Nr. 187.
1865.
Social- Demokrat.
Diese Zeitung erscheint täglich Organ des Allgemeinen deutschen Arbeiter- Vereins.
mit Ausnahme
der Sonn- und Festtage.
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Agentur für England, die Colonieen und die überseeischen Länder: Mr. Bender, 8. Little New- Port- Street, Leicester- Square W. C. London . Agentur für Franfreich: G. A. Alexandre, Strassbourg , 5. Rue Brulée; Paris , 2. Cour du Commerce Saint- André- des- Arts.
* Berlin , 3. Novbr.[ Ueber angebliche * Berlin, 3. Novbr.[ leber angebliche französisch preußische Pläne] schreibt man der Wiener ,, Presse" aus Paris vom 29. Oct.:
das Gleichgewicht wiederhergestellt werden, und dies auf die gegen den formellen Verstoß( weil die öfter wilrbe wahrscheinlich durch eine Anwendung der neuen reichische und die preußische Regierung vom Frank Regeln und Principien des Staatsrechts in Verbindung furter Senat über Einen Kamm geschoren worden mit der offenkundigen Tendenz der öffentlichen Meinung waren) gerichtete Borstellung Desterreichs heut ein geschehen, die durchgängig der Aufhebung kleiner Staa
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Regierung in einer eigenen Note ihrem Wohlgefallen Ferner ist zu bemerken, daß die mecklenburgische an den Vormächten" Ausdruck gegeben hat. -[ Aus den Herzogthümern] wird be fannt, daß Herr von Gablenz nunmehr dem Augustenburger persönlich bedeutet hat, daß man ihn vorkommenden Falls einstecken werde.
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-[ Die„ Rheinische 3tg."] bringt an der Spitze des Blattes Folgendes:
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ten und ihrer Verschmelzung zu einer großen nationalen gegangen. Die Frankfurter Regierung entschuldigt Einheit geneigt ist. Diese Tendenz wird noch durch die fich darin wegen des Berstoßes" und führt aus, Berlegenheiten begünstigt, welche die materiellen Fort - daß, da die Frage bezüglich einer Bundesreform schritte aller Art den kleinen Staaten täglich bereiten. ſeit Jahren in Vereinen erörtert werde, auch eine Das dem gegenwärtigen Leiter der preußischen Bo- Denn nur große Staaten ziehen daraus Vortheil, da sie Verhinderung des Abgeordnetentages gesetzlich nicht litik zugeschriebene Projekt, Frankreich für die Bildung allein reich und mächtig genug sind, um sie sich anzueignen. statthaft gewesen sei. eines fompakten deutschen Großstaates durch Belgien zu Nehmen wir nun an, daß in einem solchen Augenblick entschädigen, wird Niemandem weniger überraschend ge- die Belgier, eingebent, daß sie dieselbe Sprache wie wir kommen sein, als dem König Leopold. Schon vor län reden, sich zu derselben Religion bekennen, dieselben Sit gerer Zeit, als noch der National- Verein in seiner Weise ten und Gebräuche haben, es für vortheilhafter fänden, für die deutsche Einheit Propaganda machte, und Italien sich mit Frankreich zu vereinigen und diesen Wunsch kundmit der Abtretung Savoyens und Nizzas ein so bedenk- gäben: so würde Belgien gewiß an Frankreich annectirt liches Präcedens schuf, konnte die sein junges Reich bewerben, und man darf wohl voraussetzen, daß diese sebr drohende Analogie dem Scharfblick des greifen Königs gerechte und gerechtfertigte Vereinigung keine größere der Belgier nicht entgehen, und keine anderen Motive, Opposition erregen würde als im Jahre 1860 die Anals diese, waren es, welche ihn damals der Angelegenheit nexion Savoyens und Nizza's. Allein, wie gesagt, es der Befestigung Antwerpens einen so hohen Werth bei bandelt sich von einem so fernliegenden Ereigniß, daß