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Die Neue Welt. Illustrirte Unterhaltungsbeilage.

brauch der Uebermacht und die Bedrückung der Schwachen geworden ist. Ich will Ihren Aus­führungen glauben, und schwöre es Ihnen zu, daß ich mich nach ihnen richten werde, sobald Sie mich überzeugt haben...

"

"

Sollten Sie von meiner heutigen geistigen und physischen Beschaffenheit ausgehen," begann Celestyne, ,, und mit entsprechender Perspektive meinen Lebens­lauf zurück verfolgen, dann würden Sie wahrscheinlich zu der Vorstellung einer Häuslichkeit von zwei gliick­lichen, anständigen Menschen kommen, die das Nöthige zum Leben besaßen und sich durch Rechtschaffenheit, geordnete Verhältnisse und entsprechende Intelligenz ausgezeichnet haben. Mich selbst werden Sie sich bermuthlich denken als ein gehätscheltes Kind, als ein Nesthäfchen, dessen Jugend den Eltern zum neuen Lebensfrühling geworden.. Ich will einst­Die weilen von dem Gegentheil nicht sprechen.

Kinder haben für die Unterschiede der Armuth und des Neichthums kein Verständniß und lachen gleich glücklich aus den Lumpen die Mutter, die Bettlerin, an, wie die in Atlas Gehüllten die Fürstin.

Auch ich kann mich meiner frühesten Kindheit nicht erinnern. Als meine älteste Erinnerung weiß ich nur noch, welch' einen mächtigen Eindruck auf mein Kindes­gemith die Thüre eines hohen, nach Lawendel riechenden Salons machte, hinter welcher Onkel Gregor, nachdem er von mir und Walburga Abschied Er ließ uns allein genommen, verschwunden ist. mit einer zuckersüß lächelnden, und mit Zuckerwerf auch uns und unseren Gram stillenden Vorsteherin eines Pensionats. Im Kreise Gleicher fühlten wir uns hier bald heimisch und vergaßen die matten, sich schnell verwischenden Eindrücke aus der Heimath um so leichter, als wir selbst während der Ferien die Anstalt nicht verließen. In der herrlichen, gesegneten Rheingegend wuchsen wir auf und aus unserer schönen Umgebung gewannen wir die ersten Grundeindrücke, die den Charakter und die Gemüthsrichtung zu be­stimmen pflegen.

Außer unserem Wohnorte kannten wir nur noch die gelegentlichen Ausflugsorte, und von der übrigen Welt nur einige schön gemalte Veduten, dann allerlei Touristen, den Onkel und die Tante, sowie den Vater meiner Gefährtin, die zeitweilig und abwechselnd zu einem kurzen Besuche gekommen sind. Wir aßen gut und wohnten bequem, beinahe vornehm, und der Kreis unserer Vorstellungen, unseres Sinnens und Trachtens, unseres Begehrens und all' der kleinen Intriguen be= wegte sich ausschließlich in der glänzenden Welt, deren Begriff durch den täglichen Umgang mit Baronessen und anderen Edelfräuleins, sowie den Töchtern der reichen Bourgeoisie erzeugt wird. Walburga   war meine Schwester und ihre Freundinnen waren auch die meinigen. Nur gelegentlich, in seltenen Augen­blicken, kam mir wie ein ferner Traum manchmal die Wahrheit zum Bewußtsein, daß eine Blutsverwandt­schaft uns nicht verbände, und daß ich seit dem britten Jahre unserer Kindheit nur Walburga's Ge­fährtin und Spielgenossin gewesen sei.

3u jener Zeit starb Walburga's Mutter, und der verwittwete Vater, der nicht wieder heirathen mochte, gab uns Beide damals zu seinem Schwager, dem Onkel Gregor. Nachdem sich jedoch der Vater mit dem Onkel Gregor wegen irgend welcher Geld­angelegenheiten verneinigt hatte, famen wir in das Pensionat, weil Walburga's Elternhaus, in dem die Hausfrau fehlte, für ihre Erziehung als durch­So wuchs ich aus ungeeignet befunden wurde. mit Walburga   auf, und nur gelegentlich konnte ich beiläufig vernehmen, daß meine Eltern dem Arbeiterstande angehören. Und wenn ich dann Walburga   frug, warum denn auch mein Vater uns nie besuche, gab sie mir mit Lachen zur Antwort, daß fleißige Menschen derart we te Reisen nur zum Vergnügen nicht zu machen pflegen. Ich gab mich damit zufrieden, und in Gedanken baute ich mir nach dem Muster aus meiner Umgebung, nach Gedichten und Idyllen ein weißes, schmuckes Häuschen inmitten eines wohlgepflegten, fleinen Gartens, und dort hinein versezte ich meine rechtschaffenen Eltern, stets im sauberen Festgewande ihrer Beschäftigung nach gehend, in Frieden und blühender Zufriedenheit. Diese Phantasie wurde bei mir zu einer bleibenden

Vorstellung, und selbst als ich heranivuchs, fiel es Vorstellung, und selbst als ich heranwuchs, fiel es mir niemals ein, an sie den Maßstab der Wirklich feit zu legen, wie sie mir zeitweilig in ihrer nackten Wahrheit in die Erscheinung trat.

