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daß Dummheiten, wenn sie öfter wiederholt werden, fich kommen der Handelsgeseß- Novelle ist keineswegs, wie es nach dem

Herr v. Plök und das Wahlrecht. in Klugheiten verwandeln. Dent, abgesehen von dem zitirten Flugblatte den Anschein haben könnte, das Verdienst der Freisinnigen, Als Gegner des bestehenden Wahlrechts hat sich Schlußsay, befaßt sich der Artikel der Voss. 8tg." mit ganz anderen da bekanntlich auch die Sozialdemokraten für das Gesetz gestimmt in einer Wählerversammlung in Stargard i. P. der Vorsitzende des Dingen als mit dem in Frage stehenden Streitpunkt. Die Boff. haben. Wohl aber hätte das Flugblatt, wenn es der Wahrheit die Bundes der Landwirthe, Herr v. Plötz bekannt. In die Enge ge­3tg." sucht das Thema umzufälschen und fragt naiv, wie man dem Ghre geben wollte, hervorheben müssen, wie sehr sich die Freisinnigen trieben erwiderte er nach dem" Berl. Tagebl.", er wolle tein freisinnigen Bürgerthum zumuthen könne, der Sozialdemokratie gegen alle Verbesserungsanträge unserer Frattion im Interesse der bindendes Versprechen geben, man solle einstweilen gegenüber die Hände in den Schoß zu legen und auf eine Ver- Handelsangestellten gesträubt haben, so besonders gegen den Antrag, das Wahlrecht lassen, wie es sei. Im Uebrigen sei er für Ge­theidigung gegen die sozialdemokratischen Angriffe zu verzichten. daß offene Verkaufsstellen von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens währung von Diäten. Würden diese eingeführt, so würden von Hiervon handelt ihr ganzer Artikel. für den geschäftlichen Verkehr geschlossen sein müssen. Aber auch die Bolts- 3tg." der die Voss. 8tg." zugleich er- Im übrigen athmet das Flugblatt Richter'schen Geist. Alles anderen Parteien auch noch andere Aenderungen beantragt werden, das Iwibert, hat etivas derartiges nicht gefordert. Noch viel weniger wir. was darin gesagt ist, haben wir faft mit denselben Worten bereitá aum Beispiel Erhöhung des Wahlalters auf 30 Jahre und ein für gewisse reise. in der Freifinnigen Zeitung" gelesen und im einzelnen widerlegt. Lächerlich ist die öde Wiederholung der schon oft als grundfalsch Eine Beschwerde an den Minister des Innern nachgewiesenen Behauptung, daß die Sozialdemokratie den Handel hatte unser Genosse Haase gerichtet, als trop eingereichter Refla­vernichten wolle. Schon heute wird der Handel durch den Großbetrieb mationen das ungefeßliche Vorgehen der Gendarmen und Amtsvor­für eine zusehends geringer werdende Bahl von Handlungsbetrieben versteher gegen unsere Flugblattverbreiter nicht aufhörte. Fast sofort nichtet. Das ist eine wirthschaftliche Entwickelung, zu der politische Bar- wurde vom Zentralbureau des Ministeriums des Innern geantwortet, teien nichts beitragen fönnen und wollen. Auch in der sozialistischen daß die Beschwerde an den Regierungspräsidenten zu Königsberg Gesellschaft wird es eine Vermittlungsthätigkeit zwischen Produktion und Konsumenten geben, freilich die Riesengewinne, die der Handel zur Verfügung abgegeben sei. Einige Tage später hat dann der Regierungspräsident sich folgendermaßen geäußert: heute abwirft, werden dann im Interesse der Konsumenten wegfallen, die Thätigkeit von Handlungsgehilfen, mögen sie auch vielleicht dann einen besser klingenden Namen fithren, wird fortbestehen, wenn Ueber arbeit und Lohnfklaverei durch den organisirten Kampf des Prole­tariats das wohlverdiente Ende erreicht haben.-