legen ließen. Man mußte beizeiten auf einen festen Plaß man es kaum voraussehen kann und soll, und es, wiebedacht sein, in welchem für den Nothfall der Hof, die wohl es nicht absolut unmöglich ist, doch nur als entArmee und die großen Staatskörper eine sichere Zuflucht fernt wahrscheinlich ansehen darf. Jedenfalls wäre es finden, und sich so lange behaupten könnten, bis die eng nicht flug es in dem Gange der Angelegenheiten mit in lische Flotte ihnen zu Hilfe gekommen wäre. Wem fie- Rechnung zu bringen. len aber in diesem Zusammenhange nicht die letzten Worte ein, welche nach den öffentlichen Blättern Lord Palmer ſton in seinem Todeskampfe geflüstert hätte?„ Der Vertrag mit Belgien ja, left nur noch einmal die sechste Claufel!" Man glaubte, der sterbende Premier hätte sich in die Zeiten von 1831 zurückversetzt gefühlt, und an das Londoner Ultimatum vom 26. Juni b. I. gedacht; aber ist diese Auslegung auch wirklich die richtige? Wer sagt uns, ob es nicht eine Convention neueren Datums giebt, und ob der britische Staatsmann in seinen letzten Stun ben nicht derselben Projekte gedachte, welche in biefem Augenblide ganz Europa mit Mißtrauen und Besorgniß in die Zukunft blicken lassen? Und ist es nicht unter allen Umständen bemerkenswerth, daß der letzte irdische Gedanke des Mannes, dem wohl, wie Wenigen auf dieser Erde, eine politische Sehergabe innewohnte, gerade bei Belgien verweilte?" Das ,, Journal des Debats " spricht sich über eine mögliche Annexion Belgiens dahin aus, daß es versichern zu können glaube, daß in Frankreich Niemand an eine solche Einverleibung denke, allein es fügt ausdrücklich bei: für jetzt und in der gegenwärtigen Lage Europa's ". Wenn aber ein all gemeiner Krieg ausbrechen sollte, könnte er wohl bedeutende Gebietsveränderungen in Europa nach fich ziehen. Das genannte Blatt schreibt:
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Bublikum unter Berlin , 1. November folgende Mitthei Die„ Neue Preuß. 3tg." liefert in No. 257 ihrem lung:„ Unsere neulichen Angaben über mannichfache Ber legenbeiten der demokratischen Presse wurden damals leb haft bestritten; jetzt meldet die" Rheinische Zeitung " selbst, daß die Verleger der Berliner Reform" dieselbe nicht weiter fortführen wollen, und daß über den weiteren Ver lag noch Verhandlungen schweben. Blühend kann hier Herr v. Bismard trifft also morgen hier ein und nach das Geschäft wohl kaum sein. Auch was wir von zwar, wie sich die officiellen Stimmen vernehmen lassen, der„ Rheinischen Zeitung " und von dem Intereffe eines auf der Durchreise nach Berlin ." Schon vorgestern Kölner industriellen Politikers an diesem Blatte gesagt war ich im Stande, Ihnen anzudeuten, daß sich scheine haben, wird uns in zuverlässigter Weise mit dem Hinbar in allerjüngster Zeit Manches in Bezug auf die zufügen bestätigt, daß sich der betreffende große Mann Stimmung über den preußischen Premier geändert habe. feine Popularität überhaupt ein gut Stüd Geld fosten littlerweile war es die Opinion Nationale nicht allein, laffe. Einige übelberufene demokratische Literaten mit welche einen ziemlich bemerkenswerthen Umschwung der mehr oder minder zweifelhaften Ehrenrechten sollen we preußischen Politik gegenüber an den Tag zu legen für fentlich aus der Tasche des größten Bürgers von Köln gut befunden. Auch in anderen Kreiſen flüstert man es existiren, wofür ihnen die Ehre zu Theil wird, daß sich leise in die Ohren, daß die weitgreifenden Plane ihre Gedanken und Elaborate mündlich oder schriftlich des preußischen Miniſter- Präsidenten beim Kaiser mehr unter dem Namen des berühmten Mannes in die Welt das Interesse der Curiosität, als der wirklichen Theil- gehen." nahme und lebereinstimmung zu erwecken vermocht hätWir fordern die Neue Breußische Zeitung, welche un ten." Die Reben des Generals v. Manteuffel in Haders ter der Verantwortlichkeit von F. Heinicke, Hirschelſtr. 