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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

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Nr. 231.

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Korrespondenzen und Parteinachrichten.

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Sonnabend, den 3. Oktober 1891.

durch.

68

Soziale Uebersicht.

find

Toite 18. Jahrg.

Versammlungen.

sam gemacht.

Unter Verschiedenem

Schädlichkeit des sogenannten Meisters" oder Unternehmers auf das Treffendste nach; ganz besonders geißelte derselbe den arbeitslosen Erwerb, welchen sich das Unternehmerthum in Form der sogenannten Meistergebühr" aneigne. An der äußerst regen Diskussion betheiligte sich in hervorragender Weise auch ein Gegner, welcher für das Fortbestehen des heutigen Vers hältnisses wie überhaupt für die" humanen" Meister eine Lanze

Bei den Wahlen zum Erfurter Gewerbegericht hat in den Gruppen 1, 2 und 3 der Arbeiterbeisiger die Liste der Sozialdemokratie einen glänzenden Sieg er­In der Mitglieder- Versammlung des Vereins zu rungen. Die Liste des evangelischen Arbeitervereins brachte es, Wahrung der Interessen der Schuhmacher un Seyda bei Wittenberg . Eine äußerst interessante erwährend" unsere Liste in der ersten Gruppe 72( 93 eingetragene hielt der cand. phil. Hoffmann einen mit Beifall auf wie die Thüringer Tribüne" mittheilt, auf nur 13 Stimmen, verw. Berufsgenossen Berlins am 28. Septembe sammlung fand hier am 20. September statt. Während Ge- Wähler), in der zweiten 58( 79), der dritten mit Ausnahme besje Greffe die Versammlung unter freiem Himmel anmeldete, eines Nandidaten, welcher 75 Grimmten erhielt, 164 po 253 aber genommenen Vortrag über Kapital und Arbeit. Von einer Dis fussion wurde Abstand genommen. besorgte ihm die Polizei einen Saal, wie wir vermuthen auf haupt eingetragenen( bei 179 erschienenen) Wählern erhielt. Auch forderte Herr Fischer die Kollegen auf, ihren Pflichten besser Betreiben des dortigen Superintendenten, welcher uns gründlich in der ersten Gruppe der Arbeitgeber drang unsere Liste nachzukommen und nicht nur einzelne Personen arbeiten zu abschlachten zu wollen offenbar den verwegenen Muth hatte. Die Versammlung war sehr gut besucht, wohl 300 bis 400 Mann laffen, sondern selber mit Hand anzulegen; ferner, wenn Vers mochten den Saal füllen. Genoffe Peus hatte das Referat: Der Reichstag und seine Parteien. Gleich bei der Bureauwahi 1875 oder 1876 verantwortlicher Rebatteur ver Chemnitzer ſondern dieſelben zu besuchen. Alsdann wurde noch auf das Wer den Aufenthalt des Genossen Heinrich Müller, ſammlungen stattfinden, nicht dieses oder jenes vorzunehmen feren wir burch. Wir verfügten nur über ein Drittel der Wer- reien Breffe", test, wird poeten, aber an enn am 24. Oktober im Elysium stattfindende Stiftungsfest aufmerk­fammlung. Die Gegner wählten fünf Vollblut- Kapitalisten ins Müller, Oberfrohna 62 b, Chemnitz , Nachricht gelangen zu lassen. Bureau. Stadtrath und Geistlichkeit waren wohl vollzählig Heinrich Müller verbüßte eine neunmonatliche Gefängnißstrafe in vertreten. Ein Kaiserhoch und der Gesang eines Verses von dem Zwickau und wanderte während des Ausnahmegesezes nach Steinsetzer Berlins und Umgegend, welche am 26. Septbr. In der öffentlichen, gut besuchten Versammlung der Liede Heil dir im Siegerfranz" folgten. Alsdann hielt Amerika , fehrte 1883 nach