Wir wünschen garnicht, daß der Freisinn uns nicht bekämpft und wir denken garnicht daran, den Freisinn nicht zu bekämpfen. Wir haben nur die Thorheit der Argumente, die der Freifinn gegen uns vorbringt, dem wohlverdienten Spott überliefert. Wie be­kämpft uns der Freifinn? Gewöhnlich mit abgeschmackten Phan­tafien über einen Zukunftsstaat. Da dieses dumme geug schließlich auch nicht mehr verfängt, so ist er dann auf das dümmere Zeug verfallen: Wählt keine radikalen Sozial­demokraten, weil dadurch die Reaktion gereizt werden könnte, wählt lieber waschlappige Freisinnsleute; die werden mehr erreichen, weil fie für weniger sind. Diese greisenhafte Art der Be­tämpfung der Sozialdemokratie hatten wir charakterifirt, und daß unsere Charatteristik richtig war, das zeigt wiederum der lahme Ausfluchtsversuch im heutigen Artikel der Boss. 3tg.". Tante ist sehr alt geworden. g

Die ,, Moral" des Bundes der Landwirthe.

Ein antisemitischer Bodenreformer.

Auf die Beschwerde vom 31. v. Mts. habe ich bezüglich der an­geführten einzelnen Fälle die Berichte der betreffenden Landräthe eingefordert und wird Ihnen demnächst weiterer Bescheid zugehen. Wenn die Wahl vorbei sein wird, werden wohl die oft­preußischen Gendarmen genau wissen, wie man sich vor der Wahl zu verhalten hat. Kinder zum Flugblattverbreiten Dem mit Unterstügung des Bundes der Landwirthe in Flen 3- Auf den gemeinsten Stimmenfang läuft der Inhalt eines verburg aufgestellten antisemitischen Kandidaten Raab hält die Kieler verwenden die Konservativen in Griesbach und Herold Zeitung" eine aus der vor, in der der Jugend in die politischen Kämpfe durch die von Montowt, an die Vorsitzenden der Kirchspiele versandt hat Bodens ausgesprochen hatte. Fritz Naab hat nun der Sozialdemokratie" zu eifern. In anderen Orten, wie Nudorf, und das der Königsberger Boltstribüne" in die Hände gefallen ist. Rieler 3tg." eine sehr gewundene Erklärung zugesandt, mit welcher geben die Lehrer den Kindern patriotische Zeitungen mit nach Hause, In diesem Zirkular werden Vorschriften darüber gegeben, wie die er aus der fatalen Situation, in die er gerathen ist, heraus- um für den reichstreuen Kandidaten Stimmung zu machen. Agitation zu betreiben ist. Dabei heißt es wörtlich: zuschlüpfen sucht. Danach will er nur in Hamburg den Grund und " Wo es angezeigt erscheint, find auch Stimmzettel der Boden verstaatlichen, nicht aber in Flensburg 1. Ein puzziger Grund Gegenkandidaten durch geeignete Personen auf- und Bodenreformer und was sagt Herr Liebermann zu diesem zulaufen, wie dieses Mittel bei Wahlen bereits vielfach Sprößling seiner Partei. mit Erfolg zur Anwendung gekommen ist." Die Königsberger Bolts Tribüne" bemerkt zu diesem scham­

Bundes der Landwirthe für Fischhausen in Ostpreußen, ein Herr fich Herr Naab für die Verstaatlichung des Grund und Hineinzig Diese Partei pflegt sonst mit großer Entrüstung über das

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Wahlkampf mit Tanzvergnügen.

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Aus dem Reichslande.

