Nr. 148.

Berlin  , Mittwoch den 20. September

1865.

Social- Demokrat.

Diese Zeitung erscheint täglich Organ des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins.

mit Ausnahme

der Sonn- und Festtage.

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Redaction und Expedition: Berlin  , Dresdnerstraße Nr. 85.

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Redigirt von J. B. v. Hofstetten und J. B. v. Schweiter. Bestellungen werden auswärts auf allen Bostämtern, in Berlin   auf der Expedition, Schwert von jedem soliden Spediteur, von der Expreß- Compagnie, Scharrenftr. 1, sowie auch unentgeltlich von jedem rothen Dienstmann  " entgegen genommen. Inserate( in der Expedition aufzugeben) werden pro dreigespaltene Petit- Zeile bei Innern Arbeiter- Annoncen mit 1 Sgr., bei sonstigen Annoncen mit 3 Sgr. herechnet.

Abonnements Preis für Berlin   incl. Bringerlobn: vierteljährlich 18 Sgr., mo­natlich 6 Sgr., einzelne Nummern 1 Sgr.; bei den Königl. preußischen Post­ämtern 221/2 Sgr., bei den preußischen Bostämtern im nichtpreußischen Deutsch­land 183/4 Sgr., im übrigen Deutschland 1 Thlr.( fl. 1. 45. sidd., fl. 1. 50. österr. Währ.) pro Quartal.

Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, 8. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C.   London  Agentur für Franfreich: G. A. Alexandre, Strassbourg  , 5. Rue Brulée; Paris  , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.

Berlin  , 19. Sept.

Die Polizei hat confiscirt: 1) Vorigen Sonnabend Nr. 146,

2) Gestern Nr. 146 in zweiter( veränderter) Auflage. Die gestrige Nummer( 147) also wurde nicht confiscirt. Trotzdem haben unsere aus wärtigen Leser dieselbe nicht erhalten. Wir haben in diesem Betreff in der heute Morgen erschienenen ,, Berliner   Reform" Nachstehendes veröffentlicht:

Zur Nachricht.

Gestern Abend wurde von der Berliner Polizei Nr. 147 des ,, Social- Demokrat," ob­schon nicht diese Nummer, sondern nur die zweite Auflage der Nr. 146 confis: cirt war, auf der Post abgeholt und erst so spät wieder dahin zurückgebracht, daß eine Ver­sendung nicht mehr statt finden konnte. In Folge dieses polizeilichen Vorgehens muß die gestern Abend erschienene Nummer un jeres Blattes 24 Stunden ohne Ver­sendung auf der Post liegen bleiben.

Die Redaction des ,, Social- Demokrat." Wann und wie unsern Lesern die nicht confiscirte Nr. 147 zugeht, wissen wir nicht, da durch das Verfahren der Berliner   Polizei eine regelmäßige Versendung unseres Blattes zur Unmöglichkeit gemacht ist.

Der heutigen Nummer liegt Mr. 146 dritter( veränderter) Auflage bei.

Politischer Theil.

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land mit dem Gasteiner Vertrag zu thun? Die Proklamation des Herrn v. Gablenz   unterscheibe Nicht einmal eine preußische Angelegenheit ist sich aber auch in ihren Verheißungen sehr wesentlich von jene Einmischung, sondern nur eine Angelegenheit ter des Herrn v. Manteuffel. Herr v. Manteuffel dieser im offensten und entschiedensten Ge- liche Ordnung und Beförderung der allgemeinen Wol der preußischen Regierung, da die Politik verheißt eine preußische Verwaltung" und charakteri firt diese dahin, daß dieses Wort Gerechtigkeit, öffent gensatz zum Willen des Volkes in Preußen fahrt in sich schließe." Herr v. Gablenz   spricht nicht ach st est steht. Und nun sollte gar Deutschland   hereinge- von einer österreichischen Verwaltung; er zogen werden! Das fönnte auch noch fehlen! vielmehr ganz andere Dinge, die sehr wesentlicher Natur Hauptin [ In einer bezahlten Brochure], welche sind. Mit aller Entschiedenheit", verkündet Herr von den vergeblichen Zweck hat, dem civilifirten Europa   Gablenz  , will ich meinerseits die unter Euch so bodh tinkunft die Politik der preußischen Regierung mundgerecht ausgebildete Selbstverwaltung aufrecht erhalten und er hab zu machen, und welche unter dem Titel: ,, Die Ga- die Landeskinder vor Allem dabei mitwirken lassen" selben steiner Convention" zu Paris   erscheint, heißt es, hafte Anwendung der bestehenden Gesetze." Er wird Ber " Ich verspreche Euch", fährt er fort, die gewissen Als Mittheil töln. 3tg." zufolge, die im voraus die Brochure ordnungen erlassen, durch welche er bie Grundlage ge mittheilt: winnen wolle, um den wirklichen Bedürfnissen des Lan Friedens Wo ganz Deutschland von dem unwiderstehlichen des Rechnung tragen zu können." Schließlich erklärt e, und Ber Wunsche der gebieterischen Bedürfnisse nach Einheit er daß ihn der Gedanke beseele, durch das er diefe Pr griffen ist, werden die wahren deutschen   Demokraten trauen der Bevölkerung gestützt, den berechtig Die mehr, durch eine neue Zersehung erschweren wollen. Die dieses schwierige Werk nicht noch durch ein Hemmniß ten Wünschen derselben entgegen zu kommen. fo aufgeklärten, so einfichtsvollen Bewohner der Herzog.[ Preußische Polizeimaßregel.] Wir gedient, thümer werden wohl balb erkennen, daß der Wunsch des machen noch besonders auf das in voriger Num Regieru Die großen Vaterlandes mehr Aussicht auf Erfüllung hat mer mitgetheilte Actenstück aus Iserlohn   auf Räberwertes, und daß es für ihre eigene Zukunft von welchem wir übrigens nichts in Preußen außer durch Vereinfachung als durch Vervielfältigung des merkjam. Das Auftreten der dortigen Bolizei, in bon Sig im größerem Interesse ist, wenn sie im preußischen Staate gewöhnliches entdecken können, erregt, wie aus ber Der aufgehen, als wenn sie isolirt unter einer ohnmächtigen liberalen Bresse hervorgeht, überall das größte Auf- techt Lotal Souverainetät verbleiben. Deutschland   hat das

sehen.