Deutschland zurück, arbeitete einige tagte, hielt Herr Keßler einen äußerst beifällig aufgenommenen Peus, unter unaufhörlichen Belästigungen seitens des Vorsitzenden und Unterbrechungen seitens des eigentlichen Amerika und hat zum letzten Mal von Chikago 1885 geschrieben. Beispielen aus seiner eigenen Praxis die Nutzlosigkeit, ja selbst Monate in Nürnberg bei Wörlein u. Ko., ging wieder nach Vortrag über Regie- Arbeit. Der Referent wies an zahlreichen geistigen Führers, eines Superintendenten, seinen Vortrag. Dann Seitdem fehlt jede Spur. entwarf der Oberste der Seydaer Himmelsgendarmerie den An­wesenden aus lauter schauderhaften Zitaten ein so grauliges Bild von der Sozialdemokratie, daß die meisten der Gegner wohl ein Grufeln überlief und mancher sich nach uns umfah, ob man nicht etwa Tigerkrallen und blutbefleckte Zähne an uns wahr nehmen könne. Jedenfalls sprach der Oberpastor in so saftiger Weise gegen uns, daß wir uns gar nicht gewundert hätten, wenn die geistige Waffe" des Knüppels auch noch erprobt worden Frankfurt a. M., 29. September. Auf der Bezir13- einlegte. Die Ausführungen desselben wurden durch die folgenden wäre. Aber der Pastor und einige seiner Mithelfer in der konferenz der Schneider und Schneiderinnen Redner und namentlich durch den anwesenden Genossen Zimmerer Diskussion hatten nicht an nossen Peus gedacht, welcher das Schlußwort des Ge- Hessens und Hessen - Nassaus, welche hier am Lehmann, welcher an Stelle des Referenten das Schlußwort über­gerade der Geistlichkeit 27. September tagte und von 23 Delegirten, darunter 2 Frauen, nommen hatte, gründlich widerlegt. Nachstehende Resolution fand gegenüber in der Polemit wohl beschlagen ist. Jetzt änderte aus 12 Orten besucht war, wurde die Lage der Schneider und dann mit allen, gegen sieben Stimmen Annahme: Die heute im sich das Bild. Peus brachte in seiner Erwiderung die Ver- Schneiderinnen als eine trostlose geschildert. Die Hausindustrie Seefeldtschen Lokale versammelten Steinsetzer Berlins und Um fammelten derart auf seine Seite, daß am Schluß das Hoch auf macht ihren verderblichen Einfluß auf jenes Gewerbe immer mehr gegend verpflichten sich, mit voller Energie für die Einführung der die Sozialdemokratie mit einer Energie erklang, welche uns Ge- geltend. Zum Beispiel werden in Darmstadt für eine englische tegiearbeit einzutreten; ferner dieselben, die Petition für Einführung nossen selber in Erstaunen sette. Begleitet von der größeren Lederhose nur 25 Pfennige Arbeitslohn in der Regiearbeit Mann für Mann zu unterzeichnen." Hierauf Mehrheit der Versammlung, die sich über die Niederlage ihres Speyer , einem Hauptorte der Konfektion, nur 70 Bf. erstattete der Delegirte zur Streif- Rontrollfommission, Genosse Geistlichen frente, zogen wir durchs Dorf und die Gegner folgten bis 1' Mart für eine Hose oder Weste, für ein Großstic Kretow, Bericht über die Situation derselben, wobei er die äußerst in nichts weniger als rosiger Laune hinterdrein. nicht über 3,50 M. Diese Preise sind auch in Mainz üblich. Die laue Betheiligung verschiedener Gewertschaften einer verdienten und die Versammlung gleichzeitig auf­Zwischenschneider dagegen nüßen meist junge Arbeitskräfte aus Kritik unterzog und fich rege Lüdenscheid ( Westfalen ). Welche ungünstige Beurtheilung und machen deshalb auch noch gute Geschäfte. Hervorgehoben forderte, dem Vertrieb der Marken zu das Vorgehen der