Heute über acht Tage
haft Du, arbeitendes deutsches Volk, an die Urne zu schreiten. Laß Dich von niemand, wer es auch sei, an der freien Ausübung Deines Wahlrechts behindern. Kehre Dich weder an die Drohungen noch an die Schwindeleien der Gegner. Behalte fest im Auge, daß durch die jetzige Wahl entschieden wird, ob das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht zum Reichstage, ob das Koalitionsrecht und die Freizügigkeit weiter bestehen sollen, oder ob die Feinde dieser für Dich so außerordentlich wichtigen Rechte siegen und damit dem Triumvirat Stumm- Posadowsky- Miquel die Macht verschafft werden soll, diese Grundrechte des arbeitenden Volkes zu durchbrechen, um jeden erfolgreichen Widerstand gegen ihre abenteuerliche Politik unmöglich zu machen, die, wenn ihr nicht Einhalt geschieht, das deutsche Volt früher oder später an den Rand des Verderbens bringen muß. Gegen das System Stumm- Posadowsky- Miquel! Das ist die Aufgabe am 16. Juni. Und nur unterm Banner des Sozialismus ist der Sieg möglich. Arbeitendes Volt in Stadt und Land, ob Du am Amboß oder hinterm Pfluge, bei der Studirlampe oder im Bureau Dich mühst und darbst, gieb am Wahltage Deine Stimme den Kandidaten der Sozialdemokratie!
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dungen, aber nicht von fühlen politischen Erdie Sozialdemokraten Elend, Hungersnoth und Revolution über die spiegelungen macht, um es unter systematischer Verhüllung ihrer wägungen der zwedmäßigkeit dittirt." Völker Europas gebracht! staats- und autoritätszerstörenden, arbeits- und erwerbsfeindlichen Also: In Deutschland räth Herr Barth den Liberalen, die O, ihr Lügenbrut, mit euch soll am 16. Juni abgerechnet Biele, zu einem brauchbaren Werkzeuge ihrer Umsturzpläne zu Sozialdemokraten eifrig zu bekämpfen zur Freude des Junkerthums! werden. machen. Was speziell speziell die breiten Schichten der Unterund in Belgien wird den Liberalen, wenn sie nicht ausnahmslos beamten angeht, so haben diese noch in der allernenesten mit Sozialdemokraten gegen die Klerikalen gehen, Mangel an die Erfahrung wie machen können, Nach einer uns zugegangenen Mittheilung ist die frei- Beit weitgehende ,, tühlen politischen Erwägungen der Zweckmäßigkeit" vorgeworfen. Herr Barth hat sich mithin selbst das Zeugniß ausgestellt, daß sinnige sowie die konservative Partei in Berlin bereit, für Fürsorge die Regierung für Aufbesserung ihrer materiellen Lage entwickelte. Diese Beamtenkategorien werden nicht unbeachtet lassen, er es bei seiner Wahltaktit in Deutschland an" kühlen politischen die Stimmzettel gleiches Format und Papier zu verwenden. Unsere daß auch die nächsten Etats sowohl im Reiche wie in Preußen Erwägungen der Zwedmäßigkeit" fehlen läßt. Wahlkomitees oder Vertrauensleute wollen sich, soweit dies noch weitere Verbesserungen ihrer materiellen Lage in Aussicht nehmen.... nicht geschehen, mit den Wahlkomitees der genannten Parteien un- Die Beamten wissen, was Monarchie und Baterland am Wahltage verzüglich in Verbindung setzen. von ihrer gewissenhaften Pflichttreue erwarten und werden nicht ermangeln, die ihnen in dem eingangs mitgetheilten Erlaß zugedachte Erleichterung der Ausübung ihres Wahlrechtes zu benutzen, um auch wirklich zur Wahlurne zu gehen und ihre Stimmen für Kaiser und Reich, gegen den Umsturz, in die Waagschale zu legen."
Dies Zeugniß fönnen wir durchaus unterschreiben.
Konservative Wahldreiftigkeit.
Die Kons. Korresp." bringt einen Artikel über Sozialdemo fratische Flugblätter. Derfelbe enthält in der Hauptsache unwissendes Gerede über gesellschaftliche Entwickelung und Butunftsstaat", womit wir uns nicht zu befassen brauchen. Werthvoller sind einige Stellen des Artikels, in denen die Kons. Korresp." die Konservativen als Schüßer der Rechte und der Wohlfahrt des arbeitenden Volkes hinstellt. Man höre:
Kommunisten, Mordbrenner, Verbrecher.