Wir theilten vor einigen Tagen im Bortvärts" mit, daß der

bisherige freikonservative Abgeordnete des Wahlkreises 8abern, Sanitätsrath Dr. Höffel, fich in einer Versammlung zu Drutlingen gegen das geheime Wahlrecht zum Reichstag ausgesprochen lofen Vorschlage mit recht: Die Herren, welche die Anweisung gaben, von dem wir meldeten, daß er eine Wahlversammlung mit Konzert oft in Hägen, um genaue Präziſirung seiner Stellungnahme in Der nationalliberal- konservative Mischmasch zu Duisburg, habe, als er von dem Kandidaten der Sozialdemokratie, Privatlehrer find gerade so weit gegangen, daß sie am Gefängniß vor= über tommen. Es ist klar, daß es sich bei dem anempfohlenen abgehalten hat, ist geschlagen. Geschlagen von seinen Gesinnungs- dieser Frage gebeten wurde. Dr. Höffel sandte hierauf an eine An­ebenfalls Notiz von seinen Anlauf von Stimmzetteln um nichts anderes, als um einen brüdern in Sundewitt in Schleswig. Für eine Versammlung zahl derjenigen Zeitungen, welche ebenfalls Notiz Stimmentauf handelt. Den Wählern auf dem Lande sind nur dieser Parteien wurde in den Flensburger Nachrichten" durch Drulinger Aeußerungen genommen hatten, eine berichtigende in welcher er die Wahrheit jener Mittheilung einige Stimmzettel zugestellt; wenn ihnen Geld für die Heraus- folgende Bekanntmachung Propaganda gemacht: 1. Willkommsgruß Buſchrift, gabe des Stimmzettels geboten wird, ist das fast gleichbedeutend und Kaiserhoch, Amtsvorsteher Kjer- Sonderburg. 2. Wahlrede des bestritt und hinzufügte, nicht die Ordningsparteien planten mit der Verabfolgung von Geld für die Zusicherung des Geld- Reichstags- Kandidaten Hofbesiyer Henningsen- Nautruphof. 8. Zu die Abschaffung des allgemeinen Stimmrechts, sondern die Sozial­einer Aeußerung Liebknecht's empfängers, den Kandidaten des Bundes der Landwirthe, Grafen after Zeit. Bortrag von Küster, Sung- Satrup. 5. Gemein- im Zukunftsstaat beseitigen. Gegenüber dieser Darstellung Dr. Höffel's den Wahlen, Amtsrichter Dr. Hahn- Norburg. 4. Erinnerungen aus demokratie wolle dasselbe nach Dohna, zu wählen." famer Kaffeetisch. 6. Abends 10 Uhr: Tanzkränzchen. schildert der Gewährsmann der Straßb. Bürgerzig.", der in der genannten Versammlung zugegen war, die erwähnte Auseinander­setzung zwischen Dr. Höffel und unserem Parteigenossen Cost in folgender Weise: Cost frug Dr. Höffel, wie er und die Reichspartei sich zur Wahlrechtsfrage stellen. Dr. Höffel: Die Reichspartei denkt an teine Abänderung des Wahlrechts. Cost: Der Abgeordnete v. Stumm sprach sich am 29. Januar

Bombastischen Unsinn

Teisten sich gewisse Leute, welche die Kriegervereine gegen die Sozial­demokratie aufheben wollen. In einer großen Zahl von Provinzblättern, auch auf besonderen Flugblättern, die uns gesendet werden, finden wir ein wüstes Geschrei im Kommandoton wie folgt:

Wahlfreiheit in Oberschlesien.

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In Beuthen und Gleiwit werden die Genossen, die sich an den Flugblattvertheilungen betheiligen, von allerlei Polizei beamten heimgesucht, die sich danach erkundigen, ob sie für ihre Wahl Kameraden! Wer den Rock des Königs getragen hat, muß arbeit bezahlt worden sind oder nicht. Diese Beamten geben an, für die Ehre der Monarchie eintreten für und für. Und in der im Auftrage des Staatsanwalts" zu fragen! Uns erscheint diese nächsten Wahlschlacht handelt es sich um die Niederwerfung der Art der Untersuchung als zum mindesten sehr eigenthümlich. Sollen Feinde, die den Thron bedrohen und die die Armee von ihrer die Genossen, falls sie auch nur eine Entschädigung ihrer 1896 im Reichstag für die Aufhebung des geheimen Wahlrechts, also stolzen Höhe herunterdrücken wollen. Kameraden! Haben wir Auslagen bei Agitationstouren, ganze Tage dauern, öffentliche Stimmabgabe aus. Dr. Höffel: Ja, die Aufhebung des geheimen deshalb des Königs Rock getragen und gegen den Feind gestanden, erhalten, etwa wegen Gewerbesteuer Kontravention angeklagt find wir deshalb allzeit bereit, unser Blut und unser Leben ein- werden? Ju Oberschlesien ist ist das nicht so unmöglich. Wah Irechts ist doch keine Vernichtung des Wahl­zusetzen für die Ehre und den Schutz unseres Vaterlandes, damit Einen anderen Zweck hat wohl die Frage nach den Arbeitgebern rechts. Ich halte es für einzig richtig, daß öffent Leute im Lande hetzen und schüren und unser Vaterland erniedrigen der betreffenden Genossen. Stellen auch diese Frage die Beamten ich abgestimmt wird, und jeder den Muth seiner im Auftrage des Staatsanwalts? ieberzeugung hat. und bloßstellen. Cost: Ja, das ist dann eine Verschlechterung, die dem Wahlrecht jeden Werth ninumt.

