewundernswerthen Anlagen beweisen, aus stundenweiten Entfernungen herangeleitet.
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Die Negel war der sogenannte„ oberschlächtige ,, Betrieb, d. h. das Wasser stürzte von oben auf die Schaufeln der Wasserräder. Obgleich durch diese Anordnung, die eben nur im Gebirge möglich ist, während man sich in der Ebene mit mittel- oder gar unterschlächtigen Rädern behelfen muß, der höchste Effekt in der Ausnüzung der Wasserkraft erzielt wurde, mußten die Räder doch von gewaltigem Durchmesser sein, wenn sie die ihnen zugedachte Arbeit leisten sollten.
Treten wir nun in das Innere des Eisenhammers. An der einen Seite befinden sich die aus Granitsteinen aufgemauerten, nach vorne völlig offenen Feuerheerde, deren rothe Gluth den Innenraum der Hütte grell erleuchtet. Dem einen Herde nähert sich eine rußige Gestalt mit einem Korbe voll Holzkohlen auf dem Rücken. Ein Ruck, und die ganze Ladung fliegt in die glühende Oeffnung. Nach einigen Sekunden ertönt ein Geprassel, vergleichbar dem Schnellfeuer einer Infanterie- Abtheilung. Die in den zahlreichen Hohlräumen der Holzkohle enthaltene Luft hat sich in der Hitze auf das Hundertfache ihres Volumens ausgedehnt und ihre Behälter auseinander gesprengt. Fortgesett steigen Funkengarben mit großer Geschwindigkeit durch das Gebält bis unter das Dach empor, um dann langsam und verlöschend von oben wieder herabzusinken. Unwillkürlich drängt sich uns der Gedanke auf, dieses Balfenwerk über unseren Köpfen müsse bei dem Feuerwerk, das beständig zwischen ihm hindurchzischt, in den nächsten Minuten in Flammen aufgehen.
Und in der That, oft genug beginnt es da und dort im Holzwerk zu glimmen, zumal, so lange der Bau noch neu ist. Nach und nach wird die Gefahr geringer. Hammerschlag und Flugaſche lagern sich auf dem Holzwert ab und bilden eine Isolirschicht, auf welcher die Funken, ohne zu zünden, langsam vergliihen.
Eine Unterhaltung zu führen, ist fast unmöglich. Durch die Hütte braust es beständig wie Sturmgetöse, und von draußen her dröhnt dumpf der Fall niederstürzenden Wassers. Der Ventilator der Neuzeit ist noch nicht erfunden. Man benutzt zur Winderzeugung noch Blasebälge, und von ihnen geht jenes Geräusch aus, das wie Heulen des Sturmes flingt. Sie sind von so riesigem Umfange, daß ein besonderes Wasserrad zu ihrer Bewegung nöthig ist. Dieses Rad ist Tag und Nacht ununterbrochen im Gange, während das größere, zum Heben der Hämmer bestimmte, in der Regel nur dann in Bewegung gesezt wird, wenn die Hämmer ihre Arbeit beginnen sollen.
Betrachten wir uns die letzteren etwas genauer. Es sind ihrer drei, von verschiedener Größe. Der schwerste mag gegen fünf Zentner wiegen. Befestigt sind sie auf ca. drei Meter langen Stielen von bestem weißbuchenem Holze. Ungefähr dreiviertel Meter vom Ende sind die Stiele in eisernen, mit Zapfen versehenen Ningen festgeteilt. Die Zapfen bewegen sich in Lagern, die in dem mächtigen, der Welle vorgebauten Holzgestelle befestigt sind. Ganz an dem dem Hammer entgegengekehrten Ende ist in jeden Stiel ein eiserner Schwanz eingelassen und von einer Reihe über den Stiel gezogener eiserner Ringe festgehalten.
Die Welle besteht aus dem Stamm einer Edeltanne. Sie ist an beiden Enden mit starken eisernen, in Lagern laufenden Zapfen versehen und miẞt in bearbeitetem Zustande noch 1 Meter im Durch messer, bei einer Länge von 10 bis 15 Metern. Auf dem einen, in der„ Nadstube" gelagerten Ende trägt sie das große Wasserrad, während auf der übrigen Fläche in genauen Abständen, entsprechend der Zahl der vorhandenen Hämmer, große mit Zapfen oder Daumen versehene eiserne Ninge aufgezogen und mit Bolzen und Keilen befestigt sind.
Diese Daumen oder Zapfen treffen bei der Umdrehung der Welle auf den Schwanz des Hammers und indem sie diesen niederdrücken, heben sie vorne den Hammer empor. Durch die weitere Drehung der Welle erfolgt, nachdem der Hammer bis auf eine bestimmte Höhe gehoben ist, das Abrutschen des Daumens vom Hammerstiel, worauf der Hammer vorne mit seinem ganzen Gewicht niederfällt, um