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Verehrliche Redaktion!
dem Lokale versammelten Personen auf, ihm auf das Versammlungen zu besuchen, um, so viel an mir lag' die Versammlung zu schließen, als der eine der beiden Heiligen- Geist- Feld zu folgen. Da wir auch dort kein Sorge zu tragen, daß auch der geringste Mißton ferne zur Ueberwachung abgeordneten Polizei- Commissare, 65. total erhalten fonnten, tagten wir, eine große Maffe, gehalten oder Mißverständnisse vermieden witrden. Meine Mörsch, vortrat und im Namen des Königs die Berauf freiem Felde. Herr Mann forderte die Anwesenden Erwartungen und mein Vertrauen auf die Intelligenz sammlung auflöste. Wie man nachträglich vernimmt, auf, sich am Boden zu lagern, damit ein jeder besser der Arbeiter sind glänzend gerechtfertigt worden. Diese confiscirte der auflösende Beamte zugleich die vorgelegte hören könne, was auch geschah. Derfelbe erklärte nun in Tausende und aber Tausende von Männern der Arbeit saben Nummer des Social Demokrat" und forschte eifrig, wie einer kurzen Ansprache, warum der Allg. deutsch . Arb. wohl ein, daß der Schlag, der geführt worden, nicht wohl vergeblich nach dem Namen des als Sprecher aufVerein für die Kölner Festgenossen Partei ergriffen habe blos gegen die Fortschrittler gemeint ist, sondern daß getretenen Mannes. und beurtheilte, nachdem er die Resolution verlesen hatte, derselbe gegen das ganze Volt, oder besser gesagt, gegen das Verhalten der preußischen Behörden in wenigen, aber die Freiheiten des ganzen Volkes( Vereins- und Berentschiedenen Worten. Hierauf gedachte er noch des ener sammlungsrecht) gerichtet worden. Hier im Wupper gischen Auftretens des Präsidenten B. Becker und der thal stimmt Alles für die Aufrechthaltung des VereinsRedaktion des Soc.- Dem." und brachte ein Hoch auf und Versammlungsrechts, und werden die Arbeiter nichts die in Köln erschienenen Abgeordneten, sowie auf den Prä- unterlassen, diesen Kern aller Volksrechte zu wahren und fidenten und die Redaction des„ Soc.- Dem." aus, in zu schützen. So viel für heute, in einigen Tagen ein welches die Anwesenden mit Begeisterung einstimmten. Es Mehreres. Mit social- demokratischem Gruß! wurde nun eine Depesche an B. Becker abgeschickt; dieNachstehendes Arbeiterschreiben war aus Elberselbe wurde an der Börsenhalle zu Hamburg aufgegeben.*) Nachdem nun Hr. Mann aufgefordert, Donnerstag in der feld und Barmen nach Köln abgegangen: Gemeindeversammlung zahlreich zu erscheinen, wozu alle Nichtmitglieder eingeladen wurden, ersuchte er die Anwesenden sich ganz ruhig zu verhalten und nach Hause zu gehen. Als wir wieder am Versammlungslokale, um 10 Uhr, vorbeikamen, stand noch alles dicht von Menschen und forderte Hr. Mann nochmals Jeben auf, im Intereffe des Vereins und der öffentlichen Ruhe sich zu entfernen, was denn auch geschah. Wie wir erfahren, waren die preußischen Wachen verstärkt und mit scharfen Patronen versehen. Dies Auftreten ist jetzt für uns von großem Nutzen. O, deutsches Bolt! O berühmte deutsche
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Weil wir übrigens doch einmal bei den tief staatsmännischen Mitteln sind, durch welche die preußische Regierung bei der Bevölkerung der Her zogthümer Boden zu gewinnen gedenkt, so möge auch nachstehendes Telegramm hier Platz finden:
ändert weiter.
Unterzeichnete, Arbeiter von Elberfeld und Barmen, fönnen es sich nicht versagen, Ihnen, hochverehrter Herr und allen Festtheilnehmern ihre Sympathien tund zu geben. Die gebildete Welt wird mit Staunen auf die Vorkommnisse der vergangenen Woche blicken; der Griffel wird den 22. Juli 1865 in der preußischen Geschichte würdig kennzeichnen. Nur mannhaft aushalten auf dem Fels des Rechtes, so wird der endliche Sieg nicht aus bleiben. Mit aller Hochachtung und Verehrung.
Folgen die Unterschriften.
wir höchst auffälliger Weise heute, den 26. d., nachEin Telegramm aus Elberfeld erhalten dem der in dem Telegramm in Aussicht gestellte briefliche Bericht schon längst bei uns eingetroffen ist.