Wie schwächlich die Waffen sind, die gegen die Sozialdemokratie im Wahlkampfe zur Verfügung stehen, gestehen unsere Gegner selbst ein, indem sie weit hergeholtes Zeug, so die Pariser Kommune , und noch dazu ganz falsche Darstellungen in Geschichtsfälschungen und Verzerrungen den Wählern vorführen. Obgleich die Kommune von 1871 mit den deutschen Reichstagswahlen von 1898 „ Die sozialdemokratische Flugblatt- Agitation beruht theils auf nicht das mindeste zu thun hat, nimmt sie doch einen Univahrheit, theils auf Verschleierung der wahren Ziele der Sozial- breiten Raum in der Wahlagitation ein. Und auf grund der demokratie. So heißt es in einem solchen Schriftstücke: Das Kommune Schilderungen nennt man die deutschen Arbeiter Jahr 1898 gleicht dem Jahre 1878 insofern, als heute wie da- Kommunisten, Mordbrenner und Verbrecher". Gegen die erste Bemals ein Beutezug gegen die Taschen des ar- zeichnung haben wir nichts einzuwenden; wie weit die Bezeichnung beitenden Volts unternommen werden soll." In einem Mordbrenner, Verbrecher auf die Kommunards, und von anderen ist zu lesen:" Die Großgrundbefizer wollen Euch das diesen auf uns geschlossen, berechtigt ist, wollen wir an der Hand Koalitionsrecht wie auch das Vereinsrecht überhaupt einer Darstellung zeigen, die nicht von sozialdemokratischer Seite her sowie auch das Wahlrecht nehmen." Mit solchem Schwindel rührt. Wir lassen hier aus einer wissenschaftlichen Darstellung eines östersucht man Stimmen zu fangen!" reichischen Richters, die sich in dem soeben erschienenen ersten Bande des Handwörterbuchs der Voltswirthschaft, herausgegeben von Professor Dr. Ludwig Elster, Geh. Reg.- Nath und Vortragenden Nath im Ministerium der Geistl., Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten in Berlin findet, einige Säge folgen:
Also die sozialdemokratischen Flugblätter haben geschwindelt, fagt die Konf. Sorresp.". Die Flugblätter haben gesagt, daß die Kornzollpolitik von 1878 den Beutezug des Junkerthums einleitete. Sie haben gesagt, daß jetzt wieder ein solcher und ein noch größerer Beutezug beabsichtigt wird, indem die Zölle weiter kolossal erhöht werden sollen.
Das sind feststehende Thatsachen. Wo sind die Schwindler? Weiter soll es Schwindel sein, daß die Junker das Koalitionsrecht, das Vereinsrecht, das Wahlrecht nehmen wollen. Aber im Sommer 1897 fämpften die Junker einen heißen Kampf, um die lex Recke durchzusetzen, die eine völlige Vernichtung des Vereinsund Koalitionsrechtes der Arbeiter anstrebte. Und gegen das Wahlrecht haben sie seit Jahren minirt und miniren selbst heut während des Wahlkampfes dagegen, wie tausend Beispiele erwiesen haben. Das sind feststehende Thatsachen. Wo sind die Schwindler? Die Kons. Korresp." schreibt alsdann noch:
,, Nun bitten wir zu beachten, daß die Sozialdemokraten der von konservativer Seite giterst angeregten sozialpolitischen Gesetzgebung stets die größten Hindernisse bereitet, daß fie gegen alle arbeiterfreundlichen Gesetze gestimmt und versucht haben, fie durch Erhebung unmöglicher Forderungen zu Falle zu bringen. Gerade diesem arbeiterfeindlichen Auftreten der Sozialdemokratie ist von unserer Seite stets entgegengehalten worden, daß die fundamentale Besserstellung der Arbeiter nicht mit einem Schlage, sondern nur durch stetigen planmäßigen Ausbau der Gesetzgebung erreicht werden könne."