nennen.

und

die

Aus Ostpreußen.

als

Dr. Höffel: Nein, die Aufhebung des geheimen Wahlrechts ist teine Verschlechterung. Cost: Ich konstatire, daß Dr. Höffel ein Gegner des

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den

Wer des Königs Nod getragen, hat Ehre im Leibe und liebt sein Vaterland. Die Sozialdemokraten Die Sozialdemokraten aber ziehen die ehrwürdigen Namen des großen Kaisers und seiner Helfer, In Königsberg sind die bürgerlichen Parteien nunmehr her Männer wie Bismarck und Moltke in den Schmuh. Sie auch mit der Aufstellung der Kandidaten fertig und beginnen mit haben die Stirn, die Helden des großen ruhmreichen Feldzuges der Agitation gegen die Sozialdemokratie, die aber geradezu kläglich von 1870/71 eine Rotte von Räubern und Mordbrennern" zu zu nennen ist. Es kandidirt hier nun definitiv der Freifinn weib- geheimen Wahlrechts ist und für eine Aufhebung desselben Sie haben die Dreistigkeit, die Revolutionsmänner von licher und männlicher Richtung, und es ist rührend anzuhören, wie zu haben sein wird." Der Wahlkampf in Elsaß Lothringen, der sich bisher in den 48 höher zu stellen, als die deutschen Soldaten! die beiden Schivesterparteien sich im greinerlichen Ton gegenseitig Kameraden! Es ist unsere Pflicht, den vaterlandslosen Leuten" Artigkeiten" sagen. Eine wirft der anderen vor, den Ver Schranken des politischen Anstandes gehalten hatte, beginnt jetzt einen einen Dentzettel zu geben! Wir stehen ein mit Gut und Blut, nichtungskampf gegen die Sozialdemokratie verpfuscht zu haben. etwas anderen Charakter anzunehmen. Besonders in Straßburg, für König und Vaterland. Wir wollen uns unser Baterland nicht Eine treffliche Charakterifirung des konservativ- nationalliberal to die gesammiten Ordnungsparteien" sich gegen unseren Kandi verschimpfiren lassen. Die Ehre der Armee, der wir heute noch freisinnigen Vereinigungskandidaten Kommerzienrath Frenzel- Berlin daten Böhle vereinigt haben, gehen die Wogen des Kampfes sehr Am Dienstag Abend fand die erste Sammlungs" mit Stolz und Begeisterung angehören, soll uns niemand antasten! gab der Chefredakteur des hiesigen tonservativen Organs fürzlich in hoch. der sonst so feindlichen bürgerlichen Brüder Bur Versammlung Auf Kameraden, Mann für Mann zur Wahlurne! einer Versammlung der deutsch sozialen Reformpartei. Lieb Vaterland magst ruhig sein! sang im Jahre 1870 Groß Empfehlung des Herrn Frenzel führte er an, daß derselbe ein recht statt, in der sich der Redner der sogenannten Demokraten, 8 Klein, Alt und Jung und vertraute uns Soldaten. Auch pflaumenweicher Herr ſei, der sich wie Wachs kneten laffe Hotelier Schmus, das zweifelhafte Verdienst erwarb, der fachlichen Diskussion vollständig verlassen und heute soll das Baterland auf sein Volt in Waffen mit vollem Ver- und der zu allem zu gebrauchen sei. Die Antisemiten verzichteten Boden frauen bliden; auch heute soll Groß und Klein, Alt und Jung aber auf diesen trefflichen, pflaumenweichen Kandidaten und stellten sich auf das Gebiet