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Sittlichkeitsverbrechen . Der Erfte Staatsanwalt beim Rand- Ilichkeit statt; aus dem öffentlich publizirten Urtheil ging eher zu gering geschäßt sein. Die als Referentin angezeigte Frau gericht II Berlin macht folgendes bekannt: Am 16. Mai ist an dem jedoch folgender Thatbestand hervor: Die Hebamme Hoffmann Lilly Braun hatte frankheitshalber absagen laffen. Der bisherige techsjährigen Mädchen Anna Knothe auf dem Wege von Waidmanns- hatte der Arbeiterfrau Bartel in Rirdorf bei der Entbindung ge- Vertreter des Kreises, Rob. Schmidt, beleuchtete in ausLuft nach Tegel ein Sittlichkeitsverbrechen verübt worden. Der Thäter holfen. Bald nach der Geburt zeigte das Kind alle Anzeichen der führlichem Vortrage die reaktionäre Strömung der Gegenwart. wird beschrieben als ein gutgekleideter Mann von dem Aussehen eines egyptischen Augenkrankheit", statt aber die Frau mit dem Kinde Er führte unter Hinweis auf ein reichhaltiges Thatsachenmaterial: Lehrers, mit kleinen hellblonden( nach anderer Angabe: Schwarzen) zu einem Arzte zu schicken, wies sie dieselbe an den mitangeklagten aus, daß die Rechte des Boltes, zwar nicht die des besitzenden, Schmurrbart. Er trug einen hellgrauen Jacketanzug, grauen Schlapp- Fricke, welcher mit dem traurigen Erfolge kurirte, daß wohl aber die des arbeitenden Theils der Bevölkerung in Gefahr. Hut, weiße Wäsche und lange Halsbinde, sowie eine mittelstarte das fleine Kind auf einem Auge die Sehkraft gänzlich find. Der Redner besprach dann die Haltung der gegnerischen goldene Uhrkette mit einem Ring daran. Nachrichten über die be- verlor, während das zweite Auge ebenfalls in Mitleidenschaft ge- Parteien und kennzeichnete insbesondere die Aussichtslosigkeit der schriebene Persönlichkeit werden erbeten zu den Akten II d. J. 447, 98. zogen wurde. Nun erst wurde das Kind zu einem Arzte gebracht, antisemitischen Bestrebungen zur Rettung des Mittelstandes und Man muß nach der Kombinationsgabe des Staatsanwalts, der aus welcher dasselbe schleunigst einer Klinik überwies, wo es zwar der legte dann die Grundzüge der Sozialpolitik dar, welche unsere Bartei den hier mitgetheilten Merkmalen ohne weiteres einen Lehrer kon- ärztlichen Kunst gelang, das zweite Auge zu retten, doch an dem vertritt. Redner kam zu dem Schluß, daß jeder, der für durchstruirt, sich eigentlich wundern, daß der Thäter nicht schon längst verlorenen Auge ließ sich nichts mehr thun. Die Sache kam im Rig- greifende, wirklich mußbringende Sozialreformen ist, der eine ge= gefaßt ist. dorfer Aerzteverein zur Sprache und wurde von diesem zur Anzeige funde Fortentwickelung unserer politischen und sozialen Verhältnisse Auf dem Terrain des neuen Botanischen Gartens bei gebracht. Der Gerichtshof hielt bei beiden Angeklagten eine grobe will, feiner anderen Partei als der Sozialdemokratie seine, Dahlem ist jetzt mit den ersten Arbeiten zur eigentlichen Anlegung Pflichtverlegung für vorliegend, die Hebamme wurde daher zu Stimme geben kann. Die ungetheilte Aufmerksamkeit der des Gartens begonnen worden. Was die Verpflanzung der Bestände zwei Wochen, Fricke dagegen zu zwei Monaten Ge- Buhörer, sowie der allseitige, lebhafte Beifall bekundete des alten Gartens nach dem neuen Terrain betrifft, so werden fängniß verurtheilt. das volle Einverständniß der Versammelten mit dem Referenten. einzelne Pflanzen schon in diesem Herbste dorthin versetzt werden. Ein aristokratischer Beleidigungsprozeß. Wegen Be- Die Diskussion eröffnete ein Herr Schwente, der schon aus Die Alpenpflanzen, zu deren Kultur erst die nöthigen Felsanlagen eidigung ihres früheren Schwagers, des Grafen früheren Versammlungen als ein harmloser Konfusionär bekannt ist und und Hügel geschaffen werden müssen, werden