Aus Magdeburg berichten in Betreff der Arbeiterversammlung, über welche wir bereits einen Arbeiterbericht gebracht haben, die Fortschrittsblätter wie folgt:
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Zur schleunigen Nachricht, daß in der am gestrigen Tage abgehaltenen, zahlreich besuchten Arbeiterversammlung hier in Hagen die uns zugeschickte betannte Resolution ganz nach dem Wortlaute und einstimmig angenommen worden ist. Die Debatte war eine sehr lebhafte. Von verschiedenen Seiten wurde der Wunsch ausgesprochen, die Resolution noch zu verschärfen, doch unterließ man auf Antrag des Hrn. Haasenclever diese Verschärfung, der mit Recht hervorbob, daß dieselbe als eine vom Präsidenten B. Becker ausgebende Resolution an alle deutschen Arbeiter- Vereine geschickt sei und daß voraussichtlich überall eine gleiche Annahme erfolge; deshalb erachte er sogar die Annahme der Resolution nach ihrem Wortlaute im Interesse der vollständigen Einigkeit des deutschen Arbeiterstandes für dringend geboten.
Mit social- demokratischem Gruß!
Der Bevollmächtigte: Hagen , 24. Juli 1865. Heinr. Kruse. Aus Erfurt ist dem Präsidium des Allg. deutsch . Arb.- Vereins nachfolgendes Arbeiterschreiben zugegangen:
Verehrter Herr Präsident!
Herr Präsident, ehe Sie ein Urtheil über mich fällen, kommen Sie zu uns Arbeitern her, überzeugen Sie Sich von den hiesigen Zuständen, und das Urtheil, welches Sie dann fällen werden, will ich willig hinnehmen und mich schämen, wenn ich nicht stolz mein Haupt als Social- Demokrat erheben kann. Ich habe weiter nichts mehr zu berichten, als daß die hiesigen Militärwachen verstärkt und mit scharfen Patronen versehen waren; zu welchem Zwecke, weiß ich nicht. Mit social- demokratischem Gruß Erfurt , 23. Juli 1865. B. Arnold, Bevollmächtigter.
Hiermit erhalten Sie Bericht über Verlauf und Ergebniß der von mir am 23. d. M abgehaltenen Ver Altona, 25. Juli, Vormittags. Der Redacteur fammlung. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht; der, Schleswig- Holsteinischen Zeitung", May, ilst heute früh auf Befehl des General- Kom- Magdeburg, 23. Juli. Seit langer Zeit ist das Lokal war voll, die kan barbeiter waren zahlreich vermando's durch Preußische Eskorte, unter Mit- beut zum ersten Male wieder eine politische treten. Ich konnte, einer bestimmten Erklärung des Herrn nahme seiner sämmtlichen Papiere verhaftet Bersammlung hier aufgelöst worden.- ,, Be- Oberbürgermeisters zufolge, über die Kölner Festangeleund mit dem Frühzuge der Altona Kieler bufs Unterstützung des Abgeordneten festes in genheit nicht sprechen, wonach nemlich im Falle einer Eisenbahn nach Norden abgeführt worden. Köln " hatte eine Aufforderung im Inseratentheile der Abstimmung über die bekannte Resolution die BersammDie Schleswig- Holsteinische Zeitung" erscheint unver Magd. Presse" zu einer Versammlung im Quincard'schen lung polizeilich aufgelöst werden sollte. Die gleiche ErLocale in der Friedrichstadt auf Sonntag, den 23. d. Mets., klärung von dem anwesenden Polizeikommissar verhinderte Aus Elberfeld und Barmen wird uns be- umgegend eingeladen. Ausgeschrieben war dieselbe vom Vormittags 11 Uhr alle Arbeiter Magdeburgs und der mich, die Resolution zum Beschluß vorzulegen. richtet: hiesigen Bevollmächtigten des Allg. deutsch . Arb.- VerH. Elberfeld , 24. Juli. ( Allg. Arbeiter Vereins, J. Münze." Zur bestimmten Stunde hatten sich sammlungen durch den Allg. deutsch. Arb.- Ver- etwa 70 Personen eingefunden. Der zum Präses erwählte ein in Barmen und Elberfeld .) Die vom Präfi- Bevollmächtigte eröffnete der Versammlung, daß die dium des Allg. deutsch . Arb.- Vereins angeordneten Arbei- durch Anschlagzettel vermittelte Einladung zur Versamm ter Versammlungen haben hier und in Barmen gleich lung, laut Benachrichtigung des Eigenthümers der conzeitig stattgefunden unter starkem Zudrang der Arbeiter. ceffionirten Placattafeln, Hrn. E.Baensch, polizeilich inhi ( Das Bersammlungslokal in Barmen faßt circa 2000 birt worden. Bei der sichtlich geringe Betheiligung unserer Bersonen, aber trotzdem mußten sehr viele wegen Mangels Einwohnerschaft glaubte er diesen Umstand in Rech an Raum wieder abziehen.) In Barmen wurden dem nung bringen zu müssen und forderte dann nach Vorhalts- Präsidenten B. Becker und dem ,, Social- Demokrat" für lage einer in Nr. 95 des Social- Demokrat" enthaltenen ihre entschiedene Haltung in der Kölner Angelegenheit Resolution des„, Allg. deutsch . Arb.- Vereins," unterdonnernde Hochs gebracht, und wurde die Resolution zeichnet Bernh. Becker, zur Discussion über dieselbe auf. des Präsidenten, worüber abzustimmen von der Poli- Der Artikel setzt die Nothwendigkeit auseinander, mit sei unter Androhung von Auflösung der Ver- Darangabe jedes Fractions Unterschiedes, die Ueberzeu sammlung verboten worden, mit donnernden gung von dem Rechte des Kölner Festcomité's und der Bravos begrüßt. In Elberfeld wurde gleichfalls Fortschrittspartei Mitglieder des Preußischen Abgeord von einer großen Versammlung, welche das Lokal nicht netenhauses in der Kölner Festbankett Angelegenheit Es giebt eine Partei in Preußen, welche die tation. zu fassen vermochte, die Resolution einstimmig ange öffentlich darzulegen. Nur ein Redner meldete sich Arbeiter zu Ungesetzlichkeiten provocirt sehen möchte. mmung nommen. Ich hatte es für meine Pflicht gehalten, beide zum Wort. Ohne seinen Namen zu nennen, da er Arbeiter! Seid auf Eurer Hut! inferer dazu vom Präsidium nicht aufgefordert war, verlangte *) Diese Depesche kam durch ein Versehen in letzter er von den Versammelten in energischen Worten die Da sich ein Anderer Nummer nicht zum Abdruck. Sie enthielt übrigens nichts, Unterzeichnung der Resolution. was nicht im heutigen Bericht ausführlicher zu lesen. nicht zum Wort meldete, war der Vorsitzende im Begriff,
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Feuilleton.