der schwersten persönlichen Beschimpfungen und Obermeister berechtigt sein zu dem Gefühle: Lieb Vaterland magst ruhig den Schuhmann- Berlin eigenen Berleumdungen begeben zu haben. Schmutz bezeichnete einige sein! Kameraden! Geben wir der Welt ein Beispiel von Kraft Kandidaten auf, was aber wenig zu bedeuten hat, da der Aeußerungen, die Bebel in der kürzlich zu Neumühl stattgehabten und Pflichttreue! Es ist auch im Dienste für König und Vater- Borfizende des Vereins in der Versammlung schon selbst sagte, daß Versammlung der Straßburger Sozialdemokratie gethan, als aus land, wenn wir im Frieden fest zusammenstehen gegen die sie kein Geld haben und es höchstens auf ca. 500 Stimmen bringen der Luft gegriffene, verlogene Behauptungen, die nicht allein Feinde von Thron, Altar und Armee. Sorgen wir dafür, daß fönnten. Bisher war die ganze Wahlbewegung zufolge der Nath- blödsinnig, sondern auch eine bodenlose Gemeinheit der 16. Juni uns alle auf dem Posten finde. Vorwärts in den losigkeit im bürgerlichen Lager furchtbar flau; hoffentlich geht es feien und die wenig ehrenhafte Kampfesweise der Sozialdemokratie Kampf und den Sieg!" noch in den letzten Tagen etwas lebhafter zu, denn der bisherige kennzeichneten." In diesen und ähnlichen maßlosen Ausfällen unserer Auf diese Weise sucht man die Bevölkerung in solchen Gegenden, Bustand wirkte geradezu einschläfernd. Große Volksversammlungen Gegner kommt der ganze grimmige Haß der Bourgeoisie gegen die die ein reges politisches Leben nicht besigen, mit blödsinnigen finden nicht statt, da die Gegner nicht wagen, solche einzuberufen Partei des arbeitenden Volkes und deren Kandidaten Böhle zum Lügen über die Sozialdemokratie und ihre Stellung zur Armee auf- und wir keinen großen Saal haben. Zu einer Versammlung Ausdruck, der es wagt, als einfacher Arbeiter gegen eine von Re­zuwiegeln. unter freiem Himmel, vor der Stadt im Maraunenhof, wo Singer gierungs- und Justizräthen, Ehrendomherren, Rechtsanwälten 2c. im vorigen Jahre vor ca. 15 000 Personen sprach, hat der Amts- geführte politische Vereinigung den Kampf aufzunehmen. vorsteher und Landrath die Genehmigung berfagt, weil sie bei der Aus dem Wahlkampf in Elfak- Lothringen. Bufammenrottung so vieler Menschen Gefahr für die öffentliche Ruhe Ueber die Beamten Versammlung" zum Zwecke der und Sicherheit fürchten, umſomehr als die Gemüther jegt in der Wahlzeit besonders erregt sind. Der Hinweis, daß im vorigen Unterstützung der Ordnungs" Kandidatur im Kampfe gegen die Jahre, wo die Wahlbewegung hier viel ernster war, auf demselben Sozialdemokratie haben wir schon berichtet. Ergänzend wird uns Platz eine Versammlung stattgefunden hat, ohne daß auch nur der noch berichtet: Der Sammelkandidat Riff trat auf, um sich als als Nach­geringste Zwischenfall zu verzeichnen war, wurde von den Herren folger Bebel's zu empfehlen. Man redete sich gegenseitig in eine vollständig ignorirt. patriotische Begeisterung hinein angesichts der erhabenen" Aufgabe, Die freisinnige Boltspartei