in zweiter Linie Berlin von Königsmard, war Ihre Durchlaucht die Prin- der auch diesmal wieder zur Erheiterung der Versammlung seine berlassen. zessin Eleonore v. Sayn- Wittgenstein vom Schöffen- eigenartigen Weltverbesserungsideen zum besten gab. Aus Liebeskummer hat am Dienstag ein junges Mädchen aus gericht in Weimar zu einer Geldstrafe von dreihundert zeichnete Genosse Liepmann in treffenden Worten die nichts Berlin in Spandau den Tod im Wasser gesucht. Die Lebensmüde, art event. dreißig Tagen Haft verurtheilt worden. Die weniger als fachliche Kampfesweise, welche die Freisimmigen gegen eine 19jährige Kammerzofe, namens Anna Algrimm, die bei einem Beklagte sollte dem Privattläger ihrer Mutter in Tegernsee gegen- unfere Partei führen, während sie die Antisemiten fast gar nicht beBaumeister in der Kurfürstenstraße in Stellung ist, hatte sich einem über nachgeredet haben, daß er Graf Königsmardim tämpfen, in der Hoffnung, bei einer Stichwahl deren Stimmen zu jungen Handwerker versprochen. Ihre Eltern wollten jedoch von Herbst 1895 sträflichen Umgang mit einer Hofdame gepflogen erhalten. Nach einem Schlußwort des Referenten wurde eine Reeiner ehelichen Verbindung der beiden nichts wissen und das junge habe. Letztere sei schuld daran, daß die Ehe des gräflich Königs- solution im Sinne seiner Ausführungen angenommen und die impoMadchen mußte das Verhältniß aufgeben. Nachdem sie am Dienstag mard'schen Paares geschieden worden sei. Diese Aeußerungen, welche sante Versammlung mit einem begeisterten Hoch auf die Sozialin Spandau eine Freundin besucht hatte, stürzte sie sich von der die Privatbeklagte, Prinzessin v. Sayn- Wittgenstein , entschieden in demokratie geschlossen. Charlottenbrücke in die Havel . Sie wurde 300 Meter weit von der Abrede stellte, waren von einer Dienerin dem Privatkläger hinter- Im sechsten Wahlkreise waren am Dienstag sechs Versamm Strömung fortgetrieben, ging verschiedene Male unter, die bauschige bracht worden. Gegen das oben angeführte Urtheil hatte die lungen anberaumt worden, die alle eines recht guten Besuches sich leidung indeß sorgte dafür, daß der regungslose Körper immer Prinzessin seinerzeit Berufung eingelegt, welche nun jetzt vor der erfreuten; zum theil waren sie überfüllt. wieder emportanchte. An der Hamburger Eisenbahnbrücke angekommen, Straffammer zur Verhandlung stand. Der Gerichtshof gab dem wurde das anscheinend leblose Mädchen von Eisenbahnbeamten Antrage des Grafen v. Königsmard auf Verwerfung der mittels Stangen ans fer gezogen. Die Wiederbelebungsversuche Berufung statt und bestätigte die Entscheidung erster Instanz. hatten Erfolg; das junge Mädchen erholte sich bald wieder und dürfte inzwischen zu seiner Herrschaft zurückgekehrt sein.
Gerichts- Beitung.
Der Helgoländer Gendarm. Die Helgoländer Affäre gegen den Genossen Stadthagen wegen angeblicher Beleidigung des ehemaligen Gendarmen Stoffers und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt gelangte gestern in der Berufungsinstanz vor der Straffanner zu Altona zur Verhandlung. Stadthagen war befanntlich in erster Instanz freigesprochen. Es waren aber nur die Kosten, nicht die ihm persönlich erwachsenen Auslagen der Staatstaffe auferlegt. Gegen das Urtheil legte sowohl der Staatsanwalt mit dem Antrag auf Bestrafung, wie Stadthagen Berufung ein. Das Gericht erkannte gestern in vollem Umfange nach Stadthagen's Antrag, stellte das Verfahren wegen verfassungswidriger Einleitung des Verfahrens ein und legte die Kosten sowie die Stadt hagen er to a chsenen nothwendigen Auslagen der Staatstaffe auf. Stadthagen war auf Antrag vom Erscheinen in Altona entbunden, hatte aber in erster Instanz den Termin in Helgoland wahrgenommen. Hierdurch waren ihm erhebliche Auslagen erwachsen.
haben.