Die Zeit, die ich brauche, um Ihnen dies Alles zu erzählen, ist jedenfalls hundertmal länger als diejenige, die ich anwandte, um den matten Er­innerungen an meine Eltern nachzuhängen. Ich freute mich wohl auf sie, aber nur wie ein Kind, das seine Eltern nie gefannt und das durch ein Band erwiesener Liebe an sie nicht gefettet ist. Die Erinnerung an sie zufte mir nur manchmal durch den Sinn, und das Interesse, welches ich an ihnen nahm, war jedenfalls viel geringer und nebelhafter als dasjenige, welches mir die Epaulettes irgend eines Lieutenants unserer städtischen Garnison ein­flößten."

Der Ingenieur fuhr zusammen und warf einen unruhigen Blick auf das Mädchen.

( Fortsetzung folgt.)

331

Jahre 1676 irgendwo im Süden von Frankreich  geboren, nicht weit von der Gascogne, deren Be­wohner seit je im Nuf einer Neigung zum Auf­schneiden stehen. Seine Familie war alt, aber her­untergekommen. Er selbst zeigte früh bedeutende Anlagen, besonders zum Erlernen fremder Sprachen, und ehrgeizige Wünsche, in der großen Welt um jeden Preis eine Figur zu machen. In einem Jesuiten­kolleg mit gelehrter Bildung, vor Allem der Be­herrschung des Lateinischen, versehen, verließ er, sech­zehn Jahre alt, seine Heimath, und zwar gleich in einer angenommenen Rolle: mit einem Paß, in dem er als ein Jeländer und Student der Theologie, der wegen seiner Religion das Land verlassen, be­schrieben war, machte er sich auf die Wanderschaft und trieb sich als Bettelstudent, meist in äußerster Noth, in Mitteleuropa   umher.

In dieser Wanderzeit keinite in Psalmanazar   der Gedanke eines großen Betrugs, durch den er Aufsehen 311 erregen hoffte: er fälschte einen neuen Baß, in dem er als ein zum Christenthum bekehrter Japaner figu­rirte. Dies änderte er bald dahin, daß er sich für einen noch, heidnischen Japaner ansgab. Der Plan war

Aus dem Kapitel der literarischen Betrüger. schlau angelegt. Er lebte von rohem Fleisch, Wurzeln

Von A. Demmer.

die Lüge eine gesellschaftliche Macht ist, kann wohl als ein Cemeinplatz gelten: daß

sie im täglichen Leben eine große Rolle spielt, lehrt Jedem die eigene Erfahrung, daß sie im öffent­lichen Leben der zivilisirten Welt eine viel gebrauchte Waffe ist, diirfte auch nur mehr Wenigen ein Geheim­niß sein, und aus der sprichwörtlichen Nedensart von dent ,, Liigen, wie gedruckt," geht augenscheinlich her­vor, daß die Klasse von Menschen, deren Produkte durch die Hände der Seker gehen, für besonders reich geseguet gilt mit Leuten, die, wenn es ihnen nützlich scheint, das Ding sagen, das nicht ist". Die literarische Klasse hat denn auch den zweifel­haften Vorzug, jene Könige des Lügens zu den haften Vorzug, jene Könige des Lügens zu den Ihrigen zu zählen, die nicht wie andere Leute zu diesem oder jenem bestimmten Zweck, hier und da ein wenig ligen, sondern planmäßig liigen, Gewebe von lauter Erfindungen als Wahrheit schwarz auf weiß von sich zu geben, furz, aus dem Liigen einen Beruf

machen.

Die Erwerbsthätigen dieses Berufes pflegt man unter dem Namen literarische Betrüger zusammen zufassen; sie zerfallen in die beiden Haup zweige Derer, die da Handschriften und dergleichen fabriziren, um sich einen Namen als Entdecker zu machen, das sind die Meisten, und Derer, die von Gegenden, die sie nie gesehen, und Erlebnissen, die sie nie gehabt haben, 31 erzählen wissen, dies sind die Interessantesten. Diese Leute waren früher häufiger als heute, wo man ihnen gewöhnlich bald auf die Spur kommt; aber sie sind noch nicht ausgestorben. Freilich, der Mann mit der Telegrammadresse Kakaobaum und dem Kronenorden ist nur ein Zwerg in dem Fache. Da­gegen produzirte sich im vorigen Jahre in England ein wohlgerathenes Eremplar. Unter dem Namen Nougemont trat vor die Oeffentlichkeit ein Mann, der behauptete, an die Küste von Nordaustralien ver schlagen, einige dreißig Jahre dort unter den Wilden gelebt zu haben; seine Erlebnisse waren natürlich höchst romantisch. Er trat sehr sicher auf und fand, obwohl Unwahrscheinliches genug in seinen Angaben war, Glauben nicht nur beim größeren Bublifum, sondern auch bei Vertetern der Wissenschaft, hielt öffentliche Vorträge und sah seine Erlebnisse gedruckt, Sturz, er war ein großer Maun, bis ihm der Lon­doner Daily Chronicle" auf die Spur fam und ihn als einen ganz kompleten Schwindler, einen literarischen Betrüger entlarvte.