versucht in einem Flugblatt, die Höhere Wogen wirft die Wahlbewegung in der Provinz, wo die die Hauptstadt der Reichslande den Umstürzlern" zu entreißen, und Handlungsgehilfen für sich zu gewinnen und ergeht sich hierbei, da Konservativen geradezu fieberhaft arbeiten, um den Ansturm der bildete Aktionskomitees für die einzelnen Stadttheile. Der 16. Juni es ihr an fachlichen Gründen fehlt, in gehässigen Verleumdungen Sozialdemokratie abzuschlagen. Bis in den entlegensten Winkel hat wird den überspannten Hoffnungen der Veranstalter dieser Beamten der Sozialdemokraten, die sich durch ihre rührige Agitation schon unsere Partei Eingang gefunden und sich begeisterte Anhänger unter versammlung" eine schwere Ernüchterung bringen und zugleich zeigen, daß feit Jahren bemühen, die Handelsangestellten zu ihren Zielen zu be- den Landarbeitern verschafft. Leider wird ja ein großer Theil der selbst das Aufgebot des abhängigen Regierungsbeamtenthums nichts tehren. So wird der sozialdemokratischen Partei vorgeworfen, daß schweren Arbeit durch die Beeinflussungen und Wahlfälschungen der auszurichten vermag im Kampfe gegen die geschlossenen Massen des fie in der Ladenschlußfrage überhaupt keine Anträge gestellt habe Konservativen am Wahltage wieder zu nichte gemacht und kommt um die Fahne der Sozialdemokratie geschaarten arbeitenden Volkes. und sich erst jetzt vor den Wahlen dieser Frage erinmere. Würde der deshalb beim Wahlergebniß nicht zum Ausdruck. Doch auch diese In Mülhausen haben sich die bürgerlichen Parteien endlich Verfasser des Flugblattes mit den parlamentarischen Gepflogenheiten Vorkommmisse wirken für uns und tragen bei der nächsten Wahl zu einer" That" aufgerafft und den Beschluß gefaßt, unserem Ge­etwas besser vertraut sein, so mißte er wissen, daß der Achtuhr Früchte. noffem Bueb nun doch einen Kandidaten entgegenzustellen. Bei Ladenschluß vorläufig überhaupt nur ein Vorschlag der Kommission In Bialla, im Wahlkreise 2yd Johannisburg gelegen, diesem Beschluß ist es aber vorerst geblieben; denn zur Ausführung für Arbeiterstatistit ist, so daß der Reichstag noch keine Gelegenheit wo unser im Kreise als Gutsbefizer ansässige Genosse Ebharbtbesselben bedarf es auch eines Mannes, der genügend Selbstverleng hatte, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Besprochen wurde der kommorowen kandidirt, leisteten sich die Staatsstüten eine mung und Opfermuth besitzt, um sich zur Rolle des Durchfalls Achtuhr- Ladenschluß nur im Abgeordnetenhause aus Anlaß eines ganz besondere Art von Wahlagitation gegen die Sozialdemokratie. kandidaten herzugeben. Und dafür scheint in Mülhausen niemand freifonservativen Antrages, und hier sind bekanntlich unsere Genossen Der dortige Kriegerverein arrangirte eine Fahnenweihe, zu der, der zu haben zu sein. In einer gestern Abend in Colmar ſtatt­durch das Dreiklassenwahl- System mundtodt gemacht. Landrath wie der Regierungspräsident in eigener Person erschienen gehabten Wählerversammlung, in welcher die Bürgerlichen