Die Konservativen sollen die sozialpolitische Gesetzgebung zuerst angeregt haben. Thatsächlich aber sind die Konservativen sowie die Regierungen erst durch die wachsende Macht der Arbeiterbewegung zu der sozialpolitischen Gesetzgebung herangeschleppt worden. That sächlich haben sie über die Lasten der sozialpolitischen Gesetzgebung stets gejanimert und haben alle Kosten von sich ab und auf die armen Arbeiter zu legen versucht, was ihnen ja auch in sehr hohem Maße gelang.
Das töstlichste aber ist, daß die„ Kons. Korresp." zu behaupten fertig bringt, ihre Partei wolle die fundamentale Besserstellung der Arbeiter durch stetigen planmäßigen Ausbau der Gesetzgebung" er reichen. Thatsächlich aber ist die konservative Partei jedem Versuch der Arbeiter, sei es durch Organisation, sei es durch die Gesetzgebung ihre Lage auch nur ein wenig zu verbessern, aufs allerbrutalste entgegengetreten. Thatsächlich ist durch die konservativen Quertreibereien die soziale Reform gänzlich eingeschlafen.
Das sind wiederum feststehende Thatsachen. Wo find die Schwindler?
Man muß es der„ Konf. Korresp." lassen, mit den oben zitirten Ausführungen hat sie wohl den Nekord im ordnungsparteilichen Wahlgelige erreicht. Was wird nun noch tommen?
Du sollst nicht lügen!
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Wenn die Unterbeamten von offiziösen Versprechungen satt werden könnten, wenn sie taub wären für die Reden der Minister bei den Erörterungen der Gehaltserhöhungen, wenn sie blind waren für die Leistungen der Sozialdemokratie für die Proletarier der Hand und der Feder, für den Zwang, den das Eintreten der sozialdemokratischen Abgeordneten für ihre Interessen auf die Regierungen ausübt, dann müssen sie Herrn Schweinburg und Herrn v. Miquel folgen, und Sammlungspolitiker wählen, die ihnen selbst das Petitionsrecht rauben wollen, die ihnen das Vereinigungsrecht zu verstümmeln bemüht find, die ihnen das Recht der freien Meinungsäußerung bestreiten.
Wir wissen, Herr Schweinburg und Herr v. Miquel glauben selbst nicht an einen Erfolg ihres angsterfüllten Appells.
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Arbeiter- Wochenkarten am Wahltage. Dem Beispiel unserer badischen Landtags- Abgeordneten folgend, hatten auch die sozialdemokratischen Vertreter im bayrischen Landtag an die Generaldirektion der Eisenbahn das Ersuchen gerichtet, den außerhalb wohnenden Arbeitern vermehrte Fahrgelegenheit am Wahltage zu gestatten. Darauf ist dem Abgeordneten Scherm von der Generaldirektion folgende zustimmende Antwort zugesandt worden: " Dem im geschätzten Schreiben vom 27. Mai ausgesprochenen Wunsche gemäß haben wir verfügt, daß am 16, Juni, sowie am Tage der Stich oder Nachwahlen in jenen Bezirken, in welchen solche stattfinden, die Arbeiter- Wochenkarten zu allen Zügen, zu denen sie nach den sonstigen Bestimmungen berechtigen, ohne Rücksicht auf die Tageszeit, zu der die Züge verkehren, zugelassen
werden.