sogenannten Berliner Radikalen in der Provinz wurde, daß die Schneider auf dem Lande sowohl wie auch die betheiligen. Dann wurde zur Wahl eines Vertrauens manns findet, davon legt auch nachstehende einstimmig angenommene Konfektionsschneider in den Städten der Organisation fernstehen. geschritten und hierzu mit allen gegen zwei Stimmen Genosse Resolution der am 27. September hier stattgehabten Parteiver- Die Konferenz betrachtete infolge dessen die für den 25. Oktober noll gewählt. Derselbe gab bekannt, daß die Unterschriften­sammlung jedenfalls unzweideutig Zeugniß ab: nach Berlin einberufene Konferenz der Konfektionsschneider als Listen zur Petition in seiner Wohnung( Lübeckerstr. 27, Quergeb. Die am 27. September zu Lüdenscheid i. W. tagende Ver- verfrüht und schlug dagegen vor, vorerst die Agitation in jene 4 Tr.), außerdem am nächsten Sonntag nach dem 1. im Ber­faminlung der sozialdemokratischen Partei sieht sich durch die Kreise zu tragen, welche der Organisation noch fernstehen. Die sammlungslokal vor dem Beginn der Monatsversammlung aus­jüngsten Vorgänge in Berlin veranlaßt, gegen das Gebahren der nächste Konferenz findet im März 1892 in Darmstadt statt. liegen. Mit einem dreifachen Hoch auf die internationale So­Berliner Opposition, welches überall in unseren Reihen, nament zialdemokratie und dem Gesang der Arbeiter- Marseillaise endete lich aber in ländlichen Bezirken, Mißmuth hervorruft und be­Sur sozialen Stellung der Volksschul. Lehrer. Ein die Versammlung. deutenden Schaden anrichtet, energisch zu protestiren. Die Ver: elsässisches, beiläufig nationalliberales Blatt( die Straßburger Der Verband der in Holzbearbeitungs- Fabriken und fammlung hofft, daß der Erfurter Parteitag eine gründliche Post"), schreibt, daß in einer sehr bemittelten Gemeinde des Säuberung der Partei von unsauberen Elementen vornimmt, da Elsaß " der Antrag, das Gehalt eines Lehrers von 720 M. auf auf Holzplähen beschäftigten Arbeiter Deutschlands ( Orts­es nicht länger zu billigen ist, daß ehrenhafte, treue 800.. jährlich zu erhöhen, lebhaftem Widerspruch begegnet sei. verwaltung Berlin ) hielt am 28. September eine Mitglieder­Barteigenoffen für jahrelange aufopfernde Dienste in nichtswür Insbesondere habe ein Rathsherr gesagt:" Früher haben sich versammlung ab, in welcher der Delegirte Robert Wolff über die digfter Weise beschimpft und verleumdet werden. Die freie Mei- die Lehrer mit Mehltnödeln begnügt," heute aber wollen am 20. September in Hamburg stattgehabte Generalversammlung nungsäußerung darf nicht beschränkt werden, gerechte Kritik bringt sie Fleischknödel haben." Da sieht man, welchen Lugus ausführlich Bericht erstattete und zugleich bekannt machte, daß er eine Sache nur vorwärts, wer aber in seiner Kritik von der Sache die Leute heute treiben wollen! Ist so ein Lehrer mit 720 M. zu dem bevorstehenden Gewerkschaftskongreß von den Vertretern die Person nicht zu trennen weiß und diese durch Lügen und jährlich nicht zufrieden und will statt Wehlknödeln Fleischknödel, der Generalversammlung als Delegirter gewählt worden fei. Berleumdungen zu verunglimpfen und zu bekämpfen sucht, der wahrhaftig Fleischknödel, essen! gehört nicht länger in unsere Reihen, man schließe ihn ruhig aus, es wird der Partei zur Ehre und zum Vortheil gereichen. Die Versammlung beauftragt das Bureau, diese Resolution dem ,, Vorwärts" zum Abdruck zu übermitteln."