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Auf den Inhalt des Geschmieres soweit man da von Inhalt überhaupt sprechen fann einzugehen, lohnt sich wicht. Es genügt, baran zu erinnern, daß die Millionen deutscher Sozialdemokraten selbst Baterlandsvertheidiger sind. Die Sozialdemokratie will die Armee nicht herabdrücken, sondern die Zustände innerhalb der Armee gründlich verbessern. Die Sozialdemokratie will aus einer Klaffen staats- Armee ein wirkliches Bolt in Waffen" machen.

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Die Handlungsgehilfen und der Freifinn.

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um

zu

Wenn das Flugblatt ferner die Schuld an der schwächlichen waren. Die konservativen und liberalen Stadtväter dieser notorisch unter sich waren, ging es recht ordnungsmäßig" her. Nachdem Haltung der Freifinnigen auf die weibliche Linie des Freisinns ab- armen Stadt von ca. 1500 Einwohnern, die von ihren Bürgern der bisherige Abgeordnete Preiß sowie der Kandidat der Demo­zuwälzen fucht, so registriren wir dies lediglich als einen 400 pet. Stommunalabgaben erhebt, warfen 200 Mart aus dem fratie, Buchdrucker Schmidt, gesprochen hatten, wollte auch Herr Beitrag zu dem angeblichen Friedensschluß zwischen der frei Steuersädel für die Festlichkeit aus, um sie recht würdig zu ge- Böll das Wort ergreifen, um die von ihm aufgestellte Kandidatur Straßburger Rechtsanwalts finnigen Boltspartei und der freisinnigen Vereinigung, ohne auf stalten. Ja, und was das kurioseste bei der Sache ist, die gut des Rechtsanwalts Jerschte empfehlen. die Sache selbst näher einzugehen. Ein Unterschied zwischen patriotischen Bürger, die bei dieser Feier sich ganz besonders in der Die Versammlung war aber schon so unruhig geworden, beiden freisinnigen Linien eristirt in wirthschaftspolitischen Fragen Bekämpfung der bösen Sozialdemokraten, die theilen wollen, hervor- daß ein paar Schreier genügten, den größten Standal überhaupt nicht. Wie wenig die Freisinnigen infolge ihrer Rückhalt- thaten, schickten ihre Angehörigen nach dem eine viertel Meile von ins Werk zu setzen. Man brüllte, schrie, pfiff in ohrenzerreißender Tofigteit geeignet sind, die Rechte irgend einer Bevölkerungsklasse zu der Stadt entfernt gelegenen Wald unseres Genossen Ebhardt, um Weise. Die Gegner Böll's brüllten: Naus! die andern schrieen bertreten, dafür bietet das Flugblatt selbst den schlagendsten Beweis, dort Eichenlaub zur festlichen Ausschmückung zu stehlen. Genosse dagegen. Als Böll troz aller Mühe nicht zum Wort kommen konnte, in dem es betont, daß die Freisinnigen für den sozialdemokratischen Ebhardt, der, hätte man ihn gebeten, den Leuten das Laub nicht ver- versuchte der streitbare Abbé Wetterlé das Podium zu erklimmen. Antrag auf Einführung eines Magimal- Arbeitstages für Handlungs- fagt hätte, wollte sich die patriotische Theilerei seines Waldes doch Aber auch er fonnte sich keine Ruhe schaffen in der aufgeregten gehilfen gelegentlich der Berathung des Handelsgesetzbuches deshalb nicht gefallen lassen und beschwerte sich beim Bürgermeister. Dieser Menge, die einen Lärm vollführte, als ob die Hölle losgelassen wäre. nicht gestimmt haben, weil ein derartiger Antrag teine Aussicht auf hat am Festtage wohl eine Brandrede gegen die Theiler, die Sozial- unter entsetzlichem Lärm hob der allgemeine Friedensengel, der Herr Annahme gehabt hätte. Daß die sozialdemokratische Partei demokraten, die jede Kultur vernichten wollen, gehalten, an die Polizeikommissar, die Versammlung auf, welche wieder einmal be­es mit diesem Antrage nicht ernst gemeint habe, ist eine patriotischen Eichenlaubtheiler soll er aber nicht gedacht haben. Obwiesen hat, daß die Herren von den Ordnungsparteien" hinsichtlich schnöde Verdächtigung, die wir lediglich anführen, um die Kampfes- man die neue Fahne auch mit dem gestohlenen Eichenlaub aus dem der Ordnung und des politischen Anstandes von den Umstürzlern" weise unserer Gegner au charakterisiren. Das Zustandes Walde des Sozialdemokraten Ebhardt geschmückt hat? noch recht viel lernen können.