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Wahlversammlungen.
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Dann fenn
In der Kronenbrauerei sprach Genosse Dr. Curt Freudenberg. Der große Saal wurde während des Referats polizeilich abgesperrt. Trotzdem die Stühle ganz eng zufammengerückt waren, mußten mehrere Hundert doch noch in den Seitengängen stehen. seinem Der Referent beleuchtete in fräftigen Vortrag alle Fragen, die bei der Reichstagswahl ausschlaggebend find: Verschlechterung des jetzigen Wahlrechts, des Einen glänzenden Verlauf nahm die am Dienstag im Roalitionsrechts und der Freizügigkeit, ferner die fortwährend „ Königshof", Bülowstraße, stattgehabte Volksversammlung des steigende, immer drohender werdende Brot- und Lebensmittelzweiten Wahlkreises, zu welcher sich gegen 1000 Personen vertheuerung und die ins Ungeheure anwachsenden Militärlaften. Er eingefunden hatten, sodaß ein Theil der Tische entfernt werden machte es den Wählern zur Pflicht, am 16. Juni unseren alten mußte. Der Referent des Abends war der bisherige Reichstags- Wilhelm Liebknecht aus Dank für seine 50jährige, dem Volkswohl Abgeordnete des zweiten Wahlkreises, Genosse Richard Fischer, gewidmete Thätigkeit mit ebenso viel Tausend Stimmen in welcher in seinem von begeisterten Beifallskundgebungen oftmals ben Reichstag zu wählen, als er Jahre zählt. Durch einen brausenminutenlang unterbrochenen Vortrage die Neuwahlen zum Reichs- den Beifall erklärten sich die Versammelten mit dem Redner eintage behandelte. Die Ausführungen des Redners behandelten be- verstanden. In der Diskussion trat ein Arbeiter Vormann sonders das Verhalten der gegnerischen Parteien, die sich ihrer Sünden auf, der die Noth der Arbeiter zugab. Als er meinte, die während des Verlaufes der letzten Legislaturperiode bewußt, dies- Arbeiter sollten den wählen, der ihnen der beste erschien, wurde ihm mal besonders still verhielten und hinter verschlossenen Thüren agi- einstimmig erwidert: Wilhelm Liebknecht ! Der Vorsitzende forderte tirten, um jede fleinste Aufregung von den Massen fern zu dann die Anwesenden auf, sich zur Arbeit am Wahltage zu melden; halten. Die mannigfachsten Wahlbeeinflussungen werden natürlich auf Moabit habe bis jetzt noch nicht einmal genug Wahlarbeiter zur ihre Brauchbarkeit hin probirt, so daß man sich mit dem Gedanken eigenen Verfügung, viel weniger zur nothwendigen Unterstützung trage, den 15. Juni, d. h. den Tag vor der Wahl, als zehnjähriges anderer Wahlkreise. Auch auf die letzte Flugblattverbreitung am Regierungsjubiläum Wilhelm's II. zu feiern. Nach einigen treffenden nächsten Sonntag und die Versammlung am Mittwoch, den 15. Juni, Illustrationen zu dem Verhalten der Gegner in diesem Kreise, den in der Wilhelm Liebknecht reden wird, wurde aufmerksam gemacht. Freisimmigen und den Antisemiten, deren Flugblätter zur Heiterkeit Bei Täger, Gartenstraße, sprach vor ebenfalls gut ber Anivesenden theilweise verlesen wurden, fordert der Redner die besuchter Bersammlung Gen. Poezich. Er bemerkte eingangs Die Auflage gegen Grünenthal wegen Münzfälschung und Genossen auf, auch noch in diesen letzten Tagen ihre Pflicht zu thun, feines Vortrags, daß der alte Vorfämpfer der Demokratie, unser Diebstahls ist nunmehr der Straflammer behufs Gröffnung des um der guten Sache zum Siege zu verhelfen. Eine Diskussion alter Liebknecht", einer besonderen Empfehlung gewiß nicht Hauptverfahrens zugegangen, sodaß die Straffache voraussichtlich fand nicht statt. Zum Schluß