Kaffel, 28. September. Die gestern in Melsungen statt gefundene Konferenz der Genossen des Wahl freises Rassel- Melsungen war zahlreich besucht. Nach einem Vortrag Pfannkuch's über den Programmentwurf erklärte sich die Konferenz im Großen und Ganzen mit demselben ein­verstanden. Des Weiteren verlangt die Konferenz, daß der Partei tag um deswillen mit der sogenannten Opposition reinen Tisch macht, weil deren Angriffe auf die Taftit des Parteivorstandes und der Fraktion den Beschlüssen des vorjährigen Parteitages zuwiderlaufen.

Zu Delegirten für den Erfurter Parteitag wurden gewählt die Genossen Tischer- Melsungen und Pfannkuch- Kassel . Die weiteren Verhandlungen, welche sich mit einer halb­stündigen Pause über fünf Stunden ausdehnten, betrafen die innere Organisation. Beschlossen wurde in dieser Beziehung, in Zwischenräumen von je drei Monaten je eine Konferenz für den gesammten Wahlkreis abzuhalten, sowie auch je nach Bedürfniß, außer der planmäßigen Verbreitung des Organs, durch den Aus bau des Vertrauensmänner- Systems eine wirksame Verbreitung von Flugblättern analog der Wahlbewegung vorzunehmen. Die nächste Konferenz findet zwecks Berichterstattung über den Partei­tag wiederum in Melsungen statt.

bezahlt;