" Es kam zu einem achttägigen Straßenkampfe, der von beiden Seiten mit schonungsloser Grausamkeit geführt wurde. Unerhört war, auch im Vergleiche mit 1848, die Nache der Sieger an den niedergeworfenen Föderirten". Nach den amtlichen Ermittelungen sollen ihrer 6500, nach den Behauptungen der Kommunalisten 20 000 Männer, Weiber und Kinder in den Straßenkämpfen und unmittelbar nach denselben getödtet worden sein, und über 18 000 wurden später friegsgerichtlich verurtheilt, das runter 7500 zur Deportation. Ihrerseits hatten sich auch die " Föderirten" viele Unthaten zu schulden kommen lassen: die Ermordung der Generale Lecomte und Thomas, die Zerstörung der Auch von der Eisenbahndirektion Maina ist einem ähnlichen Vendômesäule, die Erschießung von 63 Geißeln, Brandstiftungen in Gesuch stattgegeben. Wir möchten mur wünschen, daß auch in größtem Umfange, die letzteren freilich meist erst zu einer Preußen die Eisenbahndirektionen ein gleiches Ents. Beit, als bereits jede Autorität und Leitung gegenkommen zeigen. Für die zahlreiche Bevölkerung der innerhalb der Kommune aufgehört hatte. Zum Bororte der größeren Städte, besonders auch für Berlin ist es ein Schluß möge noch die absolute Integrität ber dringendes Erforderniß, daß den Wählern, die am Wohnort ihr Kommuneregierung und ihrer Organe in Geldfachen Wahlrecht ausüben und in Berlin arbeiten, die Rüdfehr auch vor registrirt werden. Sie zeigte sich am besten darin, daß die 4 1hr, dem jezt festgesezten Zeitpunkt, gestattet wird. Der Andrang 3 Milliarden der Bank von Frankreich von der Kommune nicht würde sonst am Abend im Wahllokal so zahlreich sein, daß viele angetastet wurden." verhindert werden könnten, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.-
So urtheilt ein Gegner in einem Werke, das von einem hohen preußischen Staatsbeamten, dem Begründer eines Vereins gegen die Sozialdemokratie herausgegeben ist. Sicherlich läßt sich von unserem Standpunkte weit mehr für die Kommunards sagen, weit schärfer gegen die Versailler Ordnungshelden urtheilen. Aber selbst die von uns angeführte gegnerische Darstellung zeigt, daß Verbrecher und Mordbrenner unter den für die Kommune verantwort lichen Personen nicht vorhanden waren, daß aber die Ordnungshelden sich mit schmählichen Verbrechen befleckt haben. Schmach und Schande hat gerade die Ordnung" bei der Riederwerfung der Kommune auf sich geladen.
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Großen Nerger
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Reichstags: Kandidaturen.
empfindet die„ Germania " über die rührige Agitation unserer Ges noffen unter der gut katholischen Bevölkerung Oberschlesiens ". namentlich unter den Polen . Die Flugschriften, in polnischer und: deutscher Sprache abgefaßt, würden überall hin tolportirt, von Haus zu Haus, von Stube zu Stube und auf Wochenmärkten würden sie zu Tausenden verbreitet und fönnen wir hinzufügen, auch gern gelesen. Der Inhalt der Flugblätter, worin der gut katholischen. Bevölkerung" das wahre Gesicht des Zentrums gezeigt wird, findet natürlich ebenso wenig den Beifall des Zentrumsblattes. Es schimpft Was würden unsere Gegner sagen, wenn wir in ihrer unwür- daher auch gewaltig auf die„ bezahlten" Agitatoren, auf Morawski digen Weise den Wahlkampf führen wollten und, um blos und auf den von der Parteitasse nach Oberschlesien geschickten" vom lieben Vaterlande zu reden, die Maitreffenwirthschaft Agitator Winter. Wird dem frommen Blatte alles nichts nügen:; ehemaliger deutscher Landesherren, den Verkauf von Landes- am 16. Juni wird sich zeigen, wie sehr die Sozialdemokratie auc findern an die Engländer, die zahllosen uneingelösten Versprechungen in den alten Domänen des Zentrums Fortschritte gemacht hat deutscher Fürsten , die Behandlung der besten deutschen Männer durch die herrschenden Klassen, die Verfolgungen der Burschenschaften, die Demagogenriecherei, die Schandthaten der heiligen Allianz, die zahlDas älteste Mitglied des vorigen Reichstags, der Zentrums- 1 lofen aus Ländergier unternommenen Kriege, die Verfolgung Wal- abgeordnete