ersuchte dann der Vorsitzende die bedürfe. Zum Schluß ersuchte dann der Vorsitzende die Aber es sei nöthig, der Regierung durch Abgabe großer in der nächsten Schwurgerichtstagung zur Verhandlung kommen wird. Genossen noch, sich am Wahltage doch recht zahlreich dem Komitee Massen sozialdemokratischer Stimmen zu zeigen, daß das Volk ihre Neben Grünenthal werden in dieser Sache deffen Geliebte Elly Gol zur Verfügung zu stellen und auch den stark in Anspruch genommenen Politik nicht billige. Sodann beleuchtet der Redner die Pläne der und die Hebamme Eichler auf der Auflagebant erscheinen, Unterstützungsfonds nicht zu vergessen. Reaktion und die Haltung der Parteien hierzu und schließt mit dem welche beide beschuldigt werden, sich zu dem Münzverbrechen bezw. Eines außergewöhnlich zahlreichen Besuches hatte sich die Appell an die Anwesenden, am 16. Juni alle ihre Pflicht zu thun. dem Diebstahl der Begünstigung schuldig gemacht zu haben. Un- Wählerversammlung zu erfreuen, die unsere Genossen aus dem In der Diskussion nimmt nur ein Genosse das Wort. Eugen abhängig hiervon geht die Anklage, welche gegen Elly Golß, deren Osten des 4. Berliner Wahlkreises am 7. Juni bei Keller, Koppen- Ernst wendet sich dann noch in ferniger Ansprache an die VerMutter und Großmutter wegen Verbrechens wider das teimende straße abhielten. Die Polizei sperrte bald nach 1/29 Uhr ab, inhibirte sammelten, die kurze Spanne Zeit bis zur Wahl noch tüchtig auszus Leben beziehungsweise Kuppelei erhoben ist und die, wie schon ge- dann aber, ein höchst feltenes Entgegenkommen die Sperre nutzen und schließt hierauf mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie meldet worden, vor der Strafkammer zur Verhandlung gelangen wieder vorübergehend, nachdem die meisten Tische aus dem riesigen die Versammlung. wird. Saal entfernt worden waren. Etwa 2500 Personen, darunter eine Raabe's Salon, Rolbergerstraße, war überfüllt. Der Die Straffache gegen den seit Mitte November in Unter- große Anzahl Frauen, lauschten voller Begeisterung den kernigen Worten Referent, Genosse Tu kauer, wies auf die Bedeutung der bevorstehenfuchungshaft fizenden Verlagsbuchhandler Wilhelm des Genossen Paul Litfin, der in anderthalbstündiger den Wahlen hin und kennzeichnete die Pläne der Konservativen und Fritsch wird heute, Donnerstag, vor dem Schwurgericht des Land- Rede mit den Gegnern der Sozialdemokratie scharf ins Gericht ging. Nationalliberalen und der mit ihnen verbündeten Regierung auf gerichts I zur Verhandlung gelangen. Der Angeklagte wird be- Besonders die Sünden der Wahlentrechtler und ihre heuchlerischen Verschlechterung des allgemeinen Wahlrechts, des Koalitionsrechts und schuldigt, in zwölf Fällen die jungen Mädchen, die er als Reisende Ableugnungsversuche kennzeichnete Redner so schlagend, daß seine der Freizügigkeit. Der neue Reichstag werde sich gegen diese reaktiofür seine Verlagswerke" Im Fluge durch die Welt"," Die neue Ausführungen wiederholt durch stürmischen Beifall unterbrochen nären Pläne zu wehren haben und jeder müsse beitragen, daß die Welt" u. f. w. angestellt und in die Provinz n geschickt" hat, durch wurden. Er verglich unseren Geſellſchaftskörper mit dem unter hoch- Sozialdemokratie bedeutend verstärkt in denselben einziehe. Auf das falsche Vorspiegelungen über ihre Gehaltsverhältnisse getäuscht zu gespanntem Drucke stehenden Kessel einer Dampfmaschine und die sogenannte freifinnige Bürgerthum sei kein Verlaß, wie dasselbe da Er wird ferner der Nothzucht an verschiedenen