In der Diskussion entspann sich eine lebhafte Debatte be­ziehentlich der Organisationsfrage. Auf die Anregung, ob wir Patriotismus der Gemeinden. Beim Bau der neuen uns nicht den Tischlern anschließen wollten, erbot sich Kollege städtischen Markthalle auf dem Antonsplatz in Dresden wer Rühl, beim Vorstande des Fachvereins der Tischler an ben nach der Sächsischen Arbeiter- Zeitung" zum größten Theil zufragen, ob der Fachverein geivillt wäre, uns respektive die italienische und böhmische Arbeiter verwendet, an Holzbearbeitungsmaschinen und auf Holzplätzen beschäftigten weil sie billiger find als die Dresdener Arbeiter. Wenn die Ge- Arbeiter Berlins zu einer ihrer Mitgliederversammlungen ein­meinden die Sorge um das Loos der ortsangehörigen Arbeiter zuladen, zweds Stellungnahme zu dieser Sache. Unter Ber auch nur halbwegs ernst nähmen, so hätten sie schon längst in schiedenem besprach man das Unglück, welches einem Tischler­die Kontrakte, welche sie mit den Unternehmern abschließen, denen Lehrling widerfahren ist, indem ihm von einer Maschine der Arm sie städtische Arbeiten übertragen, Bestimmungen aufgenommen, ausgerissen wurde; die Versammlung verpflichtete sich in Rück­wonach die Unternehmer den in der betreffenden Branche orts ficht hierauf, der Beschäftigung von jugendlichen Arbeitern an üblichen Arbeitslohn zu zahlen haben und überhaupt den orts- Maschinen entgegenzutreten, da dies von Seiten der Polizei nicht üblichen Arbeitsverhältnissen nicht zuwider handeln dürfen. Den in genügendem Maße geschehe. Bekannt wurde noch gemacht, Berufsvereinigungen der Arbeiter steht auch in dieser Sache noch daß die nächste Versammlung( Quartalsversammlung) am 19. Dt­ein weites Feld positiver Thätigkeit offen. Wenn den aus tober stattfindet. ländischen Arbeitern zur Verwerthung ihrer Arbeitskraft der deutsche Markt auch ebenso wenig versperrt werden soll und darf, als Eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen wir Deutsche das hinsichtlich unserer nach dem Auslande verziehenden tagte am letzten Sonntag im Saale der Berliner Ressource." Bandsleute wünschen können, so steht uns andererseits das Lebens- Genosse M egner sprach über das Thema: Gleiches Recht". interesse des in Deutschland wohnenden Arbeiters ebenso hoch. Der Referent verglich nach einer kurzen Definition des Begriffes Er muß seine schweren Steuern bezahlen, von denen die Gemeinden Recht" zunächst das Recht früherer Zeit mit dem heute geltenden den Löwenantheil in Anspruch nehmen, und hat schon deshalb gesetzlichen Rechte. In längeren Aus ührungen fritisirte er das das vernünftigermaßen gar nicht bestreitbare Recht, daß er bei Wahlrecht, das Koalitionsrecht, sowie das Vereins- und Ver­Gemeinde Arbeiten den billiger arbeitenden Ausländern vor- fammlungsrecht, und erklärte, daß in vielen Fällen gesetzliches gezogen wird, welche deshalb billiger arbeiten können, weil sie Recht und menschliches Recht sich geradezu gegenüberstehen. bedürfnißloser sind, wovon übrigens auch die Geschäftsleute Hauptsächlich in den drei genannten Gefeßen spiegele sich der Schaden haben. Auch von diesem Gesichtspunkte aus hat die heutige Klassenstaat wieder, welcher wirklich gleiches Recht gar energische Betheiligung der Arbeiter an den Gemeindewahlen nicht aufkommen lasse. Wandel zu schaffen und dadurch einem positiven Werth, denn nicht eher wird gerade in der oben berührten gefunden normalen Rechte den Boden zu bereiten, müsse das Be­Angelegenheit Wandel geschaffen werden, bis das deutsche Prole- streben eines jeden Mannes, wie in noch viel größerem Maße tariat in den Gemeinden eigene Vertreter seiner Klasse hat. jeder Frau sein, da gerade letztere im heutigen Staate völlig rechtlos fei. Redner schloß unter lebhaftem Beifall mit den Die beim Bau der sibirischen Eisenbahn auf dem Ab- Morten Joh. Jacoby's: Wir fordern gleiches Recht für Alles, schnitt Süd- Usförte beschäftigten Arbeiter haben wegen was Menschenanilig trägt!" In der Diskussion sprachen sich die fchlechter Behandlung und schlechter Verpflegung die Arbeit ein Herren David, Schleicher, sowie Frau Palm im Sinne Wegen Tragens republikanischer Abzeichen seit gestellt. Die Leute sind europäische Arbeiter aus dem des Referenten aus. Ein Herr Brück, welcher sich zunächst da 1849 ist das in Sachsen durch ministerielle Verordnung verboten Gouvernement Grodno , welche sich den Unternehmern gegenüber gegen verwahrte, Sozialdemokrat zu sein( er wäre Demokrat), erklärte wurden der Weber Karl August 2ade in Altgersdorf und durch Verträge derart gebunden haben, daß sie jetzt von denselben sich gegen die Forderung des gleichen Rechtes für Gebildete und Un­der Fabrikarbeiter Ernst Hermann Jäckel in Hetzwalde vom nicht loskommen können. Ihre anfänglich bei den Unternehmern gebildete. In seinem Schlußwort legte der Referent dem Herrn Schöffengericht Ebersbach zu je 20 M. Geldstrafe event. 4 Tagen und der Polizei über verfaultes Fleisch und gänzlich dessen Irrthümer flar. Alsdann gelangte folgende Resolution Haft verurtheilt, Sie appellirten ans Bautzener Landgericht, verdorbenes Brot erhobenen Beschwerden erwiesen sich zur einstimmigen Annahme: diefes bestätigte jedoch das Urtheil der Borderinstanz. als nutzlos. Es wurden vielmehr sechs Arbeiter verhaftet. Die Versammelten erklären sich mit den Ausführungen des Darauf vergriffen sich die Arbeiter thätlich an einem der Be diensteten des Lebensmittel- Lieferanten und stellten dann ihre Referenten voll und ganz einverstanden, sprechen ihre tiefste Ver­Thätigkeit ein. Die Unternehmer jammern nun über Verachtung über die bekannten Vorkommnisse aus, er woselbst Vertreter des Gesetzes die Knüppeltaktik zur Unterdrückung der Verbreitung schwörung" der Arbeiter und fordern militärisches Einschreiten. Man wird ihren Wünschen natürlich nachkommen, denn sie sozialistischer Ideen gebrauchten und fordern strengste Be find wohlhabende Leute und die Arbeiter armselige für Alle!" und die Arbeiter armselige trafung der Schuldigen nach dem Grundsaye: Gleiches Recht Proletarier.