Michel Langmuth, der Schuhmacher.
Eine Arbeitergeschichte
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3. B. v. Hofstetten.
II. Kapitel.( Fortsetzung.)
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daß das Zusammentreffen von Michels Besuch zu solcher Tageszeit mit der Toilette und dem Beneb men feiner Tante fein zufälliges sei und zwischen ihr und ihm ein geheimes Verhältniß bestehe.
Diese Vermuthung steigerte sich bei ihm fast bis zur Gewißheit, als ihm jetzt auch noch beifiel, daß gerade heute Martha von seiner Tante vom Hause weggeschickt worden war. Es schien ihm aus verschiedenen Gründen für ihn von großer Wichtigkeit zu sein, hinter den wahren Sachverhalt zu Hugo glaubte kaum seinen Augen trauen zu fommen; denn darnach mußte sich jetzt sein Beneh dürfen, die ihn in der so auffallend gefleideten men sowohl gegen Martha als gegen Michel richDame feine Tante hatten erkennen lassen. Und ten. Er mußte wissen, ob dieser, vorkommenden doch, er hatte zu deutlich gesehen, tein Zweifel war Falles, von seiner Tante ernsthaft geschüßt würde, möglich. und glaubte sich einen Erfolg bei Martha versprechen zu dürfen, wenn er im Stande wäre, sie von Michels Untreue zu überzeugen.
In der That hatten ihn seine Augen nicht betrogen. Die Commerzienräthin hatte den sich entfernen den Michel beobachtet, da sie es nicht für unmög- Seine nächste Aufgabe, war also, sich darüber iebene lich gehalten, daß er, wie sie lebhaft wünschte, Gewißheit zu verschaffen, und damit wollte er schon noch einmal umfehren würde, um ihre Vergebung heute, so weit es die Berfolgung seines Hauptzu erlangen und sich wieder mit ihr zu versöhnen. zwecks, die benöthigten 1000 Thaler zu erhalten, In Hugo stieg sogleich die Vermuthung auf, zuließe, den Anfang machen.
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Der Bevollmächtigte Arnold zu Erfurt hat seine Schuldigkeit vollständig gethan und alle Pflichten erfüllt, die sein Bosten ihm auferlegte; die Vereinsleitung hat nicht mehr von ihm verlangt, als er geleistet hat.
J. B. v. Hofstetten, Redacteur dieses Blattes, ist trop des Zusicherungsdecre=
Auch glaubte er, den Umstand, durch sein Zusammentreffen mit Michel von dessen ungewöhnlichem Besuch Kenntniß erhalten und gewissermaßen seine Tante bei einem Rendezvous überrascht zu haben, für sein Vorhaben vortheilhaft verwerthen zu können, indem ihm jetzt seine Tante unter solchen Umständen seine Bitte nicht wohl würde abschlagen wollen.
Nach diesen Erwägungen zog er die Thürklingel. Aber mehrere Minuten vergingen, ohne daß er eingelassen wurde, und schon war er im Begriff zum zweiten Male zu schellen, als seine Tante erschien und ihn freundlich bewillkommte.
Sie hatte unterdessen vollständig ihre Toilette verändert und sah jetzt wieder genau wie gewöhnlich aus.
So unangenehm ihr auch in diesem Augenblicke der Besuch ihres Neffen war, hatte sie doch ge= glaubt, denselben vorlassen zu müssen, weil sie wußte, daß er mit Michel auf der Hausflur zusammen getroffen war, und weil sie befürchtete, Hugo habe sie vorhin erkannt.
Während sie ihn in das Empfangszimmer ge