jungen Miquel- Posadowsky'schen Sammelbrüder mit gewissenlosen Maschinisten, sogenannte freifinnige Bürgerthum sei kein Berlaß, wie dasselbe da Mädchen, der Entführung eines sechzehnjährigen Mädchens, der Mig- die das beste Ventil für den angesammelten Wolfszorn, das all- bewiesen habe, wo es in der Majorität sei. In der Diskussion dedte handlung einer anderen, die infolge deffen in Geistesfrankheit ver- gemeine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht, beseitigen wollten. Genosse Hinge die ganze Unbedeutendheit und Geistesarmuthides soeben fallen sein soll, angeklagt. Leider wird nach der ganzen Sachlage( Begeisterte, anhaltende Zustimmung.) Bei der Besprechung des Vor- erschienenen„ Gutachtens" des Grafen Posadowsky auf und ergänzte die Verhandlung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfinden. gehens der Regierung gegen. das bischen Koalitionsrecht führt Litfin noch die Ausführungen des Referenten in bezug auf die Haltung der Freisinnigen in sozialpolitischen Fragen. Genosse Kiesel forderte sehr dies an Polnischer Prefprozek. Aus Posen wird berichtet: Die ein haarsträubendes Beispiel dafür in eindringlichen Worten zum Abonnement auf den Vorwärts" und Straffammer verurtheilte den Landwirth Szymansti, zeitweiligen gebliche Recht" jetzt schon zur Farce geworden ist. Er verlieft Eintritt in den Wahlverein auf und appellitte an die Genoffen, fich Straffammer verurtheilte den Landwirth Szymansti, zeitweiligen ein Schreiben des Amtsvorstehers für Ottmersleben, Provinz am Tage der Wahl recht zahlreich zur Verfügung zu stellen, damit Redakteur des Wochenblattes„ Praca ", wegen Aufreizung zu Gewalt thätigkeiten, begangen durch ein in der Braca" veröffentlichtes Ge- Sachsen, an den Vorsitzenden des dortigen Fabrik- und Hand- im sechsten Kreise Genosse Liebknecht nicht nur gewählt, sondern mit dicht, zu 300 M. Geldstrafe. Der Staatsanwalt hatte 3 Monate Arbeitervereins, worin der Herr Polizeiverweser mittheilt, daß er einer erdrückenden Mehrheit gewählt werde. Mit einem begeistert Gefängniß beantragt, doch wurde als strafmildernd angesehen, daß aufweisung seiner vorgefepten Behörde die ihm ber Angeklagte 68 Jahre alt ist und die Redaktion der Praca " gemäߧ 2 des Vereinsgefezes eingereichte Mitgliederliste des aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemokratie wurde die Ver sofort niederlegte. Vereins jedem Arbeitgeber, der es wünschte, in ſammlung geschlossen. Vor über 1000 Personen referirte Dr. Friedeberg feinem Amtslokal habe zur Durchficht unterbreiten müffen. Ein konservativer Messerheld stand am Montag, den 5. Juni,( Große Bewegung. Vielhundertstimmiges zorniges: fui im Saale des Volksgarten, Badstraße. Der vortreffliche Bor r der Straffammer des Landgerichts Landsberg a./W. Es war Es werde abzuwarten sein, ob der Staatsanwalt hier trag, in welchem der Referent unter lebhaften Beifallskundgebungen Ber Rittergutsverwalter Hans v. Schröder aus Braunsfelde, wegen Vergehens im Amte ebenso prompt einschreiten werde, wie er die Bestrebungen der Sozialdemokratie und die Bedeutung der bes wegen Verübung rubeftörenden Lärms und Widerstandes gegen die gegen die Magdeburger Boltsstimme" eingeschritten fei, weil die vorstehenden Reichstagswahlen für das Proletariat schilderte, wurde Staatsgewalt angeklagt. Am 2. Mai abends hatte in Friedeberg Jalousie 5 Millimeter zu tief hing.