Nicht weniger als 80 Versammlungen und Zusammen künfte hielten am vergangenen Sonntage die Bergleute Rheinland- Westfalen& ab jedenfalls ein Zeichen von Regsamkeit, das die Prophezeiungen der Gegner, als sei die Be­wegung der Bergarbeiter rückläufig, als verfehlt erweist.

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Und worin bestand das Vergehen der Verurtheilten? Sie hatten bei der Beerdigung eines unserer Partei angehörigen Fabritarbeiters in Alteibau Kränze getragen, in welche in auffälliger Weise" blutrothe Rosen eingeflochten

waren.

Man denke, blutrothe Rosen sind dagegen 20 M. Geldstrafe, wofür ein sächsischer Weber wohl bald 14 Tage oder gar noch länger arbeiten muß, um sie zu verdienen, nicht noch Sie denkbar gelindeste Strafe?

Nachdem noch unter Verschiedeuem" einige Erörterungen statt. Die Kohlenproduktion Englands betrug nach den gefunden hatten, schloß" der Vorsitzende die Versammlung mit " Railway News: einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratie. Es folgte nun ein geselliges Beisammensein, welches leider durch das Ein­

1885 1888 1889 1890

159 351 000 Tons à 5 Ch. 2 d.

169 935 000

à 5

7

"

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.

176 917 000

à 6

.

"

"

"

181 614 000

à 8

" 1

Aus Braunschweig schreibt man uns: " In einem Inserat des hiesigen Tageblatts wird bekannt bot, da öffentlicher Tanz" nicht angemeldet sei. Die Ver­gemacht, daß Herr Eugen Richter hier einen Vortrag über fammelten ließen sich jedoch dadurch nicht beirren und verblieben die politische Lage halten wird. Die Versammlung findet im Der Transport ist von 118 473 000 Tons im Jahre 1888 noch einige Stunden ohne Tanz bei Gefang und Vorträgen zu­Hofjäger am 3. Oktober statt. Alle Freisinnigen von Stadt und auf 126 412 000 Tons im Jahre 1890 gestiegen. Land werden dazu eingeladen; so weit der Platz reicht, haben New- York , 1. Oftober. Gemäß der Bestimmung der Mac Parteien Zutritt und durch zwar Karte. Nur die bösen Gozialdemokraten sind au 3-

auch alle

anderen

geschlossen."

Der Führer der freisinnigen Partei hat also nicht den Muth, den Sozialdemokraten gegenüber seine Sache Stirn gegen Stirn zu vertreten, sondern er zieht es vor, sich hinter verschlossenen Thüren in die Löwenhaut zu drapiren.

Kinley- Bill, wonach Erzeugnisse der Gefängniß arbeit von der Einfuhr ausgeschlossen sind, wurden drei Kisten Papier, welches im Prenzlauer Ge­fängniß für die Berliner Firma Sabin u. Neye gearbeitet worden war, vom hiesigen Zollamt zurückgewiesen.

sammen.

Die freie Gemeinde zu Nigdorf und Umgegend bielt am 19. September eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen ab, in welcher Herr Peus über das Thema: Die An­Kunowski und des Generalsekretärs Paul Göhre über die schauungen und Urtheile des Herrn Landesgerichtspräsidenten von Diffidenten" referirte. Der Vortrag wurde mit großem Beifall 121 aufgenommen. Gegner meldeten fich troy wiederholter Aufs orderung nicht zum Wort.