Dieden( geb. am 17. Dezember 1810) ist im Wahlkreise deck's und Ladendorf's, Stieber's und Hindeldey's Thaten, die Bernkastel- Wittich wieder als Wahlkandidat aufgestellt worden. Gründergeschichten 2c. 2c. im Wahlkampfe vorführen wollten. Jm Wahlkreise Brandenburg- Westhavelland haben die Vertrauens Wenn wir aus der Geschichte unserer Gegner aus ver- männer des Bundes der Landwirthe einstimmig beschlossen, für den gangenen Beiten zu erzählen beginnen wollten, dann würden die tonservativen Kandidaten Landrath v. Loebell- Rathenow einzutreten. Jm 4. Nassauischen Reichstags- Wahlkreise ist der Landtags= Ein schönes Konsortium hat sich im Wahlkreis Teltow - Beeskow - gegnerischen Parteien bald mit ihrer blöden Wahlmache aufhören. Abgeordnete Fabrikant Schaffner zu gunsten des vom Bunde der Charlottenburg gegen unseren Parteigenoffen 8 ubeil zusammenUnkenntniß des Gesetzes bei Amtsvorstehern. Landwirthe aufgestellten und von den Konservativen unterstützten gefunden. Einer sucht den andern an Gemeinheit und Niedertracht zu übertreffen. Mit der Thatsache, daß zur Vertheilung von Flugblättern und Landwirths Hagmann zurückgetreten. Jetzt ist für den konservativen Kandidaten Stimmzetteln vom Tage der Ausschreibung der Wahl eine polizeiSuperintendent Vorberg ein Flugblatt verbreitet, das von liche Erlaubniß nicht erforderlich ist, können sich trotz des flaren Gemeinheiten der niedersten Sorte trout. Mit einer Dreistig: Wortlautes des§ 43 der Gewerbe- Ordnung einige Amtsvorsteher feit werden die ungeheuerlichsten Lügen ausgestreut, die weit noch immer nicht befreunden. Dies beweist wieder ein Strafbefehl auf über das Maß hinausgehen, was wir sonst von unberufenen Ber - noch immer nicht befreunden. Dies beweist wieder ein Strafbefehl auf Ber - 15 M. seitens des Amtsvorstehers von Ströchlendorff gegen einen unserer tretern der christlichen Stirche gewohnt find. Es scheint den Herren Parteigenossen, der, wie es im Strafmandat heißt, am 19. Mai inbes Bundes der Landwirthe" alle Mittheilungen über ihre In der Falle. Mit dreister Stirn erklärte die Leitung ob der Sudelei, die sie verübten, selbst das Gefühl gekommen zu Haßleben mnd Mittenwalde im diesseitigen Amte sozialdemokratische sein, daß kein anständiger Mensch diesen Schmutz der Deffentlichkeit Flugblätter ohne diesseitige Genehmigung auf offener Straße ver- unsauberen Geschäftspraktiken für unwahr. Aber der Beweis gegenüber vertreten kann, denn in dem Flugblatt fehlt die Unter- lugblätter für die Uebervortheilung der arglosen Bundesmitglieder bei zeichnung einer verantwortlichen Person. Als Eideshelfer für die heilt hat. Bon jedem Arbeiter fordert man genaueste Kenntniß aller mög- den Thomasphosphatgeschäften ist vollständig erbracht. Er ist, Gassenbuben, die sich in dem Flugblatt auspöbeln, muß der Korblichen Gesetzesbestimmungen, und ein Hüter des Gesetzes stellt sich wie wir vorgestern ausführten, erbracht durch die Schilderungen, macher Fischer herhalten. Ein Mann, der mehrmals wegen Körper bloß durch Unkenntniß der dem einfachsten Manne bekannten Be welche die technische Abtheilung des Bundes selbst in der verlegung vorbestraft ist, dient dem Herrn Superintendenten als Stimmungen der Gewerbe- Ordnung!- Deutschen Tageszeitung" geben mußte. Das Leugnen der Empfehlung seiner Person und feiner Partei. Das ist eine schöne stimmningen der Gewerbe- Ordnung! Gesellschaft, die sich dort zusammenfindet. Die Arbeitervertreter, so Bündler erweist sich als ein frivoles Gaukelspiel, mit dem die heißt es in dem Flugblatt, sind die Drohnen, die die Arbeiter haben im Kreise Reichenbach- Neurode begonnen. In Steinfeifersdorf Herren sich aus ihrer tödtlichen Verlegenheit herauszuhelfen groschen aufzehren und die Arbeiter auf den Zukunftsstaat ver- fand am letzten Sonntage eine Wahlversammlung statt, zu der die suchen. srösten. Nimmt sich eine solche Beschimpfung nicht recht Einladungen mündlich durch den Gemeindediener erfolgten. Aus Zu all dem Beweismaterial, das zur Ueberführung der artig von einem Diener der christlichen Kirche aus? Faulbrück berichtet die tonservative