( Heiterkeit und großer Bei- mit stürmischem Beifall von den Versammelten aufgenommen. In eine fonservative Wählerversammlung stattgefunden, wozu sich auch fall.) Von jenem Durchfichtsrecht habe die Firma Reinhart u. Sto. der Diskussion, an der sich Gegner trotz wiederholter Aufforderung v. Schröder mit seinen Freunden v. Knobelsdorff und Gebrauch gemacht und dann 14 Arbeiter wegen ihrer Zu- nicht betheiligten, wurde von mehreren Genossen in anregender b. Staldreuth eingefunden hatte; alle drei kneipten nach der Ver- gehörigkeit zum genannten Verein entlassen. Einem zwei und Weise zum Anschluß an die politische und gewerkschaftliche Organi sammlung. Auf dem Markte hat dann nachts v. Schröder nach der fiebzigjährigen Arbeiter eröffnete zugleich der Chef: Sie sind sation, zur Verbreitung der Arbeiterpresse und zur Betheiligung an Aussage des Nachtwächters Scheel Ausschreitungen gröblichster Art 25 Jahre bei mir; aber wenn sie nicht veranlassen fönnen, daß den Sammlungen für den Wahlfonds aufgefordert und die An und auch ruheftörenden Lärm verübt. Auf die Aufforderung des ihr Sohn aus dem Verein austritt, dann muß ich sie auch wesenden ersucht, sich rege an den Wahlarbeiten zu bethätigen und sich Nachtwächters, ruhig zu sein, habe er gerufen:„ Sie haben garnichts entlassen."( Erneute stürmische Pfuirufe.) Unter donnerndem dem Wahlfomitee zur Verfügung zu stellen. Mit einem brausenden zu befehlen, haut doch die Nachtwächter, Lumpengesindel, Spitz- Applaus schloß Redner nach einer fritischen Würdigung der Sozial- och auf die Sozialdemokratie erfolgte der Schluß der vom besten buben!" Schließlich, nachdem er den Nachtwächter zu Boden geworfen, gesetzgebung:„ Wir wollen theilnehmen am vollgedeckten Tische der Geiste beseelten Versammlung.. habe er das Messer gezogen mit den Worten: Jetzt Kultur, darum am 16. Juni alle Mann auf Deck!" Es sprach dann Die Versammlung bei Daase, Brunnenstraße, war steche ich dem Nachtwächter eins runter!" v. Knobels- Vogt, der nach seinen Angaben 30 Jahre lang zur Sozialdemokratie gleichfalls sehr stark besucht. Das Referat hatte hier der Genosse dorff habe v. Schröder am Stechen verhindert. Der Nachtwächter gehört, aber in den letzten 10 Jahren nicht gewählt hat. Das Flug- Augustin übernommen, der in seinen Ausführungen in eingehenhatte wegen der Beleidigungen und der Mißhandlung blatt vom Sonntag, bestimme ihn, diesmal doch wieder seine Stimme der Weise die politischen und wirthschaftlichen Zustände erörterte und Strafantrag nicht gestellt. Der Staatsanwalt beantragte für die Sozialdemokratie abzugeben. Er vermißt die unmittelbaren auf die Wichtigkeit der Reichstagswahlen hinwies. Nachdem noch 100 M. Geldstrafe wegen Widerstandes, 10 M. wegen ruheftörenden persönlichen Vortheile, die er von dem materiellen und persönlichen ein Genosse sich im Sinne des beifällig aufgenommenen Vortrages Lärms. Der Vertheidiger plaidirte für Freisprechung, weil der An- Eintreten für die Partei erhofft hat. Welche Vorschläge habe sie ge- geäußert und recht treffend die Bestrebungen der Reaktion gekenn geklagte finnlos befrunten gewesen. Der Gerichtshof erkannte hoch macht, welche Institutionen, die den Arbeitern direft und persönlich zeichnet hatte, erreichte die Versammlung mit einem kräftigen Hoch grabige Berauschtheit als Wilderungsgrund an, finnlose Trunkenheit nügten, in dem vierten Wahlkreise geschaffen? Nedner will auf die Sozialdemokratie, dem sich ein begeistertes Hoch auf den Gefei aber ausgeschlossen gewesen. Das Urtheil lautete auf 200 m. die Erringung der wirthschaftlichen Macht vorangestellt wissen. nossen W. Liebknecht anschloß, ihr Ende. Geldbuße