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Vielleicht das schönste bekannte Eremplar der Art ist ein Mann, der, gleichfalls in England, zu Beginn des vorigen Jahrhunderts sein Wesen trieb und den erfundenen Namen Ceorg Pfalmanazar führte. Er hat in einer nach seinem Tode erschienenen Autobiographie ein vollkommenes Bekenntniß abgelegt, die ganze Ceschichte seines Schwindels bloßgelegt; nur seinen wahren Namen und seinen Geburtsort hat er für sich Lehalten. Psalmanazar war im

und Kräutern, was nach ihm japanischer Brauch war; er fonstruirte eine besondere Sprache, die japanisch se'n sollte, und ein Alphabet; und er fand schließlich noch einen eigenen Gottesdienst, wie er sich auch den Namen Psalmanazar   zulegte. Der Erfolg, mit dem er seine neue Rolle spielte, war zunächst nicht groß. In Landan   wäre er durch sein sonderbares Gebahren beinahe als Spion an den Galgen gekommen. Er figurirte dann eine zeitlang als Kellner in einem Kaffeehaus zu Aachen   und war schließlich gezwungen, sich auwerben zu lassen, erst in einem Regiment des Kölner   Kurfürsten, dann in einem mecklenburgischen Regiment, das die Holländer gemiethet hatten: ohne aber seine Rolle fallen zu lassen.

Als er Ende 1702 mit seinem Regiment in der Festung Sluys   an der Scheldemiindung lag, hörte der englische   Gouverneur General Lauder von dem merf­würdigen Heiden und beschloß, ihn kennen zu lernen. In seiner Gegenwart mußte Psalmanazar über Ne­ligion disputiren mit einem wallonischen Geistlichen aus Sluys   und mit Innes, dem Kaplan eines schotti­schen Regiments. Er entledigte sich seiner Aufgabe mit so viel Eeistesgegenwart und Gewandtheit, daß gar keine Zweifel an seiner Ehrlichkeit laut wurden, alle Anwesenden ihn für echt hielten. Nur Giner nicht; das war Jines. Der schlaue und gewissenlose schot­tische Pfaffe hatte Psalmanazar sofort durchschaut, sich davon aber nichts merken lassen, weil gleich die Absicht in ihm aufgetaucht war, mit Psalmanazar zusammen ein nußbringendes Geschäft aus dem Betrug zu machen. Er setzte sich mit Psalmanazar in's Ein­vernehmen, und ein äußerst raffinirter Plan wurde mun ausgeheckt.

Auf Junes' Nath wurde Psalmanazar's Ge­schichte dahin geändert, daß er für einen Eingeborenen der Insel Formosa ausgegeben wurde, die damals in Europa   noch fast Niemandem bekannt war. Von Dort hatten ihn jesuitische Missionare entführt und nach Avignon   gebracht. Weil er sich nicht zum Katho­lizismus bekehren wollte, wurde ihm mit Verfolgung durch die Inquisition gedroht, weshalb er nach Deutschland   floh. Diese Geschichte theilte Innes dem Bischof von London  , Henry Compton  , brieflich mit, und konnte zur Erbauung aller frommen Seelen bei­fiigen, daß es ihm gelungen sei, den Formosaner dem Protestantismus zu gewinnen, und daß er ihn, wie wahr war, öffentlich mit großer Feierlichkeit ge­tauft habe. Das zog natürlich. Ohne den geringsten Zweifel in Innes' Geschichte zu setzen, schrieb ihm der entzückte Bischof, den bekehrten Formosaner nach England herüber zu bringen. Psalmanazar wurde des Dienstes bei seinem Regiment entlassen. Ende 1703 brachte ihn ein Schiff von Rotterdam   nach Harwich   hinüber.

In England war Pfalmanazar lange Zeit der Held des Tages. Die Aristokratie riß sich darum, das Wunderthier bei Gesellschaften zu produziren. Bei den Damen war Psalmanazar, wie er selbst sagt, ein großer Ginſtling. Mit Erstaunen sah man ihn rohes Fleisch essen, dazu konsumirte er