Rundschau" ähnliches. Aller biederen Bauernfreunde übergenug hinreichte, veröffentlicht Wenn von Arbeitergroschen die Nede, so sollten die Herren Wahrscheinlichkeit nach wird dies in den ländlichen Orten des Kreises doch an ihre eigene seit Jahrhunderten geübte Bragis denken. Es vielfach, wenn nicht überall geschehen. Wir können unseren Barteigiebt in der Kirche eine sehr wichtige Person, die nach Schluß der freunden nur empfehlen, das Material zu sammeln, um es im gottesdienstlichen Handlung am Ausgang Aufstellung nimmt und geeigneten Falle als Wahlproteft zu benutzen. jedem die Sammelbüchse unter die Nase hält, in die leider noch zahlreiche Arbeiternickel verschwinden, ganz abgesehen davon, wie tief der Arbeiter in die Tasche greifen muß, wenn er das Unglück hat, mit der christlichen Friedhofs- Verwaltung in Berührung zu kommen. Wo bleiben die Arbeitergroschen? Und werden Sie, Herr Superintendent, nicht auch von Arbeitergroschen bezahlt, die heute durch die Steuern einlaufen? Die Groschen, die die Arbeiter aufbringen für ihre politische Agitation und ihre Interessenvertretung, find freiwillig, die Summen, die sie aufbringen für die Leute, die fie beschimpfen und in den Koth ziehen, sind durch den Zwang geivonnen. Das ist der Unterschied. Und nun erhebt ein Anhänger der Junker und Brotwucherer gegen uns den Vorwurf, wir seien schuld an den hohen Getreidepreisen. Der Vorwurf ist zu albern, als Daß verständige Menschen darauf antworten, eine solche freche Behauptung steht einzig da. Bebel's Kritik der Militärmißhandlungen wird als ilnivahrheit bezeichnet und der verlogene Polizeiagent Normann Schumann wird zitirt, um zu bezeugen, daß Bebel Falsches unter feinem Eid ausgesagt habe. Und damit der Unsinn voll wird, haben
Die amtlichen Wahlbeeinfluffungen
Stimmabgabe der Beamten.
Der Reichs- Anzeiger" schreibt:
Das Staatsministerium hat beschlossen, an sämmtliche Herren Ressortminister das Ersuchen zu richten, durch geeignete Anordnungen dafür Sorge zu tragen, daß den Beamten ihrer Ressorts die Ausübung des Wahlrechts am Tage der Reichstagswahl möglichst erleichtert werde.
Interessant wird diese an sich ja vernünftige Entschließung des Staatsministeriums fonmentirt von den Miquel offigiösen Berl. Pol. Nachr.". Dieselben schreiben:
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" Vorstehender Erlaß ist sicherlich den weitesten Kreisen des kaiser- und königtreuen Beamtenthums wie nicht minder der Bevöfferung, soweit fie überhaupt monarchische und deutsche Gesinnung hegt, aus der Seele gesprochen, da seine Spize sich offensichtlich gegen die Sozialdemokratie richtet. Letztere hat ja ihr wahlagitatorisches Augenmerk in ganz hervorragendem Maße auch auf die Kreise des Beamtenthums gelenkt, dem fie alle erdenklichen Vor
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jegt der nationalliberale" Hannover 'sche Kourier" noch eine genauere Schilderung der geschäftlichen Verhältnisse zwischen genauere Schilderung der geschäftlichen Verhältnisse zwischen der Bundesleitung und den rheinisch- westfälischen Thomasphosphat- Fabriken. Das Blatt schreibt:
" Die Deutsche Landwirthschaftsgesellschaft hatte mit den rheinisch- westfälischen Thomasphosphat- Fabriken einen Vertrag abgeschlossen auf Lieferung von Thomasmehl an die Mitglieder der D. L. G., und zwar zum Preise von 24 Pf. Parität Oberhausen , 282 Pf. Parität Ostseehäfen. Darauf sollte die D. L. G. nach Abwickelung der Geschäfte einen Rabatt vonu 30 M. auf den Doppelwagen erhalten.
Dem Bund der Landwirthe war jedoch dieser Rabatt( richtiger Vermittlerprovision) zu gering, und es wurde deshalb, da die rheinisch- westfälischen Phosphatfabriken einen höheren Rabatt nicht geben wollten, der Bund ihn aber verlangte, unterm 23. Januar 1896 zwischen der Bundesleitung und den rheinisch- westfälischen Thomasphosphat- Fabriken ein Vertrag abgeschlossen, wonach den Mitgliedern des Bundes das Thomasmehl zu einem höheren Preise, nämlich von 25 Pf. Parität Oberhausen und 29% Pf. Parität Ostseehäfen geliefert werden solle. Dafür solle der Bund statt 30 Mart