4 leben und in der Königsau sollen das Ihrige dazu ge- Berlin erscheint, hiermit auf, sich näher zu erklären. than haben, eine gewisse Erkältung herbeizuführen, die handelt sich, wohl gemerkt, um das Verhältniß der Rhei man kaum erwartet hatte. Graf v. d. Goltz habe, sagt nischen Zeitung zu einem„ Kölner industriellen Bolitiker", man, in einer Unterredung mit Drouyn de Lhuys , ferner um„ einige übelberufene demokratische Literaten" welche dazu bestimmt gewesen sei, die Ankunft des Grafen mit mehr oder minder zweifelhaften Ehrenrechten, welche Bismard anzufündigen und eine Unterrebung des letzteren wesentlich aus der Tasche des größten Bürgers von Köln mit dem französischen Minister der auswärtigen Auge, existiren und dafür ihre Elaborate unter seinem Nament legenheiten vorzubereiten, diesen in befrembender Weise in die Welt schicken sollen. Die Neue Preußische Zeitung zugeknöpft( boutonné) gefunden; kurz, zwischen Biarritz weiß recht gut, was sie damit sagen will. Da sie in und St. Cloud sei nicht mehr Alles so, wie es vorher zuverlässigster Weise" unterrichtet ist, so wird sie ohne Darum ist der Frieden das Heil Belgiens , denn man den Anschein gehabt. Freilich, und das dürfen Sie nicht zweifel auch sagen können: 1) wer jener Kölner indu fann unmöglich annehmen, daß mitten im Frieben, ver übersehen, ist es sehr leicht möglich, daß dies Alles nur ſtrielle Bolitiker, alias größte Bürger von Köln ist, den mittelst der diplomatischen Uebereinkünfte oder des güt eine Komödie ist und man das Wort La Bruyère's sich fie im Sinne hat, 2) wen sie unter jenen Literaten ver lichen Abkommens eines europäischen Congresses, Belgien aus der Reihe der unabhängigen Staaten verschwinden zum Fingerzeig bienen läßt, nach welchem ber Kluge steht, denen sie so rühmliche Ehrentitel beilegt, und bie und in Frankreich aufgehen sollte... Allein die Zu- von seiner intimften Verbindung am allerfühlsten zu nach ihrer Angabe ein so schmähliches Handwerk treibenkunft tönnte die Lage, die von Europa sowohl als die Sie über den Wechsel der Decoration zu unterrichten, fere Aufforderung nicht antworten und nicht die Beweise sprechen pflegt. Jedenfalls wollte ich nicht versäumen, Sollte die ,, Nene Preußische Zeitung" auf diese un von Frankreich und Belgien , durchgreifend verändern. den man für gut befindet, so bemerkbar zur Schau zu für ihre verläumberischen Behauptungen öffentlich vorWenn jemals im Mittelpunkt Europa's Unigeſtaltungen eintreten die im Stande wären sein Gleichgewicht bedenklegen, so werden wir ihr, nicht vor den Gerichten, aber 2. Nov.[ Zur Drohnotengeschichte.] vor der gesammten europäischen Breffe einen Brozeß an lich zu stören, so müßte da eine gerechte Vertheilung der Kräfte und Hülfsmittel zwischen den einzelnen großen Einem der Frankfurter „ Postzeitung" zugegangenen hängen, in welchem es sich um die öffentliche Degrada milfſet Staaten immer, was man auch thun möge, eine wesent- Wiener Telegramm vom gestrigen Tage zufolge tion eines infamen Preßorgans handeln wird. liche Bedingung der Fortdauer des Friedens sein wird ist die Antwortsnote der Frankfurter Regierung Die Redaktion der Rheinischen Zeitung ."
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