Einheit gelangen kann, die bisher nur ein faft nicht zu jeben macht eine in der Reform" abgerruckte Beegenwä instinctmäßige Gefühl, daß es nur durch Preußen zu der[ Preußische Polizeimaßregel.] Auf belches verwirklichender Traum war.

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Man sieht, die bezahlte Feder hat alle Scham schwerdeschrift aus der Provinzial- Hauptstadt Posen, abgeworfen. Die heilige deutsche Einheite. worin ein dortiger Kaufmann( Elias Friedländer) 1864 g fache wird mit dem preußischen Junter- bei der dortigen Regierung Klage über den zeitige trag vor thum in Verbindung gebracht. Dächte, Stellvertreter des Polizei- Direktors erhebt, weil [ Zur Popularität Preußens in den diefer in eigener, persönlicher Angelegenheit des bei Seit Herzogthümern] bringt die ,, Volks- 3tg." einen Polizei- Präsidenten v. Bärensprung   sich selbst Recht treffenden Vergleich zwischen den humanen Auf- schaffen wollte und noch dazu gegen den neunjab treten des Herrn v. Gablenz   und dem Auftreten rigen Knaben des Kaufmanns Friedländer, ohne daß na des Herrn v. Manteuffel. Es heißt da u. A.: dabei dem Knaben den natürlichen Beistand feines erträ Der Unterschieb ergiebt sich schon für den ersten Vaters oder seiner Mutter zu gestatten. Der Bo Statti Blick, wenn man die Proklamation des Herrn v. Gablenz   lizeiherr habe das Kind, ohne Vorwissen der Elie Wi * Berlin, 19. Sept.[ 3um Gasteiner Ber  - des Herrn v, Gablenz   waltet eine Stimmung vor, wie fiums durch einen Polizei- Beamten, Behufs de mit der des Herrn v. Manteuffel vergleicht. In der tern oder der Lehrer, aus der Quinta des Gymn hümer trag] soll selbst Rußland ein tem französischen sie der österreichischen Gemüthlichkeit" eigen ist. In der Inquirirens, abholen lassen und alles das, weil und englischen ähnliches Rundschreiben erlassen ha- Broklamation des Herrn v. Manteuffel tritt uns der das Kind zu einem andern Kinde, dem Karl Gm ben. Bestätigung bleibt abzuwarten. Jedoch wäre Ton eines Parole Befehls wie in einer Ansprache an eine solches, wenn es sich bewahrheiten sollte, selbst militärische Versammlung entgegen. Herr v. Gablenz  rich( noch nicht 9 Jahre alt), gesagt, deffen cht de Schwester Selmaseidem Polizei- Präsiden kann von Rußland kommend erfreulich, da es immer ergeht sich in ein sehr frenndliches Lob der holsteinischen hin ein Beitrag zur Eindämmung der preußischen Bevölkerung; in der Proklamation des Herrn. v. Man- ten v. Bärensprung   ins Bad nachgefahren auch na Regierungspolitik bilden würde. Es steht zu hoffen, teuffel findet sich keine Andeutung eines solchen Lobes. So steht es in der Beschwerdeschrift. Der§. daß es den europäiſd en Großmächten in Verbin­und Herr v. Gablenz   hofft auf ein Entgegenkommen der des Gesetzes vom 12. Februar 1850( zum Schuß Rechtstit dung mit dem immer entschiedener hervortretenden und Bertrauen." Herr v. Gablenz   spricht lobend von den gefaßt, und zur Verfolgung von Privat- Ehren titel hätt Willen des Volkes in Preußen, in ganz Deutsch  - dem erprobten besonnenen Charakter und dem Sinn für kränkungen geben überdies die Gesetze den We land und im gesammten civilifirten Europa   gelingen Gefeßlichkeit" der Holsteiner; und das ist ein Lob, wel an, wobei durchweg eine Einmischung der Polize werde, der der Interesse Preußens, Deutschlands   und unseres Zeit­ausgeschlossen ist. alters Halt zu gebieten.

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der preußischen Officiösen, die in Holstein nahezu eine hochverrätherische Agitation an der allgemeinen Tages­[ Preußische Bolizeimaßregel.] ordnung sahen. -[ Eine Einmischung in deutsche An- Unterschied im Ton der beiden Proklamationen keinen Polizeiverfügung: Wir legen, wie gesagt, auf solchen Soraner 3tg." vom 17. d. veröffentlicht folgende herno gelegenheiten"] so liest man mit Erstaunen sonderlichen Werth, können uns jedoch der Bemerkung in officiösen preußischen Blättern- liege in dem nicht enthalten, daß die Verschiedenheit dieses ersten Auf­französischen( und auch wohl in dem englischen?) tretens eine Verschiedenheit der Stimmung in der Be­Rundschreiben. Wie so? Was hat Deutsch- völkerung zu erweden wohl geeignet ist.

das Erscheinen der Soraner Zeitung in Ihrem Berlag Nach höheren Orts geltend gemachter Auffaffung mit der Bezeichnung Gratisverlag von Fränkel" na Lage der Umstände für das laufende Quartal trop bend di

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