wegen der Ausschreitungen und 20 m. wegen ruheftörenden Augenscheinlich wollte er Genossenschaften empfehlen, mußte aber Die Versammlung bei Wernau , Schwebterstraße, war Lärms. Man vergleiche mit dieser milden Bestrafung die Urtheile vorzeitig infolge zunehmender Unruhe und störender Zwischenrufe außerordentlich gut besucht, sodaß ein Theil der Anwesenden mit auf ein und zwei Jahre Gefängniß, welche gestern vom hiesigen abtreten. Genosse Schüler trat ihm entgegen. Genosse Kulid außerordentlich gut besucht, sodaß ein Theil der Anwesenden mit Stehplätzen vorlieb nehmen mußte. Hier referirte unter wiederLandgericht II in einem Streifprozeß gegen zwei Arbeiter gefa hat an dem wirken unserer Reichstagsfraktion auszusetzen, daß sie holtem Beifall der Versammelten Genosse Dr. Beutler, der in worden sind! im Reichstage nicht genügend die Landarbeiter mehr berücksichtige: treffender Weise das Verhalten der Vertreter der bürgerlichen Prekprozek gegen das„ Volt". Das Landgericht I in Berlin it fin rigt unter Beifall, daß man Vogt nicht ruhig angehört Parteien im Reichstage, vorzugsweise aber der Freifinnigen, Parteien im Reichstage, vorzugsweise aber der Freisinnigen, hat am 4. März den Redakteur des„ Volt", Dietrich v. Dergen habe, und meint, wenn Vogt Vorschläge machen wolle, bann solle veranschaulichte. Auf das arbeiterfeindliche Wirken der Regierung in in Berlin von der Anklage, das Schöffengericht in Neunkirchen er nach der Wahl damit kommen. Mit einem begeisternden Hoch auf der Legizeit eingehend, die der herrschenden Bourgeoisie die weit( Bez. Trier) beleidigt zu haben, freigesprochen. Es handelte sich die Sozialdemokratie trennte man sich. gehendste Unterstützung in jeder Hinsicht angedeihen läßt, bemerkt um eine Kritit des Urtheils, in welchem König Stumm wegen Im fünften Berliner Wahlkreis hatten am Dienstag neben Bedner, daß der diesmalige Wahlkampf den Charakter eines Das Reichsgericht unserer Partei auch die Demokraten und Freifinnigen Versammlungen solchen der Parteien unter sich verloren. vielmehr Stöckerbeleidigung freigesprochen wurde. dent hat das freisprechende Urtheil gegen v. Derken gestern aufgehoben einberufen. Im Handwerkersaal gruppirten sich gerade 36 Mann um eines Rampfes zweier Nationen angenommen habe. und die Angelegenheit an das Landgericht zurückverwiesen. Herrn Noß und im Alexanderplatz - Hotel hatten sich im deutsch - freisinnigen Obwohl der Sieg des Altmeisters Liebknecht ein gesicherter, sci
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Ein arges Stück Kurpfuscheret beschäftigte heute die zweite Arbeiterverein 95 Mann eingefunden, die von Herrn Dr. 8 wid eine frei es heiligste Pflicht jedes Arbeiters, in jeder Nichtung seine Pflicht Straffammer am Landgericht II. Wegen fahrlässiger Körperverlegung sinnige Rede hörten. Die Versammlung unserer Parteigenossen war zu thun; nicht daß wir, sondern wie wir siegen, ist die Parole war die Hebamme Frau Anna Hoffmann und der Autodidatt der glänzend besucht. Der große Saal der Tonhalle mit seiner Gallerie tvar der Genossen des fechsten Kreises. In der Diskussion, in der Gegner homöopathischen Heilmethode" A. Fr. Fride- beide aus Rigdorf- bicht gedrängt besetzt und mußte man, um weiteren Raum zu schaffen, fich troß Aufforderung nicht meldeten, vertrat Frau Mesch unter angeflagt. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Deffent- zum theil die Tische entfernen. Die Besucherzahl dürfte mit 2500 braufendem Beifall in begeisterten Worten den Standpunkt der